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Die europäische Wissenschaftsphilosophie und das Wiener Erbe PDF

192 Pages·2013·0.889 MB·German
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Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis Bd. 18 Hrsg. Friedrich Stadler Diese Reihe, begonnen bei Hölder-Pichler-Tempsky, wird im Springer-Verlag fort- gesetzt. Der Wiener Kreis, eine Gruppe von rund drei Dutzend WissenschaftlerInnen aus den Bereichen der Philosophie, Logik, Mathematik, Natur- und Sozialwissen- schaften im Wien der Zwischenkriegszeit, zählt unbestritten zu den bedeutendsten und einfl ußreichsten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts, speziell als Wegbereiter der (sprach-)analytischen Philosophie und Wissenschaftstheorie. Die dem Wiener Kreis nahestehenden Persönlichkeiten haben bis heute nichts von ihrer Ausstrahlung und Bedeutung für die moderne Philosophie und Wissenschaft ver- loren: Schlick, Carnap, Neurath, Kraft, Gödel, Zilsel, Kaufmann, von Mises, Rei- chenbach, Wittgenstein, Popper, Gomperz – um nur einige zu nennen – zählen heute unbestritten zu den großen Denkern unseres Jahrhunderts. Gemeinsames Ziel dieses Diskussionszirkels war eine Verwissenschaftlichung der Philosophie mit Hilfe der modernen Logik auf der Basis von Alltagserfahrung und einzelwissenschaftlicher Emperie. Aber während ihre Ideen im Ausland breite Bedeutung gewannen, wurden sie in ihrer Heimat aus sogenannten „rassischen“ und/oder politisch-weltanschau- lichen Gründen verdrängt und blieben hier oft auch nach 1945 in Vergessenheit. Diese Reihe hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese DenkerInnen und ihren Einfl uss wieder ins öffentliche Bewusstsein des deutschsprachigen Raumes zurückzuholen und im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs zu präsentieren. Elisabeth Nemeth Friedrich Stadler (Hrsg.) Die europäische Wissenschaftsphilosophie und das Wiener Erbe Herausgeber Elisabeth Nemeth Friedrich Stadler Universität Wien Inst. Wiener Kreis Institut für Philosophie Universität Wien Wien, Österreich Institut für Zeitgeschichte Wien, Österreich ISBN 978-3-7091-1578-7 ISBN 978-3-7091-1579-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-1579-4 Springer-Verlag Wien Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar © Springer-Verlag Wien 2013 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk- sendung, der Mikroverfi lmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Ver- vielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspfl ichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Gedruckt auf säurefreiem Papier Springer ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Inhaltsverzeichnis Editorial ...............................................................................................................7 Friedrich Stadler From the Vienna Circle to the Institute Vienna Circle: On the Viennese Heritage in Contemporary Philosophy of Science ......................................11 Hans Jürgen Wendel Moritz Schlick und die Metaphysik der Erkenntnis ....................................37 Ingrid Belke Karl Popper und die Geschichte ....................................................................63 Massimo Ferrari Materialien zu Moritz Schlicks intellektueller Biographie: Franz Erhardt und die Habilitation in Rostock ......................................................................85 Thomas Mormann Wiener wissenschaftliche Weltanschauungen – Zwischen Wissenschaft, Philosophie, Politik und „Leben“ .................................................................105 Donata Romizi War die „wissenschaftliche Weltauffassung“ des Wiener Kreises nicht doch auch eine Weltanschauung? .................................................................127 Björn Henning Moritz Schlicks Weg zur Zweisprachentheorie – Psychologie zwischen Philosophie und Naturwissenschaft .............................................................153 Abstracts .........................................................................................................187 Namenregister ..............................................................................................193 Autorinnen und Autoren ............................................................................197 Editorial Das Research Networking Programme „The Philosophy of Science in a European Perspective“ (PSE) der European Science Foundation (ESF) befasste sich mit Wissenschaftsphilosophie und mit den Grundlagen und Methoden der Wissenschaften. Das internationale Symposion „Philosophy of Science in Europe – European Philosophy of Science and the Vienne- se Heritage“ (Wien, 5. bis 7. Dezember 2011) konzentrierte sich – unter Verbindung der theoretischen und der historischen Perspektive – auf die spezi(cid:192) schen Merkmale einer europäischen Wissenschaftsphilosophie. Aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens des Instituts Wiener Kreis wurden darüber hinaus auch die Wiener Wurzeln und Ein(cid:193) üsse der Wissenschafts- theorie behandelt. Ohne Zweifel entstand die zeitgenössische Wissenschaftsphilosophie hauptsächlich im Europa des 19. Jahrhunderts und übte dann einen ent- scheidenden Ein(cid:193) uss auf die folgende Entwicklung der globalen Wissen- schaftsphilosophie, vor allem in Nordamerika, aus. Neuere Forschungen auf diesem Gebiet zeigen einige besondere Charakteristika der Wissen- schaftsphilosophie der Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften im euro- päischen Kontext, die dann durch die Vertreibung und Zerstörung durch Faschismus und Nationalsozialismus ein Ende fanden. Der Tagungsband der Eröffnungskonferenz des Networking Program- me PSE, die in Wien vom 18. bis 20. Dezember 2008 stattfand, wurde 2010 unter dem Titel The Present Situation in the Philosophy of Science1 veröffentlicht. Hier wird die blühende Aktualität der zeitgenössischen Wissenschaftsthe- orie dokumentiert. Der Band behandelt Grundlagen- und Methodende- batten, formale Methoden und ihre Anwendungen, die Rolle der Biowis- senschaften und der Physik in den Grundlagen der Wissenschaft sowie die gegenwärtige Lage der Theorie der Kultur- und Sozialwissenschaften 1 The Present Situation in the Philosophy of Science. Ed. by Friedrich Stadler, together with Dennis Dieks, Wenceslao J. Gonzalez. Stephan Hartmann, Thomas Uebel, Marcel We- ber. Weitere Bände der Reihe „The Philosophy of Science in a European Perspective“, ed. by Maria Carla Galavotti and Friedrich Stadler (Dordrecht–Heidelberg–London– New York: Springer 2010f.) und von den selben Autoren herausgegeben, sind: Ex- planation, Prediction, and Con(cid:192) rmation (2011); Probabilities, Laws, and Structures (2012); New Challenges to Philosophy of Science (2012). 8 Editorial einerseits und spezi(cid:192) sch europäischen Manifestationen andererseits, wel- che man ganz allgemein als historische, pragmatische und interdisziplinäre Ansätze bezeichnen kann, die den strengen Dualismus zwischen „analy- tischer“ und „kontinentaler“ (Wissenschafts)Philosophie überbrücken. Daher werden die allgemeineren philosophischen Themen in den Wissen- schaften von einem naturalistischen Ansatz begleitet, der sowohl die Ziele und Werte der Wissenschaftsphilosophie an sich als auch die Folgen für die entsprechende Methodologie (seit dem „Methodenstreit“) und Histori- ographie berücksichtigt, und dies offenkundig im Rahmen eines Theorien- pluralismus. Nimmt man alles zusammen – die europäische Perspektive mit der Integration von Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie, die gegenwärtige Situation der Wissenschaftsphilosophie nach der trans- atlantischen Interaktion und Transformation und die „Rückkehr“ nach dem Zweiten Weltkrieg –, so erhebt sich die Frage nach zeitgenössischen europäischen Charakteristika der Wissenschaftsphilosophie. Unter Be- zugnahme auf das Eröffnungssymposion und seine Ergebnisse zielte das Symposion 2010 auf aktuelle Probleme und offene Fragen zwischen der Wissenschaftsphilosophie in Europa und der europäischen Wissenschafts- philosophie.2 Das zwanzigjährige Bestehens des Instituts Wiener Kreis sowie sei- ne Einrichtung als Institut (Subeinheit) der Universität Wien im Rahmen der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft im Jahr 2011 war Anlass, ein weiteres Thema in das Programm zu nehmen: die Rolle des berühmten Wiener Kreises des logischen Empirismus und dessen Ein(cid:193) uss auf die zeitgenössische Wissenschaftsphilosophie. Dementsprechend wur- de das allgemeine Thema in zwei parallelen Sektionen behandelt, die der systematisch-formalen und der genetisch-historischen Sicht auf die Wis- senschaftsphilosophie im europäischen Kontext bis herauf zur Gegenwart. Der vorliegende Band beinhaltet im wesentlichen die deutschsprachigen Beiträge zu diesem Symposium. Die englischsprachigen Beiträge erschei- nen parallel im Band European Philosophy of Science – Philosophy of Science in Europe and the Viennese Heritage, Maria Carla Galavotti, Elisabeth Nemeth and Friedrich Stadler (Eds.), Dordrecht–Heidelberg–London–New York: Springer, 2013 (= Vienna Circle Institute Yearbook 17). Gedankt sei hier Maria Carla Galavotti im Namen des ESF-PSE-Pro- gramms für die gemeinsame Veranstaltung und der Belegschaft des In- 2 Rezension von Stathis Psillos, in: Metascience, vol. 20, No. 2. Editorial 9 stituts Wiener Kreis – Sabine Koch, Robert Kaller und Karoly Kokai – für ihre Organisation des Jubiläumssymposions und die Herstellung des Tagungsbandes. Die Universität Wien hat die Eingliederung des Instituts Wiener Kreis als Institut der Fakultät für Philosophie und Bildungswis- senschaft ermöglicht, was erfreulicherweise anlässlich der Symposionser- öffnung von Vize-Rektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik und Vizedekan Konrad Liessmann erneut bestätigt wurde. Wien, April 2013 Friedrich Stadler (Leiter und Vorstand des Instituts Wiener Kreis, Universität Wien) Friedrich Stadler From the Vienna Circle to the Institute Vienna Circle: On the Viennese Heritage in Contemporary Philosophy of Science The Vienna Circle as part of the intellectual movement of Central Euro- pean philosophy of science is certainly one of the most important currents for the emergence of modern philosophy of science. Independent from this uncontested historical fact there remains the question of the direct and indirect in(cid:193) uence, reception and topicality of this scienti(cid:192) c community in contemporary general philosophy of science as well as in the philosophy of the individual sciences, including the social sciences and humanities. In my account I will focus on the “present situation in the philosophy of science”1 by identifying some relevant impacts, results, and un(cid:192) nished projects since the classical Vienna Circle, by dealing with speci(cid:192) c European features of this globalized philosophical tradition up to the present, and by exemplifying some future perspectives after the linguistic, historical and pragmatic turns. This reconstruction is partly linked to the history of the Institute Vienna Circle which was established in 1991 in Vienna, and which was a supporting institution of the ESF Research Network Program the “Philosophy of Science in a European Perspective” (PSE) from 2008 to 2013. 1 Analytic Philosophy (of Science) – The Context of Modernity The Vienna Circle, which was part of the intellectual movement of Central European philosophy of science, is certainly one of the most important currents in the emergence of modern philosophy of science. Apart from this uncontested historical fact there remains the question of the direct and indirect in(cid:193) uence, reception and topicality of this scienti(cid:192) c community in 1 Friedrich Stadler (Ed.) (2010) The Present Situation in the Philosophy of Science, Dordrecht– London–New York: Springer and Friedrich Stadler (2010) “On the Present Situation in the Philosophy of Science”, in that volume, p. 7-10. E. Nemeth, F. Stadler (Hrsg.), Die europäische Wissenschaftsphilosophie und das Wiener Erbe, Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis 18, DOI 10.1007/978-3-7091-1579-4_1, © Springer-Verlag Wien 2013

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