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Die Differenzierung von Angst und Depression PDF

218 Pages·1986·9.51 MB·German
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Tropon-Symposium I Die Differenzierung von Angst und Depression Herausgegeben von Hanfried Helmchen und Michael Linden Mit 31 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Tropon-Symposium I am 29.11.1985 in Koln Prof. Dr. HANFRIED HELMCHEN Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universitiit Berlin Eschenallee 3 1000 Berlin 19 Priv.-Doz. Dr. MICHAEL LINDEN Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universitiit Berlin Eschenallee 3 1000 Berlin 19 ISBN-13: 978-3-540-17017-4 e-ISBN-13:978-3-642-82895-9 DOl: 10.1007/978-3-642-82895-9 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Die Differenzjerung von Angst und Depression: [am 29.11.1985 in Koln]/hi"sg. von Hanfried Heimchen u. Michael Linden. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer, 1986. (Tropon-Symposium; 1) ISBN-13:978-3-540-17017-4 NE: Heimchen, Hanfried [Hrsg.]; Tropoo-Werke (Koln): Tropon-Symposium; Angst und Depression Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechani schem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesellschaft Wort", Miinchen, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1986 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Waren zeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewahr iibemommen werden. Derartige Angaben miissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. 2125/3130-54321 Inhaltsverzeichnis Einleitung 1 Entwicklungeri im Verstiindnis von Angst und Depression. H. HELMCHEN und M. LINDEN . . . . . . . . . . . . . 1 I. Methodiscbe Grundlagen 2 Angst und Depression: Allgemeine methodische Uberlegungen zur Begriffsbildung. U. BAUMANN. Mit 2 Abbildungen . . . . . . .. 5 3 Diagnostik von Depression und Angst mit standardisierten Beurteilungs verfahren. H.-J. MOLLER und D. VON ZERSSEN. Mit 5 Abbildungen . 15 II. Klinische Differenzierungen 4 Zur Begriffsgeschichte von Angst und Depression in der Psychiatrie. M. SCHMIDT-DEGENHARD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 5 Zum klinischen Gebrauch der Begriffe Depression, Angst, Phobie, Hypo,?hondrie, Neurasthenie. H. DILLING . . . . . . . . . . . . 45 6 Inhalt und Wert neuer Begriffe: Panikattacke, atypische Depression, Angstdepression und nichtmelancholische depressive Zustande im Lichte der Syndromdynamik. K. KOEHLER . . . . . . . . . . . . 55 ffi. EpidemiologiscbeBefunde 7 Epidemiologische Untersuchungen zu Angst und Depression. H. HAFNER und H. VEmL. Mit 2 Abbildungen . . . . . . . 65 8 Assoziation von Angst und Depression auf syndromaler und diagnosti scher Ebene. J. ANGST und A. DOBLER-MIKOLA. Mit 3 Abbildungen. 75 VI Inhaltsverzeichnis IV. Spezielle symptombezogene Differenzierungen 9 Angst, Depression und korperliche Symptome. Faktorenanalyse der kombinierten Hamilton-Angst- und Depressionsskala bei depressiven Syndromen. M. PHILIPP, W. MAIER, R. BULLER und P. HOCHEISER. Mit 2 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 10 Angst, Depression und Schlafstorungen. R. LUND und E. ROTHER. Mit 3 Abbildungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 11 Angst und Depression unter Belastung. P. GOTZE und G. HUSE KLEINSTOLL. Mit 3 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . 103 12 Angst, Depression und Klagsamkeit. Differenzierungsmoglichkeiten durch BeschwerdefragebOgen? S. AHRENS . . . . . . . . . . . . 117 V. Differenzierung nach Entstehungsbedingungen 13 Differentielle psychologische Theorien zu Angst und Depression. M. HAUTZINGER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 123 14 Psychophysiologische Differenzierung von Angst und Depression. F. STRIAN. Mit 7 Abbildungen . . . . . . . . . . .... 135 15 Biochemische Differenzierung von Angst und Depression. W. E. MULLER. Mit 4 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . 151 VI. DitTerentielle Therapien 16 Unterschiedliche Phannakoneffekte bei Angst und Depression. M. GASTPAR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 17 lJnterschi~de psychotherapeutischer Vorgehensweisen bei Angst und Depression. S. O. HOFFMANN .................. 177 vn. Resiimee 18 Die Differenzierung von Angst und Depression. H. HELMCHEN und M. LINDEN ............•...•....•.... 187 Sachverzeichnis. . 197 Namenverzeichnis. 203 Mitarbeiterverzeichnis AHRENS, S., Prof. Dr., Abt. Psychosomatik und Psychotherapie, Universitats krankenhaus Eppepdorf, MartinistraBe 52, 2000 Hamburg 20 ANGST, J., Prof. Dr., Psychiatrische Universitatsklinik, Postfach 68, CH-8029 ZUrich 8 BAUMANN, U., Prof. Dr., Institut fUr Psychologie, AkademiestraBe 22, A-5020 Salzburg BULLER, R., Dr., Psychiatrische Klinik der Universitat, LangenbeckstraBe 1, 6500 Mainz DILLING, H., Prof. Dr., Klinik fiir Psychiatrie der Medizinischen Universitat Lubeck, Ratzeburger Allee 160, 2400 Lubeck 1 GASTPAR, M. Prof. Dr., Psychiatrische Universitatsklinik Basel, Wilhelm Klein-StraBe 27, CH-4025 Basel GOTZE, P., Prof. Dr., Universitatskrankenhaus Eppendorf, Psychiatrische Klinik, MartinistraBe 52, 2000 Hamburg 20 " HAFNER, H., Prof. Dr. Dr., Zentralinstitut fUr Seelische Gesundheit, - J 5 -, 6800 Mannheim HAUTZINGER, M., Dr., Psychologisches Institut, Universitat Konstanz, Postfach 5560, 7750 Konstanz HELMCHEN, H., Prof. Dr., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universitat Berlin, Eschenallee 3, 1000 Berlin 19 HOFFMANN, S.O., Prof. Dr., Psychosomatische Klinik der Universitat Mainz, Langenbeckstr. 1,6500 Mainz HUSE-KLEINSTOLL, G., Dr., Universitatskrankenhaus Eppendorf, Psychiatrische Klinik, MartinistraBe 52, 2000 Hamburg 20 KOEHLER, K., Prof. Dr., Universitats-Nervenklinik, Siegmund-Freud-StraBe 25, 5300 Bonn 1 VIII Mitarbeiterverzeichnis LINDEN, M., Priv.-Doz. Dr., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universitat Berlin, Eschenallee 3, 1000 Berlin 19 LUND, R., Dr. med., Psychiatrische Universitatsklinik und Poliklinik, NuBbaumstraBe 7,8000 Munchen MAIER, W., Dr., Psychiatrische Klinik der Universitat, LangenbeckstraBe 1, 6500 Main MOLLER, H. J., Prof. Dr. med., Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Techni schen Universitat, Ismaninger StraBe 22, 8000 Munchen MULLER, W. E., Priv.-Doz. Dr., Zentralinstitut fUr Seelische Gesundheit, ~ J 5 -, 6800 Mannheim PHILIPP, M., Dr., Psychiatrische Klinik der Universitat, LangenbeckstraBe 1, 6500 Mainz RUTHER, E., Priv.-Doz. Dr., Psychiatrische Universitatsklinik und Poliklinik, NuBbaumstraBe 7, 8000 Munchen SCHMIDT-DEGENHARD, M., Dr., Universitatsklinik fUr Psychiatrie, Von-Siebold StraBe 5, 3400 Gottingen STRIAN, F., Dr., Max-Planck-Institut fUr Psychiatrie, KraepelinstraBe 40, 8000 M unchen 40 VEIEL, H., Dr., Zentralinstitut fUr Seelische Gesundheit, - J 5 -, 6800 Mannheim Einleitung Tropon-Symposium, Bd. I Hrsg. H. Helmchen u. M. Linden © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1986 1 Entwicklungen im Verstindnis von Angst und Depression H. HELMCHEN und M. LINDEN Der Titel dieses Buches "Die Differenzierung von Angst und Depression" be schreibt ein Thema" das gleichermaBen alt und doch auch wieder neu ist. Man konnte auch mit Hafner und Veiel (s. Kap. 7) sagen, es ist schon lange und oft be wegt und doch eigentlich recht wenig ~eiterbewegt worden. Die Berechtigung und Notwendigkeit, ein solches Thema emeut aufzugreifen, ist immer dann gege ben, wenn sich neue Erkenntnisse ergeben haben, die eine bessere Beantwortung der aufgeworfenen Frage versprechen, oder wenn aufgrund zeitgeschichtlicher Entwicklungen die Fragestellung in einen neuen Kontext eingeordnet werden muB. Fiir das Problem des Verhiiltnisses von Angst und Depression zudnander bzw. die Unterscheidung von Angst und Depression gilt derzeit wohl beides. Der zeitgeschichtliche Hintergrund, der mit zur Entstehung dieses Buches ge fUhrt hat, ist am ehesten durch einen Hinweis auf Entwicklungen im Bereich der Psychopharmakotherapie zu umreiBen. Zeitgleich mit der zunehmenden Diskus sion urn die Wertigkeit der Benzodiazepine und der Berechtigung ihrer hiiufigen Verordnung ist zum einen zu beobachten, daB Substanzen, die urspriinglich nicht als Anxiolytika aufgefaBt wurden, nun auch mit dieser Indikation verstarkt pro pagiert werden, wahrend zum anderen fiir Substanzen aus der. Benzodiazepin gruppe neue Indikationsbereiche: nicht zuletzt auch bei der Behandlung depres siver Erkrankungen, gesucht werden. Damit verliert die Vorstellung zunehmend an GiiItigkeit, daB bestimmte Substanzen bestimmten Diagnosen als Therapeuti ka zuzuordnen seien d. h. Tranquilizer den Angsterkrankungen, Antidepressiva 1 den Depressionen und Neuroleptika schizophrenen Psychosen. Stattdessen ver wischen sich die Grenzen, und es wird gerade im Hinblick auf Angst und Depres sion fiir ein und dieselbe Substanz bei beiden Zustanden eine Indikation gesehen. Das gilt interessanterweise, wie schon angedeutet, sowohl flir ehemalige Anxioly tika wie auch Antidepressiva und Neuroleptika. Beispiele sind Alprazolam, Bromazepam, Chlorprothixen, Thioridazin, Flupenthixol, Perazin, Fluspirilen, Doxepin, Mianserin und L-Tryptophan. Diese Liste lieBe sich noch verlangem. Da eine differenzierte Diagnostik letztlich die Grundlage fiir eine differentielle Therapie sein soIl, stellt sich bei dieser Entwicklung auf der Seite der Therapeu tika die Frage, ob eine Differenzierung zwischen Angst und Depression iiber haupt noch erforderlich ist, und ob aus der iibergreifenden Indikation der Thera peutika nicht sogar der SchluB gezogen werden kann, daB phanomenologisch un- 2 H. Helmchen u. M. Linden terschiedliche Zustande wie Angst und Depression letztendlich Ausdrucksformen ein und derselben Grunderkrankung sind und sich eine Unterscheidung in zwei Krankheitsgruppen letztlich ebenso wenig lohnt, als wollte man beispielsweise aus einer infektiosen Hepatitis mit und ohne Ikterus zwei verschiedene Erkran kungen machen. Nicht ganz unabhangig von der eben skizzierten Entwicklung im Bereich der Psychopharmaka ist ein zweiter Trend. Wahrend depressive Erkrankungen, ins besondere in den Auspragungsformen der endogenen bzw. bipolaren Depression, von Anfang an ein Hauptarbeitsgebiet der sog. biologischen Psychiatrie waren, wurden Angsterkrankungen schwerpunktmaBig eher den Storungen vom Neuro setyp zugeordnet und damit eher als psychotherapeutisches Aufgabengebiet an gesehen. Soweit Anxiolytika fUr die Behandlung zur VerfUgung standen, wurde ihnen eher die Rolle einer Krisenintervention zugedacht, die entsprechend auch nur sehr kurzfristig anzuwenden war, und auf die injedem Fall dann die "eigent liche" d. h. psychotherapeutische Behandlung zu folgen habe. Die Beobachtung, daB zumindest bei ausgewahlten Angstzustanden oder Angsterkrankungen auch eine langerfristige medikamentose Behandlung, etwa mit Antidepressiva, positive Effekte haben kann, hat dazu gefUhrt, daB zum einen Angsterkrankungen zu ei nem wichtigen Arbeitsgebiet biologisch-psychiatrischer Forschung wurden, und daB vermehrt Anstrengungen unternommen wurden, diese Erkrankungen nicht mehr nur psychodynamisch begreifen zu wollen, sondern sie auch deskriptiv psy chopathologisch charakterisieren und klassifizieren zu konnen. Auf diesem Hin tergrund sind nun gerade auch wieder Psychotherapeuten herausgefordert, die Belege fUr ihren Anteil in der Behandlung solcher Erkrankungszustande zu pra zisieren, wozu sie aufgrund eines vermehrten Einzugs empirischer Forschungsme thoden in die Psychotherapieforschung der letzten Jahre vielleicht auch besser denn je geriistet sind. Die skizzierten Entwicklungen haben nicht unwesentlich dazu beigetragen, daB heute zu beiden Bereichen, dem der Angst wie dem der Depression, umfang reiches empirisches Material vorliegt, auf epidemiologischer, psychopathologi scher, psychologischer, physiologischer und biochemischer Ebene. Die angespro chene Konvergenzbewegung.auf dem therapeutischen Bereich scheint aber noch nicht so weit gefUhrt zu haben, daB die fUr beide Einzelbereiche zusammengetra genen Befunde nun einmal einer systematischen vergleichenden Betrachtung un terworfen worden waren, um die Frage der Differenzierungsnotwendigkeit und Differenzierungsmoglichkeiten fUr jeden Teilbereich zu beantworten. Dies scheint aber dringend geboten, und hierfUr mochte das vorliegende Buch eine Ba sis schaffen und einen DenkanstoB geben. Bevor eine vergleichende Betrachtung der Phanomene Angst und Depression sinnvoll durchgefUhrt werden kann, miissen einige methodische Grundlagen disku tiert werden. In kaum einem anderen Bereich der Psychiatrie haben die verwen deten Begriffe eine so schillernde Konnotation wie gerade bei "Angst" und "De pression". Es sind Begriffe, die fUr normalpsychologische Zustande ebenso Ver wendung finden wie fUr schwerste psychische Erkrankungen. Die Breite der an gesprochenen Phanomene reicht dabei von individuellem Erleben bis zu Verhal tensstorungen, die sich vor allem in der Interaktion mit der Umwelt manifestie ren. In dem Kapitel von Baumann (s. Kap. 2) werden deshalb zunachst einmal die 1. Entwicklungen im Verstiindnis von Angst und Depression 3 verschiedenen Typen von Begriffen und Konstrukten, die verschiedenen Abstrak tionsebenen und auch die verschiedenen Datenebenen analysiert, und die Bedeu tung der Begriffswahl und Begriffspragung fiir das Ergebnis von wissenschaftli chen Untersuchungen wie auch fiir die klinische Praxis dargestellt. Moller und von Zerssen (s. Kap. 3) untersuchen dann vergleichend die iiblicherweise verwen deten Skalen zur Erfassung von Depression und Angst, um zu klaren, inwieweit allein schon aufgrund der Konstruktion der Instrumente Uberschneidungen zwi schen Angst und Depression vorkommen miissen, bzw. inwieweit die vorliegen den Instrumente iiberhaupt Differenzierungen zulassen. 1m Teil II werden die klinischen Differenzierungen dargestellt. Schmidt-De genhardt (s. Kap. 4) skizziert die Geschichte des Gebrauchs der Begriffe Angst und Depression im Verlauf des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Auf die sem Hintergrund beschreibt Dilling (s. Kap. 5) das derzeit iibliche Vorgehen in der klinischen Praxis bei der Diagnose angstlicher und depressiver Erkrankungen, wobei er gerade auch die Probleme herausarbeitet, die sich aus der Vielschichtig keit des individuellen Kasus und aus der Einbettung des diagnostischen Prozesses in ein soziales Umfeld ergeben. Koehler (s. Kap. 6) schlieBlich berichtet iiber neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der Depressions- und Angstdiagnostik und betont Konzepte, die zur Beschreibung von Erkrankungsformen dienen sol len, in denen beide Syndrome gleichzeitig vorkommen. Die klinische Vielgestaltigkeit von Angst und Depression hat die Erf"illiung der Forderung nach konzeptueller, terminologischer und instrumenteller Eindeu tigkeit und Differenzierungsfahigkeit bisher mehr oder weniger beeintrachtigt. Dies gilt es zu bedenken, wenn im Teil III epidemiologische Be/unde berichtet wer den. Hafner und Veiel (s. Kap. 7) geben eine Ubersicht iiber die Haufigkeit von Angsterkrankungen und depressiven Erkrankungen und ihrer Beziehung zu wichtigen soziodemographischen Variablen. Dabei wird vor allem auch das Au genmerk auf den Lebenszeitverlauf der Erkrankung gelenkt. In dem Beitrag von Angst und Dobler-Mikola (s. Kap. 8) wird die epidemiologische Betrachtung noch einmal vertieft, anhand von Daten einer Querschnittserhebung, die sich vor rangig der Frage widmet, welche Haufigkeit "reine" Angsterkrankungen und "reine" depressive Erkrankungen haben, und in welchem Umfang eine Komorbi ditat zu beobachten ist. 1m Teil IV wird untersucht, ob und in welcher Weise einige spezielle symptom bezogene Differenzierongen zwischen Angst und Depression moglich sind. Phil ipp, Maier, Buller und Hochheiser (s. Kap. 9) berichten zunachst iiber die Unter scheidung von angstlicher und depressiver Symptomatik bei depressiven Erkran kungen. Sie konnen empirisch diese theoretisch vorgegebene Unterscheidung nicht nachvollziehen, sondem nur zwischen Affektstorungen, d. h. depressiven und angstlichen Affekten einerseits, und korperlichen Befindlichkeitsstorungen andererseits unterscheiden. Dieser Beitrag sollte im Kontext mit den Arbeiten von Moller und von Zerssen (s. Kap. 3) und von Angst und Dobler-Mikola (s. Kap. 8) gelesen werden. 1m anschlieBenden Kapitel berichten Lundt und Rii ther (s. Kap.10) iiber Schlafstorungen bei Angsterkrankungen und depressiven Erkrankungen, die moglicherweise ein wichtiges Differenzierungskriterium zwi schen beiden Storungsformen sind. Die Arbeit verweist schon auf spatere Ausfiih rungen von Strian (s. Kap.14), mit denen sie im Zusammenhang gelesen werden

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