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Die Boltzmann-Gleichung: Modellbildung — Numerik — Anwendungen PDF

200 Pages·1998·3.88 MB·German
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Hans Babovsky Die Boltzmann-Gleichung: Modellbildung-Numerik-Anwendungen Leitfäden der augewandten Mathematik und Mechanik Herausgegeben von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. G. Hotz, Saarbrücken Prof. Dr. P. Kall, Zürich Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h. K. Magnus, München Prof. Dr. E. Meister, Darmstadt Band 75 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Boltzmann-Gleichung: Modellbildung- Numerik Anwendungen Von Professor Dr. rer. nat. Hans Babovsky Technische Universität Ilmenau m Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1998 Prof. Dr. rer. nat. Hans Babovsky Geboren 1955 in Falkenstein/Oberpfalz. Studium der Mathematik und Physik an der Universität Kaiserslautem (Diplom 1980), 1980/81 Forschungsaufenthalt an der Universite de Montreal. Promotion 1983 und Habilitation 1989 an der Universität Kaiserslautern. Von 1990 bis 1994 IBM Wissenschaftliches Zentrum Heidelberg, von 1994 bis 1996 W eierstraß Institut für Angewandte Analysis und Stochastik Berlin. Seit 1996 Professor fürNumerikund Informationsverarbeitung an der TU Ilmenau!Thüringen. Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufuahme Babovsky, Hans: Die Boltzmann-Gleichung : Modellbildung - Numerik Anwendungen I von Hans Babovsky. (Leitfaden der angewandten Mathematik und Mechanik ; Bd. 75) ISBN 978-3-663-12035-3 ISBN 978-3-663-12034-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-12034-6 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustinunung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt beson ders fiir Vervielfaltigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1998 SpringerFachmedien Wiesbaden 1998 Ursprünglich erschienen bei B. G. Teubner Stuttgart ·Leipzig 1998 Softcoverreprint ofthe hardcover1st edition 1998 Vorwort Die Boltzmann-Gleichung ist die grundlegende Gleichung der klassischen kinetischen Gastheorie. Ursprünglich von S. Boltzmann [24] im Jahr 1872 formuliert zur Beschrei bung des Flusses dünner Gase, dient sie heute als Basis zur Modeliierung großer Teilchen systeme in einer Vielzahl von Anwendungen. Aufgrund des Vordringens der High Tech nology in immer neue Bereiche (Stichworte: Miniaturisierung elektronischer Bauteile, Hyperschallumströmuiigen in der Luft- und Raumfahrt, Schadstoffanalysen- beispiels weise in der Umweltforschung, um nur wenige Beispiele zu nennen) gewinnt die Boltz mann-Gleichung eine immer größere Bedeutung in der angewandten Modellbildung für Transportprobleme. Während die Boltzmann-Gleichung als Fundamentalgleichung der kinetischen Gasthe orie längst anerkannt ist, läßt ihre mathematische Behandlung auch heute noch viele Fragen offen. Waren Fragen der Herleitbarkeit aus der Dynamik großer Teilchensy steme und die Existenztheorie (im Jahre 1994 erhielt P. L. Lions [35] nicht zuletzt für eine grundlegende Arbeit auf diesem Gebiet die Fields-Medaille) große Heraus forderungen der letzten Dekaden, so gewinnen Fragen derNumerikund der Modeliierung durch asymptotische Gleichungen heute eine ständig wachsende Bedeutung. Die Kom plexität der Boltzmann-Gleichung erfordert es häufig, für analytische Studien auszuwei chen auf einfachere Modellgleichungen (z. B. vom Typ der Drift-Diffusionsgleichungen) und zur numerischen Simulation abzuweichen von klassischen Diskretisierungsstrategien und stattdessen stochastische Integrationsmethoden zu verwenden. Ziel des Buches ist es, nach einer kurzen Vorstellung der klassischen Theorie in diese Problemstellungen einzuführen. Das Buch wendet sich an Studenten und Wissenschaftler der Mathematik, der Natur- und der Ingenieurwissenschaften, welche an einer mathematisch fundierten Einführung in anwendungsbezogene Fragestellungen der Modeliierung und Numerik kinetischer Gleichungen interessiert sind. Das erste Kapitel gibt eine kurze Einführung in die Grundbegriffe und die Prinzipien 2 der kinetischen Gastheorie. Insbesondere wird gezeigt, wie kinetische Gleichungen aus Erhaltungsprinzipien aus großen Teilchensystemen hergeleitet werden können. Im zweiten Kapitel werden die wichtigsten Eigenschaften von Lösungen linearer und nichtlinearer kinetischer Gleichungen beschrieben. Außerdem wird eine erste Verbindung zu den Gleichungen der Strömungsmechanik geknüpft. Kapitel 3 befaßt sich mit der Simulation von Lösungen linearer kinetischer Gleichungen mittels stochastischer Prozesse und ihrer Realisierung auf dem Computer. Die stochastische Integration der nichtlinearen Boltzmann-Gleichung und damit die Einführung in die für praktische Anwendungen höchst relevanten Monte Carlo-Verfahren ist Inhalt von Kapitel4. Es wird motiviert, warum stochastische Verfahren zur Numerik klassischen Diskretisierungsverfahren überlegen sind. Algorithmen zur Umsetzung der Verfahren auf dem Computer werden skizziert. Die nächsten beiden Kapitel befassen sich mit der Modellierung linearer (Kapitel 5) und nichtlinearer (Kapitel 6) kinetischer Gleichungen durch makroskopische Gleichungen. Zur Herleitung der linearen Drift-Diffusionsgleichungen werden sowohl ein stochastis cher als auch ein funktionalanalytischer Zugang skizziert. Der Zugang zu den nicht linearen Euler- und Navier-Stokes-Gleichungen beruht dagegen auf den klassischen for malen Zugängen von Hilbert und Chapman-Enskog. In Kapitel 7 schließlich werden die vorher beschriebenen Ergebnisse angewandt zur Modellierung und Numerikeiner Reihe von Fragestellungen in den augewandten Wis senschaften. An dieser Stelle möchte ich mich bedanken bei Herrn D. Görsch für die Durchsicht des Manuskripts, bei meiner Tochter Carolin für die Erstellung eines großen Teils der Ab bildungen, bei meiner Frau für das Korrekturlesen und bei meiner ganzen Familie für die große Geduld, die sie während der Erstellung des Buches aufgebracht hat. Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 1 Grundbegriffe der kinetischen Gastheorie 7 1.1 Einführung . . . . 7 1.2 Die Liouville-Gleichung 8 1.3 Randbedingungen . 14 1.4 Teilchenstösse ... 18 1.4.1 Ortsfeste Streuteilchen 18 1.4.2 Stösse zweier gleicher Teilchen . 21 1.5 Kinetische Gleichungen . . . . . . . . 23 1.5.1 Der Boltzmann-Grad-Limes . 24 1.5.2 Die lineare Lorentzgas-Gleichung 25 1.5.3 Die Boltzmann-Gleichung . . 28 1.5.4 Kinetische Modellgleichungen 31 2 Lösungen kinetischer Gleichungen 35 2.1 Lineare kinetische Gleichungen ....... . 35 2.1.1 Lösungen des Anfangswertproblems . 35 2.1.2 Erhaltungsgrößen . . ....... . 36 2.1.3 Milde Lösungen des Anfangswertproblems 39 2.1.4 Gleichgewichtslösungen . 44 2.2 Die Boltzmann-Gleichung 46 2.2.1 Kollisionsinvarianten 46 4 INHALTSVERZEICHNIS 2.2.2 Gleichgewichtslösungen . . . . . . . . . . . 51 2.2.3 Momentengleichungen und Abschlußrelationen . 53 3 Lineare stochastische Modelle 59 3.1 Lineare gewöhnliche Differentialgleichungen 59 3.1.1 Ein numerisches Experiment . . . . . 59 3.1.2 Exponentialverteilte ZVa und Poisson-Prozesse. 62 3.1.3 Lineare Differentialgleichungssysteme 66 3.2 Diskrete kinetische Modelle ..... 72 3.2.1 Kinetische Modellgleichungen 72 3.2.2 Beispiel: Die Telegraphengleichung 75 3.3 Kinetische Gleichungen . . . . . . . . . 77 3.3.1 Ein stochastischer Algorithmus 77 3.3.2 Numerische Erzeugung von ZVa . 79 4 Stochastische Teilchensysteme 85 4.1 Stochastische Integrationsverfahren 86 0 • 0 • 0 •••• 4.1.1 Stochastische Integration und Komplexität . 86 4.1.2 Stochastische Integration von Produktmaßen . 88 4.1.3 N-Punkt-Approximationen von Produktmaßen . 90 4.2 Stochastische Lösung der homogenen Gleichung 93 4.2.1 VHS-Modelle ..... 93 4.2.2 Euler-Diskretisierung . 94 4.2.3 Ein stochastischer Algorithmus 97 4.3 Stochastische Lösung der vollen Gleichung 101 4.3.1 Operator-Splitting und Glättung 101 4.3.2 Ein stochastischer Algorithmus 103 4.4 Zelluläre Automaten ......... 105 5 Diffusionslimes linearer Gleichungen 111 5.1 Ein stochastischer Zugang ..... . . 112 INHALTSVERZEICHNIS 5 5.1.1 Limites kinetischer Gleichungen ....... . 112 5.1.2 Beispiel: Asymptotik der Telegrafengleichung 120 5.2 Ein funktionalanalytischer Zugang ....... . 124 5.2.1 Diffusionslimes als Konsistenzbedingung 124 5.2.2 Die Diffusionskoeffizienten 127 6 Strömungsdynamische Limites 131 6.1 Die Euler-Gleichungen .... 131 6.2 Kompressible Navier-Stokes-Gleichungen 136 6.3 Inkompressible Navier-Stokes-Gleichungen 142 6.3.1 Einige charakteristische Größen .. 142 6.3.2 Herleitung aus der Boltzmann-Gleichung 144 6.4 Gasflüsse bei kleinen Knudsenzahlen . . . . . . 145 6.4.1 Der Übergang Gaskinetik-Strömungsdynamik 145 6.4.2 Die numerische Kopplung Boltzmann-Gleichung - Euler- bzw. Na vier-Stokes-Gleichungen . 146 7 Anwendungsprobleme 149 7.1 Probleme der Luft- und Raumfahrt 149 7.1.1 Wiedereintritt von Raumfähren in die Erdatmosphäre . 149 7.1.2 Modeliierung kinetischer Randschichten . 151 7.2 Flüsse in dünnen Schichten . 159 7.3 Aerosoldynamik ... 163 7.4 Verkehrsflussmodelle 166 7.4.1 Ein Modell . 166 7.4.2 Gleichmäßiger Verkehrsfluß 169 7.4.3 Verkehrsleitplanung . 171 7.5 Weitere Anwendungen . . . 173 7.5.1 Ladungstransport in Halbleitern . 173 7.5.2 Hochenergiephysik . . . . . . . . 174

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Die Boltzmann-Gleichung ist die grundlegende Gleichung der klassischen kinetischen Gastheorie. Ursprünglich von S. Boltzmann [24] im Jahr 1872 formuliert zur Beschreibung des Flusses dünner Gase, dient sie heute als Basis zur Modellierung großer Teilchensysteme in einer Vielzahl von Anwendungen.
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