Die Exzellenzinitiative Ariane Neumann Die Exzellenzinitiative Deutungsmacht und Wandel im Wissenschaftssystem Ariane Neumann Universität Hamburg Deutschland Dissertation Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), 2014 ISBN 978-3-658-10543-3 ISBN 978-3-658-10544-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-10544-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 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Lektorat: Stefanie Laux, Stefanie Loyal Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Inhalt 1 Einleitung ....................................................... 1 1.1 Problemstellung und Forschungsfragen ......................... 1 1.2 Aufbau und Methodik ........................................ 9 2 Theorie ......................................................... 11 2.1 Institutionen und Wandel .................................... 13 2.1.1 Institutionen im Neo-Institutionalismus ................. 13 2.1.2 Der Diskursive Institutionalismus ....................... 17 2.1.3 Zusammenfassung .................................... 28 2.2 Institutionen und Macht ..................................... 31 2.2.1 Die symbolische Dimension von Institutionen ............ 32 2.2.2 Die Theorie der Deutungsmacht ......................... 37 2.2.3 Kämpfe um Deutungsmacht ............................ 45 2.2.4 Zusammenfassung .................................... 46 2.3 Institutionen, Diskurse und Hegemonien ...................... 48 2.3.1 Die diskursanalytische Hegemonietheorie ................ 49 2.3.2 Hegemoniale Strategien in Diskursen .................... 60 2.3.3 Zusammenfassung .................................... 67 3 Forschungsheuristik und Forschungsdesign ....................... 71 3.1 Zusammenführung der Theorieperspektiven ................... 71 3.2 Deutungskämpfe und Wandel des Wissenschaftssystems ......... 82 3.3 Forschungsdesign und Methodik ............................. 105 3.4 Materialauswahl und -auswertung ........................... 110 4 Deutungskämpfe und Wandel im institutionellen Diskurs des Wissenschaftssystems .......................................... 121 4.1 Kämpfe um Deutungsmacht in den 1980er Jahren .............. 121 4.1.1 Symbolische Voraussetzungen ......................... 122 4.1.2 Instrumentelle Gelegenheitsstrukturen ................. 127 4.1.3 Institutionelle Praxis der Akteure ...................... 139 VI Inhalt 4.1.4 Leitideen, hegemoniale Strategien und leerer Signifikant ... 153 4.1.5 Zusammenfassung ................................... 157 4.2 Deutungskämpfe nach der deutschen Wiedervereinigung ....... 159 4.2.1 Symbolische Voraussetzungen ......................... 159 4.2.2 Instrumentelle Gelegenheitsstrukturen ................. 164 4.2.3 Institutionelle Praxis ................................. 172 4.2.4 Leitideen, hegemoniale Strategien und leerer Signifikant ... 182 4.2.5 Zusammenfassung ................................... 186 4.3 Deutungskämpfe um „mehr Wettbewerb“ im Kontext der „Ruck-Rede“ .............................................. 188 4.3.1 Symbolische Voraussetzungen ......................... 191 4.3.2 Instrumentelle Gelegenheitsstrukturen ................. 195 4.3.3 Institutionelle Praxis ................................. 202 4.3.4 Leitideen, hegemoniale Strategien und leerer Signifikant ... 221 4.3.5 Zusammenfassung ................................... 226 4.4 Deutungskämpfe um „faule Professoren“ und Elite-Universitäten ......................................... 227 4.4.1 Symbolische Voraussetzungen ......................... 229 4.4.2 Instrumentelle Gelegenheitsstrukturen ................. 232 4.4.3 Institutionelle Praxis ................................. 243 4.4.4 Leitideen, hegemoniale Strategien und leerer Signifikant ... 262 4.4.5 Zusammenfassung ................................... 268 4.5 Deutungskämpfe in der Exzellenzinitiative .................... 269 4.5.1 Symbolische Voraussetzungen ......................... 270 4.5.2 Instrumentelle Gelegenheitsstrukturen ................. 272 4.5.3 Institutionelle Praxis ................................. 281 4.5.4 Leitideen, hegemoniale Strategien und leerer Signifikant ... 298 4.5.5 Zusammenfassung ................................... 301 5 Fazit .......................................................... 303 5.1 Zusammenfassung ......................................... 303 5.2 Empfehlungen ............................................. 306 Abbildungsverzeichnis .............................................. 311 Tabellenverzeichnis ................................................ 313 Abkürzungsverzeichnis ............................................. 315 Literaturverzeichnis ................................................ 317 1 Einleitung1 Einleitung 1 1.1 Problemstellung und Forschungsfragen 1.1 Problemstellung und Forschungsfragen „Wer sich nicht am Meinungskampf beteiligt, stärkt seine Gegner und bleibt auf der Strecke“, kommentierte die FAZ 1992 und 1996 die fehlende Beteiligung von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Fachgesellschaften an der wissenschafts- politischen Diskussion in der Öffentlichkeit.2 Vorausgegangen war die wiederholte Kritik des Wissenschaftsrates, dass sich die Fachgesellschaften nur um wissenschaft- liche Anliegen kümmerten und das Eintreten für die Belange von Wissenschaft und Forschung großen Wissenschaftsorganisationen wie der DFG überließen, statt gegenüber Politik und Bürgern selbst auch als wissenschaftspolitische Akteure in Erscheinung zu treten. Kommentar und Kritik benennen das Problem, das diese Arbeit untersucht: Die Kämpfe von Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit um Deutungsmacht über Leitideen und Ordnungsvorstellungen des Wissenschaftssystems, die unter Experten und in der Öffentlichkeit geführt werden und die den inkrementellen Wandel des Wissenschaftssystems befördern. Die Wissenschaftsforschung ist sich einig, dass spätestens seit den 1990er Jahren ein umfassender Wandlungsprozess im deutschen Wissenschaftssystem 1 Dieses Buch wurde 2014 als Dissertation von der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt im Fach Politikwissenschaft angenommen. Inhaltlich ist es bis auf wenige redaktionelle Korrekturen und einer Aktualisierung des Fazits mit der eingereichten Fassung identisch. Ich danke meinen Gutachtern Herrn Prof. Dr. André Brodocz und Herrn Prof. Dr. Uwe Schimank für ihren Rat und ihre Unterstützung im Entstehungsprozess. Mein Dank gilt auch der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Graduiertenförderung des Freistaates Thüringen, die dieses Buch finanziell und durch vielfältige intellektuelle Anregungen gefördert haben. 2 FAZ (R.F.) (21.10.1992): Meinungskampf. In: FAZ vom 21.10.1992, S. N1; FAZ (R.F.) (27.03.1996): Renitent. In: FAZ vom 27.03.1996, S. N1. A. Neumann, Die Exzellenzinitiative, DOI 10.1007/978-3-658-10544-0_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 2 1 Einleitung stattfindet.3 Dieser Wandel wird zumeist als ein Wandel in der Governance des Wissenschaftssystems infolge der Einführung von New Public Management in der öffentlichen Verwaltung und eines veränderten staatlichen Selbstverständnisses gefasst und wird als veränderte staatliche Steuerung des Wissenschaftssystems sowie als Angleichung und Anpassung des Systems an Entwicklungen im Wel- thochschulsystem untersucht.4 Unter „veränderter Governance des Wissenschafts- systems“ wird dabei eine Vielzahl von Themen gefasst, u. a. die Umstellung des Studiensystems auf Bachelor- und Masterabschlüsse im Bologna-Prozess, neue Landeshochschulgesetze mit veränderten Leitungsstrukturen von Universitäten, die Einführung der Kosten-Leistungs-Rechnung an Hochschulen, Besoldungsreformen, die Einführung von Juniorprofessuren sowie die Einführung von Evaluationen und Rankings von Hochschulen. Trotz dieses Wandels, in dem Knie und Simon zufolge 3 Vgl. dazu einführend Kehm, Barbara M. (Hrsg.) (2008): Hochschule im Wandel. Die Universität als Forschungsgegenstand. Festschrift für Ulrich Teichler. Frankfurt a. M. und New York: Campus, und Stölting, Erhard/Schimank, Uwe (Hrsg.) (2001): Die Krise der Universitäten. Leviathan-Sonderheft (20). Opladen: Westdeutscher Verlag, sowie weiterführend Meier, Frank (2009): Die Universität als Akteur. Zum institutionellen Wandel der Hochschulorganisation. Wiesbaden: VS Verlag; Röbbecke, Martina/Simon, Dagmar (Hrsg.) (1999): Qualitätsförderung durch Evaluation? Ziele, Aufgaben und Verfahren von Forschungsbewertungen im Wandel. Dokumentation des Workshops vom 20. und 21. Mai 1999. Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (Paper P 99- 003); Krücken, Georg (2001): Wissenschaft im Wandel? Gegenwart und Zukunft der Forschung an deutschen Hochschulen. In: Stölting, Erhard/Schimank, Uwe (Hrsg.): Die Krise der Universitäten. Leviathan-Sonderheft (20). Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 326–345. 4 Vgl. grundlegend zum Wandel der Governance: Seckelmann, Margrit (2010): Rechtliche Grundlagen und Rahmensetzungen. In: Simon, Dagmar/Knie, Andreas/Hornborstel, Stefan (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftspolitik. Wiesbaden: VS Verlag, S. 227-243, Schimank, Uwe (2007): Die Governance-Perspektive. Analytisches Potenzial und anste- hende konzeptionelle Fragen. In: Altrichter, Herbert/Brüsemeister, Thomas/Wissinger, Jochen (Hrsg.): Educational Governance. Handlungskoordination und Steuerung im Bildungssystem. Wiesbaden: VS Verlag, S. 231–260, Jansen, Dorothea (Hrsg.) (2009): Neue Governance für die Forschung. Tagungsband anlässlich der wissenschaftspoli- tischen Tagung der Forschergruppe „Governance der Forschung“. Berlin, 14.-15. März 2007. Baden-Baden: Nomos, sowie Enders, Jürgen/Whitley, Richard/Gläser, Jochen (2009): The changing governance of the sciences. The advent of research evaluation systems. Sociology of the sciences yearbook. In: Minerva 47 (4), S. 465–468. Speziell zum Wandel der Governance der Forschung und der Forschungsförderung: Krücken, Georg (2006): Wandel – welcher Wandel? Überlegungen zum Strukturwandel der universitären Forschung in der Gegenwartsgesellschaft. In: Die Hochschule (1), S. 7–18; Hinze, Sybille (2010): Forschungsförderung in Deutschland. In: Simon, Dagmar/Knie, Andreas/Hornborstel, Stefan (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftspolitik. Wiesbaden: VS Verlag, S. 162–175. 1.1 Problemstellung und Forschungsfragen 3 „wissenschaftspolitische Grenzlinien neu austariert“ werden, wird dem deutschen System im internationalen Vergleich eine hohe institutionelle Stabilität attestiert, und zwar aufgrund der historisch gewachsenen Arbeitsteilung zwischen den wis- senschaftlichen Einrichtungen sowie einem „sehr effizienten, informellen Verfahren beim Ausgleich der verschiedenen Interessen“ in einer starken wissenschaftlichen Selbstverwaltung des Systems.5 Umstritten ist jedoch, welche Folgen einerseits die steigende Bedeutung von Drittmitteln für Universitäten und Forschungseinrich- tungen6 und andererseits die Idee von „mehr Wettbewerb“ im Wissenschaftssystem für die Wissenschaft und für den Wandel der Ordnung des Wissenschaftssystems hat.7 Beobachtet wird eine Anpassung des Forschungs- und Antragsverhaltens von Wissenschaftlern im Zuge von Drittmittelprojekten, wobei sich durch den Fokus 5 Knie und Simon beschreiben die Veränderungen der Governance des Wissenschafts- systems als „Transformationsprozess, bei dem gleichzeitig neue Koordinierungsin- strumente eingeführt und ausprobiert werden, aber alte Rahmenbedingungen und Regelungsmechanismen bestehen bleiben“. Knie, Andreas/Simon, Dagmar (2010): Stabilität und Wandel des deutschen Wissenschaftssystems. In: Simon, Dagmar/Knie, Andreas/Hornborstel, Stefan (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftspolitik. Wiesbaden: VS Verlag, S. 26–38, hier S. 27f. und S. 34. 6 Vgl. Hinze (2010); Hornborstel, Stefan (2001): Die Hochschulen auf dem Weg in die Audit Society. Über Forschung, Drittmittel, Wettbewerb und Transparenz. In: Stölting, Erhard/Schimank, Uwe (Hrsg.): Die Krise der Universitäten. Leviathan-Sonderheft (20). Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 139–158 und Jansen, Dorothea et al. (2007): Drittmittel als Performanzindikator der wissenschaftlichen Forschung. Zum Einfluss von Rahmenbedingungen auf Forschungsleistung. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 59 (1), S. 125–149. 7 Kritische Analysen versuchen zu belegen, dass Drittmittel für Universitäten, die in hohem Maße von der DFG vergeben werden, nicht „gerecht“, sondern nach dem „Mat- thäus-Prinzip“ vergeben werden. Vgl. Münch, Richard (2009): Globale Eliten, lokale Autoritäten. Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA, McKinsey & Co. Frankfurt a. M.: Suhrkamp und Münch, Richard (2006): Wissenschaft im Schatten von Kartell, Monopol und Oligarchie. Die latenten Effekte der Exzellenzinitiative. In: Levi- athan 38 (4), S. 466–486. Zudem wird diskutiert, welche Effekte Wettbewerbselemente auf die Forschung haben, bis hin zur steigenden Projektförmigkeit der Forschung. Vgl. dazu Hornborstel (2001) und Krücken, Georg (2008): Die Transformation der Uni- versität? Überlegungen zu den Effekten von Exzellenzprogrammen. In: Hornborstel, Stefan/Simon, Dagmar/Heise, Saskia (Hrsg.): Exzellente Wissenschaft. Das Problem, der Diskurs, das Programm und die Folgen. iFQ-working Paper No. 4. iFQ-Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung. Bonn, S. 73–79, sowie Torka, Mark (2009): Die Projektförmigkeit der Forschung. Baden-Baden: Nomos (Wissenschafts- und Technikforschung, Bd. 3). 4 1 Einleitung auf erfolgreiche „Mainstream“-Forschung umfangreiche Folgen für die Diskussion in den wissenschaftlichen Fachcommunities abzeichnen.8 So zutreffend die Analysen zur veränderten Governance von Wissenschaft sind, so sehr droht bei dieser Perspektive außer acht zu geraten, dass das Wissen- schaftssystem und die institutionelle Organisation von Wissenschaft im Wissen- schaftssystem als Gegenstand von politischen und sozialen Auseinandersetzungen verstanden werden müssen. Das vorliegende Buch fasst diese Auseinanderset- zungen von Akteuren als Deutungskämpfe, d. h. als Kämpfe um Deutungsmacht im Wissenschaftssystem. Gegenstand dieser Deutungskämpfe sind die Leitideen und Ordnungsvorstellungen des Wissenschaftssystems,9 um deren verbindliche Deutung unterschiedliche Akteure kämpfen, wenn Reformmaßnahmen für das Wissenschaftssystem vorbereitet und umgesetzt werden. Beispielhaft dafür ist die umfangreiche Debatte von Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit im Vorfeld der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder,10 einem Wettbewerb, bei dem Universitäten und Forschungsverbünde seit 2005 um Drittmittel zur Förderung von Spitzenforschung konkurrieren.11 Aufgrund der reformpolitischen Ideen, auf denen die Exzellenzinitiative basiert, wird sie häufig als „Paradigmenwechsel“ in der Wissenschaftspolitik bezeichnet.12 8 Vgl. dazu Kieser, Alfred (2010): Unternehmen Wissenschaft? In: Leviathan 38, S. 347–367, Lange, Stefan/Gläser, Jochen (2009): Performanzsteigerung durch Selektivität? Er- wartbare Effekte von Forschungsevaluationen an deutschen Universitäten im Lichte internationaler Erfahrungen. In: Der moderne Staat – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management (2), S. 411–422, Enders, Jürgen/Weert, Egbert de (2009): The changing face of academic life: analytical and comparative perspectives. Basingstoke: Palgrave Macmillan, und Osterloh, Margit (2010): Governance by Numbers. Does it Really Work in Research? In: Analyse und Kritik, Zeitschrift für Sozialtheorie (2), S. 267–283. 9 Grundlegend zum Begriff der Leitideen von Institutionen und speziell zu Leitideen der Universität vgl. Stölting, Erhard (1999): Informelle Machtbildung und Leitideen im institutionellen Wandel. In: Edeling, Thomas/Jann, Werner/Wagner, Dieter (Hrsg.): Institutionenökonomie und Neuer Institutionalismus. Überlegungen zur Organisati- onstheorie. Opladen: Leske+Budrich, S. 111–131. 10 Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (2005): Bund-Länder-Vereinbarung gemäß Artikel 91b des Grundgesetzes (Forschungsförderung) über die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen – Exzellenzvereinbarung (ExV) – vom 18. Juli 2005. BAnz S. 13347. 11 In den Debatten um die Reform und die Umstellung des Studiensystems auf Bachelor- und Masterabschlüsse im Bologna-Prozess, bei der Einführung der Juniorprofessur und bei den Reformen der Landeshochschulgesetze manifestieren sich ähnliche Aus- einandersetzungen dieser Art. 12 Enders (2010) zufolge steht die Exzellenzinitiative für einen „beachtlichen Paradigmen- wechsel […] in der Gestaltung der institutionellen Ordnung des Hochschulsystems“, in