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Die Berechnung der Marktnachfrage: Amtliche Statistik im Dienste der Nachfrageanalyse PDF

82 Pages·1968·5.285 MB·German
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Veröffentlichungen des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs Absatzwirtschaft Band 5 Schriftenreihe herausgegeben von Professor Dr. Clodwig Kapferer Dipl.-Kfm. Wolfgang K. A. Disch Die Berechnung der Marktnachfrage Amtliche' Statistik im Dienste der Nachfrageanalyse von Alfred Jacobs und Margret Jacobs Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-322-98083-0 ISBN 978-3-322-98722-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98722-8 Verlagsnummer 024555 © 1968 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutsmer Verlag· Köln und Opladen 1968. Gesamtherstellung : Typografische Gestaltung: Herbert W. Kapitzki. Ulm Vorwort Von Unternehmen, Regierung und Verwaltung werden ständig Anhaltspunkte für den Umfang von Märkten für Waren und Dienstleistungen benötigt. Keine unterneh merisme, wirtsmafts- oder sozialpolitisme Entsmeidung ist möglim, ohne daß nach besten Kräften versumt würde zu ermitteln, wie groß das Namfragevolumen ist. Meist genügt es nicht, nur die effektive Namfrage zu kennen; es ist häufig viel wimtiger, auch die potentielle Namfrage zu smätzen. Die Nachfrageanalyse hat daher mehr oder weniger aum prognostisme Bedeutung, weil stets Entsmeidungen für die Zukunft getroffen werden müssen. Die Aufgabe der Statistik ist es, diese Entsmeidungen zu erleimtern. Was die Statistik dabei zu leisten vermag, legen die Autoren dieser Arbeit, Dr. rer. pol. Alfred Jacobs, Honorarprofessor an der Tedtnismen Homsmule Hannover, und Dr. rer. pol. Margret Jacobs, in anschaulicher Weise dar. Sie zeigen auf, inwieweit die von den Ämtern und von Organisationen getragene Statistik für eine Entsmeidungs findung Unterlagen bietet. Voraussetzung für eine rimtige Auswertung dieser Unterlagen ist jedoch die Kennt nis der methodologismen und samlimen Grundlagen der einzelnen Statistiken und damit ihrer Aussagekraft. Gerade in dieser Hinsimt werden die Grenzen vielfam über smritten, wodurm die Statistik als solme in völlig unverdienten Mißkredit gebramt wird. Diesem Tatbestand tragen die Autoren dadurm Rechnung, daß sie diese weit reimend unbekannten Grundlagen der einzelnen Statistiken in jeweils erforderlimer Tiefe beleumten. Um die Benutzung von Statistiken bei der Analyse der Nachfrage zu erleimtern, wird im Text bei der Behandlung der einzelnen Namfragekriterien stets auf die in Betramt kommenden Quellen hingewiesen. Weiterhin wird die Ansdtauung dadurm unterstützt, daß die in Frage kommenden Ergebnisübersimten in den Veröffentlimungen zitiert werden. Das Wirtsmafts- und Sozialleben und damit aum die darüber berimtenden Statistiken sind so kompliziert geworden, daß nur eine wirklim in die Einzelheiten eindringende Analyse der Strukturen und der Entwicklung die Gewähr für braumbare Erkenntnisse bietet. Wer dazu nimt die Fähigkeit und die Zeit hat, sollte es unterlassen, Statistiken zu benutzen. Clodwig Kaplerer Wallgang K. A. Disch 5 Inhaltsübersicht Vorwort............................................................ 6 1. Kapitel: Bestimmungsgrößen der Nachfrage............................ 11 A. Quantifizierung der Nachfrage ...................................... 11 B. Aussagekraft der statistischen Daten .................................. 12 2. Kapitel: Träger der Nachfrage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 A. Nachfrage von Einzelpersonen ...................................... 15 I. Wohnbevölkerung ............................................ 15 II. Bevölkerung nach Geschlecht, Alter und Familienstand .............. 17 III. Stellung der Bevölkerung innerhalb des Wirtschaftslebens ............ 17 IV. Nachfrageanalyse durch die Statistik der Bevölkerungsbewegung .... " 19 V. Vorausschätzung der Bevölkerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 VI. Regionale Gliederung ............ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 VII. Die Pro-Kopf-Berechnung . .................................... 21 B. Nachfrage von Personengesamtheiten . ................................ 22 C. Nachfrage von Unternehmen................... ..................... 23 I. Die Industrie als Träger der Nachfrage .......................... 25 II. Das Handwerk als Träger der Nachfrage . ........................ 26 III. Der Handel als Träger der Nachfrage......... .. ...... .... .. . . ... 27 IV. Der Verkehr als Träger der Nachfrage............................ 27 V. Die Kreditinstitute und das Versicherungsgewerbe als Träger der Nach- frage ...................................................... 27 VI. Sonstige Quellen über Träger der Nachfrage ...................... 28 D. Nachfrage staatlicher und anderer Institutionen 28 3. Kapitel: Finanzierung der Nachfrage .................................. 31 A. Finanzierung aus Einkommen . ...................................... 31 1. Einkommensquellen . .......................................... 31 II. Einkommenshöhe .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 III. Einkommensschichtung ........................................ 32 IV. Gehalts- und Lohnstruktur .................................... 33 V. Haushaltseinkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 VI. Einkommensentwiddung ...................................... 34 7 Inhaltsübersidtt B. Finanzierung über Kredite .......................................... 35 C. Finanzierung aus Vermögen ........................................ 37 4. Kapitel: Indikatoren der effektuierten Nachfrage ........................ 39 A. Originale Werte .................................................. 39 I. Aufträge .................................................... 39 a) Industrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 40 b) Bauwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 40 11. Umsätze .................................................... 40 a) Statistik der Unternehmen .................................. 40 1. Industrie .............................................. 41 2. Handwerk ............................................ 42 3. Bauwirtschaft .......................................... 44 4. Großhandel............................................ 44 5. Einzelhandel .......................................... 45 6. Gastgewerbe .......................................... 46 7. Verkehr und Nachrichtenübermittlung ...................... 47 8. Freie Berufe .......................................... 47 9. Verlagsbuchhandel ...................................... 48 10. öffentliche Versorgungsunternehmen ...................... 48 11. Aktiengesellschaften .................................... 48 b) Statistik des Außenhandels .................................. 48 c) Umsatzsteuerstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 50 d) Volkswirtschaftlicher Gesamtumsatz .......................... 51 111. Produktion .................................................. 52 IV. Verbrauch .................................................. 53 a) Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte ...................... 53 b) Besteuerung des Verbrauchs .................................. 54 B. Originale Mengen ................................................ ,. 54 I. Direkte Nachfrage ............................................ 54 11. Produktion .................................................. 55 a) Land- und Forstwirtschaft .................................. 55 b) Industrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 c) Bauwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 111. Binnen- und Außenhandel .................................... 59 IV. Verkehr .................................................... 60 V. Verbrauch .................................................. 61 a) Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte ...................... 61 b) Besteuerung des Verbrauchs .................................. 61 c) Volkswirtschaftlicher Verbrauch .............................. 62 VI. Bestand an Einrichtungen und Gütern ............................ 63 C. Originale Werte und Mengen in einer Quelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 65 8 Inhaltsübersidtt D. Transformation von Mengen- und Wertangaben ....................... . 66 r. Absolute Preise .............................................. 66 a) Preise ................................................... . 66 b) Löhne und Verdienste ..................................... . 67 c) Kurse ................................................... . 67 d) Zinsen ......... , ..................................... , .. . 67 Ir. Relative Preise ............................................. . 68 E. Abgeleitete Werte ................................................ 70 r. Landwirtschaftliche Produktionswerte ............................ 70 H. Industrielle Produktionswerte .................................. 71 IH. Einkommensberechnungen ...................................... 71 IV. Input-Output-Tabellen ........................................ 72 F. Abgeleitete Mengen ................................................ 73 r. Eliminierung von Preisbewegungen .............................. 73 H. Berechnung von Realwerten .................................... 75 IH. Messung der volkswirtschaftlichen Produktivität .................. 76 Quellen ............................................................ 78 Schlagwortregister .................................................... 81 9 1. Kapitel: Bestimmungsgrößen der Nachfrage A. Quantifizierung der Nachfrage Der Umfang der Nachfrage hängt von den Bedürfnissen und der Kaufkraft der ver schiedenen Träger der Nachfrage ab. Auch die anbietenden Unternehmen wirken auf die Nachfragebildung ein. Die Nachfrage realisiert sich im Kaufentschluß und im Kaufakt. Sie findet ihre Begrenzung schließlich in der Marktsättigung 1. Um die Nach frage quantifizieren zu können, bedarf es der zeitlichen Abgrenzung. Die der Frage stellung adäquate Zeiteinheit kann sehr klein sein, z. B. eine Stunde oder weniger im Spitzenverkehr der Straße oder im Verbrauch von elektrischer Energie. Sie kann aber auch ziemlich lang sein, z. B. mehrere Jahre für Investitionen im öffentlichen Bereich. Dazwischen liegen die üblichen Zeitabschnitte der Kalendereinteilung. Immer ist also eine Größenbestimmung der Nachfrage von der gewählten Zeiteinheit abhängig. Eine Größe der »momentanen Nachfrage« gibt es nicht. Innerhalb des gewählten Zeitraums wird die Nachfrage sowohl hinsichtlich der Ware oder Leistung als auch hinsichtlich des Geldes quantitativ begrenzt. - Da die Realisierung der Nachfrage nicht ohne ein entsprechendes Angebot möglich ist, kommen stets vier Quantitätsmomente in Betracht: - der Warenbegehr - die Bereitstellung von Geld - die Bereitstellung von Ware - der Geldbegehr. Der einzige Weg, um die Nachfrage zu quantifizieren, besteht in der Erstellung und Auswertung von Statistiken. Da es sich nicht darum handeln kann, die Nachfrage eines einzelnen Individuums zu ermitteln, sondern nur darum, die Nachfrage als Marktgröße abzuschätzen, ist stets die der Statistik eigentümliche Methode der zahlenmäßigen Massenbeobachtung notwendig. Hierzu ist vorweg zu sagen, daß es primäre Statistiken der Nachfrage nicht gibt. Die Nachfrage schlägt sich primär in den Auftragsbüchern der Unternehmen oder im Kaufbegehr am Ladentisch nieder. Sie ist also allenfalls Gegenstand der Betriebsstatistik, jedoch in den wenigsten Fällen Gegenstand einer nach Raum und Zeit umgrenzten, überbetrieblichen Statistik. Schon die nächste Stufe, der Kauf oder der Umsatz, ist kein primärer Ausdruck der Nachfrage mehr, weil in ihnen nur die realisierte Nachfrage, nicht aber die ursprünglich an den Anbieter heran tretende Nachfrage zum Ausdruck kommt. Wenn somit im Rahmen der Marktforschung »Nachfrage« quantifiziert und analysiert werden soll, so ist dies überwiegend nur auf dem Wege über Indikatoren möglich, welche die Nachfrage widerspiegeln. Diese Indikatoren müssen statistische Größen sein, 1 Vgl. hierzu Clodwig Kapferer und Wolfgang K. A. Disch: Marktnachfrage. Band 1 des Kompendium der Absatzwirtschaft. Köln und Opladen 1968. 11 Bestimmungsgrößen der N ad!.frage die allen Anforderungen der Statistik genügen, d. h., sie müssen hinreichend genau definiert, sinngemäß gegliedert und mit der im Rahmen des Möglichen liegenden Zu verlässigkeit ermittelt worden sein. Häufig ist es nur möglich, Anhaltspunkte für die Größe der Nachfrage durch Kombination mehrerer Indikatoren zu gewinnen. In der Marktwirtschaft ist die Nachfrage primär eine Wert größe, also eine Kombi nation von Menge und Preis. Dies entspricht der zweiseitigen quantitativen Begren zung durch die Menge der begehrten Ware und durch die Menge des verfügbaren Geldes. Aus diesen beiden Mengenbegrenzungen ergibt sich der Preis. Die Dringlichkeit der frage schlägt sich wie alle anderen Motive stets in diesen beiden Quantitäten nieder; sie ist also keine besondere Nachfragegröße, ganz abgesehen davon, daß sie auch nicht meßbar wäre. Entsprechendes gilt für die Angebotsseite. Auch diese muß häufig als Indikator der Nachfrage herangezogen werden, z. B. der Umfang der Produktion, wenn keine anderen Größen wie Auftragseingang und Kauf (Umsatz) zur Verfügung stehen. Immer ist die Höhe der Nachfrage von der Zahl und Art ihrer Träger bestimmt. Der monetäre Ausdruck der Nachfrage, die Wertgröße, hängt vom Einkommen der Träger und von der Struktur dieses Einkommens ab. Die nachgefragten Mengen ergeben sich aus der Reduktion der wertmäßigen Nachfrage durch die nominalen Preise je Güter einheit. Die »Preise« in weitestem Sinne sind stets die Mengenregler, auch wenn es machmal so aussieht, als ob die Menge eines Gutes der primäre Inhalt der Nachfrage wäre. Die nachgefragte Menge kann nur dann virulent werden, wenn die erforderliche Geldkaufkraft dafür vorhanden ist. Aus diesem Grunde sind für die Größenbestim mung der Nachfrage, seien es die Werte oder die Mengen, die quantitätsneutralen Durchschnittspreise als Transformatoren notwendig. Angelsächsischem Sprachgebrauch folgend hat es sich auch eingebürgert, die Preiskomponenten, die zur Reduktion von Wertgrößen auf Mengengrößen benutzt werden, Deflatoren (deflators) zu nennen. Erst aus dem Dreiec:k »Wert-Preis-Menge« ergi'bt sich die Möglichkeit, die Größen ordnung der Nachfrage geldwirtschaftlich und güterwirtschaftlich abzuleiten. Beide Seiten stehen stets in einem funktionalen Zusammenhang. Indes muß dieser bei der praktischen Arbeit zuweilen vernachlässigt werden, z. B. bei der Verwendung von Preisindexziffern, die unter der Annahme gleichbleibender Mengen berechnet werden. Hier soll einleitend nur so viel gesagt werden, daß die Ermittlung von Nachfragegrößen nicht nur mit einer Fülle von sachlichen Schwierigkeiten, sondern auch mit statistisch methodologischen Problemen behaftet ist. Nur derjenige, der das Zahlenmaterial nach seinem sachlichen Inhalt richtig zu handhaben weiß und der die Grenzen der Aussage kraft bei der Auswertung der Statistiken übersieht, vermag eine brauchbare quanti tative Analyse der Nachfrage durchzuführen. B. Aussagekraft der statistischen Daten Die statistische Zahl, ob Summe oder Durchschnitt, verdec:kt stets das Individuelle der Person, der Sache oder des Vorganges, auf die sie sich bezieht. Ihre Aussagekraft wird durch ihren sachlichen Inhalt, durch die Definition der statistischen Masse und durch die ihr zugelegten Merkmale bestimmt. Vor allem ist ein statistischer Durchschnitt nie- 12

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