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Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter PDF

660 Pages·2002·22.641 MB·German
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Peter Gemeinhardt Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter w DE G Arbeiten zur Kirchengeschichte Begründet von Karl Hollf und Hans Lietzmannf herausgegeben von Christoph Markschies und Gerhard Müller Band 82 Walter de Gruyter • Berlin · New York 2002 Peter Gemeinhardt Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter Walter de Gruyter · Berlin · New York 2002 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft D 4 © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufhahme Gemeinhardt, Peter: Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmit- telalter / Peter Gemeinhardt - Berlin ; New York : de Gruyter, 2002 (Arbeiten zur Kirchengeschichte ; Bd. 82) Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 2001/2002 ISBN 3-11-017491-X © Copyright 2002 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover- filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Umschlaggestaltung: Christopher Schneider, Berlin Meinen Eltern Vorwort „Wenn die abendländische Kirche recht daran getan hat, in der Offenbarung keinen Geist als den Geist Christi als Heiligen Geist gelten zu lassen, und wenn sie recht daran getan hat, von dem ewigen Gott zu reden, wie er uns in seiner Offenbarung begegnet, dann werden wir uns gerade hinsichtlich des Filioque ent- schlossen auf ihren Boden stellen müssen." Karl Barth, KD 1/2 (1938), 273 Aus dem ökumenischen Diskurs der letzten beiden Jahrzehnte ist die Filio- que-Frage nicht wegzudenken. Ob der Heilige Geist „aus dem Vater her- vorgeht" oder „aus dem Vater und dem Sohn" (ex patre filioque), mag auf den ersten Blick als marginales Problem erscheinen. Auf den zweiten Blick birgt diese Textdifferenz zwischen der griechischen und der lateinischen Fassung des Nizäno-Konstantinopolitanums jedoch eine Fülle von ökume- nischem Streitpotential. Das Verhältnis von Schrift und Tradition, die Fra- ge nach der normsetzenden Instanz in der Kirche, die Verantwortung des gegenwärtigen (trinitäts-)theologischen Redens vor der Tradition der Kir- che^) und ihrer Dogmen - das sind nur die wichtigsten Fragenkreise, die zwischen Ost und West anhand des Filioque aufbrechen. Allerdings nötigt schon die Rede von „östlicher" (griechischer) und „westlicher" (lateinischer) Tradition zu Differenzierungen. Was Karl Barth seinerzeit mit großer Entschiedenheit behaupten konnte, ist seinen „abendländischen" Nachfolgern längst fraglich geworden: Hat die Kirche der westlich-lateinischen Tradition tatsächlich recht daran getan, ihre Trinitätstheologie seit dem frühen Mittelalter untrennbar mit dem Konzept des doppelten Hervorgangs des Geistes zu verbinden und in der Neuzeit daran festzuhalten? Sind die von Barth benannten zentralen trinitätstheolo- gischen Einsichten - die Christusbestimmtheit des Geistes und die Entspre- chung von ewigem Sein und geschichtlicher Offenbarung Gottes - durch das Filioque wirklich angemessen beschrieben? Oder muß heute der Boden dieses Denkmodells nicht vielmehr verlassen werden, um der Trinitätstheo- logie neue, fruchtbare Perspektiven zu eröffnen? Vili Vorwort Ökumenischer Dialog und systematische Reflexion haben eine kaum noch zu überschauende Menge an dogmatischer und konfessionskundlicher Literatur hervorgebracht. Dennoch stand am Anfang der hier vorgelegten Untersuchung der Eindruck, daß gerade der Boden, auf den Barth sich ent- schlossen stellen zu müssen meinte und über dessen Tragfähigkeit heute debattiert wird, aus historischer Perspektive keineswegs hinreichend ver- messen ist. Wie es überhaupt zu zwei unterschiedlichen Textfassungen des- selben Bekenntnisses gekommen ist, welche theologischen Grundentschei- dungen dahinterstehen und wie diese Differenzen zu einer Kontroverse führen konnten, wird meist als geklärt vorausgesetzt oder mit allzu groben Strichen umrissen. Die frühmittelalterliche Epoche, in der aus der multi- formen Trinitätstheologie der Alten Kirche jene beiden Stränge erwuchsen, die landläufig als „lateinisch" und „griechisch" bezeichnet werden, verbleibt in ökumenischen Dokumenten und dogmatischen Traktaten oft in einem diffusen Dämmerlicht, aus dem später - gerne mit dem Jahr 1054 assoziiert - geradezu als monolithischer Block die „fertige" Filioque-Kontroverse her- vortritt. Diesen Schleier vermittels einer kirchen- und dogmengeschichtli- chen Untersuchung zu lüften und damit den gegenwärtigen Auseinander- setzungen um Sinnhaftigkeit und Legitimität des Filioque ein historisch- kritisches Korrektiv an die Hand zu geben ist das Ziel dieses Buches. Die vorliegenden Untersuchungen zur „Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter" wurden im Wintersemester 2001/02 vom Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg als Dissertation angenommen; für den Druck wurden sie überar- beitet. Die Ubersetzungen der lateinischen und griechischen Quellentexte verantwortet, wo nicht anders vermerkt, der Verfasser. Bis Ende 2001 er- schienene Literatur wurde nach Möglichkeit berücksichtigt. Am Ende eines langen Weges durch die Höhen und Tiefen mittelalterli- cher Theologie ist es Selbstverständlichkeit und Freude zugleich, all jenen herzlichen Dank zu sagen, die mir ihre Begleitung zuteil werden ließen. Prof. Dr. Wolfgang Bienert hat meinen theologischen Weg seit dem kir- chengeschichtlichen Proseminar mit beständigem Interesse verfolgt; unter seiner umsichtigen Betreuung ist auch die vorliegende Arbeit entstanden. Als meinem Doktorvater verdanke ich ihm neben vielfältigem sachbezoge- nem Rat vor allem die stetige Ermutigung zu dem Vorhaben, kirchenge- schichtliches Arbeiten mit ökumenischen und systematisch-theologischen Perspektiven zu verbinden. Zu danken habe ich weiterhin Prof. Dr. Wolf- gang Hage, in dessen Seminar ich im Sommersemester 1996 erstmals eine Skizze zu „Stationen der Filioque-Diskussion im Frühmittelalter" vorlegen konnte und der nun das Zweitgutachten zu der daraus erwachsenen Disser- Vorwort IX tation erstellt hat. Ebenso danken möchte ich Prof. Dr. Hans-Martin Barth, als dessen zeitweiliger Mitarbeiter im Fach Systematische Theologie ich die Gelegenheit hatte, den trinitätstheologischen „Sitz im Leben" meiner histo- rischen Studien aus konfessionskundlicher und systematischer Perspektive zu reflektieren. Freundschaftlicher Dank gilt Prof. Dr. Bernd Oberdorfer (Augsburg), der mir seine 1999 abgeschlossene Münchner Habilitationsschrift „Filioque - Erinnerung an ein Problem" (im Druck erschienen 2001) bereits als Ma- nuskript zur Verfügung stellte und mir darüber hinaus zahlreiche hilfreiche Anregungen zukommen ließ. Meine Marburger Freunde und Kolleg/innen Dr. Elisabeth Hartlieb, Cornelia Richter, Karin Schmid und Thorsten Waap sowie Prof. Dr. Martin Parmentier (Bern) haben Teile dieser Arbeit gelesen und ihr Vorankommen mit kritischem Kommentar befördert; auch dafür sei herzlich gedankt. Daß die Drucklegung vergleichsweise zügig vonstatten gehen konnte, liegt nicht zuletzt an der Bereitschaft meiner Mutter, meines Bruders und meiner Frau zum Korrekturlesen; verbliebene Fehler gehen selbstverständlich zu Lasten des Verfassers. Die Studienstiftung des deutschen Volkes hat die Arbeit an dieser Dis- sertation mit einem Stipendium finanziell unterstützt und mir darüber hin- aus immer wieder Möglichkeiten eröffnet, lehrreiche Blicke über den Tel- lerrand meines eigenen wissenschaftlichen Arbeitens hinaus zu werfen. Prof. Dr. Christoph Markschies (Heidelberg) danke ich für die Aufnahme meiner Studie in die „Arbeiten zur Kirchengeschichte". Der Deutschen Forschungsgemeinschaft gebührt Dank für eine großzügige Druckbeihilfe. Mein Bruder Alexander F. Gemeinhardt hat meinen wissenschaftlichen Weg und das Zustandekommen dieser Dissertation in produktiven und aufreibenden Zeiten mit ermutigendem und kritischem Beistand begleitet - für beides herzlichen Dank! Meine Frau Bettina hat mir während meiner Arbeit am Filioque (und darüber hinaus!) in allen Lebenslagen zur Seite gestanden. Ihrer Geduld, Gesprächsbereitschaft und tatkräftigen Hilfe ver- danke ich weit mehr als nur den glücklichen Abschluß dieser Studien. Meine Eltern, Monika und Wolfgang Gemeinhardt, haben meinen lang- jährigen theologischen Lern- und Lebensweg zu allen Zeiten mit Liebe und Verständnis begleitet und in jeder Hinsicht unterstützt. Ihnen sei dieses Buch in größter Dankbarkeit gewidmet. Kirchhain, im Juli 2002 Peter Gemeinhardt

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