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Die Geschichte der Inprekorr: Zeitung der kommunistischen Internationale (1921-1939) PDF

152 Pages·1982·3.864 MB·German
by  KomjátIrén
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Iren Komjät Die Geschichte der Inprekorr — Zeitung der Kommunistischen Internationale (1921-1939) Verlag Marxistische Blätter Frankfurt am Main 1982 Originaltitel: A kommunista mozgalom viläglapja Azlnprekorr törtönete. KossuthKönyvkiadö, Budapest 1977 Deutsch von P6ter Mät£ CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Komjät, Irin: Geschichte der Inprekorr — Zeitung der Kommunistischen Internationale (1921-1939) Frankfurt am Main: Verlag Marxistische Blätter, 1982 (Marxistische Paperbacks: Beiträge zur Geschichte; 104) ISBN 3-88012-650-x ©Corvina Kiadö, Budapest, 1982 ISBN 3-88012-650-x 1982 Verlag Marxistische Blätter Heddemheimer Landstr. 78a 6000 Frankfurt am Main 50 Lektorat: Albert Engelhardt Umschlag: Max Bartholl Printed in Hungary 1982 Druckerei Kner, Gyoma MP 104 Inhalt An den Leser......................................................................................................... 5 Die Gründling der Xnprekorr und ihre Rolle in der internationalen Arbeiterbe­ wegung ...................................................................................................................... ii Epochen und Zeitbilder......................................................................................... 20 In Berlin............................................................................................................. 20 In Wien................................................................................................................. 22 Wieder in Berlin................................................................................................. 27 Die Rundschau................................................................................................. 34 In P aris............................................................................................................. 40 Die Inprekorr - das Lebenswerk Julius Alpäris................................................. 52 Die Inprekorr in den großen internationalen Kampagnen................................. 62 Lenin und die Sowjetunion in der Inprekorr ..................................................... 84 Im Dienste der Massenbewegungen..................................................................... 95 Die Weltwirtschaftsberichte von JenÖ Varga.....................................................115 Analyse der Folgen des ersten Weltkrieges......................................................116 Ereignisse im Zusammenhang mit der Revolution in China....................117 Die Wirtschaftskrisen..........................................................................................118 Analyse der allgemeinen Krise des Kapitalismus..............................................120 Über den Vertrieb......................................................................................................122 Nachwort........................ 129 Anmerkungen . . . . ..........................................................................................131 An den Leser Als ich dieses Buch zu schreiben begann, wollte ich einem alten Wunsch nachkom- men. Seit langem empfand ich es als meine Pflicht, die Internationale Presse-Kor­ respondenz (Inprekorr), das schon historisch gewordene Organ der internationalen Arbeiterbewegung, der Vergessenheit zu entreißen. Ich wollte den Generationen, die nach dem zweiten Weltkrieg in der kommunistischen und Arbeiterbewegung aktiv geworden sind, diese Zeitung, ihre großen Leistungen, ihr Schicksal und vor allem ihren Wert für die Gegenwart nahebringen. Die Zeit drängte mich zu dieser Arbeit, da ich die letzte Überlebende der Redak­ tion der Inprekorr bin, die in den zwanziger und dreißiger Jahren als Mitteilungs­ blatt der Kommunistischen Internationale, der revolutionären Arbeiterbewegung und der fortschrittlichen Weltöffentlichkeit diente. Während der Forschungsarbeit zu meinem Buch - die ich in der Deutschen Demokratischen Republik, in Frankreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in meiner ungarischen Heimat unternahm - mußte ich oft feststellen, daß sogar kommunistischen Funktionären unbekannt ist, was dieses Informationsblatt der Kommunistischen Internationale eigentlich war. Dabei spielte die Inprekorr von 1921 bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges eine wesentliche Rolle. Zeit­ weilig erschien sie in acht Sprachen, in legalen oder illegalen Ausgaben, jährlich auf etlichen tausend Seiten, und sie dient auch heute noch als Quellenwerk für Historiker der internationalen Arbeiterbewegung, der antifaschistischen und anti­ imperialistischen Bewegungen sowie zum Studium der ideologischen Kämpfe un­ serer Zeit. Die Inprekorr informierte vielseitig über die Tätigkeit der führenden Organe der Kommunistischen Internationale, ihres Exekutivkomitees und Präsidiums, über Entwicklung und Probleme der kommunistischen Parteien sowie der Gewerk­ schaftsbewegung der Welt; sie trug zur Hebung des ideologisch-politischen Niveaus der kommunistischen Presse bei und war ein Mittel zur Entwicklung der zeitge­ nössischen revolutionären Publizistik. Die Inprekorr war in den zwanziger und dreißiger Jahren das einzige Presseorgan, das eine regelmäßige marxistisch-leni­ nistische Analyse der Weltwirtschaftslage durch die vierteljährliche Herausgabe der Berichte des ungarischen marxistischen Ideologen und Ökonomen Jenö (Eugen) Varga bot. Die Exekutive der Komintern übertrug die Organisation und Leitung der Inpre­ korr gründlich geschulten und begabten Genossen. Sie sollten von Anfang an „zusammen mit den kommunistischen Parteien und der Arbeiterbewegung wach­ sen“. Die Geschichte der Arbeiterbewegung zwischen den beiden Weltkriegen wurde gleichsam die Geschichte der Inprekorr, und mit der Geschichte der Inpre­ korr war auch die Lebensgeschichte ihrer Redakteure verschmolzen. Sie sind „zusammen mit der internationalen Arbeiterbewegung gewachsen“, so wurden sie zu wahren Internationalisten, zu disziplinierten Kämpfern, zu Pressearbeitern im Dienste der Sache des Kommunismus, die Inhalt, Ziel und Schicksal ihres Lebens war. In den zwanziger und dreißiger Jahren verfolgte die Inprekorr den Entwicklungs­ weg der kommunistischen Parteien, unterstützte ihre Kämpfe, gab ihrer Presse Richtung und Vorbild, und, indem sie Artikel von den Parteiführern veröffentlichte, organisierte die Inprekorr auch deren Erfahrungsaustausch. Die Zahl ihrer Mit­ arbeiter wuchs ständig. Nach den ersten drei Monaten ihres Erscheinens hatte sie bereits 188 Korrespondenten in 31 Ländern. Bis zum fünfjährigen Bestehen des Blattes, im Jahre 1926, wurden Beiträge von mehr als 1000 Autoren aus aller Welt veröffentlicht. Die journalistischen Grundsätze der Redaktion waren die Grund­ sätze, die Lenin für die Presse neuen Typs ausgearbeitet hatte: Diese Presse vertrat konsequent die marxistischen Ideen in Fragen der Politik, der Wirtschaft und der Kultur. Die Inprekorr informierte nicht nur einfach über die Tätigkeit, die Be­ schlüsse der Komintern und ihres Exekutivkomitees; sie verfolgte in der interna­ tionalen Presse auch deren praktische Anwendung unter den spezifischen Bedin­ gungen der einzelnen Länder. Die bürgerliche Presse polemisierte mit der In­ prekorr, während die sympathisierenden Zeitungen ihre Nützlichkeit aner­ kannten. Zahlreiche Beweise der Überzeugungskraft und der erzieherischen Wirkung der Inprekorr könnte man aus den Erinnerungen von Veteranen, Schriftstellern und Künstlern der Arbeiterbewegung anführen. Es seien hier einige Sätze des deutschen Schriftstellers und Revolutionärs Ludwig Renn über die Suche nach dem richtigen Weg, über seine Erlebnisse von 1926 zitiert: „Ich fuhr nach Wien“, schreibt Renn, „um weiter zu lernen, um die Lücken in meinem Wissen auszufüllen. Aber auch dort machte ich die Erfahrung, daß es in der bürgerlichen und sozialdemokrati­ schen Presse von Lügen oder absichtlichen Mißdeutungen wimmele; da riet mir ein Kollege, die kommunistische Buchhandlung aufzusuchen und mir die Inter­ nationale Presse-Korrespondenz zu kaufen.,Darin*, sagte er,,finden Sie genau das, was Sie brauchen.* Ich ging gleich hin und hatte ein großartiges Erlebnis. Das kurz Inprekorr genannte Wochenblatt war ein kommunistisches Informationsorgan ohne journalistische Floskeln, und was seine Klarheit und Überzeugungskraft anbelangt, ist es bis heute noch von keiner Presse erreicht worden. Ich war davon sogleich so hingerissen, daß ich mir sagen mußte: Du bist doch Kommunist!“ Die Inprekorr unterstützte die Bewegung der Arbeiter- und Bauernkorrespon­ denten und veröffentlichte viele solcher Briefe. Sie informierte über die Bewegung der Arbeiterkorrespondenz in der Sowjetpresse und über den ersten Arbeiterkorre- spondenten-Kongreß der Roten Fahne 1925 in Berlin. In den folgenden Jahren veröffentlichte sie neben Arbeiterbriefen auch Bauern- und Soldatenbriefe, sowohl aus der Sowjetunion als auch aus kapitalistischen und kolonialen Ländern. Dieser Initiative folgten die Zentralorgane der meisten kommunistischen Parteien. Über die Inprekorr ist bisher weder ein Buch noch eine Studie erschienen. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges setzte der Tätigkeit ihrer in Paris ansässigen zentralen Redaktion sowie ihrer Pariser und Schweizer Telegrafenagentur mit einem Schlag ein Ende. Ihre Kader kamen ins Gefängnis oder ins Konzentrations­ lager, sie gerieten in die Hände der faschistischen Mörder. Einigen, die mehr Glück hatten, gelang es unterzutauchen. Die meisten von ihnen schlossen sich bald der antifaschistischen Widerstandsbewegung an. Nach der Zerschlagung der Hitlerarmeen und dem Zusammenbruch von Hitlers „tausendjährigem Reich“ kehrten die nichtfranzösischen Widerstandskämpfer in ihre Heimatländer zurück, 6 um dort nach Kräften am Aufbau des neuen Lebens teilzunehmen. Deshalb fand keiner die Zeit, inmitten der sich häufenden täglichen Arbeit die Geschichte der Inprekorr zu schreiben. Seither sind meine Kollegen von der Inprekorr alle verstor­ ben. Im Frühjahr 1974 machte ich der Leitung des Budapester Instituts für Parteige­ schichte und der Direktion des Kossuth-Verlages den Vorschlag, ich wolle versu­ chen, über das internationale Organ der Komintern und seine dramatische Ge­ schichte ein Buch zu schreiben. Beide Institutionen versprachen mir Unterstützung. Ich begann Material zu sammeln. Nachdem ich mich überzeugt hatte, daß im Institut für Parteigeschichte in Budapest die Bände der deutschsprachigen Inpre­ korr und ihrer Nachfolgerin, der Rundschau, fast komplett vorhanden sind, nahm ich briefliche Verbindung mit ähnlichen Institutionen und Archiven im Ausland auf und wandte mich an Privatpersonen, von denen ich Informationen über an­ derssprachige Ausgaben der Zeitschrift, über ihren legalen und illegalen Vertrieb, über das Schicksal ihrer Redakteure usw. erhoffen konnte. Das Moskauer Institut für Marxismus-Leninismus ließ mir die Gründungsurkunde zukommen: den Beschluß des Exekutivkomitees der Komintern (EKKI) ü]ber die Gründung des Informationsblattes Inprekorr und die Ernennung ihrer Chefredakteure. Die Gründungsurkunde war natürlich ein sehr wichtiges Dokument für meine Arbeit. Auf die meisten meiner Briefe erhielt ich zwar Antwort, doch oft hieß es, man könne mir, was meine Fragen betrifft, nicht helfen. Negative Antworten bekam ich z. B. aus Stockholm, wo ich mich nach der Inprekorr in schwedischer Sprache und ihrem Redakteur Genossen J. Smolan erkundigt hatte, aus Prag, woher ich Infor­ mationen über meine tschechischen Kollegen und die tschechische Ausgabe zu erhalten hoffte, und aus London* von wo ich die Nachricht erhielt, daß die Redak­ teure der englischen Inprekorr schon lange nicht mehr leben. Es war klar, daß ich zumindest die Institutionen, von denen ich mir die meisten Informationen ver­ sprach, so die Parteiarchive in Berlin, Paris und Prag, persönlich aufsuchen mußte. Nach den Vorbereitungsarbeiten fuhr ich im Herbst 1974 nach Berlin. Mit dem Brief des Budapester Institutes für Parteigeschichte suchte ich das Institut für Marxismus-Leninismus in Berlin auf, und gemeinsam mit dem Genossen Guido Zamis forschte ich nach Daten, Dokumenten, Briefen und Hinweisen in Memoiren, die sich auf Inprekorr bezogen. Guido Zamis schrieb Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren für die Inprekorr bzw. die Rundschau, und so fanden wir mit Hilfe seiner Erinnerungen auch viel interessantes Polizeimaterial, vor allem über die Verfolgung des Blattes und seiner Mitarbeiter. In Berlin traf ich einige Genossen, die damals für die Inprekorr geschrieben hat­ ten. Auch sie waren mir mit Erinnerungen behilflich. Im Februar des folgenden Jahres fuhr ich nach Prag, wo es mir mit Hilfe des Internationalen Joumalistenverbandes gelang, im wissenschaftlichen Institut der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (UML) die tschechische Inprekorr, die Mezinärodni Tiskovä Korespondence (Meztiskor) ausfindig zu machen. Ich unterhielt mich mit älteren und jüngeren Genossen, die ich auch darüber befragte, was sie über die ungarischsprachige Ausgabe wüßten, doch davon war ihnen nichts bekannt. Die ungarische Inprekorr suchte ich monatelang. Ich glaubte schließlich gar nicht mehr an ihre Existenz, höchstens gab es den Plan ihrer Gründung. End­ 7 lieh fand ich Hinweise, so im Manuskript der Memoiren Fritz Runges, doch nur darüber, daß sie mit der tschechischen Ausgabe zusammen in Prag gedruckt wurde. Ich suchte die Druckerei, die auf der tschechischen Ausgabe angegeben war, doch sie existiert nicht mehr. Nach meiner Heimkehr aus Prag befaßte ich mich nicht mehr mit dieser Frage. Doch ein zufälliges Treffen mit Ferenc Vadäsz, Ressortleiter bei Nepszabadsäg, Zentralorgan der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (USAP), führte mich auf eine sichere Spur. Ferenc Vadäsz hatte 1937 in der Slowakei-die ungarischspra­ chige Inprekorr bzw. die Rundschau gelesen, die auf ungarisch Vilägszemle hieß. Und es stellte sich heraus, daß Vilägszemle - die nur ein Jahr lang, vom 1. Juli 1937 bis zum 1. August 1938 erschien - in der Bibliothek des Budapester Institutes für Parteigeschichte vollständig vorliegt. Man wußte nur nicht, daß Vilägszemle und Inprekorr identisch sind. Nach Paris reiste ich im Mai 1975, um meine Faktensammlung im Maurice- Thorez-Institut fortzusetzen. Die französische Ausgabe liegt lückenlos vor, und ich erhielt einige Lebensläufe, die Biographien französischer Publizisten, die eine be­ deutende Rolle bei unserem Blatt gespielt hatten. Mit diesen konnte ich persönlich nicht Zusammenkommen: sie leben nicht mehr. Der Vorsitzende des Maurice- Thorez-Institutes, Georges Cogniot, teilte mir Daten über den Chefredakteur des Blattes, Julius AJpäri, und seinen Stellvertreter Jenö Fried mit. Ich sprach mit dem Redakteur der VHumanite und mit Georges Soria, dem einstigen Spanien-Korre­ spondenten der Inprekorr. Sie erinnerten sich an Berlioz, an Gabriel Päri und an Robert Petit. So kamen viele Fakten zusammen. Doch meine Hoffnung, in Paris auch die spanische Ausgabe zu finden, erfüllte sich nicht. Ich fand weder in Biblio­ theken noch in Archiven eine Spur. Zwar traf ich mich mit einem Führer der Kom­ munistischen Partei Spaniens, doch auch er konnte mir kein einziges Exemplar geben, und von denen, die er als mögliche Aufbewahrer der Zeitung erwähnte, antwortete kein einziger auf meine Briefe. Kurz vor Abschluß meiner Arbeit kam ich dank Ivan Harsänyi, Professor an der Politischen Hochschule der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei, zur spanischen Ausgabe der Inprekorr. In Paris erinnerte sich niemand mehr an den Bilderdienst „Images du Jour“, den Pal Aranyossi im Rahmen der Nachrichtenagentur der Correspondance Inter­ nationale, der Agence France-Monde, redigierte. Doch fand ich einige Exemplare im Archiv der Bibliothäque Nationale, in Vincennes. Von einigen Seiten brachte ich eine Fotokopie mit nach Hause. Anfang Juni traf ich in Zürich zwei Journalisten, die in der Schweizer Periode der Rundschau wichtige Arbeit für das Blatt geleistet haben. Otto Schudel zeichnete verantwortlich für die Rundschau, schrieb auch einige Artikel, doch der wichtigste Teil seiner Arbeit war seine Tätigkeit als Umbruchredakteur des Blattes in der Baseler Druckerei. Er versah auch die organisatorischen Aufgaben. Der andere, Theo Pinkus, war in der Nachrichtenagentur Runa in Zürich beschäftigt und erinnerte sich gut an alle, die damals mit ihm zusammenarbeiteten. Die englische Ausgabe brachten Genossen aus London. Das schwedische Blatt - das übrigens ebenso wie das englische immer wieder unter anderem Titel erschien - besorgte Läszlö Szücs vom Institut für Parteigeschichte. Die italienische Ausgabe, die insgesamt nur drei Monate lang erschien, stellte uns das Gramsci-Institut in Rom zur Verfügung. 8 In meinem Buch zeige ich, wie vielseitig das internationale Blatt der Komintern die weltpolitischen Ereignisse behandelte - soweit das im Rahmen dieser Arbeit möglich ist. Die Varga-Berichte über die Weltwirtschaftslage interpretiert der Ökonom Päter Gal. Die Inprekorr war bestrebt, keine „weißen Flecke“ auf der Weltkarte des poli­ tischen und wirtschaftlichen Lebens zu lassen und möglichst all jene Fragen zu beantworten, die die Leser vermutlich beschäftigten. Deshalb befaßte sie sich außer mit den erwähnten Themen auch mit der proletarischen Frauenbewegung und der Sportbewegung sowie mit Fragen der Kultur. Die Rubrik „Zur Verteidigung der Kultur“ berichtete über die Zerstörung, die der Faschismus auf dem Gebiet der Kultur anrichtete, brandmarkte sie und machte mit neuen Erscheinungen der proletarischen Kultur bekannt. Sie berichtete über die sowjetischen und internationalen Schriftstellerkongresse. In dieser Rubrik wurde die Rede von Georgi Dimitroff veröffentlicht, die er auf dem antifaschisti­ schen Treffen der Moskauer Schriftsteller im Februar 1935 gehalten hatte und die den Titel „Die revolutionäre Literatur im Kampf gegen den Faschismus“ trug. Sie berichtete über den internationalen Schriftstellerkongreß 1935 in Paris und druckte Gorki-Artikel über Probleme der Kultur und ähnliches ab. Die Rubrik „Gestalten einer sterbenden Epoche“, die politische Porträts über Persönlichkeiten wie Papst Pius XI., Rockefeller, Ölkönig Deterding, Krupp und Thyssen brachte, ist auch heute noch eine interessante Lektüre. Die //ipre&ö/r-Nummem wurden halbjährlich auch in einem umfangreichen Sammelband herausgegeben. Zu den einzelnen Jahrgängen gab es ein leicht über­ schaubares Inhaltsverzeichnis, daß einerseits nach Rubriken gruppiert, anderer­ seits nach dem Namen der Autoren alphabetisch geordnet den Titel der Nachrichten, Artikel und Dokumente enthielt und aus dem auch zu ersehen war, in welcher Nummer, auf welcher Seite der gesuchte Artikel zu finden ist. Das Inhaltsverzeich­ nis enthielt auch eine Liste der im Laufe des Jahres herausgegebenen Sondernum­ mern. Diese umfangreiche und sorgfältige Arbeit führte ein Redaktionsmitglied, Josef Grün, für die deutsche Ausgabe aus, so daß es dann die Redakteure der Aus­ gaben in anderen Sprachen schon leichter hatten. Um die Orientierung des Lesers zu erleichtern, gebe ich im folgenden die Bezeich­ nung des Blattes in den acht Sprachen, in denen es erschien: In deutscher Sprache: Internationale Presse-Korrespondenz (Inprekorr) (Berlin- Wien-Berlin); Rundschau (Basel); Die Welt (Stockholm). In französischer Sprache: La Correspondance Internationale (Paris); Le Monde (Bruxelles). In englischer Sprache: International Press Correspondence (London); World News and Views (London); World News (London). In schwedischer Sprache: Världen i Dag (Stockholm); Världen Runt (Stock­ holm). In spanischer Sprache: La Correspondencia Internacional (Madrid-Barcelona- Paris); Informaciones Internacionales (Madrid); Revue Universelle (Madrid). In tschechischer Sprache: Mezinärodnl Tiskovä Korespondence (Praha); Svetovy Rozhled (Praha). In ungarischer Sprache: Vilägszemle (Praha-Bratislava). In italienischer Sprache: La Corrispondenza Internazionale (Wien). Die achtzehn Jahrgänge des inhaltsreichen und in seiner Art einzigartigen Pres­ seorgans der Komintern stellen ein hochwertiges Quellenwerk dar. In ihm kommen leitende Persönlichkeiten der revolutionären Arbeiterbewegung zu Wort, Augen­ zeugen und aktive Teilnehmer der Klassenkämpfe der zwanziger und dreißiger Jahre, die uns lehren und mahnen.

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