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Die Einheit des Leibes Christi bei Gregor von Nyssa: Untersuchungen Gregory of Nyssa PDF

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PHILOSOPHIA PATRUM DIE EINHEIT DES LEIBES CHRISTI BEI INTERPRETATIONS OF PATRISTIC TEXTS GREGOR VON NYSSA UNTERSUCHUNGEN ZUM URSPRUNG EDITED BY DER 'PHYSISCHEN' ERLÖSUNGSLEHRE J. H. WASZINK AND J. C. M. VA N WINDEN VON VOLUME II REINHARD M. HÜBNER LEIDEN LEIDEN E. J. BRILL E. J. BRILL 1974 1974 INHALT Vorwort Xl Einleitung 1. Gegenstand und Methode der Untersuchung 1 II. Geschichte des Problems '. 3 a) Die These einer platonisch begründeten physischen Erlösungslehre bei Gregor von Nyssa: A. Ritschl - A. von Harnack. Vorgänger und Nachfolger 3 b) Die Verquickung des trinitätstheologischen und anthro pologischen Problems mit der Frage nach der Begrün- dung der universalen Erlösung 9 c) Modifizierung und Ausbau der These: Die katholische Forschung der dreißiger und vierziger Jahre und ihre Nachwirkungen 17 1. TEIL DER LEIB OHRISTI BEI GREGOR VON NYSSA 1. Kapitel Die Einheit und Gemeinschaft des Leibes Ohristi innerhalb der Theologie Gregors . 27 1. Die hauptsächlichen Quellen und ihre Verwendung . 27 11. Die Einheit und Gemeinschaft des Leibes Ohristi in quando sibi subiecerit. Aufriß der Ökonomie des Leibes Ohristi von seinem Ursprung bis zu seiner eschatologischen Voll endung 29 a) Zweck und Adressat der Schrift, Zeit der Abfassung 29 ISBN 90 04 03788 8 b) Der Gedankengang im 1. Teil der Abhandlung . 34 c) Quando sibi subiecerit (PG 44, 1313 A -1324 A) 35 Copyright 1974 by E. J. Brill, LeidelI, Netherlallds (1) Der Text 35 (2) Die Gliederung . 40 All rights reserved. No part of this book may be reproduced 01' trallslated ill allY form, by prillt, p/lOtoprillt, microfilm, microfiche III. Die Bedeutung der Eschatologie für die Ökonomie des 01' any othel' mealls wit/lOut wriffell pel'l/1ission Irol/1 the publisher Leibes: Wiederherstellung der Gottebenbildlichkeit des Menschen 42 PRINTED IN BELGIUM VI INHALT INHALT VII a) Apokatastasis in die ursprüngliche Gottgemeinschaft a) Quando sibi subiecerit: Prinzipielle Grundlegung und und Leib Ohristi: Zwei verschiedene Leibkonzeptionen 42 nachfolgende Entfaltung des Heils im physischen Bild 98 b) Die gottebenlildliche Menschheit und ihre Einheit in Gregors Polemik gegen die verkürzte Gottheit des de hominis opificio 16 47 Sohnes bei Eunomius 103 c) Die theologischen Quellen und letzten Prinzipien der b) Oontra Eunomium In 3 : Erlösungsgeschehen im phy- beiden Leibkonzeptionen . 51 sischen Bild . 103 (1) Markeil. Leib Ohristi : die ganze Menschheit 53 c) Refutatio confessionis Eunomii 142-144 . 106 (2) Origenes. Leib Ohristi : Engel und Menschen 54 (1) Verwendung stoisch-kosmologischer Theorien zur Darstellung des Leib-Zusammenhangs 107 Exkurs (2) Potentielle Heiligung der ganzen Menschheit und Grundlegung der Kirche in der Inkarnation. 111 Der gottebenbildliche Mensch der "doppelten" Schöpfung in d) Oontra EunomiUln In 10,11-15 und Refutatio con- de hominis opificio 16 . 67 fessionis Eunomii 81-83 114 1. Die Theorie der "doppelten" Schöpfung des Menschen im (1) Das exegetische Problem . 114 Zusammenhang der Schrift 67 (2) Die Lösung des Problems mit Hilfe eines markel- 2. De hominis opificio 16 (PG 44, 185 B-D) 70 lischen Modells . 116 3. Analyse der umstrittenen Begriffe 71 (3) Analyse der Bedeutung des Gleichnisses vom ver a) 0 KUtJOA.oV (av8pw7ToS) . 72 lorenen Schaf. Verschmelzung und Konflikt der (1) Analyse des Zusammenhangs 72 irenäischen und origeneischen Parabelexegese . 125 (2) Vergleich mit anderen Texten (de differentia usiae et Gregors Polemik gegen die verkürzte Menschheit des hypostaseos) . 73 Sohnes bei Apolinarius . 129 1P_ ) EL'!'S U"V8 P W,7TOS - fUIU 'ELK WI V . 75 e) (1) Die These des Apolinarius . 129 (1) Analyse des Zusammenhangs 75 (2) Die Antwort Gregors. Das Gleichnis vom verlorenen (2) Vergleich mit anderen Texten 78 Schaf und die Formel "Erstling-Teig" als Ausdl'1,lCk aa) Die Terminologie in den trinitarischen Schrif für die Integrität der Menschheit Ohristi . 134 ten 78 (3) Die Begründung für die Vollständigkeit der Mensch- bb) Die Terminologie in den kosmologischen Schrif heit Ohristi: Notwendigkeit der Überwindung des ten 79 Sünden-Todes der Seele 138 c) Ku8a7TEp EV €V~ aW/hun 81 (4) Konsequente Weiterführung des Argumentes gegen (1) 7TA.0pw/hu in de hominis opificio 16 83 Apolinarius 141 (2) aW/hu in de hominis opificio 16 87 In. Hermeneutik der "physischen" Erlösungslehre. Irenäus 4. Die Bedeutung der Theorie der "doppelten" Schöpfung für Athanasius, Gregor von Nyssa 142 die Lehre von der Ökonomie . 91 IV. Stoische Philosophoumena als Interpretamente der Orga- nisation des Menschheitsleibes 146 2. Kapitel a) Symphyie, Sympathie und Sympnoia der Glieder des Der Menschheitsleib Ohristi 95 Leibes als Begründung der Verbindung von "Erstling" 1. Inkarnation und Leib Ohristi 95 und "Teig" der Menschheit . 146 11. Der innere Zusammenhang des Leibes Ohristi. Eine alte b) Der Wirkzusammenhang des Leibes. Die stoische Formel ("Erstling-Teig") im Kontext antihäretischer Po Theorie: Konsequente Entfaltung des Prinzips auf das lemilr und ihre stoische' Interpretatio~ 98 angelegte Ziel im Weltenleib als Interpetationsmodell VIII INHALT INHALT IX der Weitergabe des Lebens vom auferstandenen "Erst- d) Die Bedeutung der gregorischen Auffassung vom ling" an den ganzen" Teig" der Menschheit . 148 Leibe Ohristi 230 (1) Oratio catechetica 32 148 (2) Oratio catechetica 16 155 2. TEIL V. Analyse der theologischen Bedeutung und Tragweite des gregorischen Leibmodells. Der Konflikt der Prinzipien. UNTERSUOHUNGEN Menschheitsleib und Geistergemeinschaft . 159 ZUM THEOLOGIEGESOHIOHTLIOHEN HINTERGRUND VI. Erlösung der ganzen Menschheit in Tod und Auferstehung DER GREGORISOHEN KONZEPTION Ohristi ' 165 DES LEIBES OHRISTI 3. Kapitel 5. Kapitel Die Überwindung des physischen Modells "Erstling-Teig" mit Athanasius. Die Interpretation der Soteriologie mit stoischen der Lehre von der Kirche als "neuer Schöpfun.,g" . 168 und mittelplatonischen Vorstellungen 232 1. Die Wirklichkeit der "neuen Schöpfung" und ihr Prinzip 168 1. Athanasius und Markell von Ankyra 232 11. Die Sakramente als pneumatisches Geschehen. 170 H. Die Begründung der universalen Reichweite der Erlösung a) Taufe. 170 und ihre stoische Interpretation bei Athanasius . 235 b) Eucharistie . 175 IH. Die Anwendung der mittelplatonischen Unterscheidung c) Buße. 179 von Usia und Dynameis Gottes auf die Ökonomie des IH. Die ~Grche, der Leib Ohristi, als "neuer Kosmos" und Logos 249 "neue Schöpfung" und die Prinzipien ihres Aufbaus: IV. Identifikation von stoisch interpretiertem Menschheits- Glaube und Tugend 183 leib und "Leib Ohristi" bei Athanasius 1 256 a) Der Glaube und der Leib Ohristi . 188 b) Der Leib Ohristi - ein Organismus 1 192 6. Kapitel c) Die Tugend und der Leib Ohristi 198 Markell von Ankyra. Zum Ursprung der "physischen" Er lösungslehre in der antidoketischen Exegese der Parabel 4. Kapitel vom verlorenen Schaf . 269 Der eschatologische Leib Ohristi 204 1. Zum Auslegungsprinzip des MarkeIl. Die Identifizierung 1. Der Leib Ohristi als die wiederhergestellte Einheit von von Leib Ohristi und Kirche als Sonderfall der Anwendung Engeln und Menschen unter ihrem geistigen Prinzip, den; der Distinktion Dynamis (Usia) und Energeia . 270 Logos - 204 a) Analyse des Systems des Markell 271 a) Die eschatologische Einheit von Engehl und Menschen 204 b) Die Identifizierung von Menschheit Ohristi und b) Das Wesen der eschatologischen Einheit von Engeln Menschheitsleib in der Auslegung von Prov 8,22 und und Menschen 209 1 Kor 15,28 in de incarnatione et contra Arianos . 283 H. Der Leib Ohristi als die Einheit der in ihrer Gottebenbild.- H. Der Ursprung der "physischen" Erlösungslehre in der , lichkeit wiederhergestellten Menschen . 212 antidoketischen Deutung der Parabel vom verlorenen a) Die ' eschatologische Einheit des Leibes als unter- Schaf 290 schiedslose Gleichheit aller 212 IH. "Erstling-Teig" . 312 ) b) GottebbübilcUichkeit und Leib Ohristi 215 IV• a71'apX7JI - o<:' vvaIf LEt - '-f'-'vI pafLa c) Die Monas des eschatologischen Leibes Ohristi 226 Markell - Gregor von Nyssa - Excerpta ex Theodoto 315 x INHALT Zusammenfassung 325 VORWORT Naohträge 333 Verzeichnis der Abkürzungen der Werke Gregors 335 Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 1969/70 von der Verzeichnis der hauptsächlichen Quellen 336 Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wil Verzeichnis der zitierten Literatur . 338 helms-Universität Bonn als Dissertation angenommen. Für den Druck habe ich sie etwas gekürzt - das Wesentliche davon bringen die Register 350 Aufsätze "Gregor von Nyssa und Markell von Ankyra" und "Gregor 1. Stellen 350 von Nyssa als Verfasser der sog. Ep. 38 des Basilius" - und die seit H. Moderne Autoren 370 1969 erschienene wichtigere Literatur, soweit sie mir bekannt wurde, IH. Namen, Sachen, Begriffe 372 eingearbeitet. Das war für die jüngsten Titel infolge des fortgeschrit tenen Druckvorgangs manchmal nur noch in Form eines Nachtrags möglich, auf den jeweils ein Asteriskus verweist. Die beiden Mono graphien von S. de Boer und P. Zemp wurden in ihren Hauptthesen berücksichtigt. Ein vollständiger Verweis auf alle von ihnen behan delten Themen erschien nicht sinnvoll. Den Aufsatz von M. Tetz "Zur Theologie des MarkeIl von Ankyra IH. Die pseudathanasianische Epistula ad Liberium, ein Markellisches Bekenntnis" in der Zeit schrift für Kirchengeschichte 83 (1972) 145-194 konnte ich zu meinem Bedauern nicht mehr auswerten, da er erst in diesem Frühjahr ausgeliefert wurde. Nach der von Tetz dort gebotenen kritischen Edition von (Athanasius), Contra Theopaschitas = Epistula ad Liberium sind die in diesem Buch zitierten Texte jetzt zu verbessern. Unberücksichtigt mußte leider auch die vom Fachbereich "Evange lische Theologie" der Universität Tübingen im Wintersemester 1972/73 angenommene Dissertation von A. J. C. Heron bleiben : "Studies in the Trinitarian Writings of Didymus the Blind : His Authorship of the Adversus Eunomium IV-V and the De Trinitate", deren Kenntnis ich Herrn Professor Hermann J osef Vogt, Tübingen, verdanke. Heron bestreitet darin dem von M. Tetz unternommenen und auch von mir akzeptierten Indizienbeweis für die Verfasserschaft Marlcells an der pseudathanasianischen Schrift De incarnatione et contra Arianos die Stringenz. Dem Ausgang der damit eröffneten Diskussion darf man mit einiger Spannung entgegensehen. Herzlich danke ich auch an dieser Stelle meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor Kar! Baus, der mich in das Studium der Patrologie einführte und das Werden der Arbeit mit nie ermüdender Geduld verfolgte. Ihm, wie auch den Herren Professoren Johannes Straub und Hatto H. Schmitt, die mich lange Zeit als Gast im hiesigen Althistorischen Seminar aufnahmen, habe ich es zu danken, daß sie XII VORWORT die äußeren Voraussetzungen schufen, die mir die Durchführung der Dissertation überhaupt erst ermöglichten. Für die Erstellung des maschinenschriftlichen Manuskripts danke EINLEITUNG ich Fräulein Roswitha Bachmann und Frau Helen Maria Larbig, für das mühevolle Mitlesen der Korrekturen und zahlreiche stilistische I. GEGENSTAND UND METHODE DER UNTERSUCHUNG Hinweise meinem Kollegen im Bonner Althistorischen Seminar, Herrn Rudolf Schieffer. Dem Minister für Wissenschaft und Forschung des Die vorliegende Arbeit will nicht die Ekldesiologie Gregors von Landes Nordrhein-Westfalen sei für die Gewährung einer erheblichen N yssa insgesamt darstellen; sie beschäftigt sich auch nicht mit allen Druckbeihilfe Dank gesagt. Aspekten seiner Leib-Ohristi-Lehre. Es geht vielmehr lediglich darum, Bonn, September 1973 REINHARD M. HÜBNER die Einheit des Leibes Ohristi, der Kirche, und ihr Prinzip zu unter suchen. Diese Beschränkung bedarf einer Erklärung. In der historisch-theologischen Forschung yersteht man unter der "EinheLt" des Leibes Ohristi bei Gregor seine alle Menschen umfassencre Universalität: Sein Leib ist die ganze Menschheit, der sich der Logos verbundenn at 1). Diese Einheit des Leibes Ohristi nun scheint nach einigen Gregortexten in der Einheit und Universalität der Menschen @tur begründet zu sein. D~mit befinden wir uns im Zentrum d~s Problems. Was nämlich unter dieser universalen Einheit der Menschen natur, die auch im oben zitierten Satz Gregors zum Ausdruck kommt, genau zu verstehen sei, ist durch eine mehr als hundertjährige Ge schichte des Interpretierens und Abschreibens mehr verunldärt als geklärt worden. Eine Deutung kann sich dabei bis heute, darf man wohl sagen, überragender Beliebtheit erfreuen und ist trotz einiger weniger Widerlegungsversuche in allen einschlägigen philosophie- und dogmengeschichtlichen Handbüchern wie Lexika die herrschende geblieben : es ist die platonische Interpretation, deren erfolgreicher Propagator, wenn auch keineswegs Erfinder, A. v. Harnaclc auf elen berühmt-berüchtigten Seiten 166-167 des zweiten Bandes seiner Dogmengeschichte geworden ist: die Einheit der menschlichen Natur bei Gregor ist als der in platonischer Weise real existierend zu denkende Allgemeinbegriff "Menschheit" zu verstehen, den der Logos ange nommen hat. Die Bedeutung dieser Behauptung liegt auf der Hand. Gregor von Nyssa erscheint als der Mann, der der "physischen" Er lösungslehre eines Irenäus, Athanasius, Hilarius usw. das philosophisch spekulative Fundament gegeben hat. Denn die Einheit der Menschen natur bildet ja nicht nur die Grundlage der Universalität des Leibes Ohristi, sondern ist in dieser Sicht in gleicher Weise als die Begründung der umfassenden "automatischen" und "physischen" Ausbreitung der 1) Vgl. Gregor von Nyssa, quando sibi 8'!tbiec. (PG 44,1320 B). 2 EINLEITUNG EINLEITUNG 3 Erbsünde von Adam auf die Menschen und des Heils, das heißt also lösungslehre der Gnostiker erwiesen werden, die Irenäus geführt hat. der Gnade, Erlösung, Auferstehung, Sündenbefreiung, von Ohristus Gregor von Nyssa erscheint dabei als Glied einer Traditionskette, die t/ auf die Gesamtheit der Menschen zu verstehen. Sie ist also der zentrale von Irenäus über Hippolyt, die homiletische Literatur des 3. J ahr Begriff der Soteriologie und die eigentliche Begründung für die Apo hunderts, Alexander von Alexandrien bis zu MarkeIl von Ankyra katastasis, die mit zwingender Notwendigkeit aus dieser Auffassung reicht, an den er sich unmittelbar anschließt. folgt. Den Beweis für den platonischen Begriffsrealismus Gregors Die Analyse der Einheit des Leibes Ohristi bei Gregor wird aber sieht man in dem so interpretierten "idealen Menschen" der "dop weiter ergeben, daß er noch in einer zweiten, dieser ersten diametral pelten" Schöpfung des Menschen in der Schrift cle hominis opificio und entgegengesetzten theologischen TradihoU-steht, nämlich der ori in der vermeintlichen Behauptung der Existenz des "einen Menschen" geneischCll. Letztes Prinzip der Einheit des Leibes Ohristi - und in den kleinen trinitarischen Schriften, die Gregor zur Abwehr des -d-amit der Apokatastasis - 1St für ihn nicht der Menschgewordene, Tritheismus als seinen Beweis für die Einheit Gottes vorträgt. "sondern der Logos in seiner göttlichen Güte und Atete. Soviel sei zum Problem der Arbeit vorausgeschickt. Es läßt sich Die Methode der Untersuchung ergibt sich aus dem Gegenstand daraus ersehen, daß für eine Untersuchung der Einheit des Leibes und der Forschungslage. An die Stelle der auch heute noch weithin Ohristi bei Gregor umfangreiche Analysen auch auf dem Gebiet der geübten systematischen Zusammenschau tritt die philologische und Trinitätstheologie, Anthropologie und Kosmologie nötig waren, um die historische Einzeluntersuchung der Texte und Begriffe, in der vor Thesen der Forschung zu überprüfen. Aus diesem Grunde wurde das allem Kontext, historischer Hintergrund und Aussageabsicht analysiert Thema der Leib-Ohristi-Lehre bei Gregor in der bezeichneten Weise werden. Das ist ein zwar unbequemes Verfahren, gleichwohl aber das eingeschränkt. in diesem Falle einzig angemessene, wenn man zu fundierten Ergeb Es ergeben sich nun unter diesem Aspekt folgende Punkte, die einer nissen gelangen will. besonderen Untersuchung bedürfen: l. W~cher Art ist die Einheit def Die Texte werden, soweit es nicht anders vermerkt ist, in eigener Menschennatur bei Gregor von Nyssa 1 Beruht sie auf der Übernahme Übersetzung geboten. Dabei ist kein Wert auf Eleganz des Stils gelegt der platonischen Ideenlehre 1 2. WJllcher Art ist die Einheit des Leib~ worden; es sollten die Schwierigkeiten und Härten des Originals nicht Ohristi 1 Ist ihre Basis die platonisch interpretierte Einheit der geglättet werden, sondern als Ansatzpunkt zur Diskussion erhalten "'Menschennatur 1 3. Welcher Art ist die Begründung der universal~n bleiben. Erlösung der Menschheit 1 Ist sie eine metaphysisch untermauerte pnys1Sclle Erlösungslehre 1 Ir. GESCHICHTE DES PROBLEMS Der Versuch, diese Fragen zu beantworten, wird erweisen. .. ~ die "Einheit der Menschennatur" und die Einheit des Leibes Ohristi bei a) Die These einet platonisch begtüncleten physischen E1'läsungslelwe bei Gregor n~ht platonisch-metaphysisch begründet sind; ~ die Ver Gtegot von N yssa: A. Ritschl - A. von H amacle. Vorgänget uncl wendung der Vorstellung der "Einheit der Menschennatur" ~em N aclifolget historischen Kontext zu verstehen ist: der PolClnik gegen die LeJ!ß!ler der vollen Menschheit und Gottheit Ohri-sti; d-aß sie ciemals als eigent- Es besteht nicht die Absicht, die Geschichte der Interpretation der liche Begründung, sondern nur bildliche Erläuterung der umfassenden Einheit der Menschennatur als des Kernbegriffs der Soteriologie hier Wirkung der Inkarnation verwendet wird; ~ die Ausgestaltung in extenso auszubreiten. Denn einmal entsprang die These der phy dieser bildlichen Darstellung mit Hilfe stoischer Modelle geschieht; sischen Erlösungslehre aus einem oft im eigenen apologetischen oder 1d aß diese Art der Soteriologie als zeitbedingte Form der Hermeneutik polemischen Standpunkt begründeten Vorurteil, so daß man besser betrachtet werden muß. . diese dogmatische Position analysieren sollte, als die These, die sie Von der Erkenntnis des historisch-polemischen Kontextes aus, in hervorgebracht hat; zum anderen wurde diese These mit einer exe dem die Vorstellung verwendet wird, kann dann ihr Ursprung als getischen Methode "bewiesen", die eine Auseinandersetzung heute Nebenprodukt der antidoketischen Polemik gegen die physische Er- überflüssig macht. Wenn also im folgenden einige Autoren heraus- 4 EINLEITUNG EINLEITUNG 5 gegriffen und ihre Aussagen analysiert werden, dann nicht deshalb, folgerichtige Ausgestaltung (S. 12ff). Ziel der Menschwerdung sei die weil sie als die alleinigen Urheber der in Frage stehenden These gekenn Rückführung der Menschheit aus Elend und Schwäche zum höchsten zeichnet oder gar angeklagt werden sollen, sondern weil sie in besonders Gut der Unsterblichkeit (S. 13). A. Ritschl bringt nun (allerdings ohne markanter Weise die com1n~tnis opinio zum Ausdruck brachten. De-r Angabe des Fundorts) mehrere Zitate Gregors und zieht daraus seine übermächtige Einfluß einer geistigen Zeitströmung auf die Forschung Schlußfolgerungen : und ihre Thesen läßt sich an diesem Problem besonders deutlich nach "Und zwar besteht das Geheimniß seiner Menschwerdung darin, daß 'der weisen. Das gilt sowohl für den ersten Abschnitt der Forschungs Unveränderliche in dem Veränderlichen da ist, damit er in der Veränderung geschichte wie für den zweiten, dessen Nachwirkungen noch in den des Schlechtem zum Bessern das dem veränderlichen Zustande beigemischte jüngsten Arbeiten zum Thema feststellbar sind. Nur einige wenige Böse aus der Natur verschwinden mache, indem er in sich dasselbe (76 Kwdv) Gelehrte hatten sich dem Forschungstrend widersetzt, und man wird erschöpfte'. Denn die Menschheit Christi ist die Menschheit im Ganzen, sofern heute sagen dürfen, daß diese damals "Unbelehrbaren" die einzigen sie in ihm repräsentirt ist. 'Durch die Mischung mit dem Göttlichen ist das Menschliche mit vergottet worden, indem nach Röm. 11,16 durch jenen Erstling unbeirrten Forscher waren, denen es in sauberer und nüchterner (die Menschheit Christi) der ganze Teig unserer Natur mit geheiligt worden ist'. Arbeit gelang, sich dem Einfluß einer im Grunde unkontrollierten 'Durch Christus ist mit der Gottheit das ganze Menschliche zusammenge Zeitströmung zu entziehen. Man wird ihnen die Anerkennung zollen wachsen'. 'Das Unsrige (die menschliche Natur) wird durch die Beimischung müssen, die dem Forscher gebührt, der, obwohl in einer Sache engagiert, zu dem Göttlichen göttlich' "2). dennoch über ihr steht. Diese Zitate kehren als Beweismittel für die physische Erlösungs lehre Gregors in der folgenden Literatur ständig wieder und werden Ihre erste prononcierte Ausprägung erhielt elie These von der pla deshalb im einzelnen im zweiten Kapitel der Arbeit genau untersucht. tonischen Begründung der physischen Erlösungslehre der Väter in der Ohne große Umstände fällt Ritschl so dann sein Urteil: "Diese Ge Schule A. Ritschls. Im ersten Band seines Werkes über Die cMistliche dankenreihe verräth ihre platonische Art deutlich genug, indem die Lelwe von de?' Rechtfertigung unel Versöhnung, in dem er die Geschichte individuelle Menschheit des Logos insofern als wirklich geachtet wird, der Lehre darstellt, gelangt A. Ritschl nach bemerkenswerten Aus als das allgemeine Wesen, die Natur des Menschen als das eigentlich führungen zur altkirchlichen Ohristologie, in denen er die Lehre von Wirkliche in ihr enthalten ist" (S. 13). Bei dieser Deutung muß es der Vergöttlichung des Menschen, die bei Athanasius "als Erkenntniß Ritschl unverständlich erscheinen, wieso der einzelne noch (in sitt grund oder Beweismittel für die Gottheit Ohristi auftritt" (S. 4), als die licher Bemühung) der Heiligung bedarf, wenn doch das "eigentlich zeitbedingte Form der Hermeneutik der Religion erkennt - Religion Wirkliche" im einzelnen, nämlich die Natur, in Ohristus schon ver werde in ihrem ganzen Umfange jeweils unter dem Gesichtspunkt göttlicht ist. Mit "der Vergöttlichung der ganzen menschlichen Natur formuliert, daß sie die erstrebte Seligkeit begründe; da dies die Un in Ohristus" scheint denmach Gregor zu viel behauptet zu haben. vergänglichkeit und Unsterblichkeit war, die als Attribut Gottes er "Indessen die constitutive Bedeutung dieser Ansicht rettet Gregor scheine, mußte der Garant des höchsten Gutes, Ohristus, Gott sein durch die Erwartung der Wiederbringung, welche er von Origenes - zur Feststellung, daß bei Justin, IGemens, Origenes, Irenäus und angenommen hat. Diese Hoffnung ist also das Oomplement jener auf Hippolyt die einzelnen Menschen, bei Athanasius, Gregor von Nyssa, den platonischen Allgemein begriff der menschlichen Natur gegründeten Kyrill von Alexandrien und Nachfolgern dagegen "die menschliche Idee ihrer Erlösung als Wiederherstellung" 8). Natur im Ganzen als Object" der erlösenden Wirkungen Ohristi, also Hatte F. Ohr. Baur die Lehre von der Vergöttlichung bei Kyrill der Vergöttlichung, erscheine, und während nach der ersten Gruppe von Alexanclrien als "mystische Versöhnungslehre" bezeichnet, so die erlösende Kraft durch die Lelwe mitgeteilt werde (S. 4), erfolge fur die zweite Gruppe die Wendung vom Tode zum Leben durch die 2) A. Ritschl I (21882) 13; die Zitate stehen bei Gregor: E~tn. IH 3 (H 126,9-14 leibliche Gegenwart des Logos unter den Menschen in der Inket1'nation Jaeger); Apol. (IH/I 151,18-20 Jaeger); q1tando sibi sj~biec. (PG 44,1313 B); catech. 25 (PG 45,65 D). (S. 10-11). Nach der ersten systematischen Fassung dieser Erlösungs 3) A. Ritschll (21882) 14 (Hervorhebung in beiden Zitaten vom Verfasser); vgl. dazu lehre durch Athanasius (S. 8ff) erhalte sie bei Gregor von Nyssa ihre die Entgegnung von K. Holl, Amphilochijls 223-224. 6 EINLEITUNG EINLEITUNG 7 weist Ritschl diese Interpretation zurück und erklärt (in der ersten die Kräfte des neuen Lebens von jenem Teil der ganzen Masse aus, den Gott Auflage seines Werkes), daß "die sogenannte mystische Gestalt religiöser in Jesus Christus mit sich verband" (S. 33). Das Bild des physischen Dinges (rpvpufl-u), mit dem die Ausbreitung des Heils an ungezählten Stellen bei Gregor Vorstellungen darauf zu beruhen pflegt, dass Verhältnisse, die den beschrieben werde, treffe die Sache ziemlich genau. "Denn da es nicht durch Willen angehen, auf die Formen eines Naturprocesses reducirt werden". die einzelnen Menschen noch auch die Gemeinschaft der Menschen weiter "Mystisch freilich", heißt es in der zweiten Auflage, sei "die Theorie gegeben wird, sondern durch die Natur selbst, muß die Ausbreitlmg notwendig in dem Sinne, daß sie in undeutlichen Vorstellungen verläuft ... und auf physische Weise geschehen" (S. 34). Nach einer Polemik gegen I. A. Dorner, wenn sie uns mystisch d. h. unverständlich vorkommt, so ist sie es der das physische Bild des "Breis" nicht als adäquate Aussage für einen physischen Prozeß der Heilsvermittlung betrachtet 5), wird mit Hinweis auf für diejenigen nicht gewesen, welche die Wirklichkeit in Allgemein die Texte des Traktats qttando sibi 8ubiecerit noch schärfer betont, daß Gregor beg1'iifen platonischm' Methode verstanden" 4). "das ethische Denken des Paulus in ein physisches zu verkehren scheine" Damit sind alle die Begriffe gefallen, die von nun ab nur noch in (S. 34-35), daß man auf keinen Fall schließen dürfe, er habe eine ethische sehr wenigen Darstellungen der Soteriologie der Väter fehlen werden. Ausbreitung des Heils gelehrt, sondern daß es "durch die in allen kontinuier Das Fundament der universalen Erlösung und Apokatastasis ist der liche Natur außerhalb des Gewissens der einzelnen verbreitet" werde (S. 36). "platonische Allgemeinbegriff" der Menschheit, der einen physischen Diese Oharakterisierung der Erlösungslehre Gregors fand bereit Ablauf des Erlösungsprozesses bedingt. willige Aufnahme in A. von Harnacks G1'undl'iss und in seinem Lehr Ritschls Anregungen hat sein Schüler W. Herrmann aufgegriffen buch dm' Dogmengeschic1!te. Ritschls Ausführungen werden hier in der und in seiner Dissertation G1'egol'ii N ysseni sententiae de salute adi für den Schulgebrauch nötigen Weise vergröbert und simplifiziert. piscendet (1875) den streng physischen Oharakter der Erlösungslehre Ohne auch nur ein einziges Argument zu denen seiner Vorgänger Gregors zu erweisen versucht. Seine Auswahl der Texte (außer den hinzuzufügen, erklärt er, daß "Gregor bestimmter, als Athanasius dies bei A. Ritschl zitierten noch zwei aus Kap. 16 und 32 der J{atechese mit seinem Bilde von dem Könige und der Stadt (sc. de incet1'1tatione 9) und einer aus der ScMift gegen Apolina1'ius, die alle unten im zweiten vermocht hat, die Application der Menschwerdung nachweisen" Kapitel analysiert werden) und vor allem die Art der Behandlung, die konnte ,,- aber freilich mit Hilfe eines vollkommen platonischen er ihnen angedeihen läßt, sind indiskutabel. Lediglich als Kontrast zu Gedankens ... Ohristus hat nicht eine einzelne menschliche Natur an den Texten und Ergebnissen des Kapitels über die Eschatologie Gregors genommen, sondern die menschliche Natur. Demgemäss ist in ihm sind sie verwendbar. Es genügt, seine Thesen und Schlußfolgerungen das g an z e Menschliche mit der Gottheit zusammengewachsen ... zu zitieren: Gregor denkt sich das als einen streng p h y s i s c h e n Process: der Cap. II § 1 (S. 10) Salus ipsa, non moralis, sed physica in altera vita collocata Sauerteig der Gottheit hat den ganzen Teig der Menschheit durch est. § 2 (S. 12) Malum saluti oppositum non ethicum habetuI' sed physicum. drungen durch und in Ohristus... Diese Auffassung, welcher der § 3 (S. 16) Salus per Christum ratione physica condita ad universum genus platonische Allgemeinbegriff 'Menschheit' zu Grunde liegt, weicht von humanum pertinet. Diese Thesen werden mit den oben genannten Texten der des Origenes ab; sie führt aber an ihrem Theil auch zur Lehre von Gregors bewiesen; dann werden die Schlußfolgel'lmgen gezogen: "Nicht durch das Wirken der Menschen noch durch jene Kraft, die Christus in ihnen ausübt, der Apokatastasis ... " Gregor habe indessen, "um dieser 'mystischen' wird das Heil verbreitet, sondern Christi universale Kraft wird von der Masse d. h. physikalischen Auffassung das notwendige Gegengewicht zu der Natur selbst, in der die einzelnen Menschen wie in einem Leibe enthalten geben, die persönliche und spontane Gesetzeserfüllung als Bedingung ... sind, getragen. Wer an der Natur teilhat, die Christus angenommen hat, der betont ... ". Doch erscheint es "dem bloss logischen Denken allerdings kann hoffen, daß er einmal auch an dem Gut teilgewinnt, das durch diesen als ein Überflüssiges, dass an dem Einzelnen noch etwas Besonderes der Natur eingegeben wurde. Von einem Heil, das auf die einzelnen Menschen verteilt wäre, kann man an dieser Stelle wahrhaftig nicht sprechen. Denn der Heilseffekt Christi bezieht sich nicht unmittelbar auf die einzelnen Menschen selbst, sondern auf die Natur, an der alle einzelnen teilhaben. Durch sie fließen 4) F. ChI'. Baur, Die christliche Lehre von der Versöhnung Ill; A. Ritschl I (11870) 9; 5) I. A. Dorner I 959; K. Hall, AmpMlocMus 2231, stimmt Dorner zu; vgl. auch (21882) 14-15. W. Möller, Gregor von Nyssu 402. 8 EINLEITUNG EINLEITUNG 9 zu geschehen hat, wenn doch in der von Christus angenommenen Nyssa (1890); J. Riviere in seiner historischen Studie zur Erlösungslehre Menschheit die ganze Menschheit vergöttlicht ist" 6). (1905), ohne die platonische Erklärung; C. Gronau in seiner Dissertation Noch unmißverständlicher äu~ert sich A. v. Harnack in seinem über die Kappadozier als Platon-Imitatoren (1908); J. Tixeront in Grunelriss der Dogmengeschichte : "Gregor hat ausdrücklich gelehrt, seiner Dogmengeschichte (1909); J. B. Aufhauser in seiner Darstellung dass Christus nicht ein einzelnes Menschenwesen angenommen habe, der Heilslehre Gregors (1910); E. Mersch in seinen Untersuchungen zur sondern als zweiter Adam die menschliche Natur, so dass nach dieser Lehre vom Leibe Christi (1933) 10). Mit der letzten Arbeit ist allerliings mystisch-platonischen Anschauung a 11 e s Menschliche mit der Gott schon ein neuer Abschnitt der Forschung erreicht, der gesondert heit zusammengewachsen ist; er hat das Ganze streng als einen behandelt werden soll. physisch-pharmakologischen Process gedacht" 7). Dieselbe Erlösungslehre, "dass Christus den Allgemeinbegriff der b) Die Tl erquickung des trinitätgtheologischen ttnd etnthropologischen Menschheit an sich genommen" habe, findet Harnack dann auch bei Problems mit der Frage nach der Beg?'ünelung eler universeLlen ErlöMlng "Hilarius ... Basilius, Ephraem, Apollinaris, Cyrill von Alexandrien Der nachhaltige Einfluß, den, wie noch zu zeigen sein wird, die These u.s.w." 8). der Ritschlschen Schule auf die in der Hauptsache doch ganz anders ausgerichtete Forschung der dreißiger und vierziger Jahre dieses J ahr Diese These von der "Annahme des platonischen Allgemeinbegriffs hunderts ausübte, ist nicht zu erklären, ohne daß jetzt auf den Zu der Menschheit" fand in der folgenden Dogmengeschichtsschreibung sammenhang mit einem weiteren Problemkreis aufmerksam gemacht ein starkes Echo. Allein F. Loofs und K. Holl hatten Einwände wird. A. Ritschl und seine Nachfolger hatten, wie dargelegt, auf erhoben und die Gotteslehre Gregors im Gegensatz zum realistisch jedweden positiven Beweis für ihre platonische Interpretation ver platonischen Gattungsbegriff der Menschheit als das Fundament der zichtet. Ihnen genügte die scheinbare Evidenz ihrer Behauptung. Das Apokatastasis erklärt, Holl mit dem Hinweis auf Gregors Traktat wird in der Folgezeit anders. Hatten sie einen Plettonismus in der quando sibi subiece1'it, von dem aus die Analyse der Einheit und Soteriologie Gregors festgestellt, so war inzwischen unabhängig davon Univer~alität des Leibes Christi in dieser Untersuchung vorgenommen auf zwei anderen Gebieten, der T?'initätstheologie und AntMopologie wird 9). Aber diese Mahnung zur Behutsamkeit blieb zumeist ungehört. Gregors, die Übernahme platonischer Ideenlehre "nachgewiesen" Der Begriff des platonischen Gattungsrealismus erwies sich als die worden; diese Übereinstimmung der Lehre Gregors an den verschieden handliche Zauberformel, mit der das Denken der Väter über die sten Punkten ergab nun, so mußte es scheinen, einen kompakten universale Erlösung bequem aufgeschlüsselt werden konnte. Einer Beweis für die Geschlossenheit seines Systems und die Richtigkeit der weiteren Auseinandersetzung war man damit enthoben. platonischen Begründung der universalen physischen Erlösung. Es möge genügen, einige der Autoren zu nennen, die die Ritschlsche Die beiden Probleme, für die aus verschiedensten Gründen die These, mehr oder weniger modifiziert, übernommen haben: F. Hilt in Anwendung eines "platonischen Begriffsrealismus" seitens Gregors als seiner Monographie über die Lehre vom Menschen bei Gregor von beste Lösung betrachtet werden konnte, sind kurz gesagt folgende: I 1. In der Schrift de hominis opificio 16 und 22 spricht Gregor von 6) A. von Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschicllte II (11887) 165-166 = (41909) einer "doppelten" Schöpfung des Menschen, einer ersten "idealen", in 166-168; zum letzten Teil des Harnack-Zitates siehe K. Holl, Amphilochi~ts 2231• der die ganze Menschheit als Ebenbild Gottes geschaffen wurde, und 7) A. von Harnack, GI"undriss 133-134. Unter dem Eindruck der Argumente von K. Holl, Amphilochi~ts 222-225, hat A. von Harnack in der 4. Auflage seines Lehrbuchs 1671 seine These, Christus habe nicht eine einzelne menschliche Natur angenommen, 10) F. Hilt 66-69.1001.153-154; vgl. auch A. Krampf 571; J. Riviere 155-156; C. Gro modifiziert: "der Logos hat ... eine solche individuelle menschliche Natur angenommen, nau, De Basilio 12.19-20; J. Tixeront II 139.151-152; J. B. Aufhauser 64.88-89.124- welche die ganze menschliche Natur irgendwie einschloss", bleibt aber bei der Behauptung 126; E. Mersch, Le corp8 mystique 1(11933) 3911; vgl. (81951) 464. Gegen die Erklärung des "realistisch-platonischen Gattungsbegriffs" als der Grundlage dieser Erläsungslehre. der Soteriologie aus "platonischem Begriffsrealismus" hatten sich im Anschluß an 8) A. von Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte 1II 169 = 4II 171. K. Holl O. Bardenhewer, Patrologie (81910) 264; ders., Geschichte der altkirchlichen 9) F. Loofs, Gregor von Nyssa 152,54-153,15; K. Holl. Amphilochi~ts 222-224. Literatur zIII 214; G. N. Bonwetsch, (Jr'undriß 92, ausgesprochen.

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