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Die französische Heine-Kritik: Band 2: Rezensionen und Notizen zu Heines Werken aus den Jahren 1835 – 1845 PDF

447 Pages·2001·26.342 MB·German
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Die französische Heine-Kritik Band 2: 1835 - 1845 Reine-Studien Herausgegeben von Joseph A. Kruse Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf Die französische Heine-Kritik Band 2: Rezensionen und Notizen zu Heines Werken aus den Jahren 1835 - 1845 Herausgegeben von Hans Hörling Verlag J. B. Metzler Stuttgart · Weimar Unter besonderer Benutzung der Bestände der Bibliothèque Nationale de France, Paris Die DeutscheB ibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Die französische Heine-Kritik / hrsg. von Hans Hörling. - Stuttgart ; Weimar : Metzler (Heine-Studien) Band 2. Rezensionen und Notizen zu Heines Werken aus den Jahren 1835-1845. -2001 ISBN 978-3-476-01429-0 ISBN 978-3-476-03643-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03643-8 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbe- sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2001 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2001 www.metzlerverlag.de [email protected] EINLEITUNG I. Anfänglich war beabsichtigt, im zweiten Band die Texte der französischen Beine-Kritik von 1835- 1841 zu veröffentlichen, da in diesem Zeitraum die Entwicklung des Heine-Bildes vom deutschen zum deutsch-französischen Schriftsteller zum Abschluß kommt. Aus nachstehenden Gründen mußte der Editionsplan geändert werden. Es stellte sich heraus, daß zwischen Band 2 und dem aufgrundeiner äußerst intensiven Beine-Rezeption der 50er Jahre sehr umfangreichen Band 3 ein zu großes Ungleichgewicht entstanden wäre. Inhaltlich wäre der Band 2 mit Abschluß der zwar zahlreichen doch qualitativ unergiebigen Rezeption der >>Wilis-Sage<<, die als Vorlage für Theophile Gautiers Ballett >>Giselle ou les Wilis« diente, enttäuschend ausgefallen. Der Band hätte somit im wesentlichen aus den Rezensionen zu >>Oe 1' Allemagne«, einigen Gesamtdarstellungen, den meist nicht wertenden Berichten über Zensur und Verbot seiner Werke, Rezensionen der >>Salon Bände« sowie den Angriffen deutscher Republikaner in Paris gegen Beines Artikel für die Augsburger Allgemeine Zeitung bestanden, denn das >> Börne Buch« wurde nur wenig beachtet. Da der Band 2 nunmehr die Texte bis einschließlich 1845 aufnimmt, kann die erste Rezeptionswelle von >>Atta Troll«, >>Deutschland. Ein Wintermährchen«, und von >>Neue Gedichte« mitberücksichtigt werden. Während Beines Pariser Jahre finden sich zwar öfters Notizen zu seiner Lyrik, besonders zum >>Buch der Lieder«. Von einer kontinuierlichen Rezeption kann jedoch nicht gesprochen werden, zu groß war das Hindernis einer guten Übersetzung in die französische Sprache. Aufgrund der seit zwei Jahren neu erschlossenen umfangreichen Dokumentation werden im zweiten und dritten Band Übersetzungen von Werken nicht mehr aufgenommen. Im Band 1 war dies wegen der wirkungsgeschichtlichen Bedeutung der ersten Übersetzungen von A. Loeve-Veimars, J. Willms und M. Kaufmann erforderlich. Nicht wertende Ankündigungen von Werken, Verlagsanzeigen sowie zu kurze Zitate werden in den Kommentarband verwiesen. Die zahlreichen Anekdoten, die vor allem im >>Charivari« und im >>Corsaire-Satan« gedruckt wurden könnten Thema einer eigenen Publikation werden. Da hiermit die Gründe für die Änderung des ursprünglichen Editionsplans genannt sind, kann nunmehr die Wirkung und Rezeption Beines in den 30er und 40er Jahren skizziert werden. 6 Einleitung Heines Deutschlandschriften, sowohl die Artikelserie » L' Allemagne depuis Luther<< als auch die Renduel-Ausgabe von »De l'Allemagne<<, erwecken in den 30er Jahren nur ein mäßiges Interesse, obwohl Heine große Anstrengungen unternimmt, die Rezeption zu beeinflussen. (1) 1835 erscheinen nur drei Rezensionen der Artikel und fünf zur Buchfassung, zu denen 1836 Prosper Enfantins Brief an Heine hinzukommt. Der Höhepunkt der Aufnahme wird erst nach dem Erscheinen der Levy-Ausgabe von 1855 erreicht. Der Schwerpunkt der Kritik der 30er Jahre liegt in der skeptisch beurteilten Ankündigung einer von den Philosophen bereits vorbereiteten deutschen Revolution. Heines Hoffnung, das durch Madame de Stael geprägte französische Deutschlandbild korrigieren zu können, erfüllt sich jetzt noch nicht. Wirkung und Rückwirkung seiner Werke sind bei seinen Arbeiten über Deutschland gut erkennbar. Spaziers wichtige negative Besprechung, quasi eine Folge von Gegenartikeln in der »Revue du Nord<< [Text 122] führen zu einer Entfremdung zwischen den beiden Autoren (siehe DHA VIII, S. 1495 f), dies gilt ebenfalls für Enfantins Brief zu >>De 1' Allemagne<< [159] und Heines Haltung zum Saint-Simonismus und schließlich für seine Verärgerung über die Gräfin Marie d' Agoult (Pseud. Daniel Stern) nach ihrer kritischen Rezension von >>Deutschland. Ein Wintermährchen<< [309] im Jahre 1844 (DHA IV, S. 1166). Stark beachtet wird das Verbot der Schriften Heines sowie der Autoren des Jungen Deutschland 1835 und dessen Aufhebung. Zahlreiche Abdrucke deutscher Artikel, Korrespondenzen und eigene französische Kommentare berichten darüber. Während mehrerer Monate beherrscht dies Thema die Berichterstattung über Deutschland und findet seinen Höhepunkt im Leitartikel des >>Journal des Debats<< vom 6. April 1836 [Text 177]. Unter direkter Bezugnahme auf das in der Zeitung am 30. Januar veröffentlichte Schreiben Heines an die >>Hohe Bundesversammlung<< wird der Bundestagsbeschluß aufs schärfste kritisiert und für Heine indirekt entschieden eingetreten. Indirekt, da das »Journal des Debats<< sorgältig vermeidet, etwa Heines Thesen zu unterstützen. Der Artikel ist nicht auf der Verteidigung des Jungen Deutschland, sondern auf der Ablehnung der vom Bundestag angewandten Methode und deren Prinzipien aufgebaut. Wird bereits abgelehnt, daß Heine, Gutzkow, Mundt, Wienbarg und Laube (1) Brief an Meyerbeer: »Die zwey ersten Bände meines Buchs de 1' Allemagne werden in einigen Tagen erscheinen, und dann muß ich überall poignees de main geben und als Lohnlakay meines eigenen Ruhms in ganz Paris herumlaufen« (HSA XXI, S. 104) Einleitung 7 ohne Prozeß, ohne Möglichkeit der Rechtfertigung verurteilt worden sind, lautet die Kernthese des Artikels: >>Es ist absolut unannehmbar, daß nicht Werke, sondern deren Autoren, und zwar mit allen vergangenen und zukünftigen Schriften, verurteilt wurden<<. Für das >>Journal des Debats<< ist das ein völlig ungesetzliches Prinzip. Wenn man Heine auch nicht direkt in Schutz nimmt, wird die gegen ihn erhobene Anklage allein dadurch bereits abgeschwächt, daß der Redakteur der Anschuldigung, das Junge Deutschland wolle die >>christliche Religion zerstören, die Sozialordnung umstürzen und Ehrgefühl und öffentliche Moral ruinieren<<, hinzufügt: >>In früheren Zeiten hätte man nicht anzuführen vergessen, daß die neue Sekte Kleinkinder opfere!<< Die Absurdität der Anklage kommt durch den ironischen Nachsatz klar zum Ausdruck, daß sich der Bundestag in ein >>Tribunal de la conscience<< (Gericht des Gewissens) verwandelt habe, das Exkommunikationen ausspreche und dabei Gesetze, Gerechtigkeit und Angemessenheit der Strafe vergesse. >>In Paris sei ein Buch schuldig ohne Rücksicht auf seinen Autor, und sei es ein Heiliger, in Frankfurt sei der Autor schuldig ohne Rücksicht auf den Inhalt seines Buches, und sei es das Evangelium<<. Der Schluß des Leitartikels bringt noch einmal zum Ausdruck, daß auch die Gerechtigkeit zu den Grundlagen der Gesellschaft gehöre und daß sich ebenso das >>Alte Deutschland<< hüten müsse, diese zu erschüttern. Auch das Echo auf die >>Vorrede zum III. Theil des Salons<< >>Ueber den Denunzianten<< steht im Zusammenhang mit dem Verbot. Eine gewisse Sympathie für Heine ist unverkennbar. Das gilt ebenso für die >>Florentinischen Nächte<< des gleichen Bandes. Dagegen findet sich keine Spur einer Auseinandersetzung mit >>Shakespeares Frauen und Mädchen<<. Die Wiederaufnahme seiner Korrespondenzen für die >>Allgemeine Zeitung. Augsburg<< provoziert sechs feindselige Artikel und neunzehn weitere Notizen. Sie behandeln Heines positive Bewertung Thiers und die Intrigen deutscher republikanischer Emigranten in Paris (siehe Netter 2 und 3), die übrigens zwei Jahrzehnte hindurch ihre ablehnende Haltung Heine gegenüber aufrechterhalten werden. Eine objektive Würdigung gelingt ihnen bis in die 50er Jahre nicht (DHA XIII, S. 1874 f). Die Aufnahme der Artikelserie in der AZ wird 1855 von >>Lutece<<, der Levy-Ausgabe, bei weitem übertroffen [Texte Band 3]. Von April bis Oktober erscheinen 15 Rezensionen; bereits im Juni bringt der Verlag eine zweite Ausgabe heraus und es kommt bis 1871 zu insgesamt 9 Auflagen. Erstmalig gibt es einen Zusammenhang zwischen Rezeption durch die Presse und dem kommerziellen Erfolg (DHA XIII. S. 1826 ff). >>Ludwig Börne. Eine Denkschrift<< wird nur in drei redaktionellen Einleitungen und in Notizen von A. Weill, X. Marmier und Saint-Taillandier erwähnt. Die französische Kritik beschäftigte sich bereits früher ausgiebig 8 Einleitung mit Börne, sein dort gezeichnetes Bild kann Heines Schrift nicht beeinflussen (DHA XI. S. 663 ff). Zu Beginn der Einleitung wurde die umfangreiche Aufnahme der Wilis Sage bereits erwähnt. In diesem Band werden nur die Pressestimmen berücksichtigt, die Heine und den Text bewerten. Heines Versepos »Atta Troll<< wird zwischen 1843 und 1845 zweimal rezensiert und in 7 Notizen erwähnt, die vor allem von Saint-Rene Taillandier verfaßt sind. Er bemüht sich sehr um den Erfolg des Werkes, doch ohne nennenswertes Ergebnis. Vor dem Erscheinen der Übersetzung in der >>Revue des deux Mondes<< vom 15. März 1847 wird >>Atta Troll<< positiv beurteilt. Nur Marie d' Agoult behauptet, daß Heines Witz ihn hindere, ein großer Dichter zu werden [Revue des deux Mondes. 1844. 1. Dezember. S. 853. Text 309]. Die bedeutendste Rezension von Paul de Molenes (JdD, 22. Mai 1847) wird in Band 3 gedruckt. In die Aufnahme von >>Deutschland. Ein Wintermährchen<< mischen sich deutsche >>Börnianer<< in Paris massiv ein, wie schon bei der Rezeption der Journalfassung der >>Lutezia<<. Sie erreichen sogar eine Berichtigung der anfangs lobenden Rezensionen im >>National<< [23.12.1844 Text 314] und »Charivari<< [25.12.1844, Text 315]. Hauptangriffspunkt ist wiederum die Frage von Heines politischer Glaubwürdigkeit ( Netter 3). Die eigentliche französische Kritik erstreckt sich von November 1844 bis April 1845. In diesem Zeitraum werden sechs Rezensionen und zahreiche Notizen veröffentlicht. Herausragende Literaten wie Saint-Rene Taillandier, J. A. de Gobineau, Paul Gaschon de MolE~nes kommen zu positiven, ja teilweise begeisterten Gesamturteilen, in denen vor allem Heines Ironie und Witz, sein scharfer Ton und die frankreichfreundliche Tendenz des Werkes unterstrichen werden. (DHAIV. S. 1160 ff). Mehrmals wird Heine mit Rabelais verglichen. Die >>Neuen Gedichte<< werden 1844 - 1845 von Saint-Rene Taillandier in der >>Revue des deux Mondes« (15.1.1845) auf dreißig Seiten besprochen [Text 320] und außerdem in mehreren Notizen erwähnt. Die französischen Prosaübersetzung kann jedoch nur bestenfalls eine Inhaltsangabe der Gedichte liefern, aber keinen Eindruck über die Originalität von Heines Lyrik geben (DHA II. S. 827). Bis zum Erscheinen der >>Neuen Gedichte<< wird von vielen Kritikern vor allem das >>Buch der Lieder<< zitiert (X. Marmier, S.-R. Taillandier, A.-E. La Grange, Ph. Chasles, L. Escudier, H. Panofka, H. Blaze de Bury, P. A. Specht, H. Cornu (Pseud. S. Albin), P. Merruau, P. E. Forgues (Pseud. Old Nick) und A. Weill). Einleitung 9 II. Es stellte sich die Frage, ob der Titel dieser Dokumentation >>Die französische Heine-Kritik<< gerechtfertigt ist, da die Quellen vor allem aus den Pariser Presseorganen stammen. Eine systematische Durchsicht der Provinzpresse hätte den Rahmen der Arbeit gesprengt. Heines Behauptung: >>Paris ist das Haupt Frankreichs .... Frankreich ist nur die Landschaft, die Paris umgibt<< ist natürlich problematisch und Börne hat mit seiner Erwiderung: >>Paris ist nur der Hut Frankreichs .... , der leicht vom Haupt gezogen werden kann<< [Text 128] nicht gänzlich Unrecht. Dennoch ist der Titelaufgrund der dominierenden Stellung von Paris und seiner Presse weiterhin gerechtfertigt. Andererseits werden auch belgisehe und schweizerische Rezensionen in französischer Sprache aufgenommen, da sie in der Düsseldorfer Beine-Ausgabe ebenfalls für die Rezeption von Heines Werken hinzugezogen werden. Diese nichtfranzösischen Quellen stellen jedoch nur einen Bruchteil der Texte dar. Da sie in naheliegender Zeit sicherlich nicht anderweitig veröffentlicht werden und da sie den engen kulturellen Beziehungen zwischen Paris, Brüssel und Genf Rechnung tragen, erscheint die Wiedergabe in dieser Dokumentation legitim. Wird in der Einleitung zum Band 1 die pessimistische Aussage G. Höhns wiedergegeben, daß in Frankreich >>textlich überarbeitete Neuausgaben, ... fehlen<<, muß dies nunmehr korrigiert werden, weil seither eine bedeutende Veröffentlichungsserie einsetzte. Außerdem wurde Heine 1997 in die >>Celebrations Nationales<< (nationale Gedenktage) einbezogen, dank der Rolle Frankreichs in seinem Leben und Werk. Nur einem zweiten Ausländer, nämlich Faulkner wiederfuhr 1997 diese Ehre. Frankreich erinnert sich demnach wieder des >>großen Vergessenen<< (Höhn. Heinrich Heine un intellectuel modern, Paris, PUF, 1994, S. 1 ff).

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