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Die Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland PDF

876 Pages·1964·65.23 MB·German
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LEONID ARBUSOW ■ DIE EINFÜHRUNG DER REFORMATION IN LIY-, EST- UND KURLAND Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte (früher Studien zur Kultur und Geschichte der Reformation) Herausgegeben vom Verein für Reformationsgeschichte Band III Leonid Arbusow Die Einführung der Reformation in Liv-, Eat- und Kurland NEUDRUCK DER AUSGARE LEIPZIG 1921 LEONID ARBUSOW jr. Die Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland NEUDRUCK DER AUSGABE LEIPZIG 1921 1964 SCIENTIA VERLAG AALEN Genehmigte Lizenzausgabe Herstellung: fotokop, Reprografischer Betrieb GmbH., Darmstadt Printed in Germany Vorwort. Das vorliegende Buch sollte ursprünglich der wissenschaftliche Beitrag der damaligen Ostseeprovinzen Liv-, Est- und Kurland zum Reformations­ jubiläum 1917 werden. Auf dem I. Baltischen Historikertage zu Riga 1908 war aus der Mitte der Rigaschen Pastorenschaft von Pastor Oskar Schabert zu St. Gertrud der Vorschlag zur Sammlung und Veröffentlichung der Quellen für die noch sehr wenig aufgehellte Baltische Reformationszeit gemacht worden, um alsdann auf solcher Grundlage zur Reformationsfeier eine allgemein­ verständliche, auch ins Lettische und Estnische zu übersetzende Darstellung herauszugeben. Mittel und Wege zur Verwirklichung dieses Planes ausfindig zu machen übernahm das Direktorium der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga, als die Körperschaft, die von den Baltischen Ritter­ schaften und Städten mit der Herausgabe des Liv-, Est- und Kurländischen Urkundenbuches betraut war. Das Ergebnis längerer Erwägungen war, dass diese Gesellschaft ihren geschäftsführenden Sekretär, den Unterzeichneten Verfasser, im Mai 1914 für die Dauer von drei Jahren von seinen sonstigen Obliegenheiten entband, um ihn ganz in den Dienst der neuen Aufgabe zu stellen, während die evangelisch - lutherischen Predigersynoden der drei Provinzen durch freiwillige Beiträge ihrer Mitglieder weitere Mittel beschaffen wollten, und für die Drucklegung auf die Beihilfe der für das Livländische Urkundenbuch beisteuernden Baltischen Standschaften mit Sicherheit gerechnet werden durfte. Im August 1914 sollte mit Archivreisen nach Rom und anderen in Betracht kommenden Städten begonnen werden. Der Krieg verbot alle Archivreisen und veränderte die Ausführung des mir gewordenen Auftrages. Es hiess jetzt, mit dem in Riga erreichbaren Material eine quellenmässige Darstellung zu liefern. Das erwies sich als möglich. Von Archiven konnte ich freilich nur dasjenige der Kompagnie der Schwarzen Häupter in Riga ausnutzen. Aber die Sammlungen von Urkunden- abschritten Hermann Hildebrands und meines Vaters aus den Archiven Königsbergs, Kopenhagens, Lübecks, Revals, Stockholms und Wiens für das Livländische Urkundenbuch und einige andere Sammlungen lieferten ungeahnt reiches, bisher nicht ausgenutztes Material für die Zeit bis etwa 1535. Mein nunmehr auch dahingegangener Lehrer in Dorpat, Universitätsprofessor a. D. VI Dr. Richard Hausmann, stellte seine wertvollen Abschriften aus dem Archiv des ehemaligen Reichskammergerichts in Wetzlar zur Verfügung. Die Durch­ sicht der in Riga vorhandenen, meist älteren Bücher- und Zeitschriftenliteratur ergab manche Beiträge. Endlich liess sich durch neue Fragestellungen auf manchem schon längst für abgesucht gehaltenem Felde noch eine lohnende Nachernte halten. Allerdings musste die ursprünglich geplante Zeitgrenze herabgesetzt werden: statt mit dem Augsburger Religionsfrieden abzuschliessen, konnte ich nur die Einführung der Reformation beschreiben, für die letzten Jahrzehnte nur einen ganz allgemeinen Überblick geben. Aber der Abschluss etwa in der Mitte der dreissiger Jahre hat seine innere, aus der Darstellung selbst ersichtliche gute Berechtigung. Ein Überschreiten dieser Zeitgrenze (wenigstens durch eine rein quellenmässige Darstellung der vorliegenden Art) wird nur mit Hilfe des Urkundenmaterials in Reval und Königsberg, mindestens erst nach dem Erscheinen der Monographie Paul Karges über den Markgrafen Wilhelm möglich sein, da die Rigaschen Abschriftensamm­ lungen für die Zeit nach Plettenbergs Tod als alleinige Quellen nicht mehr ausreichen. Für eine Quellensammlung zur Baltischen Reformations­ geschichte aber ist selbstverständlich die Ausnutzung sämtlicher in Betracht kommender Archive unumgänglich. — Im Frühjahr 1918, als die Herausgabe deutsch geschriebener Bücher nicht mehr verboten war, konnte die Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde den Druck des fertigen Manuskripts in Riga beginnen, gestützt auf den von den kurländischen und livländischen Pastoren gesammelten Druckkostenfonds, im Vertrauen auf die Opfervvilligkeit der Landesstand- schaften für ideale Zwecke und in der Hoffnung auf künftige Unterstützung seitens wissenschaftlicher Kreise Deutschlands. Mit eigenen Kräften wurde noch die Fertigstellung der mit Kap. 6 schliessenden, freilich erst im September 1919 in Riga ausgegebenen ersten Hälfte des Buches erreicht. Inzwischen aber hatte schon im Spätsommer 1918 der Verein für Reformationsgeschichte nicht nur das Werk in seine „Forschungen“, sondern auch die Druckkosten der damals noch ausstehenden zweiten, grösseren Hälfte des Buches über­ nommen, als in Riga die vorhandenen Mittel erschöpft waren und auf Deckung des ganzen Fehlbetrages durch weitere Sammlungen der Pastoren oder Willigungen im Inlande nach vier Kriegsjahren nicht mehr zu rechnen war. Das Buch wäre ein Torso geblieben, wenn nicht der Verein für Refor­ mationsgeschichte ratend und helfend eingetreten wäre und trotz aller und immer neuer Schwierigkeiten, trotz der radikalen Umgestaltung aller Ver­ hältnisse und der auch in Deutschland herrschenden ungeheuerlichen Preis­ steigerung an dem einmal Übernommenen treu fesfgebaltcn hälte. So ist ihm das Erscheinen des vollständigen Buches zu verdanken. Die Verlegung des Druckes aus der Rigasehen Stadtbuchdruckerei von W. F. Häcker nach Halle erklärt den Unterschied in der äusseren Beschaffenheit der beiden Hälften. VIL Über die Arbeit selbst ist nur zu sagen, dass sie (ausser den 38 ersten Seiten der Einleitung) überall durchaus auf den Quellen selbst stehen will, dass diese Quellen fast nur Akten, Urkunden und Briefe sind, während eine erzählende Überlieferung so gut wie ganz fehlt, und dass der empfindliche Mangel an Spezialuntersuchungen und monographischen Vorarbeiten über unsere Reformationszeit sehr hinderlich war und stellenweise zu grösserer Aus­ führlichkeit verleitet bat. Für einige Einzelfrageu blieben die urkundlichen oder gedruckten Unterlagen leider unerreichbar. Auch von der einschlägigen allgemeinen Literatur ist in Riga nur ein Teil vorhanden; die seit 1914 erschienene ist mir überhaupt fast ganz unbekannt geblieben. So war die Benutzung der gedruckten Hilfsmittel aufs äusserste beschränkt, trotz der nie versagenden Hilfsbereitschaft des Herrn Stadtbibliothekar Nikolaus Busch, dem ich auch für sonstige Unterstützung meiner Arbeit warmen Dank schulde. Herrn Dr. Hermann Baron Bruiningk verdanke ich für die zweite Hälfte des Buches manchen Hinweis und auch Material aus dem Manuskript seiner „Livländischen Güterurkunden“. Mein Dank gilt endlich den drei Körper­ schaften, die meinem Buche zum Dasein verholfen haben: der Baltischen Pastorenschaft in der Person des seither verstorbenen livländischen General­ superintendenten Herrn Theophil Gaetbgens, der Rigaschen Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde in der Person ihres Präsidenten, Herrn Stadtarchivars Arnold Feuereisen, und dem Verein für Reformatious- geschichte, dessen Vorsitzenden, Herrn Geheimrat Prof. D. Dr. H. v. Schubert in Heidelberg, ich für unausgesetzte Förderung des Buches und die Über­ nahme der abschliessenden Revision des Druckes tief verpflichtet bin. Einem schulde ich vor allen Dank: meinem verstorbenen Vater, dessen Arbeiten über den Deutschen Orden und die Geistlichkeit im mittelalterlichen Livland auf grossen Strecken meine einzigen Wegweiser waren, und auf dessen übrigen Werken und handschriftlichen Sammlungen ein grosser Teil der Darstellung beruht. Riga, 15. Dezember 1920. Dr. Leonid Arbusow Dozent an der lettländischen Hochschule in Riga.

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