ebook img

Die Bildung ligninähnlicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen PDF

10 Pages·1949·0.288 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Die Bildung ligninähnlicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen

Si tzungsberich te der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse ======= Jahrgang 1949, 5. Abhandlung Die Bildung ligninahnlicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen Von Karl Freudenberg Heidelberg Vorgetragen in der Sitzung vom 6. November 1948 Heidelberg 1949 Springer-Verlag ISBN-13: 978-3-540-01421-8 e-ISBN-13: 978-3-642-48035-5 DOl: 10.1007/978-3-642-48035-5 Aile Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1949 by Springer-Verlag OHG. in Berlin, Gottingen and Heidelberg. Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1949 Die Bildung ligninahnlicher Stoffe unter physioiogischen Bedingungen. Von K. Freudenberg, Heidelberg. Vorgetragen in der Sitzung vom 6. November 1948. P. KLASON hat vor der Jahrhundertwende ausgesprochen, daB zwischen Fichtenlignin und Coniferylalkohol (I), der als Glucosid Coniferin im Cambialsaft der Coniferen vorkommt, eine Beziehung bestehen diirfte. Er war sich nicht schliissig, ob der Coniferyl alkohol oder der Coniferylaldehyd die Stammsubstanz des Lignins sein k6nnte. Die Beweise fiir diese Ansicht blieben lange Zeit un zureichend. Erst in den letzten 15 J ahren ist, von einigen Zweiflern abge sehen, Ubereinstimmung erzielt worden, daB das Fichtenlignin ein Abk6mmling des Guajacyl-propans mit oxydierter Seitenkette ist. In der Oxydationsstufe kommt die Seitenkette im Lignin dem Aldehyd naher als dem Alkohol. Wenn der Coniferylalkohol das Ausgangsmaterial fiir die Bil dung des Lignins bei der Verholzung ist, miiBte diese demnach mit einer Dehydrierung beginnen, die mit einer Kondensation verbun den ist. Da der gr6Bere Teil des aromatisch gebundenen Sauer stoffes im Lignin als Phenolather vorliegt, soilteh sich wahrend der Kondensation Athergruppen bilden. Weiterhin miiBte von dem Kondensationsvorgang gefordert werden, daB eine teilweise Kern kondensation neben dem Phenolsauerstoff eintritt, da bei geeig neter Behandlung aus dem Lignin Isohemipinsaure (II) entsteht. Aile diese Bedingungen sind in der Uberfiihrung des Isoeuge nols (III) in Dehydro-di-isoeugenol erfiillt. Sie wurde vor 40 Jahren von H. COUSIN und H. HERISSEyl mit Pilzdehydrase bewerkstel ligt. Vnter Verlust von 2 Wasserstoffatomen treten 2 Molekiile zum Dimeren, einem Cumaranderivat2, zusammen. Ein Phenol- 1 COUSIN, H. u. H. HERISSEY: C. R. Acad. Sci., Paris 147, 247 (1908). 2 Die Formel ist unter anderem in Ber. dtsch. chern. Ges. 76, 999 (1943) wiedergegeben. -:- 151 - 12· 4' K. FREUDENBERG: hydroxyl wird verathert und die benachbarte Methingruppe durch Kernkondensation beansprucht. In den letzten 20 Jahren ist dieses Kondensationsprodukt immer mehr als Modellsubstanz fur die Ligninchemie herangezogen worden. Diese Zusammenhange haben mich vor 6 Jahren veranlaBt, die Einwirkung von Phenoldehydrase auf Phenole zu untersuchen3, die in Paras~c.~~ung hum HydroAy~sutstituicrtsind Das Er5'C0n~s entsprach der Erwartung. In vielen Fallen wurden Atherbin dungen festgestellt, auBerdem Kondensation in Orthostellung zum Phenolhydroxyl. Haufig wurden Polymerisate von vielen dehy drierten Einheiten erhalten. Es ist moglich, daB diese Form der Polymerisation verbreiteter ist, als bisher angenommen wird (vgl. Dopamelanin). Man kann sie als Polymerisation durch Dehydrie rung bezeichnen (Dehydrierungspolymerisation). Das Ergebnis an Phenole n ist in Kurze folgendes: R COOH I I /,\ /"--- V HOOC~)OCH3 OCH3 OH OCH3 I R = -CH=CH-CH 0H II 2 III R = -CH=CH-CH 3 IV R = -COOH VIIIR = -CH=CH-COOH IX R = -CH -CH ---COOH 2 2 R A I A (H3CO)~)OCH3 H3Cd,,---)OCH3 OH I o VR = -COOH I VII R = -CHa VI (X) R = -CH -CH=CH 2 2 Vanillinsaure (IV) und Syringasaure (V) werden zum gro13ten Teil decarboxyliert. Die Reste treten zu linearen Athern zusammen, 3 FREUDENBERG, K. U. H. RICHTZENHAIN: Ber. dtsch. chern. Ges. 76, 997 (1943). - RICHTZENHAIN, H,: Ber. dtsch. chern. Ges. 77, 409 (1944); 81, 260 (1948). Vgl. FREUDE1\BERG, K.: In L. ZECHMEISTER, Fortschr. d, Chern. org. Naturstoffe, Bd. II, S. 21. Wien 1939. - Ann. Rev. Biochern. 8, 107 (1939). - 152 - Die Bildung ligninii.b.nlicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen. 5 die vier oder mehr Benzolkerne enthalten. Am einen Ende ist eine Phenolgruppe, am anderen eine Carboxylgruppe erhalten geblieben, die Mittelglieder entsprechen def Formel (VI). Methylpyrogallol dimethyHither (VII) wird durch das Ferment an der Methylgruppe verandert, die oxydiert oder entfernt wird. Neben monomeren Abk6mmlingen treten dimere und polymere Kondensationsprodukte auf. Wenn die Seitenkette 3 Kohlenstoffatome enthalt, kommt man demLignin schon naher. Sechs Molektile Ferulasaure (VIII) verlieren 10 AtomeWasserstoff und 2Carboxyle; hierwirkt also die Veranderung bis zum Carboxyl hin. Zwei Athersauerstoffatome treten auf. Dihydroferulasaure (IX) vollends verliert aus 5 Molekti len 15 Wasserstoffatome und bildet 3 Atherbriicken; bei beiden Satiren liefert der Abbau neben Veratrumsaure Isohemipinsaure (II). Wie groB das Molekulargewicht der amorphen Kondensations produkte ist, wurde nicht festgestellt. Auch Allyl-pyrogallol-dimethylather (X) bildet unter Wasser stoffverlust und Sauerstoffaufnahme amorphe Produkte, aus denen in geringer Menge ein Bruchstiick isoliert wurde, das anzeigt, daB das endstandige Kohlenstoffatom eines Molekiils mit dem Phenol sauerstoff eines anderen verathert ist. Der Dehydrierung unterliegen somit die Wasserstoffatome des Phenolhydroxyls, das benachbarte Kernwasserstoffatom sowie offenbar Wasserstoffatomean samtlichen Kohlenstoffatomen der Seitenkette. Der Bildung der Radikale oder Chinonmethide folgt unmittelbar die Polymerisation. 1m Besitze dieser Erfahrungen habe ich mit mehreren Mit arbeitern die Dehydrierung des kostbaren Coniferylalkohols in An griff genommen. Er wird aus Coniferin bereitet und den Dehy drasen aus Speisechampignon (Psalliota campestris) im Gegensatz zu den obigen Versuchen, die bei PH 8 ausgefiihrt waren, bei PH 7 unter lebhafter Belliftung in waBriger L6sung von 20° aus gesetzt. Aisbaid entsteht eine mikhige Triibung, je nach Starke des Fermentes ist nach 1-3.Tagen das Kondensationsprodukt ausgefallen (etwa 90 %). Es wird noch in feuchtem Zustand in kaltem Aceton gel6st, von mitgerissenem FermenteiweiB filtriert und mit Wasser gefallt. Die Zusammensetzung weist gegeniiber dem Coniferylalkohol auf den Verlust von 1,3 Atomen Wasserstoff und den Eintritt von 0,1 Atom Sauerstoff hin. Das Produkt enthalt 11,3 % acetylier- - 153 - 6 K. FREUDENBERG: bares Hydroxyl. Es ist im folgenden als Dehydrierungspolymerisat (des Coniferylalkohols) bezeichnet (DHP). Das DHP kann nicht unmittelbar mit Cuproxamlignin ver glichen werden, weil das Lignin im Holze bei der Isolierung be kanntlich Veranderungen erleidet. Die Untersuchung hat daher zwei getrennte Wege einzuschlagen. Der erste besteht im Vergleich derjenigen Reaktionen des Hol zes, die sieh aui den L~gn~nani..eii. im Hotze nchten, mit denen des DHP. Der zweite ist der Vergleich des Cuproxamlignins mit solchen Umwandlungsprodukten des DHP, die aus diesem unter den Be dingungen der Darstellung des Cuproxamlignins entstehen. Vergleich des DHP mit dem Lignin im Fichtenholze. LaBt man eine AcetonlOsung des DHP auf lignin£reiem Filtrier papier eindunsten, so zeigt dieses Papier mit Anilinsalzsaure und mit Phloroglucinsalzsaure die sattgelbe bzw. violett rote Farbung wie Holzpapier. Ein Unterschied ist weder in der Farbtiefe noch dem Farbton wahrzunehmen. DHP ist rahmfarben. Die Farbe wird von Diazomethan aus gebleicht wie die des Holzes. Wie beim Lignin im Holze entsteht die rehbraune Ligninfarbe erst beim Kochen mit Sauren. In Gegen wart starker Salzsaure ist es tiefdunkel gefarbt. DHP ist optisch inaktiv. Das ist verstandlich, weil die Ein wirkung des Ferments sich auf die Bildung radikalartiger Zwischen produkte beschrankt, deren Polymerisation ohne Mitwirkung des Fermentes ablauft. Auch Ligninpraparate sind bisher stets optisch inaktiv befunden worden. DHP wird unter heiBem Wasser weich und erstarrt beim Er kaIten. Der Vorgang ist reversibel. Lignin im Holze sowie genu ines Lignin nach F. BRAUNS verhalt sich ebenso. Bei der De stillation mit Schwefelsaure entstehen 1,3 % Formaldehyd. Das Molekulargewicht betragt 820. DHP bildet ein dem KLAsoN-Lignin entsprechendes Produkt mit einer Ausbeute von 95 %. Es laBt sich mit Bisulfit leicht und vollig in Losung bringen. Das Ultraviolettspektmm der gebildeten DHP-sulfonsaure ist weder qualitativ noch quantitativ von dem der Ligninsulfonsaure zu unterscheiden. Aucl). der Schwefelgehalt ist bei entsprechender DarstelIung der gleiche. DHP lost sich in Thioglykolsaure. Mit wenig Salzsaure erwarmt, bildet es eine schwefelhaltige (15,5 % S), in NatriumkarbonatIosliche -- 154 - Die Bildung ligniniihIilicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen. 7 Saure, die sich weder in Farbe noch Loslichkeitseigenschaften von dem analog nach BR. HOLMBERG aus Fichtenholz hergestellten Thioglykolsaurelignin unterscheidet. DaB letzteres etwas weniger Schwefel (13,0%) enthalt, dad vielleicht der langsameren Auf losung aus dem Holze zugeschrieben werden. Durch Behandlung mit Diazomethan und nachfolgende wieder holte Methylierung mit Dimethylsulfat und Alkali entsteht aus DHP ein Methylierungsprodukt (33 % OCHs), das in Chloroform, Dioxan, Aceton, kaum in MethanollOslich ist. Nach einem neuen Vedahren aus methyliertem Holz unter sparsamster Verwendung von Mineralsaure bereitetes Methyllignin (33,1 % OCHs) ist im Gegensatz zu friiheren Praparaten gleichfalls in Chloroform, Aceton und in Dioxan loslich, kaum jedoch in Methanol. Beide Methyl produkte liefem bei geeigneter Behandlung gleiche Mengen von Isohemipinsaure, Dehydrocliveratrumsaure nebst Veratrumsaure. DHP ist in verdiinntem Alkali (nicht in Carbonatlosung) sowie in Alkoholen, Aceton und Dioxan 16slich (nicht inAtherund Wasser). In einer 30 %igen waBrigen Losung von m-xylolsulfonsaurem Natrium lost sich DHP bei kurzem Erwarmen. Beim Verdiinnen mit Wasser fant es augenscheinlich unverandert aus. Es ist bekannt, daB sich das Fichtenlignin durch diese verschie denen Mittel nicht aus dem Holze herauslosen laBt. Dafiir wird die (vermutete) Bindung an die Kohlenhydrate des Holzes ver antwortlich gemacht. Wenn jedoch das Lignin im Holze aus mole kulardispersem Coniferylalkohol durch Dehydrierungspolymerisa tion entstande, so ware es moglich, daB es nicht aus dem Gewebe herausdiffundieren konnte, auch wenn das Ho]z noch so griindlich zerkleinert ist. Bindung an KohIenhydrate brauchte in diesem Fall nicht angenommen zu werden. Es muB aber, bis das Gegenteil bewiesen ist, die Moglichkeit im Auge behalten werden, daB das Lignin im: Holze andere und zwar geringere Loslichkeitseigenschaften besitzt als das DHP. Der oben erwahnte Methylierungsversuch kann jedoch gegen eine solche Auffassung angefiihrt werden. Zusammenfassend kann zu diesem Abschnitt ausgesagt werden, daB bisher zwischen DHP und Lignin im Holze kein Unterschied wahrgenommen werden konnte. Fiir die LosungsverhaItnisse fehIt die Vergleichsmoglichkeit. - 155 - 8 K.FREUDENBERG: Vergleich des mit Siiure behandelten DHP mit CuproxamIignin. Bekanntlich ist es unmoglich, die Kohlenhydrate des Fichten lignins mit Kupferoxyd-AmmoniaklOsung zu extrahieren, wenn nicht eine wiederholte Behandlung mit warmer sehr verdtinnter Saure eingeschaltet wird. Unterwirft man DHP derselben Behand lung mit Saure, so verandert es sich zwar nicht in seiner Zusammen setzung, nahert sich jedoch in seinen Eigenschaften dem Cunroy"m lignin. Es liefert Formaldah:r-d wie DHP. Der Vergleich der Elementarzusammensetzung ist erschwert, weil nach S. HILPERT Cuproxamlignin bei der Darstellung bis zu 1,5 % Stickstoff aufnimmt, der hierunter als Sauerstoff gerechnet ist und vielleicht zum Teil fUr den Mehrgehalt an Sauerstoff verant wortlich ist. Auch das bekannte Defizit an Methoxyl macht die Be trachtung unsicher. Die hier angefUhrte Zusammensetzung des Cuproxamlignins entspricht Durchschnittswerten. Wir haben ge legentlich Praparate mit hOherem Methoxylgehalt und weniger Sauerstoff angetroffen, die mit DHP nahezu tibereinstimmten. Coniferyl alkohol C H (OHhOCH 9 7 3 Coniferylaldehyd C9H6(OH) OOCHa Dehydrierungspolyrnerisat (DHP) C9H6.5(OH)1.2 °O.90CHa DHP, saurebehandelt C9H6.2(OH)1.100.950CHa Cuproxarnlignin4 C9H6.9(OH)1.001.5(OCHa)o.92 Coniferylalkohol, durch Saure polyrnerisiert CoHs(OHh.aOo.PCHa· Das mit Saure behandelte DHP ist hellbraun wie Cuproxamlignin, zeigt wie dieses nur schwach die Farbreaktionen mit Anilin und Phloroglucin, farbt sich mit konzentrierter Salzsaure tiefdunkel, ist in Ubereinstimmung mit dem Cuproxamlignin nicht mehr ther moplastisch und wie dieses unlOslich in waBrigem Alkali und nicht oder kaum loslich in organischen L6sungsmitteln. N ach der Be handlung mit starkem Alkali, Methylierung und Oxydation mit Permanganat liefert es wie Cuproxamlignin und in entsprechendem Mengenverhaltnis Veratrumsaure, Isohemipinsaure und Dehydro diveratrumsaure. Beide Substanzen liefern 0,9% Acetyl aus C-Methylgruppen (Bestimmung mit Chromsaure nach R. KUHN und A. ROTH sowie E. WIESENBERGER). Von dem geringeri Unter schied im Sauerstoffgehalt abgesehen sind bis jetzt keine Unter- 4 FREUDENBERG, K. U. G. DIETRICH: Liebigs Ann. Chern. 563,146 (1949). - 156 - Die Bildung ligninahnlicher Stoffe unter physiologischen Bedingungen. 9 schiede zwischen Cuproxam-Fichtenlignin und mit Saure behandel tern DHP aufgefunden worden. Polymerisation des Coniferylalkohols durch Siure. Die Untersuchung ware unvollstandig, wenn DHP und sein Umwandlungsprodukt durch Saure nicht verglichen wurde mit dem Polymerisationsprodukt, das aus Coniferylalkohol durch Einwir kung von Mineralsaure (ohne Dehydrierung) entsteht. Dieses Pro dukt ist weiB, in Wasser unloslich und amorph. Gerade diese Re aktion ist es, die als Stutze fUr KLAsoNs Auffassung herangezogen wird, daB Lignin und Coniferylalkohol zusammenhangen. Aber dieses Argument ist unzureichend. Das Produkt ist ein echtes Polymerisat des Coniferylalkohols und hat dieselbe Zusammen setzung wie das Monomere, ist also reicher an Wasserstoff als DHP und dessen Saurekondensat sowie als Lignin selbst. Die Zusammen setzung ist oben mitgeteilt. Sie deutet auf Atherbindungen hin, die, wie festgestellt wurde, auf Kosten der Phenolgruppen ent standen sind. Das Polymerisat ist thermoplastisch und behalt im Gegensatz zu DHP diese Eigenschaft beim Erwarmen mit 1 %iger Schwefel saure (7Stunden) oder bei der Behandlung mit kalter starker Salz saure. Es ist in Alkali lOslich und bleibt es nach der weiteren Be handlung mit Sauren .. Dabei nimmt es eine braune Farbe an. Es lost sich gut in Methanol, weniger leicht in Athylalkohol, Dio xan und Aceton. Bei der Behandlung mit Saure nimmt die Loslich keit in diesen organischen Losungsmitteln abo Isohemipinsaure und Dehydro-diveratrumsaure lieBen sich nicht daraus gewinnen. Die Phloroglucinreaktion ist wie bei DHP und Holz, die Anilin reaktion jedoch schwacher und braunlich statt eigelb. Bei der Destillation mit starken Mineralsauren bildet sich Formaldehyd nur spurenweise. Wahrend DHP und Cuproxam lignin nur weniger als 1 % Acetyl aus C-Methyl liefem, bildet sich aus polymerisiertem Coniferylalkohol bei langerem Aufbewahren wesentlich mehr. Dies durfte auf eine langsame Allylumlagerung zuruckzufUhren sein. Aus der Gegenuberstellung des Saurepolymerisats des Coniferyl alkohols mit dem Dehydrierungspolymerisat ergibt sich, daB das letztere dem Lignin im Holze viel naher steht. Diese Feststellung erlaubt eine pflanzenphysiologische Voraussage. Wenn das Lignin durch Dehydrierung von Coniferylalkohol entsteht, so mussen auch -- 157 -- 10 K. FREUDEXBERG: Die Bildung ligninahnlicher Stoffe. in der verholzenden Faser Phenoldehydrasen nachweisbar sein. Unsere Pilzdehydrasen farben in Gegenwart von Luft Dioxyphenyl alanin (Dopa) schwarz. Diese Reaktion kann als Nachweis von Phenoldehydrasen dienen. Es wurde festgestellt, daD sich in der Verholzung begriffenes Gewebe, in beliiftete Dioxyphenylalanin losung eingelegt, alsbald grauschwarz fiirbt. Anderes pflanzliches Gewebe farbt sich aber auch. Di.e geselillderten Erbe~ni.sse sind das Resultat langerer, nielit ohne Hindernisse durchgefUhrter Arbeiten und werden hier fort gesetzt. Ich spreche meinen Mitarbeitern, den Herren W. HEIM BERGER, A. GOTZ, E. PLANKENHORN, M. LOEFFLER, R. KRAFT, Fraulein ::'II. GATTERDAM und Herrn F. KOHLER meinen aufrichtigen Dank fUr die hingebungsvolle ~fitarbeit aus. - 158-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.