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Die Geschichte der Kirche bei den Alemannen, Bayern, Thüringern, Sachsen, Friesen und Slawen, sowie Allgemeines bis zum Tode Karls des Großen PDF

836 Pages·1848·26.18 MB·German
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Kirchengeſchichte Deutſch I a n d s von Dr. Friedrich Wilhelm Rettberg, Kurfürſtl. Seffiſchem Conſiſtorialrathe und ord. Profeſſor der Theologie an der Univerſität Marburg. COL S A I N T A BIBLIOTHEQUE Les Fontaines GHANTIERE Zweiter Band ZA Die Geſchichte der Kirche bey den Alamannen, Bayern, Thüringern, Sachſen,Frieſen und Slaven, ſo wie Allgemeines bis zum Tode Karls des Großen enthaltend. G • t t i n g e n ben Vandenho e de und R u p re in t. 1 8 4 8. CI - Sparsaque matris Collige membra tuae ! V o r r e de. Bey dem Unternehinen, eine Kirchengeſchichte Deutſølands zu ſchreiben , drängte ſich mir in der Vorrede zum erſten Bande das Bedenken auf, ob der Gegenſtand ſelbſt für ſola den Verſuch auch wohl eine hinreichende Einheit barbiete, da das Leben unſers Volfe fich unzweifelhaft überwiegend in den einzelnen Stämmen bewegt hat. Nur der Glaube an eine unverwüſtliche, hinter dem Stammesleben wirkſame Einheit, wie ſie bereits in andern Zweigen des Volfslebens, der Sprache, dem Rechte, der Poeſie, dem heidniſchen Göts terglauben geſchichtlich nachgewieſen iſt, ermuthigte mich zu dem Verſuche; derſelben auch in der Stellung unſers Volks zur chriſtlichen Kirche nachzugehen. Mußte der Glaube an eine Einheit Deutſchlands ſich damals nur an unſere Ver gangenheit halten, dagegen für Gegenwart und Zukunft faſt nur ein Traum heißen, ſo haben die jüngſten Ereigniffe den Traum verwirklicht, und das bloße Stammesleben unſers Volks wieder mit dem Gefühle der Einheit durchdrungen. Geſchieht die Vereinigung nur mit der alten Treue, die hoch über alle Sonderwünſche das Heil des großen Vaterlandes ſtellt, ſo wird Deutſchland zuverſichtlich unter Gottes Segen IV Vorrede. einer Zukunft, würdig unſerer großen Vergangenheit, entge gen gehen. Zu einer ſtaatlichen Einheit werden wir gelans gen; dafür wird, ſelbſt wenn der Bildungstrieb von Innen ermattete, ſchon die Noth von Außen her ſorgen ; wie aber die jeßt hoch fluthenden politiſchen Wogen auf das kirchliche Gebiet zurückſchlagen werden, läßt ſich bis jeßt durchaus nicht ermeſſen. Was indeß hier uns auch beſchieden ſein mag, ein Rückblick in die Vergangenheit der Kirche Deutſch lands wird am wenigſten dann fehlen dürfen, wenn wir daran gehen, aus den bevorſtehenden neuen Formen des Staats lebens aud Frucht für die Geſtaltung unſerer Kirche zu ent lehnen. In dieſer Zuverſicht übergebe ich der Deffentlichkeit die ſen zweiten Band, der die Geſchichte der vaterländiſchen Kirche bis zu einem Zeitpunkte führt, mit welchem rückſichtlich der Einheit aller deutſchen Volksſtämme kaum ein anderer ver glichen werden kann, der Regierung Karls des Großen. War es auch zunächſt nur das Schwert, womit er Franken und Thüringer, Bayern und Schwaben, Sachſen und Frieſen zuſammenhielt, womit er die Longobarden unterwarf, hier die Dänen, dort die Slaven und dazu die Sarazenen gewal tig abwehrte von des Reiches Grenzen, ſo hatte er doch in dem Evangelium noch ein anderes Mittel gefunden, um die Stämme zu einer Einheit zu verbinden. Karls Anſicht von der Einheit des Reichs rechnete nicht bloß auf äußeres Zu ſaminenhalten, ſondern vor Allem auch auf jenes geiſtige Band; möge ſein Beiſpiel, das doch in der Geſchichte Deutſch lands gewiß von einigem Gewichte iſt, auch für die jest zu hoffende neue Zeit der Einheit nicht verloren ſein ! Vorrede. Die mir zu Geſicht gekommenen Beurtheilungen des erſten Bandes enthalten ſo viel Aufinunterung für mein Be ſtreben, daß ich hoffen darf, etwas Zeitgemäßes unternom men zu haben. Ausſtellungen finde ich bis jeßt nur in der Zeitſchrift für Philoſophie und fatholiſche Theologie, Bonn 1846 Heft I. flgd.; einige derſelben habe ich, wo der Stoff darauf führte, berückſichtigt; ſo über die Prieſterehe (S.655), wo die Erklärung des Recenſenten (Heft II. S. 159), daß er glücklich eine ſchwierige Stelle beſeitigt, und gezeigt habe, daß dieſelbe nichts für meine Behauptung wohl aber vieles dagegen beweiſe, ziemlich deutlich merken ließ, wie nur meine Reſultate über das längere Beſtehen der Prieſterehe in Bri tannien dem Syſteme des Recenſenten nicht genehm feien; eben ſo über winileud (S. 695), wobey ich dem Recenſen ten nur bemerklich mache, daß mit Jacob Grimins Sprach ſtudien eine neue Epoche für deutſche Geſchichtsforſchung be gonnen hat. Meine Anſichten über die Stellung des Boni facius hat Herr Dr. Phillips in der Münchener Akademie (1847, no. 77) zum Gegenſtande einer Unterſuchung genom men; ich bemerke dazu nur, daß es mir zunächſt durchaus nicht auf eine Rechtfertigung des Charakters des Bonifacius ankam, ſo daß die von mir aufgeſtellten Gründe nur Beweiſe in zweiter Reihe geweſen wären ; vielmehr habe ich die Ver hältniſſe einfach ſo darzuſtellen geſucht, wie ich ſie in den Quellen fand. Daß ſich dabey der Charakter des Apoſtels der Deutſchen ehrenhafter herausſtellte, als eine bereits ver ſchwundene Periode der Geſchichtaſchreibung ihn aufzufaſſen geneigt war, gewährte mir dieſelbe Freude, wie jedesmal, wenn es gelingt, ein geſchichtliches Unrecht wieder gut zu VI Vorrede. machen. Im Uebrigen iſt die fritiſde Arbeit in der Ge ſchichte nicht immer eine dankbare, da ſie nicht ſelten genos thigt iſt, Bilder zu zerſtören, die der traditionellen Behand lung geläufig und lieb geworden ſind. Auch wegen meiner Auffaſſung der angeblichen Wirkſamkeit Liudgers in Oftfalen an der Dåker und am Elm habe ich Ginreden hören müſſen (S. 479), die ſchwerlich geeignet ſind, die Ergebniſſe der Kritik aufzuhalten. Deſto dringender wiederhole ich die frü here Bitte um Hinweiſung auf Lücken und Mängel in mei ner Darſtellung, da nirgends ſo ſehr, als bey ſolchen Spes cialſtudien, die erwünſchte Vollſtändigkeit nur allmålig ge wonnen werden kann. Ueber die Fortſegung vermag ich jeßt nur ſo viel zu ſagen , daß der nächſte Band bis zur Mitte des 12ten Jahr hunderts gehen wird, wo viele zuſaminentreffende Umſtände den Abſchluß einer neuen Periode bedingen. Marburg den 18. May 1848. 3 Der Verfaſſer. In balt. eSSeite §. 1. Ueberſidit ti1 e B. 2 I am a nne n. Erſtes Capitel. 'Geſchichte des Chriſtenthums unter den ulamannen. §. 2. Herkunft der Ulamannen 41 §. 3. Alamannen unter fränkiſcher Hoheit 9 §. 4. Bekehrung der Alamannen . 15 §. 5. Das alamanniſche Geſell 23 §. 6. Fridolin 29 §. 7. Columban 35 §. 8. Gallus 41 §. 9. Irudpert 48 §. 10. Pirmin 51 Zweites Capitel. Die alamanniſchen Bisthümer. §. 11. 1. Straßburg, ſedistes und ſiebentes Jahrhundert ſ. 12. achte. Jahrhundert 67 §. 13. Kirchen und Stiftungen in der Stadt Straßburg 71 §. 14. Stiftungen im Sprengel von Straßburg 75 §. 15. 2. Baſel, ſechstes bis achytes Jahrhundert 91 §. 16. Stiftungen im Sprengel von Baſel 96 §. 17. 3. Conſtanz, ſechstes Jahrhundert 98 ſ. 18. ſiebentes und achtes Jahrhundert 100 §. 19. Stiftungen im Sprengel von Conſtanz, St. Gallen 110 S. 20. Fortſeßung, Reichenau 120 . §. 21. Fortſegung, Klöſter im Sprengel von Conſtanz . 125 §. 22. 4. Chur 132 . §. 23. Stiftungen in der Stadt und dem Sprengel von Chur 141 . §. 24. 5. Augsburg 144 §. 25. Das Bisthum Neuburg an der Donau 152 §. 26. Stiftungen in der Stadt und dem Sprengel von Augsburg , 163 VIII Inhalt. Seite C. Bayer 11. Erſtes Capitel. Geſchichte des Chriſtenthums unter den Bayern. §. 27. Herkunft der Bayern 171 • §. 28. Die agilolfingiſche Herzogsreihe . 179 §. 29. Bekehrung der Bayern ; Euſtaſius und Agilus 186 §. 30. Emmeran 189 §. 31. 1 Rupert . 193 . 32. Herzogs Theodos II. Romfahrt 212 §. 33. Corbinian . . 213 §. 34. Das hayeriſche Geſell 217 §. 35. Bayeriſche Synoden 223 Zweites Capitel. Die bayeriſchen Bisthümer. $. 36. 1. Salzburg 229 . §. 37. Stiftungen in der Stadt und im Sprengel von Salzhurg 241 $. 38. 2. Paſſau 245 §. 39. Stiftungen in der Stadt und im Sprengel von Paſſau 251 §. 40. 3. Freiſingen . 257 §. 41. Stiftungen in der Stadt und im Sprengel von Freiſingen 260 §. 42. 4. Regensburg 267 §. 43. Stiftungen in der Stadt und im Sprengel von Regensburg 276 §. 44. 5. Seben 280 D. Thüringer und Oſtfranken. Erſtes Capitel. Geſchichte des Chriſtenthums unter den Ihüringern. §. 45. Herkunft der Thüringer 283 . §. 45a. Fränkiſche Unterwerfung Thüringens 288 §. 46. Bekehrung der Thüringer, Radegunde 296 §. 47. Bilihild 299 §. 48. Kilian 303 8. 49. Bonifacius Wirkſamkeit in Ihüringen 307 Zweites Capitel. Die thüringiſchen Bisthümer. $. 50. 1. Würzburg . 313 § 51. Die Dotation des Bisthums Würzburg 321 . g. 52. Stiftungen in der Stadt und im Sprengel von Würzburg 328 §. 53. 2. Eichſtädt 347 §. 54. Stiftungen im Sprengel von Eichſtädt 356 §. 55. 3. Erfurt (Mainz) 363 E. 6 4 6 e n. Erſtes Capitel. Geſchichte des Chriſtenthums unter den Sachſen. Inhalt. IX Seite §. 56. Herkunft der Sachſen 373 §. 57. Karls d. Gr. Sachſenkriege 382 §. 58. Bekehrungen unter den Sachſen vor Karl d. Gr. 394 . 59. Bekehrung der Sachſen durch Karl d. Gr. 404 Zweites Capitel. Die ſächſiſchen Bisthümer. §. 60. Einrichtung der Bisthümer 413 §. 61. 1. Weſtfalen. 1. Söln 419 §. 62. 2. Münſter 424 8. 63. Münſteriſche Stiftungen 431 §. 64. 3. Osnabrück 434 §. 65. Il. Engern. 4. Paderborn 438 §. 66. 5. Minden 146 . §.67. 6. Bremen 451 §. 68. 7. Verden 455 §. 69. III. Oſtfalen. 8. Hildesheim (Elze) 465 §. 70. IV. Nordthüringen. 9. Halberſtadt 469 8. 71. Das liudgeriklofter bey Helmſtädt: 479 §. 72. 10. Mainz 485 §. 73. V. Nordalbingien. 11. Anfänge Hamburgs 490 F. Frieſen. Erſtes Capitel. Geſchichte des Chriſtenthums unter den Frieſen. §. 74. Herkunft der Frieſen 496 §. 75. unterwerfung der Frieſen durch die Franken 501 ſ. 76. Bekehrungsverſuche in Friesland vor Willebrord 505 . §. 77. Wulfram von Sens und König Radbod . 514 §. 78. Willebrord . 517 Zweites Capitel. Das fränkiſche Bisthum utrecht. §. 79. Das Bisthum Utrecht . 525 §. 80. Bollend. Bekehr. Frieslands; dermünſteriſch=frieſiſcheSprengel 35 . 81. Stiftungen in Friesland 541 G. SI a 0 e n. §. 82. Herkunft der Slaven 544 §. 83. Zuſammentreffen der Slaven und Deutſchen 549 S. 84. Unfänge der Bekehrung derSlaven 555 H. 21 lg emei neS. §. 85. Volkszuſtände . 563 Erſtes Capitel. Der Flerus. S. 86. Stellung der deutſchen Kirche zu Rom vor Gregor I. 582 Inhalt. х Seite §. 87. Gregor 1. und das Frankenreich 584 §. 88. Stellung Roms bis auf König Pipin 588 §. 89. Roms Stellung zu den Karolingern 593 §. 90. Metropoliten 597 §. 91. Biſchöfe 604 §. 92. Chorbiſchöfe, Archidiakonen 607 §. 93. Der Vogt, advocatus 611 §. 94. Patronatrecht 616 §. 95. Reichsſtandſchaft der Prälaten 620 §. 96. Synoden 623 §. 97. Immunität 627 §. 98. Kriegsdienſte der Geiſtlichen 633 §. 99. Rechtsverhältniſſe des Klerus 638 §. 100. Cölibat der Prieſter 650 §. 101. Sitten des Klerus 657 §. 102. Kanoniſches Leben . 662 Zweites Capitel. Splöfter. $. 103. Kloſterſtiftungen 668 $. 104. Skloſterprivilegien 670 §. 105. Columbans und Benedicts Regel 678 §. 106. Innere Verfaſſung der Klöſter 682 §. 107. Verhältniß der Mönche zu den Klerikern 692 g. 108. Nonnen 694 Drittes Capitel. Kirchliche Güter. 9. 109. Schenkungen 700 §. 110. Zehnten 707 §. 111. Benuhung des Kirchenguts . 717 §. 112. Belaſtung des Kirchenguts . 724 Viertes Capitel. Verhältniß der Kirche zum Volke. $. 113. Kirchlicher Einfluß auf das Staatsleben 729 $. 114. Strafrecht der Kirche 737 ſ. 115. Kirchenfrieden, Ufyr 745 §. 116. Gottesurtheil 749 §. 117. Ehe . 756 $. 118. Aberglauben 766 Fünftes Capitel. Eultus. §. 119. Predigt 772 §. 120. Geſang 777 §. 121. Kirchliche Formeln . 780 §. 122. Sacramente . 782 §. 123. Feſte, Heilige, Reliquien 790 §. 124. Wiſſenſchaft . 795 ſ. 125. Kunft . 804 Beilagen 811

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