ebook img

Die Dashtakis - Familiengeschichte Des Autors Hasan Fasa'i Farsnama-Yi Nasiri PDF

112 Pages·2019·8.304 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Die Dashtakis - Familiengeschichte Des Autors Hasan Fasa'i Farsnama-Yi Nasiri

Elke Niewöhner-Eberhard Die DaÊtakÍs ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN • BAND 296 begründet von Klaus Schwarz herausgegeben von Gerd Winkelhane 2 ISLAMKUNDLICHE UNTERSUCHUNGEN (cid:127) BAND 296 Elke Niewöhner-Eberhard Die DaÊtakÍs Die Familiengeschichte des Autors ¼asan FasÁÿÍ im FÁrsnÁma-yi NÁÈirÍ 3 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. British Library Cataloguing in Publication data A catalogue record for this book is available from the British Library. http://www.bl.uk Library of Congress control number available http://www.loc.gov Titelbild: Innenhof der Madrasa-yi ManÈÚrÍya in Schiras/Iran (Foto: Johann Jacques) www.klaus-schwarz-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. © 2009 by Klaus Schwarz Verlag GmbH Erstausgabe 1. Auflage Herstellung: textintegration.de Berlin Umschlag: J2P Berlin Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-87997-371-2 4 Inhalt Einleitung..................................................................................................7 Vorspiel in Fars.........................................................................................9 Familiengeschichte im FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ........................................11 Die Familie DaštakÐ................................................................................14 Íasan FasÁÞÐs Stammbaum...................................................................76 Abbildungen............................................................................................97 Bibliographie.........................................................................................100 Personenindex.......................................................................................106 5 6 Einleitung MÐrzÁ Íasan FasÁÞÐ (1237-1316/1821-1898), vor allem bekannt als der Autor des umfassenden Werks über die südiranische Provinz Fars, FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ, stammt aus einer traditionsreichen Sayyid-Familie in der Hauptstadt der Provinz, Schiras. Die Geschichte dieser Familie ist aus seinem Werk her- auszulesen. Sie erscheint nicht in einem zusammenhängenden Bericht, son- dern in zahlreichen kleinen und größeren Bemerkungen, die über die ge- samten zwei Teile des Werks verteilt sind. Der Autor Íasan FasÁÞÐ hat sein „FÁrsnÁma-yi NÁÒirГ,1 die Geschichte und Geographie der iranischen Provinz Fars, in zwei Teile unterteilt, einen ersten historischen und einen zweiten geographischen Teil. Der historische Teil ist eine Chronik im traditionellen Stil; im geographischen Teil finden sich ebenfalls alle Elemente der klassischen Geographie, dazu aber auch noch viel biographisches Material, das nicht eigentlich zur Geographie im engeren Wortsinn gehört. Der Autor nennt z.B. auch herausragende Familien der Pro- vinz, bringt ihre Genealogien und erzählt ihre Familiengeschichten. Darunter ist auch seine eigene Familie unter dem Namen DaštakÐ, da das erste Fami- lienmitglied, das nach Schiras kam, sich im Viertel Daštak niederließ. Es ist eine Sayyid-Familie, die der Autor, von sich selbst ausgehend, in 37 Genera- tionen bis auf den Propheten Muhammad zurückführt.2 Die DaštakÐ-Familie gehörte zu den führenden Familien von Schiras und hat einige bedeutende Gelehrte hervorgebracht. Außerdem hat es familiäre Verbindungen nach Indien und bis heute bestehende nach Mekka gegeben. Schließlich sind die DaštakÐs nicht nur Stadtbewohner gewesen, sondern auch Großgrundbesitzer in der Provinz Fars und in anderen Regionen Per- siens sowie in und um Mekka und TaÞif. Damit gehören sie zu einer Familie, deren Schicksale exemplarisch sind für die kulturelle, wirtschaftliche und politische Rolle sowie die Internationalität einer Sayyid-Familie in einem isla- mischen Land. Ihre Geschicke, wie Íasan FasÁÞÐ sie erzählt, lohnen sich deshalb, nachgezeichnet zu werden, denn sie vermitteln das Bild einer Gesell- schaft, in der es für eine Familie möglich war, über viele Jahrhunderte einen 1 Steindruck, 2 Bde in 1, mit separater Seitenzählung, der nach dem Safar 1314/Juli 1896 (das ist das späteste Datum in einer Urkunde auf der letzten Seite des Stein- drucks, vgl. unten S. 73, Anm. 364) angefertigt worden ist (Nachdruck von KitÁbÌÁ- na-yi SanÁÞÐ, o.O., ca. 1965). Im Jahr 1988 ist in Teheran eine von ManÒÙr RastgÁr besorgte Edition mit ausführlicher Einleitung und erschöpfendem Index erschienen: FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ az HÁÊÊ MÐrzÁ Íasan ÍusainÐ-yi FasÁÞÐ, taÒÎÐÎ wa taΚÐya az Duktur ManÒÙr RastgÁr FasÁÞÐ, 2 Bände (mit durchgehender Seitenzählung), Teheran 1367š/ 1988. Ich zitiere im Folgenden gewöhnlich nach der Edition RastgÁrs; dabei gebe ich nicht mehr den Werktitel „FÁrsnÁma-yi NÁÒirГ, sondern nur noch die Seitenzahlen an. 2 H. Busse, „FÁrs-nÁma-ye nÁÒerГ, in: EIr IX, S. 374-376. Siehe unten S. 76. 7 herausragenden Platz in der Gesellschaft zu behaupten und mit immer neu- em Leben zu erfüllen. Und noch aus einem anderen Grund ist es sinnvoll, Íasan FasÁÞÐs Anga- ben zur Geschichte seiner Familie genau zu verfolgen: In der Wissenschaft ist die Wahrnehmung derjenigen seiner Vorfahren, die es als Gelehrte zu einiger Bedeutung gebracht haben, widersprüchlich, zuweilen falsch und wird dem Werk, das sie hervorgebracht haben, nicht immer gerecht. Íasan FasÁÞÐs An- gaben, die sich zum Teil auf Urkunden stützen oder auf Werke der jeweiligen Personen, die ihm vorgelegen haben, sind deshalb in diesen Zweifelsfragen ernst zu nehmen und können helfen, Unstimmigkeiten zu klären. Zuerst aber möchte ich einen Blick auf die Gegenwart werfen, bzw. auf das Jahr 1989, und zeigen, dass es immer noch Mitglieder dieser Familie in Schiras gibt und wie ich selbst dazu gekommen bin, mich mit der Daštaki/ FasÁÞÐ-Familie zu beschäftigen.3 3 Meine Untersuchungen hatte ich 1998 vorläufig abgeschlossen, doch kam es nicht zu einer Veröffentlichung. 11 Jahre später, im Jahr 2009, habe ich mich dem Thema wieder zugewandt und dabei gefunden, dass Marco Salati inzwischen eine Teilüber- setzung der Reisebeschreibung von Mekka nach Indien eines Vorfahren von Íasan FasÁÞÐ herausgegeben hat: Il passaggio in India di ÝAlÐ KhÁn al-ShÐrÁzÐ al-MadanÐ (1642-1707), Padua 1999. Dort bemerkt er auf S. 14, Anm. 13, er beabsichtige, einen Aufsatz über die Familiengeschichte der DaštakÐs zu schreiben, der allerdings bis jetzt noch nicht erschienen ist. 8 Vorspiel in Fars „We have no information about the author’s death“, schreibt Heribert Busse 1972 in der Einleitung zur englischen Übersetzung eines Teils des ersten, historischen Bandes des FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ von Íasan FasÁÞÐ.4 Das müsste doch zu erfahren sein, dachte ich, und da mir andere Mittel nicht zur Verfü- gung standen, schrieb ich an Salahaddin Emami, einen alten Freund aus einer der großen, mit den FasÁÞÐs verwandten Familien in Schiras. Salahaddin Emamis Nachforschungen gestalteten sich schwieriger als erwartet. In mehreren Briefen vom 8. Januar bis zum 10. Dezember 1989 be- richtete er über seine Bemühungen, die ihn schließlich zum Grabstein Íasan FasÁÞis führten, auf dem dessen Todesdatum verzeichnet ist: Sonntag, der 12. RaÊab 1316 / 26. November 1898.5 Es ist nicht ohne Reiz, Salahaddin Emamis Weg zu diesem Datum zu verfolgen. Er führt von Schiras nach FasÁ und wieder zurück nach Schiras und berührt Orte, über deren Bedeutung für die Familie FasÁÞÐ man mehr wissen möchte. Salahaddin Emami begann seine Suche in Schiras, bei den ihm bekannten und mit ihm verwandten Nachkommen Íasan FasÁÞÐs. Er berichtet, dass Ía- san FasÁÞÐ von zwei Frauen zehn Kinder hatte, sechs Söhne und vier Töchter.6 „Von diesen zehn Söhnen und Töchtern hatte er 17 Enkel und 16 Enkelin- nen. Eine Anzahl sind gestorben, aber einige leben noch. Sie haben Familien- namen wie Hekmat, Mohazab, Mansuri, Parham, Moayyad und Moayyadi angenommen. Die Träger der beiden letztgenannten Namen waren Schwieger- söhne von Íasan FasÁÞÐ und stammten aus der Emami-Familie, sind also na- he Verwandte von mir“, schreibt Salahaddin Emami (ich übernehme hier seine lateinische Schreibweise dieser Namen). Dann zählt er einige der bekanntesten Persönlichkeiten unter den Enkeln Íasan FasÁÞÐs auf, z.B. Ali Asgar Hekmat, der zu Zeiten der Pahlawis irani- scher Erziehungsminister war und dafür gesorgt hat, dass zahlreiche histori- sche Monumente in Schiras renoviert und wieder zugänglich gemacht wur- den.7 Sardar Fakhir Hekmat war jahrelang Parlamentspräsident und hat sich ebenfalls sehr für die Provinz Fars und Schiras eingesetzt. „Beide waren Schulkameraden und Freunde meines Vaters“, schreibt Salahaddin Emami. 4 H. Busse (Übers.), History of Persia under QÁjÁr Rule. Translated from the Persian of Íasan-e FasÁÞi's FÁrsnÁma-ye NÁÒeri, New York und London 1972 (Persian Heritage Series), S. XVII. 5 Nach Wüstenfeld-Mahler`sche Vergleichungs-Tabellen, neu bearbeitet von Bertold Spuler, Wiesbaden 1961, fällt dies Datum auf einen Samstag. 6 Ebenso M. RastgÁr, Einleitung zur Edition des FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ, S. 17-19. 7 Davon berichtet Arthur J. Arberry, Shiraz. Persian City of Saints and Poets, Ok- lahoma 1960, S. 89 und 161. Zu ÝAlÐ AÒÈar Íikmat als literarische Persönlichkeit siehe C.A. Storey, Persian Literature. A bio-bibliographical survey, Vol. I-III, London/Leiden 1972-77, hier Vol. I, Part 2, S. 1340-1. 9 Sayyid Ahmad und Sayyid Mohammad Mohazab, zwei Brüder, waren Parla- mentsmitglieder. Mohammad Taqi Moayyad war lange Zeit Generaldirektor des Unterrichtsamts von Fars. Hissam Moayyadi war Gouverneur des Šahris- tÁn Schiras und des ŠahristÁn Yazd. „Die beiden letztgenannten leben noch“, berichtet Salahaddin Emami, „ebenso wie zwei ihrer Schwestern“.8 In seinem letzten Brief vom 10. Dezember 1989 meint Salahaddin Emami, wenn man weiter forsche, finde man inzwischen sicher weit über 100 Nachkommen Íasan FasÁÞÐs, in Schiras, in FasÁ und in RÙnÐz-i ÝUlyÁ,9 wo- hin ihn nun sein Weg führte. Alle Personen, die er in Schiras fragte, konnten ihm nämlich Íasan FasÁÞÐs genaues Todesdatum nicht sagen. „Da überlegte ich mir, dass das Da- tum auf den Grabstein geschrieben wird, wenn ein Muslim stirbt“; und so begann Salahaddin Emami, nach Íasan FasÁÞÐs Grab zu forschen. Die Ver- wandten in Schiras verwiesen ihn nach FasÁ. Dort erfuhr er von den „SÁdÁt-i DaštakГ – das ist die allgemeinste Bezeichnung für die Sayyidfamilie, der auch Íasan FasÁÞÐ angehörte –, dass sich Íasans Grab in dem nahe gelegenen Ort RÙnÐz-i ÝUlyÁ befinde. Man war sich allerdings nicht einig darüber, ob es das Grab des Autors des FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ sei oder das seines Vaters, der ebenfalls Íasan hieß. „Ich fand es richtiger, selbst hinzufahren und genau festzustellen, wer wirklich dort begraben ist“, schreibt der über achtzigjährige Salahaddin Emami. Er fand, dass in dem „BuqÝa-yi MÐrzÁ“, wie das Grabmal genannt wird (siehe dazu unten S. 69), tatsächlich nur der Vater Íasan sowie ein Bruder des Vaters und der Großvater MaÊd ad-DÐn MuÎammad begraben sind.10 Daraufhin setzte Salahaddin Emami seine Suche wieder in Schiras fort, und nach dem Sprichwort „ÊÙyanda yÁbanda ast“ („suchet, so werdet ihr finden“), das er in diesem Zusammenhang zitiert, fand er Íasan FasÁÞÐs Grab schließlich in der Madrasa-yi ManÒÙrÐya in Schiras, neben den Gräbern seiner illustren und mit der Madrasa-yi ManÒÙrÐya eng verbundenen Vorfahren Ñadr ad-DÐn MuÎammad (III.) und ÇiyÁ× ad-DÐn ManÒÙr (II.) (siehe unten S. 22-37, 79-88 und Abb. S. 97). Und damit sind auch die Fragen aufgeworfen, die zu meiner weiteren Beschäftigung mit der Familie DaštakÐ geführt haben: Warum ist Íasan FasÁÞÐ in der Madrasa-yi ManÒÙrÐya begraben? Was hat es mit dem Grabmal in RÙnÐz-i ÝUlyÁ auf sich? Welche Bedeutung haben die Städte Schiras und FasÁ für die Familie DaštakÐ? Woher kommt der Name „DaštakГ? Salahaddin Emami hat selbst den Hinweis auf die Quelle zur Beantwortung dieser Fragen gegeben, indem er einmal schreibt: „Das kann man im FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ nachlesen“. 8 RastgÁr nennt in seiner Einleitung zur Edition des FÁrsnÁma-yi NÁÒirÐ, S. 17-19, ebenfalls einige Enkel. 9 Die persische Version heißt RÙnÐz-i BÁlÁ. Beide Namensformen werden von Íasan FasÁÞÐ gebraucht. 10 Auch Busse, History of Persia, nennt in seiner Einleitung S. XIII dies Grabmal. 10

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.