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Die Formen des Sonetts bei Lope de Vega PDF

388 Pages·1936·19.259 MB·German
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BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE BEGRÜNDET VON PROF. DR. GUSTAV GRÖBER f FORTGEFÜHRT UND HERAUSGEGEBEN VON DR. WALTHER v. WARTBURG PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT LEIPZIG LXXXVI. HEFT OTTO JÖRDER DIE FORMEN DES SONETTS BEI LOPE DE VEGA MAX NIEMEYER VERLAG / HALLE/SAALE 1936 DIE FORMEN DES SONETTS BEI LOPE DE VEGA VON OTTO JÖRDER MAX NIEMEYER VERLAG / HALLE/SAALE 1936 Alle Rechte, auch dai der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Copyright by Max Niemeyer Verlag, Halle (Saale), 1936 Printed in Germany Drnck roil G. Schale« 4 Co., G. m. b. H., Gräfenhalnlchen Die vorliegende Arbeit wurde als Freiburger Dissertation verfaßt und erfreute sich während der ganzen Zeit ihres Entstehens der unermüdlichen Anteilnahme von Herrn Professor Hanns Heiß f. Es wird mich immer schmerzen, daß ich meinem hochverehrten Lehrer den in überreichem Maße geschuldeten Dank für alle aufopfernde Förderung nicht mehr habe aussprechen können. Inhalt. Seite Vorbemerkungen IX I. Reimanordnung i II. Veränderte Verszahl: Schweifsonette 67 III. Besondere Versform: 1. Sonette in versos esdrújulos 83 2. Sonette in versos agudos 97 3. Versos de cabo roto 129 IV. Klangkünste: 1. Vokalische Reimabwandlung 150 2. Echosonette (mit Exkurs über Sonettdialoge) . . .. 161 3. Das soneto con repetición (und andere Monologduette) 209 V. Zitate und Zitatsonett 219 VI. Sprachspielerei und polyglottes Sonett 239 Anhang: Verzeichnis der Sonette Lope de Vegas (alphabetisch nach Anfangsversen geordnet) 269 Vorbemerkungen zum Sonettkatalog: A. Erläuterungen zur Benützung 271 B. Verzeichnis der Abkürzungen 272 C. Mehrfaches Vorkommen einzelner Sonette in Lopes Werk 275 Sonettkatalog 287—372 Vorbemerkungen. Der Hang zur Versspielerei tritt, meist als unscheinbare Neben- strömung, zuweilen auch als beherrschende Tendenz, in den Lite- raturen der Romania zu den verschiedensten Zeiten und in mannig- fachen Erscheinungsformen auf. Ihn als eines der hervorstechenden Merkmale der spanischen Barockdichtung erstmals mit der erforder- lichen Unvoreingenommenheit besprochen zu haben, ist ein Verdienst Ludwig Pfandls. Das Spielen mit der Form hat zwar in der spanischen ,edad de oro' das poetische Schaffen niemals derart überwuchert wie etwa in der französischen Dichterschule der rhötoriqueurs. Aber — und hier scheint mir die Besonderheit zu liegen — nirgendwo und nirgendwann sind so wie in der spanischen Blütezeit mehrere große schöpferische Gestalten die Mitträger, ja teilweise die Erwecker solcher formspielerischen Neigungen gewesen. Dieser Umstand ver- leiht nun zwar der Beschäftigung mit diesen Verskünsten einen er- höhten Reiz. Er ist aber, da sich einem derartigen Studium immer wieder die gewandelten ästhetischen Anschauungen oder ganz ein- fach die Gründe des „guten Geschmacks" hemmend in den Weg stellten, nicht unschuldig daran, daß ein geräumiger Winkel im Schaffen bedeutender spanischer Dichter noch immer ungebührlich vernachlässigt ist. Derartig spielerischem Formstreben werden wir bei der Betrachtung der Formkunst des Sonettisten Lope de Vega immer wieder begegnen; und wir werden dieser Begegnung nicht aus dem Wege gehen, da sie, wenn immer sie überhaupt einen Reiz haben kann, einen solchen gerade bei Lope de Vega besitzt: Nicht nur fällt sein Schaffen mit der Erstarkung solcher Formtendenzen zeitlich zusammen; nicht nur trug es zu dieser Erstarkung wesentlich bei: Der ungeheure Umfang seines Sonettwerks erlaubt es auch, bei ihm das Auftauchen, Blühen und Absterben einzelner Formspiele mit einiger Deutlichkeit zu ver- folgen. Aber — und auch in diesem entscheidenden Punkt ist Lope eine Verkörperung der erwähnten Besonderheit spanischer Verhältnisse — die Formkunst dieses Sonettisten beschränkt sich bei aller Aufge- schlossenheit für die Reize formalen Spielens doch nicht von ferne auf die pedantische Zurschaustellung leerer Versakrobatik. Die Wege X Vorbemerkungen. und Mittel seiner Formkunst sind vielmehr so zahlreich und viel- gestaltig, daß er auch diesen Winkel seines Sonettschaffens bald mit sichtlicher Liebe, bald mit der überlegenen Miene des großen Könners betreuen konnte, ohne sich ihm auch nur einen Augenblick ver- schreiben zu müssen. Das heißeste formale Bemühen des Sonetten- dichters galt nicht irgendwelchen spielerischen Sonderformen, sondern dem Herausfinden (und dann der immer vollkommeneren Verwirk- lichung) einer „idealen" Normalform, einer „besten" Reimanordnung. Innerhalb dieser Normalform ist nun eine erstaunliche Vielfalt von formalen Kunstmitteln wirksam, an deren mannigfachen Veräste- lungen sich da und dort spielerische Auswüchse gebildet haben. Ge- wiß hat Lope es keineswegs verschmäht, schablonenhafte spielerische Sonettformen zu übernehmen; aber erstens hat er sich fast immer bemüht, diese Formen nicht Selbstzweck sein zu lassen, sondern sie mit irgendeinem Sinn zu erfüllen, und zweitens steht vor und neben diesen fertigen Formen zumeist eine ungleich größere Zahl von Einzel- erscheinungen, die zu ihnen hinführen, aber den verschiedenartigsten künstlerischen Einzelzwecken dienen. Eine Darstellung der Formen des Lopeschen Sonetts kann nicht umhin, die fertigen Sonderarten des Sonetts als hauptsächliches Ein- teilungsprinzip anzuerkennen. Indessen habe ich mich bemüht, die Gewichte richtig zu verteilen: Ein grundlegender erster Abschnitt beschäftigt sich mit Lopes Suchen nach der ihm gemäßesten Normal- form des Sonetts. Versbau und Reimgestaltung schlechthin müssen und können im Rahmen dieser Arbeit außer Betracht bleiben. Aber die wesentliche Formfrage des Lopeschen Sonetts: die Reimanordnung, insbesondere der geradezu spannende Kampf zweier Sechszeilertypen, wird unser volles Interesse beanspruchen. Dabei wird eine eigen- artige chronologische Entwicklung festzustellen sein, die mehrfach Rückschlüsse auf die Abfassung sonetthaltiger comedias erlaubt; mit andern Worten, es wird der Nachweis unternommen, daß nicht nur die nach amerikanischen Vorbildern (Morley, Buchanan u. a.) heute allgemein geübte Betrachtung des Vorkommens und der prozentualen Verteilung der verschiedenen metrischen comedia-Schemen, sondern auch die — bis heute nicht geübte — eingehende Untersuchung einer einzelnen in den comedias gebrauchten metrischen Form zu chrono- logischen Folgerungen führen kann. Anschließend werden der Reihe nach zunächst diejenigen Besonder- heiten behandelt, die eine gewisse Umgestaltung der Normalform be- wirken, d. h. eine Erweiterung des Sonettkörpers oder eine Änderung der Versform, sodann die Klangkünste und äußerlich-sprachlichen bzw. sprachspielerischen Techniken, die eine solche Umgestaltung nicht herbeiführen, sondern innerhalb der völlig gewahrten Normal- form in Erscheinung treten. Ausgeschlossen bleiben alle Besonder- heiten, die ihrem Wesen nach ausschließlich die Motivführung und Komposition, nicht aber die äußere Form betreffen. In den Grenzen

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