Frank Pilz Die Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise Die Rolle nationaler und europäischer Institutionen Die Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise Frank Pilz Die Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise Die Rolle nationaler und europäischer Institutionen Frank Pilz München, Deutschland ISBN 978-3-658-18803-0 ISBN 978-3-658-18804-7 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-18804-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhaltsverzeichnis Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 Interaktions- und krisenrelevante Trends . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.1 Probleme wachsender Interaktion der Politik des Staates, der Europäischen Zentralbank und der Banken . . . . . . . 7 1.2 Die Finanzkrise als Bankenkrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.2.1 Die Politik der Deregulierung: Vorrang für freie ungezügelte Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.2.2 Fragilität der Finanzmärkte: Ausweitung riskanter Geschäfte . 13 1.3 Die Staatsschuldenkrise als Ergebnis der unterschiedlichen Wettbewerbsfähigkeit, der Reform- und Sparprogramme, des Wandels vom Steuer- zum Schuldenstaat sowie staat licher Bankenhilfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2 Politisch-ökonomische und politikwissenschaftliche Ansätze . . . . . . . 25 2.1 Marktliberale und angebotspolitische Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.1.1 Die Überlegenheit der Markt- und Wettbewerbs- mechanismen und der funktional beschränkte Staat . . . . . . . . 26 2.1.2 Das angebotspolitische Ordnungskonzept: Prämissen, Ziele und Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.1.3 Krisenbedingte Diskreditierung marktliberaler Konzepte . . . . 30 2.2 Die Governance-Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.2.1 Unterschiedliche Governance-Begriffe und Voraus- setzungen prinzipieller staatlicher Handlungsfähigkeit . . . . . . 33 V VI Inhaltsverzeichnis 2.2.2 Das Verständnis vom Staat als eines kooperativen Staates und Formen der Koordinierung durch Governance-Modi . . . . 35 2.2.3 Governance als Wahrnehmung von Verfl echtungen und Interdependenzen und kritische Würdigung dieser Sichtweise 36 2.3 Der Ansatz des Intergouvernementalismus (IG) . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.3.1 Der realistische Intergouvernementalismus . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.3.2 Der liberale Intergouvernementalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.3.3 Stärkung intergouvernementalen Regierens und zunehmende Asymmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 3 Neuorientierung der Regulierungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Die Beispiele neuer Regelungen in Deutschland, des Dodd-Frank-Gesetzes in den USA und der Baseler Kapital- anforderungen an die Banken 3.1 Deutschland als Vorreiter neuer Regelungen für strengere Kredit- verbriefung und verstärkte Kapitalausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 3.2 Die USA als Vorbild für die Regulierung der Finanzmärkte: Das Dodd-Frank-Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.2.1 Die Begrenzung von Spekulationsgeschäften . . . . . . . . . . . . . . 51 3.2.2 Die unangetastete Rolle der Ratingagenturen . . . . . . . . . . . . . . 52 3.2.3 Verzicht auf eine Bankenabgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.3 Die Weiterentwicklung von Basel II zu Basel III: Vor- und Nach- teile höherer Eigenkapitalanforderungen an die Banken . . . . . . . . . . 54 4 Die Politik der Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum . . . . . . 61 4.1 Das erste Hilfspaket für Griechenland vom Mai 2010 . . . . . . . . . . . . 62 4.2 Das Euro-Rettungspaket vom Mai 2010 und das „Europäische Semester“vom Juni 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 4.3 Die Beschlüsse des Europäischen Rats vom 24./25. März 2011 . . . . 64 4.3.1 Sondierungsgespräche über schärfere Sanktionen, private Gläubigerbeteiligung und einen dauerhaften Rettungsfonds . . 64 4.3.2 Der befristete Fonds Europäische Finanz- Stabilisierungs-Fazilität (EFSF) und der dauerhafte Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) . . . . . . . . . . . . . . 68 4.3.3 Der „Euro-Plus-Pakt“ und die Kritik an der europäischen Wirtschaftsregierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 4.3.4 Der Stabilitätspakt, die Vorgaben des Europäischen Semesters und die Flexibilisierung des Stabilitäts- und Wachstumspakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Inhaltsverzeichnis VII 4.4 Die Einigung des Brüsseler Euro-Sondergipfels vom 21. Juli 2011 und ihre kritische Würdigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 4.4.1 Zweites Hilfspaket für Griechenland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 4.4.2 Beteiligung privater Gläubiger an den Sanierungskosten Griechenlands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 4.4.3 Erweiterte Aufgaben und Zuständigkeiten der befristeten EFSF und des dauerhaften ESM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 4.4.4 Das neue Regime der Überwachung makro ökonomischer Ungleichgewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 4.5 Die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der EU zum Fiskalpakt und der Eurostaaten zum ESM vom 9.12.2011 . . . . . . . . . 96 4.5.1 Kompromissfi ndung auf der Grundlage konträrer deutsch- französischer Ausgangspositionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 4.5.2 Die Gipfelbeschlüsse im Einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 4.5.3 Der Fiskalpakt und der ESM als zwischenstaatliche Verträge in der Kritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 4.6 Das zweite und dritte Hilfspaket für Griechenland vom Februar 2012 und vom August 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 4.6.1 Die Einigung der Euro-Finanzminister und die Neu- ausrichtung der griechischen Politik nach den Wahlen . . . . . . 116 4.6.2 Stärkere Beteiligung der EZB als öffentlichen Gläubigers an der Schuldenreduzierung Griechenlands . . . . . . . . . . . . . . . 119 4.6.3 Die Billigung des zweiten Hilfspakets für Griechenland durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Vorbehalte gegenüber einem dritten Rettungspaket . . . . . . . . . 123 4.6.4 Kontroversen über die Verlängerung des laufenden Hilfsprogramms und den Umfang des Spar- und Reform- programms nach den Wahlen im Jahr 2015 . . . . . . . . . . . . . . . 124 4.6.5 Möglichkeiten und Gefahren eines Grexits, eines Schuldenschnitts und einer Umschuldung . . . . . . . . . . . . 129 4.6.6 Die Einigung auf technischer Ebene vom 11.8.2015 und die politischen Kontroversen über die Umsetzung . . . . . . . . . . . . . 133 4.7 Die Ergebnisse des EZB-Stresstests, die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der Eurozone und die Einigung der EU- Finanzminister zur Bankenunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 4.7.1 Chancen und Risiken des EZB-Stresstests . . . . . . . . . . . . . . . . 139 4.7.2 Die europäische Bankenunion: Bankenaufsicht, Restrukturierungs- und Abwicklungsmechanismus sowie Einlagensicherungsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 VIII Inhaltsverzeichnis 4.7.3 Umstrittene direkte ESM-Hilfen für Banken als wichtiger Schritt zum Aufbau einer Bankenunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 4.8 Die Kritik an der Euro-Rettungspolitik und die Kontroversen um die Transfer- und Haftungsunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 4.8.1 Partiell gescheiterte Euro-Rettungspolitik: Staatsschuldenfi xierte, bedingungsabhängige, nach- frageseitige, wechselkursbedingte Gründe und angebotsorientierte Krisenverschärfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 4.8.2 Legitimations-, akzeptanz- und verteilungsrelevante sowie asymmetrieverstärkende Kritikpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 4.8.3 Die Entwicklung zur Transfer- und Haftungsgemeinschaft im Widerstreit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 5 Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihre Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 5.1 Die kriseninduzierte Mengentender-Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 5.2 Schulden und Forderungen der nationalen Notenbanken im Euro-System (Target 2-System) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 5.3 Das Anleihenankaufprogramm der EZB: Outright Monetary Transactions (OMT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 5.3.1 Ziele und Maßnahmen des OMT-Programms . . . . . . . . . . . . . 185 5.3.2 Die Kritik an der Wirkungslosigkeit der Maßnahmen und der Verteilung der Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 5.3.3 Die Einschränkung der Unabhängigkeit der EZB, die Mandatsüberschreitung und die Demokratiegefährdung . . . . . 190 6 U rteile des Bundesverfassungsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs zur Europapolitik und Euro- Rettungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 6.1 Das Lissabon-Urteil vom 30.6.2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 6.2 Urteile des Bundesverfassungsgerichts zur Griechen landhilfe und zum Euro-Rettungsschirm vom 7.9.2011 sowie zu den Beteiligungsrechten des Bundestags/EFSF vom 28.2.2012 . . . . . . . . 199 6.3 Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zum ESM-Vertrag und Fiskalpakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 6.3.1 Der ESM-Vertrag in der Kritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 6.3.2 Ablehnung einer einstweilige Anordnung gegen die Ratifi zierung des ESM-Vertrags am 12.9.2012 . . . . . . . . . . . . . 204 Inhaltsverzeichnis IX 6.3.3 Strengere defi zitrelevante Obergrenzen durch den Fiskalvertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 6.3.4 Endgültige Abweisung der Verfassungsbeschwerden und Organstreitverfahren gegen den Europäischen Stabilitätsmechanismus und Fiskalpakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 6.4 Mündliche Verhandlungen im Hauptsacheverfahren ESM/EZB vor dem Bundesverfassungsgericht und Urteilsverkündung . . . . . . . 209 6.4.1 Unterschiedliche Positionen zum EZB-Staatsanleihen- ankauf in den Verhandlungen vom 11./12.6.2013 . . . . . . . . . . . 210 6.4.2 Urteilsverkündung und Vorlage an den Gerichtshof der Europäischen Union vom 7.2.2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 6.5 Urteile des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichts zum Staatsanleihenankauf der EZB vom Juni 2015 und vom Juni 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 7 Empirischer Befund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 7.1 Die prekäre Verknüpfung der Politik des Staates und der EZB mit der Geschäftspolitik der Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 7.2 Die Defi zite angebotsorientierter Politikansätze: das Versagen der Akteure des Finanzsektors und der Politik . . . . . . 223 7.3 Ambivalente Aussagekraft der Governance-Perspektive . . . . . . . . . . . 225 7.4 Krisenbedingte Vitalisierung der These des Inter- gouvernementalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 7.5 Kennzeichen der Politik der Krisenbewältigung der Regierungen der Eurostaaten und der Europäischen Zentralbank . . . . . . . . . . . . . 230 7.5.1 Nicht strikt regulierungsverschärfend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 7.5.2 Risikobehaftet, unkalkulierbar und partiell gescheitert . . . . . . 232 7.5.3 Exklusiv, exekutiv und hierarchieverschärfend . . . . . . . . . . . . 234 7.5.4 Legitimations- und akzeptanzdefi zitär, asymmetrie- verstärkend und verteilungsproblematisch . . . . . . . . . . . . . . . . 235 7.5.5 Haftungs- und transferausweitend bis haftungsbodenlos . . . . . 237 7.5.6 Konditional . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Internetadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 Einleitung Das vorliegende Buch behandelt im Kern die Frage, auf welche Art und in wel- chem Ausmaß die These des Intergouvernementalismus belegt oder widerlegt wer- den kann, dass die Finanz- und Staatsschuldenkrise insbesondere die nationalen Regierungen und ihre (Finanz-)Ministerien als entscheidende Akteure im euro- päischen Interaktionssystem bewältigt haben. Zunächst wird begründet, dass die Finanz- und Staatschuldenkrise eine we- sentliche Ursache dafür ist, dass sich die Interaktionen zwischen der Politik des Staates, der Europäischen Zentralbank und der Banken verstärkt haben. In der Beschreibung und Bewertung der Krise werden darüber hinaus krisen- relevante Trends aufgezeigt. In der Diskussion über die Finanzkrise wird verdeut- licht, in welchem Ausmaß die USA und (West-)Europa neben der Ordnungspolitik der Deregulierung die Ausweitung riskanter Geschäfte wie beispielsweise der Kreditverbriefungen, Derivate, Leerverkäufe und Kreditausfallversicherungen zur krisenhaften Entstehung und Entwicklung beigetragen haben. Anschließend werden die recht verschiedenen Begründungen zur Staatschul- denkrise vorgestellt: Die Erklärungen reichen von der unterschiedlichen Wett- bewerbsfähigkeit in der Europäischen Union und insbesondere in den Eurostaaten, über die Folgen der Reform- und Sparprogramme und der Politik des Wandels vom Steuer- zum Schuldenstaat bis zu den seit Ausbruch der Krise gewährten Hilfen des Staates für die Banken. Im zweiten Kapitel werden zunächst theoretische Ansätze der Angebotspolitik, der Governance-Perspektive und des Intergouvernementalismus gekennzeichnet, um später zu illustrieren, welche empirische Rolle sie bei der Politik der Krisen- bewältigung gespielt haben. 1
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