Mathee -Dred181er Die Betriebsabrechnung in der Papier-, Pappen-, Zellsfofl- und HolzsfoU-Industrie DIE BETRIEBSABRECHNUNG IN DEB PAPIER-, PAPPEN-, ZELLSTOFF- UND HOLZSTOFF-INDUSTRIE von Wirtachaftspriifer Kurt Math6e und DipL Kaufm. Dr. Otto Drechsler Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1949 Copyright Springer Fachmedien Wiesbaden 1949 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 1949 Auflage 3000 - ISBN 978-3-663-14712-1 ISBN 978-3-663-14802-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14802-9 Inhaltsverzeichnis Seite GeIeitwort 1 Einleitung 9 2 Aufgabe uod Zweck der BetriebsabredJnuog 11 :5 Fmanzbudilialtuog - BetriebsbudihaItuog 16 :50 Ihre Zusammeohiinge uod ihre Organisation 16 :51 Koiitensystem der Finanzbudilialtung 21 :52 Kontensystem der Betriebsbudihaltung 26 :5:5 Jabres-Bilanz uod kurzfristige Erfolgsredinuog :54 " Die Kostenstellenkarte aIs Konto der Betriebsbudilialtuog :57 40 Gliederuog der Kostenstellenkarte :57 400 Die Bereitsdialtskosten 37 4000 Verlauf der Bereitsdiaftskosten bei untersdiiedlidier Besdiaftiguog 37 4001 Die Messuog des Besdiaftigungsgrades 40 401 Die veranderlidien Kolsten 4:5 402 Die Umlagekosten 48 41 Erfassung der Kosteoarien uod ihre Verteiluog auf die Kostenstelleo 52 410 Die Bereitsdialtskosten 52 4100 Grhiilter uod Untemehmerlohn 52 4tOl Soziale Abgaben auf Gehalter 55 4102 Freiwilliger Sozialaufwand 56 4103 Die Absdireibuogen 56 4. t 0:50 Allgemeines 56 410:51 Ermittluog der kalkulatorisdien Absdireibungeo 62 410:52 Verbudiuog der kalkulatorisdieo uod budima- Bigen Absdireibuogen 64 4t0:5:5 Die Absdireibungsarten 68 4104 Die Zinsen 69 4105 Die Grollreparaturen 71 4106 Die Heizung 75 4107 Die Beleuditung 79 4108 Die Sadiversidierungen 80 4109 Die Steuem uod oftentlidieo Abgaben 81 "11 Die veriinderlidien Kosten 85 4110 Das Lohnwesen 85 41100 Allgemeines 85 41101 Die LeistungslOhne 86 41102 Die FreizeitIohne 93 41103 Soziale Abgaben auf LOhne 94 4111 Fremdleistuogen 94 .112 Betriebskosten 95 4113 Das Materialwesen 96 41130 Allgemeines 96 41131 Die BesmaHung der Materialien 97 41132 Die Verwaltnng der Materi'alien 106 41133 Die Verredtnnng der Materialien 112 4114 Die Matilrialarten 117 41140 Brennmaterialien 117 41141 Sdlmiennaterialien 11 7 41142 Filze und Siebe 117 41143 Riemen und Seile 118 41144 Allgemeines Betriebsmaterial 120 41145 Ersatzteile 120 41146 Werkstiitten-Material 120 4115 Verwaltungs-und Vertriebsgemeinkosten 121 412 Die Umlagen der Kosten der Hilfsbetriebe 122 4120 Kosten der kaufmiinnilldlen Verwaltuog 123 4121 Kosten der Beqiebsverwalq 125 4122 Kosten der Werkswohnungen 127 4123 Kosten der Allgemeinen Betriebe 129 4124 Kosten der Befordernngsbetriebe 130 4125 Kosten des Material- ond Lagerwesens 133 4126 Kosten der Werkstiitten i:J5 41260 Die Reparatur-Werkstiitten 135 41261 Die Hiilsenmadlerei und Rahmenmadlerei 148 4127 Kosten der Dampf- und Krafterzeugung 150 41270 Allgemeines 150 41271 Die Dampferzeugung ond -veriei1uog 152 41272 Die Krafterzeugung und -veriei1nng 160 4128 Kosten der Wasserversorgnng 170 4129 Materialgemeinkosten der .Betriebsstoffe 172 42 Die Auswertung der Kosten der Kostenstellen 173 43 Die Behandlung der A9SS0nderunpkostenstellen 180 5 Der BetriebsabredmUDgsbogen 185 50 AIlgemeines 185 51 Die Auswertnng des BAB 187 6 Die Anlagekartei 189 60 Allgemeines 189 61 Die Anlagekartei mit EinzelabsdJreibnng ill einfadier Form 190 62 Die Anlagekartei mit gruppenweiser AbscDreibung 192 M DieAnlagekartei mit EinzelabscDreibung imDurdaadlreibeveriahren 196 7 Anlagen 70 Kontenplan 71 Zahlenbeispiel eines BAB 72 Sadlwortverzeidmis Geleitwort Das Rechnungswesen der Papierindustrie ist seit vielen }ahren von interessierlen Famkreisen geforderl worden. Der im. Jahre 1927 von einer Studienkommission veroffentlimte "Normalkontenplan fiir die ge samte Papierindustrie" war der erste Gemeinschaftsplan innerhalb der gewerblimen Wirtsmaft, der in Anlehnung an den im gleichen Jahre ersmienenen Smmalenbam'schen Kontenrahmen aufgestellt wurde. "Trotz der Smwierigkeiten der Normalisierungsarbeit durch die Ver smiedenheit der Produktion", 80 sagt Schmalenbam im Vorworl zu dieser Veroffentlichung. "hat die Papierindustiie als eine der ersten Industrien die Normalisierung des Recl:J.nungswesen tatkraltig in Angriff genommen". In den namsten Jahren ersmien die ausgezeichnete Monographie von Karl Be~ "Selbstkostenremnung in Papierfabriken". Nam Ablauf eines weiteren Jahrzehnfs. wahrend dessen einige bemerkenswerte Abhand lungen liber Einzelfragen der Organisation und des Remnungswesens in betl'iebswirtschaftlichen Zeitschriften und in der Fachpresse veroHent licht wurden, hat dann die Normalisierung der Buchfiihrung und der Kostenrechnung durch den Betriebswirtschaftlichen Aussclmll der friiheren WirtsmaItsgruppe der Papier-. Pappen-, Zellstoff- und Holzstofferzeu gung unter dem Vorsitz von Dir. Dr. A. E. Weber eine neue Forderung erfahren. Hauptziel dieser Arbeiten war, durch Vereinheitlichung der Kostenbegriffe und der Abl'echnungsmethoden braumbares Zablenma terial fur die Beurleilung der Betriebsgebarung zu gewinnen und die Voraussetzup.gen zu internen und externen Betriebsvergleichen und zur Steigerung der Wirtschaltlimkeit der Unternehmungen zu schaffen. Zu namst wurde eiri zwismenhetrieblicher Vergleim bei Zeitungsdruclr papier-Fabriken mit 85 % der Gesamtkapazitiit fUr Zeitungsdruckpapier durmgefiihrt. Obwohl es sim hier um remnungstemnism einfach ge lagerte Verhaltnisse handelt, weil nur ein einziger einheitlimer Kosten trager gegeben war, gelangen diese Betriebsv8'l'gleime nur, weil eine ins einzelne gehende Anweisung liber die Erlassung, Absmreibung und Verleilung der Kosten~rlen und liber die Abrechnung der wenigen Kostenstellen vorlag. Ein systematisme Darstellung der Betriebsabreclmung bei smwieriger gelagerlen Verhaltnissen von Papier-, Pappen-, ZellstoU-und Holzschliff Fabriken, welche gleichzeitig unterschiedliche Erzeugnisse mit verschie denartigen Graden der Veredlung und Ausl'iislung hersteIlen, hat bishel' gelehlt. Diese Liicke soil die vOl'liegencie Arbeit ausfiillen. Sie kann als eine zweckmaHige Ergiinzung der vom Betriebswil'tschaftlichen.AusschuH der Treuhandstelle der Zellstott-und Papierindustrie des amerikanisch britischen Besatzungsgebietes unter dem 17. Februar 1948 veroffeniliclJien Kostenreclmungsrichtlinien liir die Papier-, Pappen-, ZellstoU-und Holz stoHerzeugung gelten. An Hand der Gemeinschaftsarbeit der Herren Kurt Mathee und Dr. Otto Drechsler wird es moglich sein, eine stati stische Auswertung der Betriebszahlen und aul praktische Erfahrungen aufbauende Betriebsvergleiche bei Unternehmungen ahnlicher Struktur durchzuliihren. Da bei denselben die volle Vertraulichkeit beziiglicll der individuellen Betriebszahlen gewahrt sein soll, so sind sie auUer ordentlicll geeignet. Wege zur Hebung der Wirtscllaftlicllkeit im harten Konkurrenzkampf der Zukunft aufzuzeigen. Die Verfasser haben Voracllliige unterbreitet, die Betriebsabremnung mit einfachen Mitteln durcllzutrihren und inlolge klarer Durcllgliederung und Vermeidung ieder unnotigen Komplizierung zeit-und kostenraubende Irr wege zu vermeiden. Fur iene Betriebe, in denen bereHs eine geordnete Kostenrechnung eingefiihrt ist, bedeutet die Umstellung auf die hier gebo tenen Vorscllliige und Rimtlinien nur eine geringe Belastung. Bei der Darstellung der Verrechnungsmethoden und Abremnungssmemata sind die Moglichkeiten einer Weiterentwicldung zur Kostenplanung und Plan kostenremnung, welche die beste Grundlage zur Iaufenden Betriehl kontrolle bilden, berticksichtigt worden. Die Autoren des Werkes sind mir als Fachleute bekannf, welclle die gegebenen Erlliuterungen und Empfehlungen in Iangen lamen erprobt haben; darum entspreche icll gern ihrem Wunsche, ihrer Arbeit ein lreundliclles Geleitwort voranzusetzen, ohne damit der facllwi~sensroalt limen Beurteilung und Kritik vorgreiten zu wollen. Auch in der Papier industrie mlissen die Vorurteile gegen .eine exakte Kostenreclmung liberwunden werden, wei! jedes Unternehmen liber einen feinfiihligen Seismographen verfiigen muR, der die Storungsstellen und Storungl ursachen, die Schwacll- und Bruchstellen im Betriebe und die Mogliro keiten einer Wirtschaftlichkeitssteigerung kurzfristig mit mogliroster Priizision anzeigt. In diesem Sinne moge dem Werke ein guter Erlolg beschieden sein. Franklurt a. M.I Koln, Wilhelm Kalveram den 29. Juni 1949 1 Einleitung Die Anweisung des Leiters der ehemaligen Reimsgruppe Industrie an die friiheren Wirtsmaltsgruppen yom 26. Oktober 1939 ftihrte zu einer Intensivierung der betriebswirtsmaftlimen Arbeiten. Ihr folgten die "Allgemeinen Regeln zur industriellen Kostenremnung". Damit ist allen industriellen Untemehmungen ein Leitladen fiir die richtige Kostenennittlung an Hand gegeben. Die K 0 s ten rem n u 0 g s rimilinieo der einzelnen Gewerbezweige werden sich eng an die Allgemeinen Regeln zur industriellen Kostenredmung anlehnen miissen und konnen nur in diesem Rahmen deo in der jeweils in Frage kommenden Industriegruppe auftretenden Sonderheiten Rec:hnung tragen. Mit der VeroHentlich ung der Allgemeinen Regeln zur industriellen Kostenreclmung wurde ein schon seit vielen Iahren sowohl von der Betriebswirtschaftslehre im allgemeinen, ais auch von einzelnen Indu striezweigen im beeonderen angestrebtes Ziel erreidlt und durch be hordliche Vorschrilten fest verankert. Das bedeutete fiir mandle Unter nehmungen die Notwendigkeit einer Umstellung ihres Redtnungswesens. Um den Erfordernissen in Zukunft in vollem Umfang geredlt werden zu konnen, wird es jetzt auch bei Werken mittleren und kleineren Umfange8 notwendig werden, auBer den bisherigen rein k auf m ii n n is ch' en Au fz e i & nun g e n der Buchliihrung solme zusiitzliche be trieblicher Art vorzunehmen; d. h. sie werden auBer der kaufman ni8chi:m Buchftihrung (F ina n z b u ch h a I tun g) nom eine betrieblidle Buchftihrung (B e t r i e b s bum hal tun g) einri<bten miissen. Bei bereits vorhandenen Betriebsbuchhaltungen diirften meistens aum einige Um stellungen erforderlim werden, um den Aligemeinen Regeln der indu striellen Kostenrechnung gerecht werden zu konnen. Diese Neueinrichtungen oder Umstellungen werden oft mandles Kopf zerbrechen verursachen, insbesondere zu einer Zeit, in der viele geschulte Kriifte gelallen sind,sich nom in Kriegsgefangenschaft befinden oder an anderen Sfellen eingesetzt sind und so nicht mehr der Industrie zur Verfiigung stehen. Um auch weniger geschulten Kriiften die Moglichkeit zu geben, sim in die immerhin schwierige Materie Ieichter hineinzufinden, wollen wir, gestiitzt auf praktische Erfahrungen, die wir in einer groBen Reihe von Werken des In- und Auslandes sarnrneln konnten, Anleitungen zur Dur<ilIiihrung des betrieblichen Rechnuogswesens gebeo. Die behord li~en Vorsdlriften sind darin beachtet und die Ausfiihrungen auf eine 9 moglichst breife Grundlage gestellt, um iedem Rat und Anregungen bei der praktischen Durchfiihrung in seinem Betrieb zu geben. Das Werk war bereiis im Juni 1943 drucldertig, konnte aber aus kriegsbedingien Grunden trotz eifriger Bemiihungen unseres damaligen Vertragsverlages nicht erscheinen. Wir glauben, daU gerade jetzt nach der Wiihrungsretorm, wo Kalku lations- and Kostenfragen als wesentliche Fiihrungsprobleme der Wirt schaft erneut an Bedeutung gewonnen haben, eine Veroffentlichung dieser Arbeit willkommen sein durfte. Duren, Dezember 1948 10