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Die englisch-russische Marinekonvention : Das Deutsche Reich und die Flottenverhandlungen der Tripelentente am Vorabend des Ersten Weltkriegs PDF

791 Pages·2006·127.142 MB·German
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Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 76 HISTORISCHE KOMMISSION BEI DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IX!» MÜNCHEN Stephen Schröder Die englisch-russische Marinekonvention Das Deutsche Reich und die Flottenverhandlungen der Tripelentente am Vorabend des Ersten Weltkriegs Vandenhoeck & Ruprecht Die Schriftenreihe wird herausgegeben vom Sekretär der Historischen Kommission: Dietmar Willoweit Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Zugl.: Bonn, Univ., Diss., 2004 ISBN IO:3-525-36069-X ISBN 13:978-3-525-36069-9 Gedruckt mit Unterstützung der Franz-Schnabel-Stiftung. © 2006, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen. Internet: www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 1} 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zu gänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany. Druck und Bindung: 9 Hubert & Co. Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Bayerische StaatsbibliothaK München Inhalt Vorwort 9 Einleitung 11 I. Forschungsstand 13 II. Zielsetzung, Fragestellung, Methode 34 III. Quellenlage 39 IV. Aufbau der Untersuchung 50 A. Die Verhandlungen über eine anglo-russische Marinekonvention 53 I. Erste Bemühungen um eine anglo-russische Marinekooperation im Jahre 1912 53 1. Die Tripelentente: Politische und militärische Absprachen 53 2. Vorsichtige Sondierungen und Initiativen 59 3. Rahmen und Vorbild: Grey-Cambon-Briefwechsel und englisch-französische Absprachen 83 II. Die Genese der anglo-russischen Marinegespräche des Jahres 1914 94 1. Der „entscheidende Augenblick": Die Liman von Sanders-Krise als Auslöser der russischen Bündnisinitiative 94 2. „Der eigentlich letzte Wunsch der russischen Politik": Ein öffentliches Bündnis der Ententemächte 117 3. Ziele und Problematik der russischen Politik 121 4. Die englische Diplomatie im Frühjahr 1914: Divergierende Wahrnehmungen und Einschätzungen bezüglich Rußlands und Deutschlands 137 5. Die Reaktion der englischen Diplomaten auf den russischen Bündniswunsch 169 6 Inhalt 6. „An alternative to an alliance": Ein englisch-russisches Marineabkommen als Ausweg 188 7. Frankreich ergreift die Initiative: Vom Pariser Königsbesuch bis zur Zustimmung des englischen Kabinetts 203 III. Motive zur Marinekonvention 225 1. Die russischen Motive 225 2. Die französischen Motive 231 3. Die britischen Motive 253 IV. Beginn, Verzögerung und Wiederaufnahme der Expertengespräche 273 1. Letzte Vorbereitungen und eine erste „Begegnung": Von der Übergabe des Briefwechsels bis zur Verzögerung der Expertengespräche 273 2. Ein „möglichst rascher Abschluß": Rußlands Drängen auf Wiederaufnahme der Expertengespräche und das Junktim mit den asiatischen Fragen 291 3. Die Wiederaufnahme der Expertengespräche 296 V. Zur Problematik der britischen Politik 309 B. Das Deutsche Reich und die Verhandlungen über eine anglo-russische Mannekonvention 329 I. Der Verrat der russischen Dokumente und die interne Verschleierung der Marinegespräche 330 1. „Ausgedehnte Spionage": Benno von Sieberts Geheimnisverrat und der Kenntnisstand der Reichsleitung 330 2. „Auf das Äußerste geheim gehalten": Der kleine Kreis der Geheimnisträger und die interne Verschleierung der Flottengespräche 347 3. „Um Aufregungen und Indiskretionen zu vermeiden": Voraussetzungen und Motive für die interne Verschleierung der Marinegespräche 359 II. Die außenpolitische Lageeinschätzung der Reichsleitung im Frühjahr 1914 374 Inhalt 7 1. Spannungen, Probleme und Sorgen: Der Dreibund, Frankreich und Rußland 374 2. Ein kleiner „Lichtpunkt" am Horizont: Die deutsche Englandpolitik und das gebesserte Verhältnis zu Großbritannien 389 III. Der Pariser Königsbesuch und das Bekanntwerden der Marinegespräche 413 1. Pressespekulationen im Umfeld des Königsbesuchs 413 2. Die Reichsleitung in den Tagen des Königsbesuchs 419 3. Das Bekanntwerden der Marinegespräche und die ersten Reaktionen 430 IV. Die deutschen Gegenmaßnahmen und ihre Folgen 436 1. Der erste „Warnruf: Theodor Wolffs Artikel vom 22. Mai und seine Wirkung .... 436 2. „Der Katze die Schelle umhängen": Neue publizistische Anstöße 450 3. Erhöhter Druck: Die Reaktion der Presse 461 4. Ein „Spiel mit Worten": Greys Dementi vor dem Parlament und seine Wirkung 478 5. In „höflicherer Form": Erste diplomatische Warnungen 496 6. Grey und Lichnowsky: Das erste Gespräch 502 7. Ein neuer, „sehr ernster Vorstoß" gegen das Abkommen 511 8. Grey und Lichnowsky: Das zweite und dritte Gespräch 517 9. Ein „letzter Aktionsversuch": Die Mission Ballin 526 C. Die Rückwirkungen der anglo-russischen Marinegespräche auf das Deutsche Reich 539 I. Die außenpolitischen Rückwirkungen der Marinegespräche ... 539 1. Die Verfestigung des Dreiverbands und die Sorge vorder ,Einkreisung' 540 2. Die Ermutigung der chauvinistischen und aggressiven Kräfte und Tendenzen 554 3. Die Beeinträchtigung des deutsch-britischen Krisenmanagements 559 4. Die Marinegespräche und die deutsche Einschätzung der britischen Haltung im Kriegsfall 572 8 Inhalt 5. Die Einschätzung der militärischen Bedrohung durch die Flottenkonvention 597 6. Die Auswirkungen auf die deutsch-englischen Beziehungen und die deutsche Englandpolitik 603 7. Die Verschlechterung der außenpolitischen Lageeinschätzung 621 II. Die innenpolitischen Rückwirkungen der Marinegespräche .... 626 1. Die Reaktion der Marinefachleute, der Militärbehörden und des Kaisers 627 2. Die Auswirkungen auf den innenpolitischen Handlungsspielraum der zivilen Reichsleitung 647 III. Die anglo-russischen Marinegespräche und der deutsche Risikokurs in der Julikrise 1914 654 1. Die deutsche Politik gegenüber Österreich-Ungarn in balkanischen Fragen 656 2. Das deutsche Kalkül in der Julikrise 1914 und der Einfluß der Marinegespräche 662 Schlußbetrachtung 691 Anhang 727 Abkürzungen 731 Quellen- und Literaturverzeichnis 733 I. Ungedruckte Quellen 733 IL Gedruckte Quellen 744 III. Literatur 754 Personenregister 785 Vorwort Die vorliegende Studie wurde im Wintersemester 2003/04 von der Philo sophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn als Dissertation angenommen. Zu ihrer Entstehung haben viele Personen und Institutionen beigetragen, denen ich an dieser Stelle aufrichtig danken möchte. Mein erster und ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Klaus Hilde brand, der die Arbeit angeregt und ihre Entstehung interessiert verfolgt, hilfreich betreut und ermutigend gefördert hat: Ohne seine vielfältige Unter stützung und seinen Einsatz wäre die Studie in dieser Form nicht zustan de gekommen. Nicht minder herzlich danke ich Herrn Prof. Dr. Joachim Scholtyseck. Er hat die Mühen des Zweitgutachtens auf sich genommen und mich auch darüber hinaus in jeder Hinsicht tatkräftig unterstützt. Seine Nonchalance und Freundlichkeit, aber auch sein Vertrauen und seine moti vierende Energie haben entscheidend dazu beigetragen, daß ich die wissen schaftliche Arbeit an seinem Lehrstuhl als eine großartige Zeit erlebt habe und weiterhin erlebe. Auch davon hat die Dissertation sehr profitiert. Herzlich danken möchte ich auch Herrn Prof. Dr. Andreas Rödder und Herrn Dr. Christoph Studt. Beide standen nicht nur während des Entstehungsprozesses der Dissertation mit Rat und Tat zur Seite, sondern haben auch meinen uni versitären Weg und wissenschaftlichen Werdegang über Jahre hinweg be gleitet und auf vielfältige Weise gefördert. Ihnen fühle ich mich daher beson ders verbunden. Außergewöhnliche Förderung habe ich schließlich auch von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Löwer erfahren. Die Finanzierung der Untersuchung wurde erleichtert durch die Unter stützung seitens der Graduiertenförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie der Historischen Kom mission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der ich für die Aufnahme in die Schriftenreihe danke. Gedankt sei an dieser Stelle auch den M itarbeiterinnen und Mitarbeitern der Archive und Bibliotheken, die ich im Rahmen meiner Forschungen benutzen konnte. Auf besonderes Entgegenkommen bin ich im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts und namentlich bei Herrn Dr. Gerhard Keiper gestoßen, der mir bei der Suche nach Quellen, speziell bezüglich des Geheimnisverrats Benno von Sieberts, eine große Hilfe war. Gleiches gilt auch für Herrn PD Dr. Michael Epkenhans, der mir dankenswerterweise wichtige Teile der von ihm besorgten Edition der Tagebücher Albert Hopmans vorab zugänglich mach- 10 Vorwort te1. Gerne erinnere ich mich auch der Freunde, Bekannten und Verwandten, die mir auf den Archivreisen Unterkunft gewährt und meinen Aufenthalt gast freundlich sehr bereichert haben. Frieder und Elisabeth Lau sowie Patricia Dahm, Joern Weisspfennig und Torsten Behle gilt in diesem Zusammenhang mein besonderer Dank. Herzlich dankbar bin ich außerdem den Freunden, die mir Anregungen und Unterstützung gaben, ganz besonders jenen, die sich der Mühe unter zogen haben, das Manuskript ganz oder in Teilen zu lesen und mit mir zu diskutieren. Genannt seien vor allem Ute Becker, Silvia Daniel, Julia Hildt, Thomas Freiberger, Matthias Hannemann, Andreas Rödder und besonders Stefan Schmidt. Von seiner scharfsinnigen Kritik und dem stetigen Gedan kenaustausch, den wir über die Thematik gepflegt haben, hat die Arbeit mehr profitiert, als ihm wahrscheinlich bewußt ist. Schließlich gilt mein ganz be sonderer Dank Carolin Lau. Sie hat nicht nur das Manuskript gelesen und kritisch kommentiert, sondern auch die gesamte Genese der Arbeit einfühl sam und unterstützend begleitet. Ihr verdanke ich weit mehr, als ich an dieser Stelle zum Ausdruck bringen kann. Mein letzter und zugleich tiefster Dank gilt meinen Eltern: Sie haben mei nen gesamten Werdegang in jeder erdenklichen Hinsicht unterstützt und stets mit liebevoller Anteilnahme begleitet. Ihnen sei diese Arbeit gewidmet. Bonn, im September 2005 Stephen Schröder 1 Die Edition ist mittlerweile publiziert. Vgl. Epkenhans, Leben. Zitiert werden sowohl die von mir im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg eingesehenen Originalbestände als auch die Edition. Einleitung Dudley Ward hielt es mit William Shakespeare. Am 15. Juni 1914 schrieb der Berliner Korrespondent des „Manchester Guardian" nach England: „The whole affair, 1 hope, is ,Viel Lärm um Nichts', and 1 feel this mysterious role of intriguer somewhat unedifying. But it is just possible that there may be something in it"1. Die Ungewißheit in diesem Urteil steht stellvertretend für die Art und Weise, in der viele Zeitgenossen, aber auch die historische Fachwelt ein Kapitel der internationalen Diplomatiegeschichte behandelten, dessen Stellenwert in der Vorgeschichte und bei der Auslösung des Ersten Weltkriegs bis heute nicht geklärt worden ist: die Verhandlungen über eine britisch-russische Marinekonvention vom Frühjahr 1914 und ihre Wirkung auf das Deutsche Reich. Der Handlungsablauf ist in seinen Grundzügen seit langem bekannt und sei hier kurz skizziert: Nachdem verschiedene Bemühungen im Jahre 1912 nicht zu greifbaren Ergebnissen geführt hatten, trat die russische Führung Anfang 1914 erneut mit dem Wunsch an die britische Regierung heran, die bislang lediglich auf asiatischem Terrain vertraglich fixierten Beziehungen enger zu fassen. Da London für die ursprüngliche Idee eines öffentlichen Defensivbündnisses nicht zu haben war, bemühte sich St. Petersburg unter Mithilfe der französischen Diplomatie in der Folgezeit darum, die Briten zu einem geheimen Marineabkommen zu bewegen, analog den Vereinbarungen, wie sie zwischen England und Frankreich existierten. Eine solche Konvention verpflichtete die Mächte nicht zu militärischem Beistand im Kriegsfall und schränkte insofern die Handlungsfreiheit der Regierungen formal nicht ein. Ihr Zweck lag vielmehr darin, im voraus festzulegen, welche Maßnahmen die Marineleitungen der beiden Länder ergreifen würden, falls und sobald sich ihre Regierungen zu gemeinsamen Operationen entschließen sollten. Die Seestreitkräfte hätten im Kriegsfall also nach einem festgelegten und genau ausgearbeiteten Plan disloziert und eingesetzt werden können. Einem so gear teten Abkommen stimmten die Engländer Mitte Mai 1914 schließlich zu, und es wurden Vorbereitungen für die anstehenden geheimen Gespräche zwischen den Marinesachverständigen beider Länder getroffen. In St. Petersburg dach- I Ward an Trevelyan, 15.6.1914, The Robinson Library (University of Newcastle upon Tyne), NL Trevelyan, CPT 33. Die Arbeit ist nach den Regeln der alten Rechtschreibung verfaßt. Dem zeit genössischen Sprachgebrauch entsprechend werden die Begriffe .England' und .Großbritannien' bzw. .englisch' und .britisch' synonym benutzt.

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