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Die Familie Borgia: Geschichte einer Legende PDF

284 Pages·1992·24.473 MB·German
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Marion Hermann-Röttgen Die Familie Borgia Geschichte einer Legende Hermann-Röttgen Die Familie Borgia Marion Hermann-Röttgen Die Familie Borgia Geschichte einer Legende Verlag J .B. Metzler Stuttgart · Weimar Frontispiz: Original-Handschrift von Johannes Burchardus Manuskript des Archivio Segreto Vaticano Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Hermann-Röttgen, Marion: Die Familie Borgia - Geschichte einer Legende I Marion Hermann-Röttgen.-Stuttgart; Weimar: Metzler, 1992 ISBN 978-3-476-00870-1 ISBN 978-3-476-00870-1 ISBN 978-3-476-03442-7 ( eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03442-7 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei ].B. Metzler Verlag Stuttgart · Weimar 1992 ~ EIN VERLAG DER~ SPEKTRUM FACHVERLAGE GMBH F. F. Inhaltsverzeichnis VORWORT GUICCIARDINIS BORGIA-BILD- DIE ERSTE LEGENDE Die Fragwürdigkeit eines wahren Bildes 1 Beginn einer Legende 8 Krisen - Konflikte - Konsequenzen 17 Eine moralische Wende 27 Die sieben Hauptsünden des Tridentinum 31 Der Topos Antichrist 36 Der Brudermord - Ein Schlüsselereignis 46 >> VENUS IMPERABAT<< Der Kastanienball 53 Der Savelli-Brief 62 Liber Notarum 65 Tomaso Tomasi- Der ent-schuldigte Papst 68 Die Erbsünde Vanozzas 72 Die Geschichte eines Buches 77 Die Sirene Vanozza 81 Olimpia Maidalchini- Eine Papstmätresse 84 LUCREZIA BORGIA - F AUSTS BUHLERIN Ein Reiseroman von Friedrich Maximilian Klinger 90 Der päpstliche Hof- Eine Satire 97 Helena- Lucrezia 101 Gretchen- Klara 107 Ein Teufelskreis 110 VII INHALTSVERZEICHNIS DREI FRAUENGESTALTEN DES 19. JAHRHUNDERTS Ein Historiker-Streit 115 Literarisierung von Geschichte 120 Victor Hugo- Femme fatale 127 Ferdinand Gregorovius- Die bürgerliche Ehefrau 142 Conrad Ferdinand Meyer- Die bekehrte Sünderin 153 Die Nachfolger in der Trivial-Literatur 165 CESARE BORGIA - VON ßURCHARDUS ZU ßURCKHARDT Der Held 174 Die Vita Cesare Borgias 178 Machia vellis » Princi pe << 186 Ratio gegen Dämon 193 Der Gewaltmensch 204 ALEXANDER VI. - EINE POLITISCHE FIGUR Das unsterbliche Amt 221 Der Mythos des unwürdigen Todes 226 GESCHICHTE VERSUS GESCHICHTEN 236 BENUTZTE MANUSKRIPTE 243 LITERATURVERZEICHNIS 245 VIII Vorwort Vor 500 Jahren ist Alexander VI. Borgia 1492 zum Papst gewählt worden. Seither wird über ihn und seine Familie mehr als über jeden anderen Papst in Wissenschaft und Li teratur geschrieben. Kein Wunder, daß jeder unter den Lai en wissen möchte, was sich wirklich ereignet hat. Dieses Buch handelt aber von den Grenzen des histori schen Wissens über die Borgia, die schon früh von der Ima gination überschritten worden sind. Die Geschichte der Borgia wurde bereits zu Lebzeiten der Hauptpersonen, in der Zeit des Umbruches um 1500 von Legenden geprägt. Im Leben und in d~r Regierung Alexanders VI. lag gewiß Veranlassung zu solcher Geschichtenbildung, ebenso groß aber ist der Anteil all derer, die in der Folgezeit über ihn berichteten. Alexander VI. ist allerdings auch der letzte Papst, der zu so vielen Erzählungen Anlaß gab. Die wichtigste zeitgenössische Quelle zum Leben Ale xanders ist sein deutscher Zeremonienmeister Burchardus, der noch ganz mittelalterlichem Denken verpflichtet ist. Aberglauben und Hexenwesen mischen sich in seine Berich te. Schon dreißig Jahre später, zur Zeit von Alexander Bor gias erstem Biographen Francesco Guicciardini, hatten sich die Moralvorstellungen im Zuge von Reformation und Ge genreformation verändert und verschärft. Entsprechend kritisch und tendenziös beurteilte Guicciardini das Borgia Pontifikat. Bereits diese beiden frühen Quellen, die wir über Alexander haben, sind nicht als historische Berichte im Sinne >>wahrer Geschichte<< zu werten. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Borgia-Legende durch Dichter und Schriftsteller viele Versionen und Erwei terungen, sowohl in Texten, die mehr dem historischen Be richt ähneln, als auch in Dramen, Romanen, Erzählungen und sogar Gedichten. IX VORWORT Die Legende hat, weil sie von kirchlicher und weltlicher Macht, von Reichtum und Schönheit, Verbrechen und Ero tik handelt, der Phantasie reichlich Stoff gegeben, unerfüll ten Sehnsüchten nachzugehen, sie zu preisen oder zu ver dammen. Jedes Jahrhundert machte aus der Borgia-Legende seine eigene Geschichte. Tomaso Tomasi verwandelte im 17. Jahr hundert den teuflischen Vatikan des Burchardus in einen absolutistischen Hof mit barocken Mätressen. Friedrich Maximilian Klinger, der den Höhepunkt seines Faust-Ro mans an den päpstlichen Hof Alexanders VI. verlegte, schrieb eine Satire des politischen Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. In den verschiedenen Jahrhunderten waren es immer nur wenige Texte, die der Borgia-Legende eine wesentlich neue Gestalt gaben und durch diese Verän derung für viele weitere literarische Verarbeitungen des Stoffes verantwortlich wurden. Es wird sich zeigen, daß die verschiedenen Mitglieder der Familie Borgia innerhalb der Legende unterschiedlich behandelt werden. Die männlichen Figuren bewahren über fünfhundert Jahre Ähnlichkeiten, Alexander als Papst und Stellvertreter Christi, sein Sohn Cesare, weil er von Bur chardus bis Burckhardt den Typ des männlichen Helden re präsentiert. Die Frauen- Vanozza, die Geliebte des Papstes und Mutter seiner vier berühmtesten Kinder, und insbeson dere seine Tochter Lucrezia - erfuhren ein Wechselvolleres Schicksal. Von der Hexe über die mächtige Mätresse des Barock bei Tomasi und Leti, der Femme fatale bei Hugo, der biederen Ehefrau bei Gregorovius bis zur reuigen Sün derin bei C. F. Meyer gibt es kein Frauenbild zwischen En gel und Teufel, das ihr nicht zugeschrieben wird. Die Borgia-Legende mit ihren Varianten und ihren Kon stanten ist Gegenstand der vorliegenden >>Geschichte<<. Wer die Wahrheit über die Borgia erfahren will, wird sich ent täuscht finden. X

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