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Die Bestimmung der Gasausbeute von Karbid PDF

22 Pages·1958·1.104 MB·German
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FORSCH U NGSBE RICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRH EIN-WESTFALE N Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Nr.664 Dr. phil. habil. Paul Hölemann Ing. Rolf Hasselmann Forschungsstelle für Acetylen, Düsseldorf-Reisholz Die Bestimmung der Gasausbeute von Karbid Als Manuskript gedruckt SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-03417-9 ISBN 978-3-663-04606-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04606-6 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen G 1 i e der u n g . A. Einleitung S. 5 B. Bericht S. 1 !. Experimentelles S. 1 . s. 1 • Knapsack-Apparatur 1 2. Neue Mikromethode S 1 I!. Diskussion der Fehlergrenzen S. 10 II!. Ergebnisse der Messungen S. 12 C. Zusammenfassung S. 20 D. Literaturverzeichnis S. 21 Sei te 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen A. Ein lei tun g Gemäß den früheren Vorschriften für die Ermittlung der Gasausbeute von Karbid [1J muß eine verhältnismäßig große Menge an Material in einer entsprechend umfangreichen Analysenapparatur zur Anwendung gebracht werden. Es ergibt sich von vornherein, daß gegen ein solches Verfahren erhebliche Bedenken bestehen. Nicht nur ist ein beträchtlicher Material aufwand notwendig und dauert eine Analyse längere Zeit, sondern durch die Größe der Apparatur wird auch die Genauigkeit der Methode stark beein flußt, da bei einem Gasometer von 200 - 500 Liter Inhalt die Homogeni tät der Temperatur nur sehr schwer zu gewährleisten ist. Weiter können die Gasverluste im Sperrwasser oder an Undichtigkeiten der Apparatur eine erhebliche Rolle spielen. Es sind daher zur Durchführung technischer Kontrollen verschiedene Ana lysenapparaturen vorgeschlagen worden [2J. Sie arbeiten im allgemeinen mit geringeren Karbidmengen (50 - 100 g) und sind daher leichter zu handhaben. Wegen der Ungleichmäßigkeit des Karbides wird man mit ihnen nur dann einigermaßen zuverlässige Werte erhalten, wenn das Karbid vor her durch Zerkleinern und Mischen genügend homogen gemacht worden ist, um bei der Entnahme der Analysenprobe einen zuverlässigen Durchschnitt zu erhalten. Prinzipiell besteht aber auch dann noch die Gefahr einer Unsicherheit in der Temperaturbestimmung sowie die der Gasverluste im Sperrwasser. Die Anwendung von gesättigten Kochsalzlösungen an Stelle von Wasser vermag die letzteren zwar zu verringern, da die Löslichkeit des Acetylens dadurch etwa auf den dritten Teil herabgesetzt wird [3J. Andererseits ergeben sich dann zusätzlich Fehlermöglichkeiten in der Festlegung des Wasserdampfgehaltes im Gas. Für die laufende Kontrolle in den Karbidwerken erscheinen aber auch die se Methoden noch zu umständlich. Für die Schnellanalysen wurden deswegen schon seit langem Mikromethoden zur Anwendung gebracht. Diese sollten vor allem dazu dienen, die Analysendauer auf ein praktisch tragbares Maß herabzusetzen und gleichzeitig den Arbeitsaufwand einzuschränken. Für die Mikroanalysen muß naturgemäß wieder wegen der Inhomogenität des Aus gangsmaterials eine genügend große Menge fein zerkleinert und aus dem erhaltenen Mahlgut in geeigneter Weise eine Stichprobe entnommen werden. Dabei ist dafür zu sorgen, daß diese Stichprobe möglichst dem Durchschnitt der ursprünglich entnommenen Materialprobe entspricht. Seite 5 Forsohunssberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalea Durch die Notwendigkeit, für die Mikrobestimmung eine größere Menge des Ausgangsmaterials zu zerkleinern und zu mahlen, ergibt sich gleichzeitig eine Homogenisierung, so daß innerhalb der angewandten Probemenge ein guter Mittelwert erhalten werden kann. Weiterhin ist es möglich, von der gleichen Probe mehrere Analysen durchzuführen, so dpR ~"fällige methodische Fehler eliminiert werden können, die sich bei der Durchfüh rung der Analysen ergeben. Die Anwendung einer Mikromethode weist daher eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber der früheren Methode auf. Von der Firma Knapsack-Griesheim wurde ein einfaches Analysengerät [4] vorgeschlagen, um laufend Schnellanalysen durchführen zu können. Diese Methode soll auch in die Neufassung des DIN-Normblattes Nr. 53922 neben der von Caro aufgenommen werden. Bei sorgfältiger Einhaltung der Versuchs bedingungen ist es möglich, damit Analysenwerte zu erhalten, die repro duzierbar sind und eine maximale Abweichung bis zu etwa 0,5 ~ aufweisen. Frühere Messungen haben gezeigt, daß die Ergebnisse der Mikrobestimmung nach Knapsack im Mittel mit den nach Caro gefundenen Werten innerhalb der allerdings beträchtlichen Toleranz übereinstimmen [5]. Trotzdem bestehen noch eine Reihe von Einwendungen auch gegen die Genauig keit der Mikromethode nach Knapsack-Griesheim. Da bei ihr das entwickelte Acetylen über Wasser als Sperrflüssigkeit aufgefangen wird, ist die Möglichkeit zu Gasverlusten gegeben. Weiter erfolgt die Ablesung des Analysenwertes zu einem Zeitpunkt, bei dem sich das Temperaturgleichge wicht in der Apparatur noch nicht vollständig eingestellt hat. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß die im Wasser des Entwicklergefäßes gelöste Gasmenge undefiniert ist und nicht in Rechnung gestellt wird. Es ist daher zu prüfen, inwieweit die nach dieser Methode erhaltenen Werte eventuell einen prinzipiellen Fehler aufweisen können und in welcher Größenordnung er sich auswirkt. Zur Klärung dieser Frage wurde eine Analysenapparatur entwickelt, die von den oben genannten Fehlermöglichkeiten der Knapsack-Apparatur mög lichst frei ist. Die Erhöhung der Genauigkeit geht allerdings auf Kosten einer wesentlichen Verlängerung der Arbeitsdauer, so daß die neu ent wickelte Mikroapparatur nicht zur Durchführung laufender Betriebsana lysen eingesetzt werden kann, sondern zur Kontrolle der Genauigkeit der anderen Analysenmethoden dienen soll. Die mit der neuen Mikromethode erhaltenen Werte wurden mit den nach der neuen DIN-Norm [6] in der Knap sack-Apparatur gewonnenen verglichen. Seite 6 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Außerdem wurden eine größere Zahl von Analysenproben untersucht, die aus verschiedenen Karbidsendungen entnommen worden waren. Das entnommene Karbid wurde dazu auf einer Brech- und Mahlanlage fein zerkleinert und aus dem zerkleinerten Material Stichproben entnommen. B. B e r ich t I. Experimentelles 1. Knapsack-Apparatur Die Mikroapparatur zur Bestimmung des Acetylengehaltes nach der DIN-Norm [4] wurde insofern noch etwas geändert, als an Stelle des zwischen Wäge glas und Einfallrohr befindlichen Gummischlauches ein starres, um ca. 450 gebogenes, oben erweitertes Glasrohr verwandt wurde, um ein Zurück bleiben von Karbid im Schlauch zu vermeiden. In dieses Glasrohr wurde das mit Karbid gefüllte Wägeröhrchen mit Hilfe eines durchbohrten Gummi stopfens gasdicht eingesetzt. Die in der Zuleitung zum Gasauffanggefäß befindliche kugelförmige Erweiterung wurde verkleinert, um den toten Raum zu verringern. Das Gasauffanggefäß befand sich in einem Wasserbad, so daß dessen Temperatur genauer festgelegt war. Die verwendete Karbid menge betrug nicht exakt 5 g, um die Wägedauer möglichst abzukürzen. Das Karbid wurde mit einer Genauigkeit von 1 mg gewogen. Die Zugabe der ca. 5 g Karbid (maximale Abweichung ~ 0,3 g) erfolgte innerhalb einer Minute gemäß der Norm. Nach Schütteln des Entwickler bechers im Wasserbad (Dauer ca. 5 sec) und Einstellen des Außendruckes im Gasauffanggefäß (Dauer ca. 30 sec) wurde das entwickelte Volumen ab gelesen. Wie die Versuche zeigten, mußten die ersten Analysen regelmäßig verwor fen werden, da erst nach einiger Zeit ein gewisser Sättigungszustand des Sperrwassers im Gasauffanggefäß erreicht wurde. Bei den später ange führten Versuchsergebnissen sind diese Versuche nicht mit berücksichtigt worden. 2. Neue Mikromethode Das Gesamtschema der Apparatur zur Bestimmung der Gasausbeute ist in Abbildung 1 wiedergegeben. Das Entwicklergefäß E (siehe Abb. 2) bestand aus Glas und war oben durch einen Schliff verschlossen. Zur Durcbmischung Seite 7 Forsohungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen H • H u E ____ ~ ~w, A b b i 1 dun g 1 Schema der Analysenapparatur EI Entwicklergefäß; Rl Wägeröhrchen, K: Auffangkolben; B: Gasbürette; U: Wassermanometer; M: Hg-Manometer; NI Niveaugefäß; S1,21 Schliffe, H1_6: Hähne; W1,2: Wasserbäder $, E A b b i 1 dun g 2 Entwicklergefäß EI Entwicklergefäß, R: Wägerohr, Mr: Magnetrührer; S1,2: Schliffe Seite 8 Forsohunssberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfal-en befand sich am Boden ein Eisenrührer, der mit Hilfe eines Magneten an getrieben wurde. Es stand in einem Wasserbad W1, dessen Temperatur wäh rend der Versuchsdauer konstant gehalten wurde. Zum Abwägen des Karbi des dienten kleine rechtwinklig gebogene Wägeröhrchen R die durch t Schliffkappen verschlossen werden Nach gründlicher Durchspü konnten~ lung der Apparatur.mit Acetylen wurde in das Entwicklergefäß eine kleine Menge (ca. 0,5 - 1 g) Karbid gegeben, um das Wasser vollständig mit Acetylen zu sättigen und die Luft aus E zu verdrängen. Das Durchspülen wurde fortgesetzt, bis das zugegebene Karbid zersetzt war. Anschließend wurde das mit der gewogenen Probe gefüllte Wägeröhrchen mit Hilfe des Schliffes S1 auf das Gefäß aufgesetzt. Durch Drehen des Wägerohres im Schliff und leichtes Klopfen wurde das Karbid langsam in das Entwickler gefäß eingegeben. Durch entsprechendes Öffnen des Hahnes H3 ließ sich dabei immer ein geringer Unterdruck in der Apparatur gemessen am Hg Manometer M aufrechterhalten. Das Ausgangsrohr aus dem Entwicklergefäß, das mittels des horizontalen Schliffes S2 an die Gasauffangapparatur angesetzt war, wurde mit einem Wattepropfen versehen, um den Kalkstaub zurückzuhalten. Das entwickelte Acetylen wurde in dem Kolben K (siehe Abb. 1) aufgefangen, der vorher evakuiert worden war. Der Druck im Kolben bzw. in der Apparatur wurde mit Hilfe des Hg-Manometers M gemessen. Die Einwaage an Karbid war so bemessen, daß der Kolben K nicht alles Gas bei Barometerdruck aufnehmen konnte. Der Gasüberschuß wurde in der Meßbürette B über Quecksilber auf gefangen. Besonders bei fein gemahlenen Karbidproben blieben leicht geringe Mengen des Materials an der Wandung des Wägerohres haften und wurden nur lang sam umgesetzt. Es wurde daher nach beendigter Zugabe des Karbides durch Drehen des Entwicklergefäßes um den horizontalen Schliff S2 das gesamte Gefäß inklusive Wägeröhrchen mit der Kalkbrühe ausgespült. Während der Karbidzugabe blieb der Hahn H geschlossen. 1 Nach Beendigung der Entwicklung wurde durch entsprechendes Einstellen des Niveaugefäßes N der Druck in der gesamten Apparatur inklusive Kolben K wieder wie vor der Karbidzugabe auf Barometerdruck gebracht. Zur genauen DruckeinsteIlung diente dabei das Wassermanometer U, das immer nur kurz zeitig geöffnet wurde. Seite 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Zur Einwaage gelangten jeweils ca. 4 g Karbid. Das Volumen des Auffang- ~ kolben K betrug 1164,0 ml, während die Bürette 100 cm ~~ude~ konnte. Der Inhalt des Entwicklergefäßes betrug ca. 300 cm3• Für die Analyse wurden 30 ml Wasser angewandt. 11. Diskussion der Fehlergrenzen Zur Festlegung der Fehlergrenzen der Apparatur sind alle für die Berech nung der Gasausbeute notwendigen Meßgrößen zu berücksichtigen. Das Vo lumen des Auffangkolben K und der Meßbürette waren mit einer Genauigkeit von je 0,1 ml bestimmt worden. Der dadurch entstehende Fehler kann dem nach maximal 0,2 0/00 betragen. Die Temperatur im Kolben war auf ~ 0,100, die in der Meßbürette und im o Entwicklerbecher auf + 0,2 C definiert. Die Raumtemperaturänderung wäh- rend der Analyse betrug weniger als ~ 0,50C. Unter Berücksichtigung der einzelnen Volumina belief sich somit der durch ungenaue Temperaturein stellung bedingte Fehler auf maximal 0,6 0/00• Der Ausgangsdruck im Kolben lag mit einer Genauigkeit von 0,5 mm Hg, die Einstellung des Enddruckes im System auf den jeweiligen Barometer druck mit einer solchen von 0,1 mm fest. Das entspricht einem möglichen Fehler von 0,8 0/00• Durch Schwankungen des Feuchtigkeitsgehaltes im Entwicklerbecher sowie durch nicht genaue Erfassung des Wasserdampfgehaltes im Kolben und in der Bürette konnte sich ein Fehler bis zu 0,33 0/00 ergeben. Die gelöste Gasmenge im Entwicklerbecher war infolge der Temperaturunge 0/ nauigkeit mit einem Fehler von 0,1 00 bezogen auf die entwickelte Gas menge behaftet. Da das Gas, das zum Durchspülen der Apparatur verwandt wurde, einen Fremdgasgehalt bis zu ca. 0,7 ~ aufwies, ergab sich dadurch ein Fehler bis zu 0,2 0/00. Die Karbidmenge wurde mit einer Genauigkeit von 0,05 0/00 abgewogen. Der maximale Gesamtfehler einer Analyse, bedingt durch die Apparatur, konnte also bis zu 2,3 0/00 betragen. Zur Kontrolle der Apparatur wurden Versuche über die Kohlendioxydentwick lung aus Natriumkarbonat gemacht. Ungefähr 0,5 g getrocknetes Natrium karbonat p.a. wurde in 20 ml Wasser im Entwicklerbecher gelöst und unter Schütteln 15 ml konz. Salzsäure langsam zugegeben. Das entwickelte Koh lendioxyd wurde im Kolben und in der Meßbürette aufgefangen. Die Seite 10 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Berechnung der Gasausbeute erfolgte nach dem idealen Gasgesetz unter Berücksichtigung der in der immer gleichgehaltenen Entwicklerflüssigkeit gelösten Gasmenge. Die Werte dieser Versuche sind in der Tabelle 1 zusammengefaßt. Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß der wirkliche Fehler der Apparatur bei diesen Messungen nur 0,4 0/00 betrug, d.h. wesentlich unter dem angegebenen maximalen Fehler blieb. Tab eIl e 1 Ergebnisse der Kontrollversuche mit Natriumkarbonat Einwaage Gasausbeute Abweichung vom Mittel g Nml/g 0/00 5,2011 209,07 + 0,14 5,0016 208,96 - 0,38 5,1048 209,09 + 0,24 5,0951 209,03 - 0,05 Mittel 209,04 Mittl. 0,2 Abw. Beim Karbid ist naturgemäß mit größeren Schwankungen zu rechnen, da auch das gemahlene Ausgangsmaterial eine gewisse Inhomogenität besitzt und bei nicht genügend schneller Probenahme eine gewisse Zersetzung durch die Luftfeuchtigkeit erfolgen kann. Die erstere Fehlermöglichkeit wird sich um stärker auswirken, je gröber das Mahlgut ist. Anderer 80 seits können bei feinerer Mahlung größere Verluste durch die Feuchtig keit auftreten. Demgegenüber dürften die Fehler in der Bestimmung des Volumens (Ablese genauigkeit 2 ml) bei der DIN-Apparatur 1,3 0/00, die Undefinierbarkeit der Temperatur 0,8 0/00 und die Unsicherheit in der jeweils im Entwickler wasser gelösten Gasmenge schätzungsweise 1,5 0/00 ausmachen. Dazu kom- men noch die Fehler durch die Ungenauigkeit der Druckeinsteilung (0,1 0/00) im Feuchtigkeitsgehalt des Gases (0,3 0/00) sowie in der Einwaage (0,2 0/00), so daß insgesamt mit einem Fehler von mindestens 4,2 0/00 zu Seite 11

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