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Die Brust: Signal, Symbol, Organ PDF

181 Pages·1993·3.142 MB·German
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Reiner Godtel Die Brust Signal, Symbol, Organ Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Mit 70 Abbildungen ISBN -13: 978-3-540-56242-9 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Godtel, Reiner: Die Brust: Signal, Symbol, Organ / Reiner Godtel. - Berlin; Heidelberg, New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer, 1993 ISBN -13: 978-3-540-56242-9 e-ISBN -13: 978-3-642-77963-3 DOl: 10.1007/978-3-642-77963-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere der Obersetzung, des Nachdrucks, .des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur aus zugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Wer kes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland yom 9. September 1965 in der jeweils gel tenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zu widerhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheber rechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1993 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeich nungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kenn zeichnung nicht zu der Annahme, dag solche Namen im Sinne der Wa renzeichen- und Markenschutz-Gesetzgcbung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Appli kationsformen kann vom Verlag keine Gewahr iibernommen werden. Derartige Angaben miissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall an hand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Redaktion: Ilse Wittig, Heidelberg Umschlaggestaltung: Bayerl & Ost, Frankfurt, unter Verwendung einer Photographie von D. Vance, The Image Bank, Frankfurt Innengestaltung: Andreas Gosling, Barbel Wehner, Heidelberg Herstellung: Barbel Wehner, Heidelberg Satz: Fa. Masson-Scheurer, Kirkel 67/3130 -5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Die weibliche Brust ist ein asthetisch schoner, aber auch ein sehr delikater, problematischer Korperteil. Die Brust, wozu ist sie da? Was bedeutet sie ftir eine Frau, was fur einen Mann? Zunachst ist die weibliche Brust ein sexuelles Or gan, tiber das Kontakte zu anderen Menschen hergestellt werden konnen. Die Brust kann der Frau selbst korperli che Lust bereiten, und sie kann den Mann sexuell erre gen. Die Brust hat nattirlich auch eine nahrende, mtitter liche Funktion, indem sie das Neugeborene mit Milch versorgt. Schlieg}ich hat die Brust eine groBe Bedeutung ftir die seelische Ausgeglichenheit der Frau. Die wach sende Brust muB von dem heranreifenden Madchen in sein Korperbild aufgenommen werden. Eine Brustdrtise zu haben, bedeutet Frausein, bedeutet Potenz und Macht, birgt aber auch nicht selten groBe Risiken in sich. Wir wollen in diesem Buch jedoch nicht nur tiber die Gefahr des Brustkrebses reden - 41 000 Frauen er kranken jahrlich in Deutschland an dem bosartigen Tumor, 17 000 sterben jahrlich daran - wir wollen uns nicht nur tiber Schonheitspflege und BtistenhaIter, tiber die Moglichkeit der BrustvergroBerung und die plasti sche Mammachirurgie, tiber die Untersuchungsmetho den, das Stillen und die hormonelle Steuerung unterhal- v ten, wir wollen daruber nachdenken, was dieses Organ im sexuellen Erleben der Frau, in ihrer Phantasie und Vorstellung bedeutet. Trotz aller Anstrengungen der Frauenbewegung, trotz fortschreitender Emanzipation werden Frauen nicht nur von Miinnern, sondern auch von ihren Ge schlechtsgenossinnen oft uber ihr Aussehen definiert. Es ist die Kultur und nicht die Natur, die uns den wippen den Gang und den wohlgeformten Busen als weiblich empfinden lassen. Wir wollen den kulturellen Zusammenhang her stellen, indem wir aufzeigen, welche Bedeutung die Brust als optisches Signal fur die Frau selbst hat und wie dieses im Alltag, ganz besonders aber in der Werbung eingesetzt und oft auch migbraucht wird. Schliemich wollen wir aufzeigen, wie unterschiedlich die Brust in den verschiedenen Kunstepochen dargestellt wurde. Reiner Godtel VI Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktion der weiblichen Brust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Brustreifung und ihre hormonelle Steuerung . . . . . . . . . . . 7 3 Schonheitspflege fiir die Brust. . . . . . . . . . . . 14 4 Die Brust im sexuellen Erleben der Frau. . . . 22 5 Phantasie und Vorstellung .............. 30 6 Die Brust als optisches Signal und in der Werbung ................... 37 7 Was Frauen iiber ihre Briiste denken ...... 47 8 Die Verpackung cler Brust. . . . . . . . . . . . . . . 55 9 Schwangerschaft und Stillen . . . . . . . . . . . . . 62 10 Selbstuntersuchung der Brust ............ 71 11 Arztliche Untersuchung der Brust. . . . . . . . . 76 12 Gutartige Veranderungen ............... 90 13 Vergrogerung, Verkleinerung und Straffung ........................ 100 14 Brustkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 114 15 Die kiinstlerische Darstellung der weiblichen Brust . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 157 Quellenverzeichnis .................... 169 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 171 VII 1 Aufbau und Funktion der weiblichen Brust Bei der geschlechtsreifen Frau liegen die beiden Briiste (Mammae) auf dem gro(5en Brustmuskel (Muscu lus pectoralis major) in H6he der 3. bis 6. Rippe. Der groge Brustmuskel entspringt am Schliisselbein, dem Brustbein und der sechsten Rippe und setzt am Ober armknochen an. Er ist die Unterlage fiir die Brustdriise (Abb.1). grol3er Brustmuskel -------j--==-+__, Schl[jsselbein------~-.-- Brustdruse-----+----HlOI'! 6_R ippe -----+---+.ti~"'t: Abb. 1. Der weibliche Brustkorb und die Lokalisation von Brust muskel und Brustdriise. 1 Schliisselbein ------,"------'~=:-....... AchselhOhle---+(----... Busen - ----l-----+-----, I~ Brustwarze - ---+-- --f--l'-c:} Warzenhof ----+---"',.---' untere Umschlagfalte ---+---+-t-- -' Abb. 2. Die Anatomie der weiblichen Brust. Die weibliche Brust besteht aus zwei Polstern aus Fett und Bindegewebe, in denen die Milchgange und Brustdrusen liegen. Als Oberbrust bezeichnet man den schwanzformigen Auslaufer der Brust Richtung Achsel hohle. 1m Zentrum jeder Brust liegen Warzenhof (Areola) und Brustwarze (Mamille). Auf der Kuppe der Brust warze munden die 10-15 Ausfuhrungsgange der Milch drusen. Brustwarze und Warzenhof haben eine dunne, pigmentreiche Haut, deren Farbe von rosa bis dunkel braun schwankt (Abb. 2). 1m Bereich des Warzenhofs befinden sich als feine Hockerchen die Montgomery Drusen. Es handelt sich hierbei urn modifizierte T algdrusen, deren Absonderung die Brustwarze be feuchten solI. Form und GroBe der weiblichen Brust unterliegen groBen individuellen Schwankungen. Sie sind von der unterschiedlichen Verteilung von Fett, Binde- und Drii sengewebe sowie von der Fixation der Brustdruse auf 2 der Brustwand abhangig. All dies unterscheidet sich je nach Rassenzugehorigkeit, personlichem Korperbau, Al ter, Ernahrungslage usw. Je mehr Fettgewebe und je weniger Bindegewebe vorhanden ist, desto schlechter ist die Brust auf der Un terlage fixiert, und desto schlaffer hangt sie nach unten. Die Menge des Driisengewebes ist bei gleichaltrigen Frauen etwa gleich. Deshalb laRt auch die GroRe der Brust keine Riickschliisse auf die Stillfahigkeit zu. Eben sowenig hat die sexuelle Erregbarkeit etwas mit der BrustgroRe zu tun. Urn die raumliche Zuordnung von Veranderungen zu erleichtern, wird die Brust in vier Bereiche, die soge nannten Quadranten aufgeteilt. So ist die Lokalisation von krankhaften Befunden re1ativ einfach zu beschrei ben (Abb. 3). Die beiden Briiste werden durch die Dekolletefalte, den Busen, voneinander getrennt. An dieser Furche ist die Haut durch Bindegewebe relativ fest mit dem darun terliegenden Brustbein verbunden. oberer au erer oberer innerer Quadrant Quadrant unterer innerer Abb. 3. Die vier Qua Quadrant clranten cler Brust. 3 [,,""~TIITmi!!;:=;:;:=;:;:=;:;:=;:=;r-Mil chsack chen Basalmembran ~--~-Milchgang (Hauptstamm) Milchgang n::+e~~~~~Q.. Zelle mit Zellkern L-_ ____- --2!Ih=t-- Milchgang (Abzweigung b zum Drusenlappchen) Bindegewebe Endverzweigung des Milchgangs Endsprosse (Azinus) Basalmembran Drusenlappchen Abb. 4 a-c. Brustdriise. a Die Funktionseinheit der Brustdriise ist das Driisenbiiumchen mit Milchgang (b) und Driisenliippchen (e). b In Hohe des Warzenhofes finden sich die spindelformigen Er weiterungen des Milchganges, die Milchsiickchen. e Das einzelne Driisenliippchen zeigt in seiner Endverzweigung etwa 20-40 End sprossen. In dem Ring von Epithelzellen findet die Milchproduk tion statt. Das Drusengewebe besteht aus 15-20 Einzeldru sen. Jede dieser Drusen mundet mit einem besonderen Ausfuhrungsgang auf der Kuppe der Brustwarze. Jede einzelne Druse bildet ein verzweigtes, baumartiges Ge ast, an dessen Enden die milchproduzierenden Drusen lapp chen sitzen (Abb. 4). Die Milchgange (der Stamm des Baumes) weisen nach einer Verengung spindelformi ge Erweiterungen in Hohe des Warzenhofs, die Milch sackchen, auf. Beim Stillen werden sie durch den kindli chen Kiefer komprimiert und wirken so als eine Art Pumpe. Das Stutzskelett fur den Drusenapparat ist das Bindegewebe. Dieses elastische Gerust verleiht der Brust ihre Festigkeit. Ahnlich wie das Muskelgewebe wird die 4

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