Klaus Eichner . Die Entstehung sozialer Normen Bei träge zur sozialwissenschaftlichen Forschung Band 17 Westdeutscher Verlag Be i träge zur sozialwissenschaftlichen Forschung 17 Klaus Eichner Die Entstehung sozialer Normen Westdeutscher Verlag CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Eichner, Klaus: Die Entstehung sozialer Normen / Klaus Eichner. - Opladen: Westdeutscher Verlag 1981. (Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschungl Bd. 17) ISBN 978-3-531-11563-4 ISBN 978-3-322-88659-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-88659-0 © 1981 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Umschlaggestaltung: Hanswerner Klein, Opladen Druck und buchbinder ische Verarbeitung: Lengericher Handelsdruckerei, Lengerich Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Ver vielfältigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN 978-3-531-11563-4 I N H ALT S VER Z E ICH N I S Ziele und Methoden 6 Kap. Die Problematik einer "Soziologie der sozialen Norm" 9 1.1. Die Vielfalt von Normkonzeptionen: Problem und Chance 9 1.2. Der Versuch der Identifizierung 11 1.3. Die formale Charakterisierung sozialer Normen: Die Fruchtbarkeit der deontischen Logik 13 Kap. 2 Herkömmliche Konzeptionen von sozialer Norm: Vorschläge und Sackgassen 17 2.1. Soziales Verhalten als Normkriterium 18 1.1. Normiertes Verhalten als Norrnkriterium 18 1.2. Sanktion als Norrnkriterium 24 1.2.1. Sanktion und Verbindlichkeit 25 1.2.2. Sanktion als Sekundärnorm 28 1.2.3. Die Identifizierbarkeit von Sanktionen 30 1.2.4. Verwandte Konzeptionen 34 1.2.5. Sanktionierung abweichenden Verhaltens: Soziale Norm par excellence 37 1 .3. Zusammenfassung 38 2.2. Soziale Normen als "soziale Tatsachen" 38 2.3. Norm als Befehl 42 2.4. Verhaltensprädikation als Normkriteriurn 46 4.1. Verhaltensdimension und Bewertungsdimension 47 - 2 - 4.1.1. Die qualitative Bewertung qualitativ bestimmter Verhaltensweisen 47 4.1.2. Die quantitative Bewertung qualitativ bestimmter Verhaltensweisen 50 4.1.3. Die qualitative Bewertung quantitativ bestimmter Verhaltensweisen 51 4.1. 4. Die quantitative Bewertung quantitativ bestimmter Verhaltensweisen 53 4.2. Träger der Prädikation 56 4.2.1. Der Träger der Prädikation: das Individuum 57 4.2.2. "Konstruierter" Träger der Prädikation: das Kollektiv 58 4.3. Sackgassen verschiedener Konzeptionen von Verhaltensprädikation 60 4.3.1. Die Vielfalt der Prädikate 61 4.3.2. Die Begriffsformen für Verhalten und Prädikat 62 4.3.3. Die Konstruktion analytischer Kollektiv merkmale 64 4.4. Ausblick für eine allgemeine Normdefinition 66 2.5. Sonstiges: Mehrkriterienkonzeptionen, Klassifikationsschemata und sonstige Konzeptionen 66 5.1. Mehrkriterienkonzeptionen 67 5.2. Klassifikationen und Klassifikationsschemata 71 5.3. Sonstige Konzeptionen 76 2.6. Zusammenfassung der Ergebnisse der Analyse herkömmlicher Normkonzeptionen 78 Kap. 3 Soziale Norm als identifiziertes Obligationsprofil 79 3.1. Soziales Verhalten als Prädikationsobjekt 79 3.2. Prädikationsklasse: Obligation 81 3.3. Obligationsprofil als Bestimmung der Normstruktur 83 - 3 - 3.1. Der. (fiktive) stetige Fall: Obligations profil als Funktion 84 3.2. Der diskrete Fall: Obligationsprofil als Matrix/Vektor 84 3.4. Identifiziertes Obligationsprofil als soziale Norm 86 3.5. Kennwerte sozialer Normen 90 5.1. Voraussetzungen einer Kennwertbestimmung 90 5.2. Kennwerte sozialer Normen 92 3.6. Gruppennorm als Sekundärkategorie 97 3.7. Die Integration herkömmlicher Normenkonzepte 98 7.1. Die definitorische Integration 99 7.1.1. Die Integration von Konzeptionen mit niedrigerem Begriffsniveau 99 7.1.2. Die Integration von Gruppennormkonzeptionen 101 7.1.2.1. Die Ähnlichkeit von Obligationsprofilen als Integration von Einheitlichkeitskon- zeptionen 101 7.1.2.2. Die Regression von Obligationsprofilen als Integration von Durchschnittskon- zeptionen 104 7.1.3. Die Integration von Klassifikationsge- sichtspunkten 106 7.1.4. Abweichendes Verhalten und Konformität 110 7.1.5. Werte 112 7.2. Die theoretische Integration 119 7.2.1. Normiertes Verhalten als empirische Konsequenz von Obligationsprofilen 119 7.2.2. Sanktionsverhalten als empirische Konsequenz von Obligationsprofilen 121 7.2.3. Die Stabilität sozialer Normen 123 7.2.4. Gesetze im materiellen Sinne 125 3.8. Was ist eine soziale Norm? 127 - 4 - Kap. 4 Theorien zur Erklärung des Entstehens sozialer Normen 129 4.1. Darstellung herkömmlicher Normentstehungs theorien 130 1. 1 • Allgemeinheit von Normentstehungstheorien 130 1.1.1. Theorien zur Erklärung des Entstehens spezieller Normen 130 1.1.2. Allgemeine Normierungstheorien 132 1.1.3. Die Anwendung allgemeiner Verhaltenstheorien zur Erklärung des Entstehens sozialer Normen 133 1. 2. Die inhaltlichen Schwerpunkte von Norment stehungstheorien 134 1.2.1. Theorien von der normativen Kraft des Faktischen 134 1.2.2. Teleologische Theorien der Entstehung sozialer Normen 136 4.2. Normveränderungstheorien 138 4.3. Kritik und heuristisches Potential herkömmlicher Normentheorien 142 3.1. Das Problem einer optimalen Allgemeinheits stufe von Normentstehungstheorien 142 3.2. Das Problem eines adäquaten inhaltlichen Schwerpunktes einer Normentheorie 145 3.3. Das Problem einer Integration von Norm änderungstheorien 147 Kap. 5 Entwurf einer "Sozialtheorie der Entstehung sozialer Normen" 147 5 .1. Herleitung und Beschreibung der Sozialtheorie 149 5.2. Begriffe und Struktur der Sozialtheorie 154 2.1. Die Begriffe der Sozialtheorie 154 2.2. Die Struktur der Sozialtheorie 156 2.2.1. Sozialtheorie als positiver, linearer, diagonaler Zusammenhang 156 - 5 - 2.2.2. Sozialtheorie als deterministische Äquivalenz 157 2.2.3. Sozialtheorie als kausales Sukzessionsgesetz 157 2.2.4. Statisch-interpersonelle und dynamisch personelle Geltung der Sozialtheorie 158 2.2.5. Sozialtheorie als Theorie der Erklärung von Normentstehung, Normänderung und Normverlust 158 5.3. Anwendungen der Sozialtheorie 159 3.1. Soziale Gruppen und Sozialtheorie 159 3.2. Sozialtheorie und andere Normentstehungs konzeptionen 164 Kap. 6 Ein empirischer Test der Sozialtheorie der Normentstehung 167 6.1. Statischer Test der Sozial theorie: Befragung 167 1.1. Messung, Inhalt und Beschreibung der sozialen Normen 168 1. 2. Messung und Beschreibung der Sozialen Relevanz 171 1. 3. Statische Uberprüfung der Sozialtheorie 172 1. 4. Prüfung der Stabilität der Sozialtheorie durch Einführung von Testverfahren 173 6.2. Dynamischer Test der Sozialtheorie 177 2.1. Design des Gruppenexperimentes 177 2.2. Messung der Variablen 178 2.3. Dynamische Uberprüfung der Sozialtheorie 181 6.3. Resume und Ausblick 183 Literaturverzeichnis 184 FUßnoten 195 ANHJI.NG 211 .. 220 - 6 - Ziele und Methoden Soziale Normen bestimmen schlechthin das soziale Verhalten. Diese genuin "soziologische" These wird seit jeher mit be trächtlichem theoretischen und empirischen Forschungsaufwand gerechtfertigt. Dem Folgeproblem, der Erklärung des Entstehens sozialer Normen, wurde weitaus weniger Aufmerksamkeit gewid met. Einen Lösungsansatz zu diesem Problem vorzulegen, ist Ziel dieser Untersuchung. Der hier angesprochene Untersuchungsgegenstand birgt dabei eine vielleicht nicht prinzipielle, zumindest aber graduelle Besonderheit: Der Begriff der sozialen Norm ist einer der Grundbegriffe jedweder Soziologie. Angesichts der daraus re sultierenden Vielfalt von Ausführungen 'zur Normenproblematik muß der Versuch von vornherein scheitern, eine annähernd voll ständige oder auch nur repräsentative Auswahl davon aufzuzei gen. Schon von daher ergibt sich ein fruchtbarer Zwang zur Kategorisierung und Systematisierung aller Argumentation, was den inhaltlichen Zielen dieser Arbeit entgegenkommt. ANALYSE DER INHALTLICHEN BESTIMMUNG VON SOZIALER NORM Ausgangspunkt einer Untersuchung zur Entstehung sozialer Normen ist zwangsläufig die Analyse vorliegender Vorschläge zu einer inhaltlichen Bestimmung des Begriffes soziale Norm. Dabei zeigt sich, daß die extrem weite Verbreitung des Begriffes soziale Norm einhergeht mit der extremen Vielfalt der Inhalte, die mit diesem Begriff verbunden sind. Anhand von Ordnungsgesichtspunk ten wird daher eine Systematik zu potentiellen Inhalten von sozialer Norm vorgeschlagen, die sich insbesondere auf bei be grifflichen Normanalysen oft vernachlässigte Meßkonzepte stützt. ErutRBEITUNG EINER J.LLGUiEINEN INTEGRIERENDEN NORMKONZEPTION Die genannte Systematik stellt den expliziten Versuch dar, alle inhaltlich relevanten Gesichtspunkte von Normdefinitionen aufzunehmen und anhand beispielhaft dargestellter exponierter Konzeptionen deren theoretische Fruchtbarkeit zu diskutieren, um von dort den Keg aufzuzeigen für die Erarbeitung einer ein-