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Die grosse Taeuschung (1921, 288 S., Scan-Text) PDF

288 Pages·1921·12.244 MB·German
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El JlEDRICH DELITZSCH DIE GROSSE TÄUSCHUNG DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT STUTTGART/ BERLIN DIE GROSSE Täuschung FRIEDRICH DELITZSCH GROSSETÄUSCHUNG DIE ERSTER TEIL Kritische Betrachtungen zu den altteftamentlichen Berichten über Ifraels Eindringen in Kanaan, die GottesofFenbarung vom Sinai und die Wirkfamkeit der Propheten NEUAUSGABE 13. und 14. Taufend Motto Um > »Gottes« willen! ~ SM II. DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT STUTTGART UND BERLIN Alle Rechte vorbehalten Copyright1921 byDeutfdieVerlags'Anftalt,Stuttgart Drude der Deutfchen Vcrlags^Anflalt in Stuttgart Vorwort zur Neuausgabe Die ,,Babel-Bibel-Zeit" ist vergangen. Fünfzehn große Faszikel von Zeitungs- und Zeitschriftartikeln und Broschüren konnten nach ihrer Durchsicht dem Feuer übergeben werden, zehn, elf Gegenschriften blieben übrig, die reiflich durchdacht wurden, mich aber nicht bewegen konnten, die Anschauungen, die ich in meinen drei Vor- trägen über ,,Babel und Bibel" imd den sich anschließen- den kleinen Schriften vertreten habe, ihrem Kerne nach zu ändern. Seitdem habe ich während der Ausarbeitung meines Hebräisch-Aramäischen Wörterbuches zum Alten Testament Gelegenheit gehabt, meine alttestamentlichen Studien mehr und mehr zu vertiefen, und lege nunmehr einen Teil der Ergebnisse dieser fortgesetzten Forschungen in dieser Schrift vor. Es wird mir an erbitterten Gegnern nicht fehlen, aber was will das besagen gegenüber der Pflicht des wissenschaftlichen Forschers, das, was er als wahr erkannt zu haben imd beweisen zu können vermeint, auch öffentlich darzulegen, zumal wo es sich um die höchsten Fragen des menschlichen Daseins handelt? Jeder Mensch hat seine besondere Lebensführung. Ich hörte als junger Student bei einem gefeierten liberalen alttestamentlichen Theologen das Kolleg ,,Alttestament- liche Einleitung" imd lernte dort eines Tags, daß das sog. 5. Buch Mosis, das Deuteronomium, gar nicht von Moses verfaßt sei, obwohl es sich durchweg als von Moses selbst gesprochen, ja sogar niedergeschrieben bezeugt, daß es vielmehr erst sieben Jahrhunderte später zu einem ganz bestimmten Zwecke verfaßt worden sei. Aus einer streng rechtgläubigen lutherischen Familie hervorgegangen, war 6 Vorwort. ich durch das Gehörte, gerade weil es mich überzeugte, tief bewegt, und besuchte deshalb noch am gleichenTage meinen Lehrer in dessen Sprechstunde, wobei mir mit Bezug auf den Ursprung des Deuteronomiums das Wort entschlüpfte: Da ist also das 5. Buch Mosis, was man eine Fälschung neimt? Die Antwort lautete: ,,Um Gottes willen Das wird wohl wahr sein, aber so etwas darf man ! nicht sagen!" Dieses Wort, sonderlich sein ,,Um Gottes willen!" klingt in meinen Ohren fort bis auf den heutigen Tag und wurde deshalb, obschon mit tieferer Bedeutung, als Motto dieser Schrift vorgesetzt. Denn ich habe nie begriffen, warum man in solchen ernsten Dingen dasjenige, was wahr ist, nicht auch aussprechen soll. Ich habe, was ich in strengster, immer erneuter Prüfung als wahr er- kannt zu haben glaube, hier offen ausgesprochen und kann nur bitten, zu verzeihen, wenn ich mich in der Wahl dieses oder jenes Ausdrucks vergriffen haben sollte. Obwohl eine Kampfschrift, ist sie meinerseits von ihrem ersten Entwürfe ab völlig sme ira et s—tudio geschrieben und will nur demEinen Zwecke dienen der Wahrheit über Gott und sein Walten. So lautete das Vorwort zur Erstausgabe. Ich hatte am Schlüsse desselben bzw. im Nachwort" bemerkt, daß ,, die Schrift ,,in allen wesentlichen Punkten" seit 1914 druckfertig gelegen habe, das sollte heiß—en: in den auf dem Titel genannten drei Hauptteilen I III, S. 7—91, nebst Anhang, während S. 94 f. (leicht erkennbar genug) nebst anschließender Schlußbetrachtung", dazu etliche ,, Anmerkungen und wenige sonstige Änderungen erst vor Veröffentlichung des Buches Anfang 1920 hinzukamen. Mein am 15. Dezember 1914 in Berlin gehaltener Klriegs- vortrag ,,Psalmworte für die Gegenwart" lehrt hiernach nur das Eine, daß auch ich damals noch, wie gegenüber den Schriften der ,,Propheten", so vor allem gegenüber den Psalmen, desgleichen bezüglich der Beurteilung des Vorwort. n Verhältnisses des Neuen Testaments zum Alten in den nämlichen Vorurteilen befangen war wie noch heute nahezu die ganze Christenheit, und daß ich von den durch Haus und Schule mir anerzogenen religiösen An- schauungen nurganz allmählich und mit schwereninneren Kämpfen mich freizumachen vermochte. Auch der Anfang des Vorworts bedarf vielleicht der Modifizierung, insofern die Babel-Bibel-Zeit" möglicher- ,, weise doch noch nicht ganz vergangen ist. Zwar habe ich meinen zweiten und dritten (Schluß-)Vortrag über Babel und Bibel, nachdem sie seit Jahren vergriffen ge- wesen, im Einvernehmen mit der Verlags-Anstalt aus dem Buchhandel zurückgezogen, da sie ihren Zweck erfüllt hatten und das, wasbleibenden Wert besitzt, anderweitige Verwendung finden konnte (z.B. schon in derNeuausgabe dieser Schrift) und weiterhin finden wird. Aber der erste Vortrag über Babel und Bibel wird noch jetzt nach i8 Jahren so lebhaft begehrt, daß sich die Verlagshand- lung entschlossen hat, noch in diesem Winter eine Neu- auflage erscheinen zu lassen. Bs bleibt abzuwarten, ob sich die Geister über seinen Inhalt jetzt einigermaßen beruhigt haben werden oder nicht. Erlangen, Februar 1921. Friedrich Delitzsch.

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