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Die Bilanzwahrheit und die Bilanzlüge PDF

163 Pages·1979·2.819 MB·German
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Zimmerer· Die Bilanzwahrheit und die Bilanzliige Dr. Carl Zimmerer Die Bilanzwahrheit und die Bilanzliige © 1979 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler KG, Wiesbaden Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1979 UmschlaggestaItung: Horst Koblitz, Wiesbaden Satz: Gabler KG, Wiesbaden Aile Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische VervielfaItigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN-13: 978-3-409-96541-5 e-ISBN-13: 978-3-322-85304-2 DOl: 10.1007/978-3-322-85304-2 Vorwort Eine Bilanz ist nichts, was ist, sondern etwas, was gemacht wird. Es gibt keine Theorie, die dem kundigen Bilanzbetrachter aIle Schleusen des Verstandnisses fur Zustand und Entwicklung eines Unternehmens aff net. Wenn man zwar zugeben mu~, da~ man sicherlich nicht alles aus der Bilanz erkennen kanne, wonach man immer forscht: Liquiditat, Rentabilitat, Kreditsicherheit, Unternehmenswert und dgl., so darf man auch nicht in den entgegengesetzten Fehler verfallen, nun anzunehmen, da~ die gegenwartigen Bilanzierungsgepflogenheiten in der Bundesrepu blik nicht verbessert werden sol1ten. Noch immer ist die Bilanz, sei es in veraffentlichter Kurzform, sei es in erlauterter Form, ein au~erordent­ lich wichtiges Hilfsmittel fur die Einschatzung wirtschaftlicher Zustan de, sei es des Vermagens, sei es des Gewinns, sei es der Verpflichtungen, sei es der Personalaufwandsquote usw. Daran wird sich auch in Zukunft nichts andern, weder bei uns noch au~erhalb unseres Rechtskreises. Da her sol1te man dariiber nachdenken, wie man bestehende Mangel besei tigt, Betrachtungsfehler vermeidet und welche Fragen man stellen sol1- te, urn richtige Ergebnisse zu erhalten. Das vorliegende Buch ist das Werk eines Praktikers. Es ist nicht ge schrieben worden, urn den bisherigen Bilanztheorien eine weitere hinzu zufugen. Es ist somit weder auf Vollstandigkeit angelegt noch auf Syste matik. Der Verfasser tragt lediglich einige Ansatzpunkte zusammen, die ihm im Verlauf seiner Tatigkeit aufgefallen sind. Es geht ihm nicht dar urn, etwa den Fiskus reicher oder armer zu machen, sondern lediglich darum, die Erkenntnisfahigkeit des Bilanzierenden wie des Bilanzbe trachters zu steigern. Alles in allem steckt im Bilanzwesen noch viel Entwicklung. Vielleicht ist dies nicht, wie Goethe einen verknacherten Buchhalter sagen la~t, eine der gro~artigsten Erfindungen des menschli chen Geistes. Aber mit Geist hat es trotzdem zu tun und leider auch mit Erfindungskunst. Daher ist eine kritische Einstellung angebracht. Sie er gibt sich aus den folgenden Ausfiihrungen. Die aufgezeigten Verbesserungsmoglichkeiten sind durchfuhrbar. Das ist ihre Starke. Dag sie noch nicht von Gesetzes wegen verordnet wor den sind, ist ihre Schwache. Aber eigentlich ist es zu schade, Rechen schaftsberichte nur fUr Finanzamt und Wirtschaftspresse, fUr Aufsichts ratsmitglieder und Kommanditisten anzufertigen. Der Unternehmer selbst soUte ja auch sehen, wo er steht. Fur die kritische Durchsicht des Manuskripts danke ich Herrn Dipl. Kfm. Dr. Jan Tazelaar, fur die Anfertigung der Reinschrift und Register Frau Renate Steinroder. Carl Zimmerer Inhaltsverzeichnis Einleitung: Der Bilanzinhalt ............................ . 9 1. Bilanzierungszwecke ................................ . 11 2. Das gegenwartige Bilanzrecht ...................... . 12 3. Die gegenwartige Bilanzmoral .......................... . 16 I. Zum Umfang der Aufzeichnungen ..................... . 25 1. Der gegenwartige Bilanzierungsumfang .................... . 27 2. Die bilanzielle Behandlung von Vertragen. . .............. . 30 3. Das Personal als Aktivum und als Passivum ......... . 36 4. Wirtschaftliches und rechtliches Eigentum ............ . 45 5. Liquiditatsbetrachtung und KontenabschluBprinzip ............ . 51 6. Die fehlende Weltbilanz ............................... . 60 II.Das Vermogen .................................... . 69 1. Der Geschiiftswert ....................... . 71 2. Die Aktivierung des Geschaftswerts ....................... . 75 3. Bilanzierungsfiihige immaterielle Anlagewerte ................ . 80 4. Die Bilanzierung von Beteiligungen ....................... . 83 5. Die Bewertung der Sachanlagen ......................... . 88 6. Zu einigen Fragen der Bewertung des Umlaufvermogens .......... . 100 III. Das Kapital ....................................... . 105 1. Das Eigenkapital in der Bilanz ........................... . 107 2. Die Riickstellungen .................................. . 108 3. Die Passivierung der Liquidationskosten .................... . 112 4. Die Posten unter dem Strich ............................ . 116 IV. Die Erfolgsrechnung ................................ . 121 1. Der Umsatz und andere Ertrage .......................... . 123 2. Die Aufwendungen .................................. . 126 3. Zum Thema: Personalaufwendungen ...................... . 128 7 4. Kapitalaufwendungen ... . . . . . . . . . . . . . 129 5. Forderungs-und Entwicklungs-Aufwand . . 131 6. Werbeaufwendungen . . . . . 133 7. Umzugsaufwendungen . . . . . . . . . . . . . . 134 8. Gewinn und Verlust ............... 135 a) Was man so tut, urn einen Gewinn zu zeigen, den man nicht hat 137 b) Was man so tut, urn einen Gewinn nicht zu zeigen, den man hat 138 V. Die politischen F olgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 1. Die Bilanzen in der Inflation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 2. Die Beriicksichtigung der Fremdwahrungsrisiken . . . . . . . . . 148 3. Bilanzverfalschung als Mittel der Konjunkturpolitik .......... 150 4. DerWiderschein offentlicher Magnahmen in den Unternehmensbilanzen. 154 5. Kriminalitat und Bilanzwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 156 6. Die fehlende Integration des Bilanzrech ts in das allgemeine Rechtssystem 161 Register ............................................ 165 Stichwortverzeichnis 167 Namenverzeichnis 169 Firmenverzeichnis .................................... 170 8 Einleitung: Der Bilanzinhalt 1 Bilanzierungszwecke Die Bilanz hat die Aufgabe, den Unternehmer und die mit dem Unter nehmen verbundenen Personen und Institutionen iiber die Vermogens lage und iiber die Erfolgsentwicklung zu unterrichten. Grundsatzlich ist es nicht notwendig, fiir jeden Personen- oder Interessentenkreis eine an dere Bilanz zu machen. Es ist ein arger Mangel, daB in den meisten west lichen Landern die verschiedenen handels- und steuerbilanzrechtlichen Vorschriften voneinander abweichen. Die Untergliederung der Bilanz sol1te nach Zielgruppen unterschiedlich sein; der Aufsichtsrat einer Ak tiengese11schaft muB sicherlich mehr Einzelheiten erfahren als der Klein aktioniir. Aber die Zahlen sol1ten fiir jedermann die gleichen sein; und sie sol1ten auch weder fiir den Fiskus noch fiir die Gese11schafter mani puliert werden diirfen. Ebenso ist es notwendig, daB wir ein einheitli ches Bilanzrecht fiir a11e Rechtsformen bekommen. Das schlieBt selbst verstandlich nicht aus, daB Abweichungen fiir einzelne Wirtschaftszwei ge verordnet werden; ebenso miissen sicherlich auch in Zukunft be stimmte Wirtschaftsbereiche, wie Banken und Versicherungsunterneh men, mit eigenen F ormblattern arbeiten. Aber wir brauchen im Prinzip eine einheitliche Bilanzierung. Was davon an die Offentlichkeit treten sol1, ist eine politische Frage. Wahrscheinlich diirfte es geniigen, wenn die GroBunternehmen lediglich Umsatz, sachliches und finanzie11es Anlage- und Umlaufvermogen, Ei genkapital, lang- und kurzfristige Schulden publizieren - neben Anga ben iiber die Zahl der Beschaftigten u. a. m. Selbstverstandlich muB der Aktionar we iter unterrichtet werden. Wer Inhaberaktien ausgegeben hat, wird einer Offentlichen Rechnungslegung, wie sie das Aktienrecht vorschreibt, unterworfen werden miissen. Hier dient die Bilanz der Kon tro11e der Verwaltung; der Eigentiimer muB sich unterrichten konnen, was der Vorstand mit seinem Geld gemacht hat. Aber der Kommandi tist und der Gese11schafter der GmbH sollten nicht schlechter geste11t werden als der Aktionar. 11

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