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Die Dünen: Bildung, Entwickelung und innerer Bau. Deutsche, vom Verfasser ergänzte Ausgabe PDF

311 Pages·1894·13.225 MB·German
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Die Dunen. Bildung, Entwickelung und innerer Bau. Von N. A. SokolOw Landesgeologen u. d. Geologischen Comite zu St. Petersburg. Deutsche, YOm Verfasser erganzte Ausgabe vun Andreas Arzruni. Mit IS Textfiguren U1ld eimr litllOgraphirten Tafel. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH ISBN 978-3-642-52521-6 ISBN 978-3-642-52575-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-52575-9 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1894 Vorwort des Ue b ersetzers. Die russische wissenschaftliche Litteratur gewinnt seit etwa zwei Jahrzehnten immer mehr an Umfang und Bedeutung. Werke und Abhandlungen von grosser Tragweite gehoren nicht zu den Seltenheiten. Sie finden Anklang im eigenen Lande, wo die Zahl del' Leser sich fort und fort mehrt. Abel' die geringe Kenntniss del' russischen Sprache in germanischen und romanischen Landern macht die Erzeugnisse del' russischen geistigen Arbeit dem Aus lande unzuganglich. Zwar kommt es VOl', dass del' russische Verfasser selbst fiir eine Uebertragung seiner Arbeit in eine west europaische Sprache sorgt, odeI' ihr einen Auszug in einer solchen Sprache anhangt. Die FaIle erster Art sind abel' selten und be schranken sich auf Abhandlungen, deren Umfang ihre Aufnahme in einer Zeitschrift gestattet. Die Ausziige sind hingegen nur ein Nothbehelf; sie konnen nicht befriedigen, da sie manche, oft wich tige Einzclheit nicht wiedergeben. Dass ich unter diesen Umstanden dem· deutschen Leser eine Uebersetzung vorlege, bedarf wohl keiner Begriindung und Reeht fertigung; dass ieh abel' unter vielen Werken, deren Uebertragung wiinsehenswerth ware, gerade das des Herrn Landesgeologen Dr. N. A. Sokolow wahlte, beruht auf einem Zufall: dem pers6n lichen Interesse, welches ich dem Gegenstande und del' Sehrift selbst abgewann. Die Arbeit ersehien in russiseher Spraehe im Jahre 1884 und wurde del' physiko-mathematisehen Fakultat der Kais. Universitat zu St. Petersburg als Magister-Dissertation vorgelegt. 1m Jahre 1882 hatte del' Verfasser bereits in einer kiirzeren Abhandlung IV Vorwort des Uebersetzers. die Ergebnisse seiner "Untersuchungen an den Diinen der Kiiste des Finischen Meerbusens, insbesondere von Sestroretzk veroffent licht, aber schon im Jahre vorher in einer Sitzung der Natur forscher-Gesellschaft zu St. Petersburg dariiber Bericht abgestattet. In die westeuropaische Litteratur drang iiber die l!'orsehungen des Herrn Sokolow nur wenig. Die englische "Nature" braehte (1881, 23, p.569, April 14.) eine kurze Mittheilung iiber die er wahnte Sitzung, dann gab nach diesem Blatte Herr Giinther (Lehrb. d. Geophysik &e., 1885,2,471) eine Notiz iiber die Diinen von Sestroretzk. Das hier vorliegende Werk ist aber meines Wissens nur in del' Pariser Akademie erwahnt worden, in einer Notiz des Herrn Venukoff, welche Herr Daubree mit del' russischen Sehrift zugleich in der Sitzung vom 16. Februar 1885 (vgl. Comptes rendus &c., 1885, 100, 473) vorlegte. Ieh glaube kaum unrecht gehandelt zu haben, wenn ich einen Theil meiner Musestunden einiger Monate del' Uebersetzung ge widmet habe, um den deutsch lesenden Geologen und Geographen das ganze Werk zuganglich zu machen, zumal der Herr Verfasser es, unter Beriicksichtigung del' neuesten Litteratur, durch viele werthvolle Zusatze bereichel't und, wo es erforderlich schien, um gestaltet hat. Eine grosse Schwierigkeit bietet stets die Wiedergabe del' russischen Laute mit Hiilfe des lateinischen odeI' deutschen Alpha bets. Mich an bekannte Transscriptionen haltend, habe ich Fol gendes angenommen: e =:10 (deutsch); n'= gn franzosisch, ita lienisch oder Ii spaniseh; s' = sJ (deutsch), t' = t:l (deutsch); s = s del' romanischen Spraehen, also = ss odeI' sz im Deutschen; z z = z franzosisch; = j franzosisch; tz = z oder tz deutsch. Mit y ist das russische ausgedriickt, welches kein Aequivalent 1,1 unter den Vokalen del' westeuropaischen Sprachen besitzt und wedel' mit ui noch mit e muet, wie dies oft irrig angegeben wird, wiederzugeben ist; am Besten lasst es sich nachmaehen, wenn man versucht, ein i bei mogliehst auseinander gezerl'tem Munde auszusprechen. - Das russische harte 1, welches etwas dem englischen in all gleicht odeI' auch an das rheinische (kolnische) v Vorwort des Uebersetzers. erinnert, ist nicht weiter unterschieden worden; die Polen be zeichnen es durch l. - Del' bei asiatischen (turanischen &c.) W6rtern vorkommende, dem italienischen g (VOl' e und i) ent sprechende Laut ist mit dj ausgedriickt worden. - Bei An fiihrungen aus anderen Autoren habe ich selbstverstandlich an ihren Transscriptionen nichts geandert. Aachen, Juni 1894. A. Arzruni. Vorwort des Verfassers. 1m Herbst vorigen Jahres ausserte mil' Herr Prof. Arzruni den Wunsch, meine VOl' zehn Jahren (1884) in russischer Sprache erschienene Arbeit ttber die Dunen ins Deutsche zu ubertragen. Wie schmeichelhaft mil' dieses Anerbieten auch war, befUrchtete ich, dass mancherlei Umstande mil' nicht gestatten wurden, meine in vielen Beziehungen veraltete Schrift zu verbessern und zu el' ganzen. In diesen letzten zelm Jahren sind libel' die Diinen, namentlich uber die del' Wiisten Afrikas und Asiens, viele wieh tige Untersuchungen ver6ffentlicht worden: es genugt an die Ar beiten Joh. Walther's, "Die Denudation in del' Witste" und Rolland's "Recherches geologiques dans Ie Sahara algerien" und an die vielen und werthvollen Beobachtungen, welche in den Reisebeschreibungen und Forschungen von Nachtigal, Rohlfs, Lenz, Schweinfurth, Przewalsky, Muschketow, Bogda n6witsch, K6nschin, Ob1'utschew u. A. zerstreut sind, zu e1' innern. Ich kann nicht sagen, dass ieh mich jetzt, nach been deter Durchsicht meiner Arbeit, von del' anfiinglichen Befiirehtung frei fiihlte, da mancher Theil del' Schrift entschieden eine grundlichere Umarbeitung erfordert hatte; aJlein es ist mil' doch gelungen, einige wesentliche Zusatze zur russischen Ausgabe zu machen. Namentlich hielt ich es fUr angezeigt, del' Besprechung del' Fest landsditnen Turans und del' Mongolei mehr Raum zu widmen, da die meisten, diese Gebiete betreffenden Untersuchungen in rus sischer Sprache geschrieben sind und ausserhalb del' Grenzen Russlands wenig bekannt geworden sein werden. V orwort des Verfassers. VII Eine DUl'chsicht del' inzwischen veroffentlichten ziemlieh zahl l'eichen Al'beiten uber die Dunen veranlasste mieh nicht, irgend etwas Wesentliches in meinen VOl' zehn J ahren geausserten An siehten und Sehlussfolgerungen zu andel'll, was als Beweis filr c1eren Berechtigung gelten darf. Am Wenigsten bedurften die den Stranc1dunen gewidmeten A bsehnitte del' Abanderungen oder Erganzungen, einel'seits da ihrc Beschl'eibung am Eingehendsten geschehen war und andererseits weil in den letzten zelm Jahren keine einzige grossere Al'beit uber diescn Gegenstand gedruckt worden ist. lch habe vielmehr in allen mil' inzwisehen zur Kennt niss gelangten Abhandlungell und Notizen uber die Stranddunen nichts wesentlich Neues zu finden vermocht. So sah ieh in del' sonst sehr beachtenswerthen Arbeit K. Keilhack's, "Die Wander dunen Hinterpommerns" ("Prometheus", Jahl'g. V, 7, S.102-108; 1893, No. 215) lediglieh eine Wicderholung dessen, was ich VOl' un odeI' sogar VOl' elf Jahren uber die Dunen von Sestroretzk end andere Dunen des Finischen Meerbusens und del' Baltischen Provinzen Russlands geaussert hatte.1) Zum Schluss moehte ich nieht unterlassen, Herl'll Prof. Arz runi, del' unter Anderem die grosste Sorgfalt darauf verwendete, um die Versehen und Fehler, welche sieh in die russische Aus gabe eingcschlichen hatten, zu beseitigen, meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. St. Petersburg, l\lai 1894. N. SokolOw. 1) Meine Arbeit iiber die Diinen und zugleich meine erste wissenschaft liche Arbeit iiberhaupt erschien unter dem Titel "Die Diinen des Finischen }Ieerbusens" in den "Trudy" del' Naturforscher-Gesellschaft an del' Universitat ZIl St. Petersburg im Jahre 1882. Inhaltsverzeichniss. Seitp Vorwort des Uebersetzers III V orwort des Verfassers . VI Einleitung . 1 I. Verbreitung der aolischen Bildungen. - Aehnlichkeit und Verschie denheit der geologischen Thatigkeit des Windes und des Wassers. - Wirkung des Windes auf lockeren Sand. - Grosse Bedeutung der klimatischen Bedingungen (namentlich der Feuchtigkeit). - Geringe Tragkraft des Windes. - Veranderung der Windgeschwindigkeit in verschiedenen Hohen iiber der Erdoberflache. - Korngrosse des von Winden verschiedener Starke fortbewegten Sandes. - Art der Fortbewegung des Sand es durch Wind. - Haufung des Sandes zu Diinen durch Wind. - Eintheilung der Diinen nach dem Orte ihres Auftretens 3 II. Zur Diinenbildung geeignete Kiisten. - Umrisse und Durchsclmitt von Anschwemmungskiisten. - Ihre Boschung. - Abhangigkeit der Boschung des Strandes von der Starke der Brandung und dem Korn des Materials. - Lage der Kiiste zur Richtung der Bran dung. - Tiefe, bis zu welcher die Bewegung des Sandes durch die Wellen reicht. - Moglichkeit der Lieferung des Sandes aus grossen Tiefen durch Meeresstromungen. - Abfuhr des Sandes durch Fliisse ins Meer. - Unterwaschung der sandigen Kiisten durch das Meer 21 III. Abhangigkeit der Diinenbildung von den sekularen Schwankungen der Kiisten. - Diinen an steigenden und sinkenden Kiisten. - Giinstige Bedingungen fiir die Sandanschwemmung an sinkenden Kiisten. - Abnahme des Sandes an steigenden Kiisten. - Ein fluss der taglichen Schwankungen des Meeres auf die Diinenbil dung. - Antheil der Fluth und der Ebbe an der Anschwemmung des Sandes an die Kiiste. - Abhangigkeit der Lage der Diinen von der Richtung der herrschenden Winde. - Vorherrschen der Seewinde und der Landwinde an den Kiisten. . . 38 IV. Wirkung des Windes auf den von den Wellen angeschwemmten Sand. - N othwendigkeit seines vollkommenen Austrocknens. - Ebnende Wirkung des Windes auf eine freie Sandflache. - Haufung des San des an Gegenstanden, welche den Wind hemmen oder schwachen. - Einfluss undurchliissiger und durchlassiger Hinder: Inhaltsverzeichniss. IX Seiw nisse auf die Haufung des Sandes. - Sandhaufung an Strauchern ist die verbreitetste. - Bildung von Zungenhiigeln, ihre Gestalt und ihr Wachsthum. - Umwandlung der Zungenhiigel zu Diinen 58 V. Gesammtgestalt der Diine. - Regelmassigkeit ihres Profils. - Die Luvseite der Diine, ihre Boschung und Oberflachengestalt. - Ver anderung der Boschung bei Win den verschiedener Starke. - Gipfel der Diine. - Die Leeseite der Dune, ihre Steilheit und Oberflachen gestalt. - Horizontalumrisse der Dunen. - l'IIannigfaltigkeit und Unregelmassigkeit dieser Umrisse. - Vier Grundtypen. - Einfluss des Wechsels der Ruhe- und Bewegungsperioden der Dunen auf ihre Gestalt. - Gestalten der vom Meere unterwaschenen Diinen 75 VI. Gruppirung der Stranddiinen. - l\Iannigfaltigkeit dieser Grup pirung. - Bestreben zu Reihenanordnungen. - Thaler zwischen den Diinen, ihre Merkmale und Bildung. - Windmulden. - Ueber bleibsel ehemaliger '1Vasserbehalter. - V orriicken einzelner Dunen und der Diinenketten. - Ungleichmassigkeit dieser Bewegung. - Diin8n als Bestimmer des Alters einer Kiiste. - Hohe del' Diinen. - Das Hohenwachsthum der Dunen begiinstigende Be- dingungen und '1Vachsthumsgrenze . 95 VII. Die Stranddiinen bewirken eine Ablenkung del' Flussmiindungen. - Zuriicktreten der Lagunen (Seen) in das Innere des Landes. - Bildung von Seen und Siimpfen durch Einhalt des Wasser- abflusses. - Triebsand. - Feuehtigkeit des Sandes der Diinen. - Bewaehsung der Diinen. - Weehsel der Ruhe- und Bewegungs perioden und seine Ursachen. - Humussehiehten im Sande der Diinen . 111 VIII. Schiehtung des Diinensandes in Folge einer Wechsellagerung von Sanden verschiedener Korngrosse und versehiedener mineraliseher Beschaffenheit. - Der Diinensand. - Aufbereitung des San des durch ·Wind. - Gestalt der Sandkorner. - Mineralische Be schaffenheit des Sandes. - Torfschichten in den Diinen. - Thier- und Pflanzenreste in den Diinen. - Ortstein . 127 IX. Kiistenwalle und Diinen. - Haufige Verwechselung dieser Bil dungen. - Ihre wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale. - Be ziehung des Kiistenwalles und del' Diinenkette zur Kiistenlinie. - U nterschied in der Gestalt des Walles und der Diine. - Un ahn lichkeit ihres inneren Baues. - Verschiedener 'Verth der Kiisten walle und Diinen fiir die Bestimmung ehcmaliger Umrisse der l\Ieere . 138 X. Die Diinen der Flussthaler. - Abhangigkeit ihrer Entstehung von den klimatisehen Bedingungen. - Grosse Verbreitung dieser Diinen im Europaischen Russland. - Entstehung der Dunen in U eber schwemmungsthalern und ausserhalb. - Gestalt und innerer Bau der Flussdiinen . 147 XI. Festlandsdiinen. - lnniger Zusammenhang ihrer Entstehung mit den klimatischen Bedingungen des Landes. - Die von ihnen in den Wusten des alten und neuen Kontinentes eingenommenen weiten Flachen. - Gestalt der Festlandsdiinen. - Ihre eharakteristische Sichelgestalt. - Ursprung dieser Gestalt. - Abhangigkeit ihrer regelmassigen Entwickelung von den topographischen Bedingungen der Gegend. - Geringe Hohe der sichelformigen Dunen . 158 x Inhaltsvcrzeichniss. oeiie XII. Gruppirung del' Wustendunen. - Bildung und Richtung del' Dunen ketten. - Abhangigkeit diesel' Richtung von dem Bodenrelief. - Die grossen Diinon del' Sahara; ihre Aehnlichkeit mit den Strand dunen. - Bewegung del' Wustendiinen. - TIll' innerer Bau. - Del' Sand del' Festlandsdiinen. - Die Schwierigkeit seinen Ur sprung zu erklaren. - Ursprung des Sandes del' Sahara und in Central-Asien . 177 Schluss . 206 Anhange und Erganzungen . 215 DIe Dunen del' Dorfer Murila und Lautaranta. 217 Die Diinen des Rigaer Meerbusens an del' lUiindung del' West- lichen Duna. 225 Die Dunen del' Kurlandischen Westkuste zwischen Libau und Po- langen . 233 Die Sande von Aleschki 240 Die Dnjepr-Diinen zwischen den Kirchdorfern Nik6lskoje und W os- kressenskoj e . 245 Die Dunen am Don zwischen den Stanitzen Ust-Medweditzkaja und N6wo-Grig6riewskaja; 248 Die Festlandsdiinen des Gouvernements Astrachan . 252 Die Festlandsdiinen Central-Asiens . 256 Tabollen lIb or die Vertheilung del' Winde an einigen Punkten del' Ostseckiiste . 275 Beobachtungen iiber die Bewegung dos Sandes durch IVinde ver- schiedener Starke. 279 Gleichzeitige Beobachtungon libel' die Windgeschwindigkeit in zwei verscbiedenen Hoben iiber dem Boden . 285 Verauche iiber die IVirkung eines Luftstromes verschiedener Ge- schwindigkeit auf Sand verschiedener Korngrosse 288 Hagen's Versuche libel' die IVirkung des IVindes auf Sand 291 J. W. Rctgers' mineralogische und chemische Lntersuchung des Diincnsandes del' Xiederlallde 294

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