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Die bioelektrische Steuerung des Herzens: Grundlagen PDF

90 Pages·1988·2.621 MB·German
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0 Mit freundlichen Empfehlungen KNOLL AG . 6700 Ludwigshafen knOll Fred Sesto (Hrsg.) Die bioelektrische Steuerung des Herzens Grundlagen Mit 32 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Dr. med. Fred Sesto Otto-Beck -StraBe 14, D-6800 Mannheim 1 ISBN-13: 978-3-540-18159-0 e-ISBN-13: 978-3-642-72895-2 DOl: 10.1 007/978-3-642-72895-2 Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder Ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung vorbehalten. Die VergUtungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die ,Verwertungs gesellschaft Wort', MUnchen, wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1988 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dUrften. Produkthaftung: Filr Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine GewAhr ilbernommen werden. Derartige Angaben miissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. Satz und Druck: Zechner, Speyer; Einband: J. Schaffer, Griinstadt 2119/3140-5432 10 Vorwort Zum Thema Herzrhythmusstorungen liegt zur Zeit eine enorme Zahl von Publikationen, Referaten und mehr oder weniger um fangreichen Biichern vor, so daB zu iiberlegen ist, ob weitere Bei trage noch sinnvoll sind, da kaum vollig neue oder bisher unver Offentlichte Erkenntnisse vorgelegt werden konnen. Trotzdem bereiten dem Arzt im Hinblick auf Diagnose, Therapie und Pro gnose gerade Herzrhythmusstorungen mehr Kopfschmerzen als andere Krankheiten aus dem Bereich der inneren Medizin. Der weltweit bekannte amerikanische Experteauf dem Gebiet der Rhythmologie Borys Surawicz solI einmal gesagt haben: "Die Elektrophysiologie des Herzens ist keine Wissenschaft, sie ist eine Phanomenologie, die man versteht oder nicht versteht - ich verstehe sie nicht ganz!" Die Elektrophysiologie des Herzens ist jedoch die Grundlage fUr das Verstandnis der Elektrogenese und der Behandlungsmoglichkeiten von Rhythmusstorungen sowie der Interpretation unterschiedlicher Wirkungen von Antiarrhyth mika. In der vorliegenden Broschiire, die keinen Anspruch auf Voll standigkeit erhebt, werden die wesentlichen anatomischen und elektrophysiologischen Grundlagen der bioelektrischen Steue rung des Herzens dargestellt. Die Elektrolyte, die bei regelma13i gen und unregelma13igen Herzaktionen eine Rolle spielen, wer den besonders herausgestellt. Angesprochen sind Studierende der Humanmedizin in klini schen Semestern und kardiologisch interessierte Arzte, die hau fig mit der Vielfalt und Eigenart von Arrhythmien konfrontiert werden und nicht selten von den Behandlungsergebnissen ent tauscht sind, da die Arrhythmietherapie keine Schemata kennt, die das Ergebnis der Behandlung voraussehbar machen konnten. HierfUr sind eine Vielzahl 'von Faktoren verantwortlich, die im- v stande sind, die Elektrogenese von Arrhythmien und die Wir kungen von Antiarrhythmika zu beeinflussen. Zuletzt werden die Mechanismen, die das Herz vor Asystolie oder Kammerflim mem schiitzen, und einige Faktoren, die zum Versagen dieser Schutzmechanismen fUhren konnen, diskutiert. Manchen Lesem mag der Sachverhalt etwas anspruchsvoll, anderen etwas einseitig oder zu verdichtet erscheinen. Es ist je doch schwer, zum vorliegenden Thema einen Querschnitt zu ge ben, der allen Anforderungen Rechnung tragt. Da langjahrige Erfahrungen eindeutig darauf hinweisen, daB fUr den Arzt beim Lesen fachlicher Informationen der Zeitfaktor oft ausschlagge bend ist, empfahl sich eine komprimierte Darstellung. Mannheim, Dezember 1987 Der H erausgeber VI Inhaltsverzeichnis Erregungsbildung und Erregungsleitung ........ 1 Anatomie ................... . 1 Sinuatrialer Knoten ............. . . . .. 1 AtrioventrikuHirer Knoten (AV-Knoten) . . . .. 3 His-Bundel .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 Purkinje-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 Aschoff-Tawara-Schenkel . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 Kent-Bundel ... 6 J ames-Bundel 7 Mahaim-Fasem ....................... 7 Arterielle Blutversorgung des Leitsystems . 8 Autonomes Nervensystem ................. 8 Elektrophysiologie .............. . 9 Transmembranares Potential . . . . . . . . . · . . . .. 10 Automatie .................. . · . . . .. 16 Automatiekontrolle 19 Abnorme Automatie · ..... 20 Elektrolythaushalt und Rhythmusstorungen ...... 40 Das Kaliumpotential .................... 40 Kalium und Automatie ............. 41 EinfluB auf die Erregungsleitung ............. 43 EinfluB auf den Sinusknoten . . . . . . . . . . . . . .. 44 EinfluB auf die Vorhofmyofibrillen ............ 44 EinfluB auf die atrioventrikulare Uberleitung ...... 45 EinfluB auf die intraventrikulare Leitung . . . 47 Bedeutung des myokard~alen Kaliumverlustes 48 Das klinische Bild der Hypokaliamie .. . . . 50 VII Elektrophysiologische Mechanismen, die das Myokard vor Asystolie und Flimmern schiitzen .........,. 55 Kammerasystolie 56 Kammerflimmern ........ . 61 Die Rolle des AV-Knotens .. 62 Die Rolle der Purkinje-Fasern 64 Die Rolle des gleichfOrmigen Membranruhepotentials im Kammermyokard ...................... 65 Die Rolle der kurzen relativen Refraktarzeit . . . . . .. 67 Die Beziehung zwischen der Dauer der Leitungsgeschwin digkeit und der effektiven Refraktarzeit . . . . . . . . .. 69 Die Rolle des -gleichfOrmigen Verhaltens der Refraktar- zeit im Kammermyokard ...... 70 Die Rolle der Verletzungsstrome . . 71 Die Rolle der Erregbarkeitsschwelle 72 SchluBfo lgerung . . . . . . . . . . .. 72 Literatur ............................ 75 VIII Erregungsbildung und Erregungsleitung Anatomie Fur ein besseres VersUindnis der vielfaltigen Moglichkeiten der Ent stehung von Herzrhythmusstorungen sind sowohl Kenntnisse von den anatomischen Strukturen des spezifischen Leitungssystems als auch ihrer elementaren elektrophysiologischen Eigenschaften unab dingbar. Nachfolgend sollen zunachst die anatomiscben Strukturen und ihre Rolle im bioelektrischen ProzeB der Herzerregung erHiutert wer den. Sinuatrialer Knoten Der sinuatriale Knoten liegt mit einem Durchmesser von 5 ~m im Sulcus terminalis an der Verbindungslinie zwischen der oberen Hohl vene und dem rechten Vorhof [60]. Er besteht aus folgenden Zellen: a) P-Zellen, benannt nach dem Anfangsbuchstaben des englischen Wortes: "pale" oder "pacemaker" (Schrittmacher). Sie enthalten nur wenige Myofibrillen und Mitochondrien. Auch das sarkoplas matische Retikulum ist geringfiigig vorhanden. GroBe Mengen von P-Zellen findet man meist rund urn die Sinusarterie. b) T-Zellen (transient cells), auch Ubergangszellen genannt. Die T Zellen sind schlank aussehende Zellen, die mehr oder weniger Myofibrillen und zwischen diesen verstreute Mitochondrien ent halten. 1m Gegensatz zu den P-Zellen enthalten sie eine beachtli che Menge von Glykogen. Die T-Zellen verbinden den sinuatria len Knoten mit den benachbarten Zellen der intemodalen und in- 1 teratrialen Bahnen [64]. Der sinuatriale Knoten ist mit der vorde ren, mittleren und hinteren Intemodalbahn mit dem atrioventriku laren Knoten (AV-Knoten) und uber eine weitere Bahn mit dem linken Vorhof verbunden [62]. Hier handelt es sich nicht urn spe zielle, praformierte Bahnen, sondem urn Strukturen, die von nor malen Myokard- und Purkinje-Zellen gebildet sind. Das ubrige Gewebe zwischen dem sinuatrialen und dem atrioventrikularen Knoten besteht aus Kollagen und Fettgewebe, die infolge ihrer Widerstandsfahigkeit gegenuber elektrischen Impulsen nicht im stan de sind, Erregungen zu leiten. Die vordere Internodalbahn verzweigt sich in das Bachmann-Bun del, das den rechten mit dem linken Vorhof verbindet und in ein absteigendes Bundel, das entlang des Vorhofseptums verlauft. Die mittlere Internodalbahn (Wenckebach-Bahn) verlauft yom hin teren Rand des Sinusknotens hinter der oberen Hohlvene entlang des Vorhofseptums bis zum oberen Rand des AV-Knotens [140] .. Die hintere Internodalbahn (Thorel-Bahn) verlauft yom hinteren Teil des Sinusknotens und steigt entlang der Crista terminalis ab [116]. Die Leitungsgeschwindigkeit in den intemodalen Bahnen betragt 1000 mm/s und ist damit schneller als die Geschwindigkeit der Erregungen im Arbeitsmyokard aber langsamer als im Stamm des Abb. 1 a. Schematische Darstellung einzelner Aktionspotentiale im AV His-Bundel Knoten und His-Bundel (AN atriono daler Teil, N nodaler Teil, NH His Bundel) 2

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