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Die Geschichte der Bauingenieurkunst: Ein Überblick von der Antike bis in die Neuzeit PDF

353 Pages·1964·11.38 MB·German
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WISSENSCHAFT UND KULTUR BAND 4 HANS STRAUß DIE GESCHICHTE DER BAUINGENIEURKUNST Ein Überblick von der Antike bis in die Neuzeit ZWEITE, NEUBEARBEITETE AUFLAGE Springer Basel AG 1964 I. Auflage 1949 a. Auflage 1964 ISBN 978-3-0348-4037-8 ISBN 978-3-0348-4109-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-4109-2 Nachdruck verboten. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten © Springer Basel AG 1964 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag, Basell964. Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1964 MEINER FRAU GEWIDMET VORWORT ZUR ERSTEN AUFLAGE Man wird am besten zu einer Erkenntnis gelangen, wenn man die Dinge vom Ursprung her in ihrem Werden und Wachsen betrachtet. ARISTOTELES, Politik Das vorliegende Werk ist aus Aufzeichnungen entstanden, die sich der Verfasser im Laufe der Jahre über die geschichtliche Entwick lung seines engeren Berufsgebietes, des Bauingenieurwesens, ge macht hat. Die Lust und das Bedürfnis, mich mit der Vergangenheit meines Faches näher vertraut zu machen, sind in mir angeregt wor den durch meinen langjährigen Aufenthalt in Rom und durch die Beschäftigung mit Geschichte im allgemeinen. Im freundschaftli chen Verkehr mit Vertretern anderer Berufe, mit Architekten und Kunsthistorikern, sind mir das Fehlen historischen Interesses bei vielen meiner engeren Berufskollegen und der Mangel an diesbe züglicher Literatur besonders deutlich, ja schmerzlich zum Bewußt sein gekommen. Wer sich über die Entstehung und Entwicklung der Bauingenieurkunst und -Wissenschaft orientieren will, muß sich das Material mühsam aus Spezialwerken über die Geschichte der Mechanik und Statik, aus schwer aufzutreibenden alten Büchern und aus zerstreuten Zeitschriftenartikeln zusammensuchen. Zuerst ging es mir lediglich darum, mir ein ungefähres Bild zu machen von dem Ursprung und der allmählichen Entwicklung der hauptsächlichsten Begriffe und baustarischen Berechnungsverfah ren, die zum elementaren Rüstzeug des konstruierenden Technikers gehören, und um die Kenntnis der wichtigsten Lebensdaten jener Männer, deren Namen der Statiker fast täglich im Munde führt, die jedoch für die meisten Ingenieure zur rein äußerlichen Bezeichnung einer Formel, einer Beziehung, einer Gleichung geworden sind, wie zum Beispiel HooKE, NAVIER, CLAPEYRON u. v. a. Eine Anzahl in den Jahren I 93 8 -I 944 in der« Schweizerischen Bauzeitung» erschie- 7 neneAufsätze1 sind Ergebnisse dieser gelegentlichen Studien. Einige davon sind im Text des vorliegenden Werkes benützt oder stellen weise mehr oder weniger unverändert übernommen worden. Die unfreiwillige Muße während der Kriegsjahre, vor allem die langen Monate, da Rom Etappenstadt war und die praktische Be rufsarbeit beinahe vollständig ruhte, die meisten Bibliotheken je doch nach wie vor offenstanden, gab mir Gelegenheit, meine Stu dien zu vertiefen und zu einer zusammenhängenden Schilderung der Geschichte des Bauingenieurwesens von der Renaissance bis gegen die Mitte des 9· Jahrhunderts zu erweitern. Der V erlag I Birkhäuser, dem ich das Manuskript vorlegte, schlug mir vor, die Darstellung nochmals umzuarbeiten und zu erweitern, um in der vom Verlag herausgegebenen Reihe «Wissenschaft und Kultur» aufgenommen werden zu können. Dem Charakter der Sammlung entsprechend sollten vor allem «die Wechselbeziehungen zwischen der reinen Bauingenieurwissenschaft mit der allgemeinen_ Kultur, speziell den einzelnen Kunststilen der jeweiligen Epochen» darge stellt, gleichsam eine «vermittelnde Brücke zwischen Bauingenieur wissenschaft und künstlerischer Kultur» geschlagen werden. Der Vorschlag war mir äußerst willkommen, entsprach er doch genau meinen persönlichen Intentionen und Neigungen, und so ist aus dieser Umarbeitung das vorliegende Werk entstanden. Das Buch wendet sich demnach sowohl an Studierende und be rufstätige Ingenieure wie an einen weiteren Leserkreis von Nicht technikern. Den ersteren möchte es helfen, ihr spezielles Fachgebiet mit den allgemeineren Bereichen der Wissenschafts- und Kunstge schichte zu verknüpfen und damit ihren Horizont zu erweitern und der « deformation professionnelle » zu steuern. Im Sinne des diesen Zeilen als Motto vorangestellten Ausspruchs von ARISTOTELES sollte auch der akademische Techniker sich Rechenschaft geben über Ursprung und Entwicklung seiner Disziplin, über die Grundlagen und Wurzeln, aus denen sie herausgewachsen ist. Den Nichttech nikern möchte das Buch einen Einblick gewähren in die Welt des Bd. 112, Nr. z6; Bd. II6, Nr. 21; Bd. II8, Nr. 1o; Bd. II9, Nr. 1; Bd. 120, Nr. 7 und Nr. 26; Bd. 123, Nr. 15. 8 Ingenieurs, was bekanntlich nicht besser geschehen kann als durch einen Rückblick auf die einfacheren, übersichtlicheren Verhältnisse der Vergangenheit, als die Spezialisierung noch nicht so weit ge trieben war. Entsprechend diesem doppelten Ziel wurde bei der Darstellung des Stoffes Allgemeinverständlichkeit angestrebt. Die Entwicklung der Statik und Festigkeitslehre und ihre Spezialisierung auf die Be dürfnisse des Bauwesens in der Form der Baustatik wird nur in den großen Hauptzügen geschildert, die theoretische Mechanik in knappen Andeutungen gestreift, Eingehen auf Einzelfragen tun liehst vermieden. Wo Erörterungen theoretisch-mathematischen Charakters nicht zu umgehen waren, wie bei der Darstellung der Entstehung der Baustatik (Teile von Kap. VI, 2. Abschnitt von Kap. VIII und 1. Abschnitt von Kap. IX), können diese Stellen von den Nichttechnikern unter den Lesern ruhig übersprungen wer den. Auf der anderen Seite wurde der Persönlichkeit und den Lebens schicksalen einzelner um die Entwicklung des Bauingenieurwesens besonders verdienter Männer etwas mehr Raum gewidmet, auf die Gefahr hin, Bekanntes zu wiederholen. Aus der großen Zahl von Denkmälern und Bauwerken wurden jeweils nur wenige, für den Gang der allgemeinen Entwicklung typische Beispiele erwähnt, wes halb zahlreiche wichtige Ingenieurbauten nicht genannt sind, wie überhaupt die Darstellung keinen Anspruch auf Vollständig keit erhebt. Dem Gesamttitel der Sammlung entsprechend wurden die Gren zen des behandelten Gebietes möglichst weit gezogen und, wo sich Gelegenheit bot, auf die Beziehungen hingewiesen, die das engere Fachgebiet des Bauingenieurs mitanderen Bereichen der Kultur-, spe ziell der Kunstgeschichte verknüpfen, wobei gelegentlich auch per sönliche Ansichten des Verfassers nicht unterdrückt wurden. Doch wurde auf der anderen Seite bewußt nur das Bauingenieurwesen be handelt, und die Entwicklung der Maschinentechnik und der neu zeitlichen Industrie nur da kurz gestreift, wo sie spezielle Rückwir kungen auf das Bauwesen zur Folge hatte. Also nicht «Geschichte der Technik», sondern« Entwicklung der Bauingenieurkunst ». 9 Im ganzen wurde versucht, ein Bild davon zu entwerfen, wie aus weit auseinanderliegenden Wurzeln, aus der Wissenschaft der Me chanik auf der einen, aus der Praxis des Bauens und des schöpferi schen Gestaltens auf der anderen Seite, sich allmählich die moderne Bautechnik und der heutige Ingenieurbau entwickelt haben. Als Quellen wurden für die zwei einleitenden, der Antike und dem Mittelalter gewidmeten Kapitel hauptsächlich geschichtliche Einzel-und Gesamtdarstellungen benützt; für die neuere Zeit, von der Renaissance an, daneben, wo immer möglich, zeitgenössische Originalwerke und Zeitschriften. Auf die Benützung von hand schriftlichem und archivalischem Material mußte verzichtet werden. Die am häufigsten benützten Quellen sind im Literaturverzeichnis am Schluß des Bandes zusammengestellt; andere sind in den Fuß noten erwähnt. Rom 1949 HANs STRAUB 10 VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE Die Geschichte der Wissenschaft ist die Wissenschaft selbst. GoETHE, Mineralogie und Geologie (Abschn. KARL WrLH. NosE) Am 24. Dezember 1992 starb HANS STRAUB nach längerer Krank heit, unerwartet für uns alle, die Familienangehörigen und die vielen Freunde in nah und fern. Doch war es ihm vom Schicksal vergönnt, das Manuskript zur zweiten Auflage dieses Buchs noch druckfertig abzuschließen. Der Text der Neuauflage ist an vielen Stellen erweitert, nirgends aber ganz neu geschrieben worden. Das erste Kapitel, «Die An tike», ist besonders um Erkenntnisse bereichert, zu denen mein :Mann durch längere Studienaufenthalte in Ägypten und Griechen land in den Jahren 1961/1962 angeregt worden war. Die übrigen Teile wurden nach Durcharbeitung der wichtigsten neueren Fach literatur korrigiert und vervollständigt. Nur im dritten Abschnitt des achten Kapitels wurde eine längere Ausführung über das noch in voller Entfaltung stehende Sondergebiet der Verbundbauweise, des sogenannten «Spannbetons», neu hinzugefügt. Ferner wurde ein Verzeichnis der wichtigsten Fachausdrücke mit Erklärungen aufgenommen, um Nichttechnikern das Verständnis schwieriger Ab schnitte zu erleichtern. Möge das Buch in seiner verbesserten Auflage einen immer wei teren Leserkreis finden und uns wieder bewußt machen, daß das die Gegenwart so stark bestimmende, eminent technische Bauingenieur wesen aus dem gleichen Kulturboden erwachsen ist wie Kunst und Geisteswissenschaften. DieVerankerung der heute so vorherrschen den, technisch-materialistischen Zivilisation in dieserunserer V ergan genheit deutlich zu machen, war das Hauptziel des Verfassers. Die sen Gedanken fand mein Mann besonders prägnant formuliert in II

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