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Die Fähigkeit des Fortschritts im Strategischen Management: Eine organisations- und wissenschaftstheoretisch fundierte Erweiterung des Konzepts dynamischer Fähigkeiten PDF

325 Pages·2009·2.125 MB·German
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Heike Marita Hölzner Die Fähigkeit des Fortschritts im Strategischen Management GABLER RESEARCH Forschungs-/Entwicklungs-/Innovations- Management Herausgegeben von Professor Dr. Hans Dietmar Bürgel (em.) Universität Stuttgart Professorin Dr. Diana Grosse, vorm. de Pay Technische Universität Bergakademie Freiberg Professor Dr. Cornelius Herstatt Technische Universität Hamburg-Harburg Professor Dr. Hans Koller Universität der Bundeswehr Hamburg Professor Dr. Martin G. Möhrle Universität Bremen Die Reihe stellt aus integrierter Sicht von Betriebswirtschaft und Technik Arbeits- ergebnisse auf den Gebieten Forschung, Entwicklung und Innovation vor. Die einzelnen Beiträge sollen dem wissenschaftlichen Fortschritt dienen und die Forderungen der Praxis auf Umsetzbarkeit erfüllen. Heike Marita Hölzner Die Fähigkeit des Fortschritts im Strategischen Management Eine organisations- und wissenschafts- theoretisch fundierte Erweiterung des Konzepts dynamischer Fähigkeiten Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Hans Koller RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, 2009 Gedruckt mit Unterstützung von Freunde und Förderer der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg e.V. Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg 1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Claudia Jeske | Sabine Schöller Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1823-9 Geleitwort Die aktuelle Literatur zum Strategischen Management und zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist gepflastert mit Arbeiten zu den Segnungen all jener Ansätze, die auf den Ressourcen des Unternehmens basierend eine dynamische Anpassung der Un- ternehmensleistungen sowie seiner Strukturen und Prozesse an die sich verändernden Rahmenbedingungen bewirken. Konstrukte wie die „Dynamic Capability“, „Absorp- tive Capacity“ oder „Innovation Capability“ scheinen hinsichtlich der erstrebenswer- ten Innovationen und der strategischen Ausrichtung von Unternehmen einen Ausweg aus dem Anpassungsdilemma zu bieten. So überzeugend die zugehörigen Grundgedanken sind, so abstrakt bleiben sie, sobald es um eine klare begriffliche Abgrenzung unterschiedlicher Ansätze oder gar um ihre detaillierten Wirkungsmechanismen geht. Die vorliegende Arbeit stellt sich der schwierigen Aufgabe, Licht in den konzeptionellen Raum dieser Ansätze zu bringen und ihren Beitrag zum Fortschritt der Theorie des strategischen Managements heraus- zuarbeiten: Ausgehend von einer differenzierten Analyse des Objektbereiches „Stra- tegisches Management“ und des Beitrages, den die Forschung im Strategischen Ma- nagement durch eine differenzbildende Wissensgenese zur Lösung der aufgeworfenen Praxisprobleme zu erbringen vermag, gelangt Frau Dr. Hölzner konsequent zu der Frage, was Rigorosität im wissenschaftstheoretischen Sinne ausmacht. In einer lo- benswert fundamentalen Weise setzt sie sich mit verschiedenen wissenschafts- theoretischen Positionen zur Frage der Wissenschaftlichkeit und den Kriterien für wissenschaftlichen Fortschritt auseinander und entwickelt daraus ein eigenes Prüf- schema zur Beurteilung des wissenschaftlichen Fortschritts. Allein dieses wissen- schaftstheoretisch begründete Prüfschema stellt eine bemerkenswerte Leistung dar. Es ermöglicht die nun folgende systematische Beurteilung des wissenschaftlichen Fort- schritts, den der Capability-based View im Rahmen des Strategischen Managements erbringt sowie die begründete Herausarbeitung aktueller Defizite des Ansatzes. Ganz zweifellos leistet Frau Dr. Hölzner damit einen fundamentalen Beitrag zur Einord- nung, aber auch zur Weiterentwicklung des Capability-based View. Als wäre der hieraus erzielte Erkenntnisfortschritt nicht schon genug, setzt sich die Arbeit darüber hinaus mit der zuvor als Erklärungslücke identifizierten Frage ausein- ander, wie die Dynamik innerhalb der organisationalen Fähigkeit zu erklären sei. Zur Beantwortung wendet sich die Autorin dem Kernelement organisationaler Fähigkeiten VI Geleitwort – den Routinen – zu. Sie analysiert die Beiträge der verhaltenwissenschaftlichen Ent- scheidungstheorie, der Evolutorischen Ökonomik und der Strukturationstheorie zur Erklärung der Anpassung von Routinen und integriert diese Sichtweisen in einem neuen Modell, das durch die Einbeziehung eines reflexiven Akteurs sowie diverser Variations- und Filtermechanismen in der Lage ist, die Entstehung, die Tradierung und den intendierten Wandel von Routinen zu erklären. Insgesamt bietet Frau Dr. Hölzner nicht nur einen wissenschaftstheoretisch begründe- ten Beitrag für die Einordnung des Capability-based View sondern auch eine Erklä- rung für die dynamische Anpassung von Routinen an veränderte Rahmenbedingun- gen, aus der sich wichtige Anregungen für die Gestaltung von innovationsförderlichen Strukturen und Prozesse in Unternehmen ergeben. Die Arbeit offeriert damit wirklich bemerkenswerte Einsichten – sowohl für die Weiterentwicklung der Theorie des Stra- tegischen Managements und des Innovationsmanagements als auch für die Praxis. Vor diesem Hintergrund wünsche ich ihr die ihr gebührende Resonanz in der Wissenschaft und in der Praxis. Den Lesern ist eine fordernde, aber zugleich fesselnde und erkennt- nisreiche Lektüre gewiss. Prof. Dr. Hans Koller Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mit- arbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Industriebetriebs- lehre und Technologiemanagement an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und wurde dort im Mai 2009 als Dissertation angenommen. Die mehrjährige intensive Beschäftigung mit einem wissenschaftlichen Thema war für mich eine prägende Erfahrung und eine Zeit, in der nicht selten die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben fließend waren. Das betrifft nicht nur das Arbeiten an Wochen- enden und nach Feierabend. Mit der Zeit habe ich bemerkt, dass sich insgesamt mein Blick auf die Welt verändert hat. So habe ich mich in der vorliegenden Arbeit mit der Entstehung und Veränderung von Routinen in Unternehmen beschäftigt und dabei nicht selten auch die Abläufe in meinem Arbeits- und Privatleben ins Visier genom- men. Dabei habe ich festgestellt, dass so einzigartig der Entstehungsprozess einer Dis- sertation auch ist, er doch an vielen Stellen von Interaktionen und Routinen begleitet wird. Sie strukturieren den Forschungsprozess, helfen dem Autor die eigene Leistung einzuordnen und schaffen Freiraum für Kreativität und Veränderung. Ihre positive Wirkung entfaltet sich in vollem Umfang jedoch nur dann, dieses Phänomen kann auf den folgenden Seiten nachvollzogen werden, wenn der sie ausführende Akteur gleich- zeitig an unterschiedlichen sozialen Prozessen partizipiert. Mit anderen Worten: je vielfältiger das private und berufliche Umfeld, desto förderlicher das Zusammenwir- ken der verschiedenen Routinen und desto größer die Chance auf Fortschritt. Wenn ich mit der vorliegenden Arbeit also einen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt lei- sten konnte, dann ist das auch ein Verdienst der Menschen, die es mir erlaubt haben Teil ihrer „Routine“ zu sein. Ihnen möchte ich an dieser Stelle danken. Zunächst danke ich meinen Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Hans Koller, für die Bereit- schaft ein in der strategischen Forschung eher ungewöhnliches Thema anzunehmen sowie für das damit in mich gesetzte Vertrauen und für den Freiraum, diese Arbeit entwickeln zu können und reifen zu lassen. Herrn Prof. Dr. Günther Ortmann danke ich für die Übernahme des Zweitgutachtens sowie Herrn Prof. Dr. Michael Gaitanides für seine Unterstützung als Prüfer in meinem Rigorosum. Allen drei Herren sei herz- lich für ein Promotionsverfahren gedankt, das sich durch eine „wissenschaftliche Rou- VIII Vorwort tine" im besten Sinne, d.h. durch einen konstruktiv-kritischen und doch grundsätzlich aufgeschlossenen Diskurs auszeichnete. Darüber hinaus gebührt mein Dank meinen Kollegen, die mich auf vielfältige Weise unterstützt und aus den „Routinen“ des Universitätsalltags eine Freude gemacht haben. Besonderes zu erwähnen sind dabei Dr. Christian Langmann, Dr. Sascha Hoffmann und Dipl.-Wi.-Ing. Petra Plenio, die frühe Fassungen dieser Untersuchung gelesen und mit wertvollen Hinweisen zu ihrem Gelingen beigetragen haben. Für ihre moralische Unterstützung und das Einbringen einer interdisziplinären Sichtweise danke ich Dipl.- Kffr. Katrin Brändel und RA Tanja Geuter. Des Weiteren danke ich auch heute noch Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Prof. Dr. Michael Mohe und Prof. Dr. Christoph Kolbeck dafür, dass sie mich während meines Studiums an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg bei meinen ersten wissenschaftli- chen Schritten unterstützt und in mir den Wunsch zu promovieren gefördert haben. In dieser Zeit entstanden auch besondere Freundschaften zu Menschen, die für mich heute wie eine zweite Familie sind und denen ich für ihre Unterstützung danken möch- te. Stellvertretend seien hier vor allem Dipl. Oec. Andreas Ahlden und Dipl. Oec. Ste- phan Sprenger erwähnt, die mir seit nunmehr fast 10 Jahren mit Rat und Tat dabei zur Seite stehen, meinen Weg zu finden und meine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren sowie Dipl. Oec. Dörte Borchers, der ich besonders für ihr Verständnis als Mitbewoh- nerin und für ihren Beistand in so mancher Schaffenskrise danke. Nicht zuletzt gebührt ein großer Dank meiner Familie. Allen voran meinem Mann Frank, der die emotionalen Hoch- und Tiefpunkte gegen Fertigstellung der Arbeit so geduldig ertragen und mich nach Kräften unterstützt hat. Meinen Brüdern Gerd und Stefan Untiedt sowie meinem Vater Gerhard Untiedt danke ich für ihren guten Rat und dafür, dass sie mir immer das sichere Gefühl vermittelt haben, bei jeder Entscheidun- gen hinter mir zu stehen. Und schließlich danke ich meiner Großmutter Frieda Hock, deren Fröhlichkeit und Optimismus mich immer wieder motiviert haben, meiner Großmutter Anna Untiedt, die Ihre Entschlossenheit an mich vererbt hat sowie ganz besonders und von Herzen meiner Mutter Marita Untiedt, von der ich gelernt habe niemals aufzugeben und immer den Mut zu bewahren. Diesen starken Frauen, in deren Tradition ich stehe und von denen ich so viel lernen durfte, sei diese Arbeit gewidmet. Heike Hölzner Inhaltsverzeichnis Geleitwort.......................................................................................................................V(cid:2) Vorwort .....................................................................................................................VII Inhaltsverzeichnis.........................................................................................................IX(cid:2) Abbildungsverzeichnis...............................................................................................XIII(cid:2) Tabellenverzeichnis.....................................................................................................XV Kapitel I Einleitung.......................................................................................................................1(cid:2) 1(cid:2) Problemstellung.........................................................................................................1(cid:2) 2(cid:2) Zielsetzung.................................................................................................................3(cid:2) 3(cid:2) Vorgehensweise.........................................................................................................5 Kapitel II Wissenschaftstheorie im und für das Strategische Management............................7(cid:2) 1(cid:2) Das Strategische Management als Wissenschaft.......................................................9(cid:2) 1.1(cid:2) Objektbereich des Strategischen Managements...........................................10(cid:2) 1.1.1(cid:2)(cid:2) Strategisch relevante Umwelten.....................................................11(cid:2) 1.1.2(cid:2)(cid:2) Unternehmen als strategische Einheiten........................................12(cid:2) 1.1.3(cid:2)(cid:2) Erfolg und Wettbewerbsvorteile.....................................................14(cid:2) 1.1.4(cid:2)(cid:2) Strategien........................................................................................15(cid:2) 1.1.5(cid:2)(cid:2) Strategische Akteure.......................................................................19(cid:2) 1.2(cid:2) Strategieforschung zwischen Theorie und Praxis.........................................26(cid:2) 1.2.1(cid:2)(cid:2) Wissensgenese in der Management Knowledge Industry..............26(cid:2) 1.2.2(cid:2)(cid:2) Wissensverwertung und die Theorie-Praxis Debatte.....................41 X Inhaltsverzeichnis 2(cid:2) (cid:2)Wissenschaftlichkeit und Fortschritt in der Wissenschaftstheorie.........................53(cid:2) 2.1(cid:2) Standortbestimmung der Wissenschaftstheorie............................................55(cid:2) 2.2(cid:2) Wissenschaftlichkeit aus Sicht der analytischen Wissenschaftstheorie.......59(cid:2) 2.2.1(cid:2)(cid:2) Semantik von Theorien..................................................................60(cid:2) 2.2.2(cid:2)(cid:2) Syntax von Theorien......................................................................62(cid:2) 2.2.3(cid:2)(cid:2) Pragmatik von Theorien.................................................................65(cid:2) 2.3(cid:2) Wissenschaftlicher Fortschritt aus Sicht......................................................... ausgewählter wissenschaftsphilosophischen Positionen............................68 (cid:2) 2.3.1(cid:2) Evolutionäre Theorieentwicklung bei Popper................................69(cid:2) 2.3.2(cid:2) Divergente Theorieentwicklung bei Kuhn.....................................72(cid:2) 2.3.3(cid:2) Progressive Theorieentwicklung bei Lakatos................................76(cid:2) 2.3.4(cid:2) Erkenntnistheoretischer Anarchismus bei Feyerabend..................80(cid:2) 2.4(cid:2) (cid:2)Einflussfaktoren auf die Theoriegenese aus .................................................. wissenschaftssoziologischer Sicht...............................................................85(cid:2) 2.4.1(cid:2)(cid:2) Inhaltliche Determinanten der Theorieentwicklung......................86(cid:2) 2.4.2(cid:2)(cid:2) Kontextbezogene Determinanten der Theorieentwicklung...........88(cid:2) 3(cid:2) (cid:2)Eine wissenschaftstheoretische Heuristik für das Strategische Management.......91 Kapitel III Die Fähigkeitsorientierung im Strategischen Management.................................101(cid:2) 1(cid:2) (cid:2)Zur Ideengeschichte organisationaler Fähigkeiten...............................................102(cid:2) 1.1(cid:2) (cid:2)Der Market-based View als Wegbereiter des „Economic Turn“...............106(cid:2) 1.1.1(cid:2)(cid:2) Ökonomische Grundlagen und strategische Implikationen.........106(cid:2) 1.1.2(cid:2)(cid:2) Kritische Würdigung....................................................................110(cid:2) 1.2(cid:2) (cid:2)Der Resource-based View und seine Subschulen......................................112(cid:2) 1.2.1(cid:2)(cid:2) Die Strukturschule........................................................................113(cid:2) 1.2.1.1(cid:2)(cid:2)Ökonomische Grundlagen und strategische Implikationen.........113(cid:2) 1.2.1.2(cid:2)(cid:2)Kritische Würdigung....................................................................121(cid:2) 1.2.2(cid:2)(cid:2) Die Prozessschule.........................................................................124

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