ebook img

Die baltischen Länder und Europa in der Frühen Neuzeit PDF

426 Pages·2015·3.153 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Die baltischen Länder und Europa in der Frühen Neuzeit

Norbert Angermann, Karsten Brüggemann, Inna Põltsam-Jürjo (Hg.) Die baltischen Länder und Europa in der Frühen Neuzeit QUELLEN UND STUDIEN ZUR BALTISCHEN GESCHICHTE Herausgegeben im Auftrag der Baltischen Historischen Kommission von Karsten Brüggemann, Matthias Thumser und Ralph Tuchtenhagen Band 26 Norbert Angermann, Karsten Brüggemann, Inna Põltsam-Jürjo (Hg.) Die baltischen Länder und Europa in der Frühen Neuzeit 2015 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung und der Baltischen Historischen Kommission. Die Arbeit an dem Band wurde durch die Wissenschaftsförderung der Republik Estland (IUT 31-6) ermöglicht. Norbert Angermann ist Professor a.D. für Mittlere und Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte an der Universität Hamburg. Karsten Brüggemann ist Professor für Estnische und Allgemeine Geschichte an der Universität Tallinn. Inna Põltsam-Jürjo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut der Universität Tallinn. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar. Umschlagabbildung: Der Hafen von Riga. Unbekannter Künstler, zweite Hälfte des 17. Jhs. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Rigaer Museums für Stadtgeschichte und Schifffahrt (VRVM 53844). © 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Druck und Bindung: Strauss, Mörlenbach Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-412-50118-1 Inhalt Norbert Angermann, Karsten Brüggeman, Inna Põltsam-Jürjo Einleitung..................................................................................................1 Erwin Oberländer Das Konzept der Frühen Neuzeitund die Geschichte Estlands,Livlands und Kurlands 1561–1795........................................................................11 Martin Klöker Koloniales Modell und regionale Literatur. Die deutsch-livländischen Literaturbeziehungen der Frühen Neuzeit.......37 MarinaBessudnova Groß-Novgorod zwischenMoskau undLivlandum die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert..................................................................67 Anti Selart Johann Blankenfeld undRussland.........................................................105 StefanHartmann Aspekte derAußenbeziehungenLivlands im SpiegelderKorrespondenz Herzog Albrechts von Preußen (1525–1570).........................................131 MadisMaasing Die Metropolitanverbindung Rigas mit denpreußischen Bistümern zur Zeit des Erzbischofs Wilhelm von Brandenburg...............................165 IvarLeimus DieMünzbeziehungen zwischen Livland und seinen Nachbarn im 16. Jahrhundert................................................................................189 InnaPõltsam-Jürjo Außenbeziehungen der livländischen Stadt Neu-Pernauin der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.......................................................205 VI Inhalt GvidoStraube Das Scheitern der von Polen-Litauen begonnenen Gegenreformation in Livland..............................................................................................217 LeaKõiv Reval und die Kirchenpolitik Schwedens...............................................227 VolkerKeller Zu den Anfängen der Beziehungen zwischenKurland und England (1606–1615)............................................................................257 AndreasFülberth Noch immer ein Forschungsdesiderat? Aspekte der kurländisch- niederländischen Beziehungen zur Zeit Herzog Jakobs...........................269 EnnKüng Jacob Porteus’Manufakturgewerbe in Narvain der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts..............................................................................285 Dirk-GerdErpenbeck Glasmacher und Glashütten im Baltikum im 18. Jahrhundert...............301 ViktorNikolaevičZacharov Kaufleute aus dem Baltikum in russischen Städtenwährend des 18. Jahrhunderts..............................................................................329 BoguslavDybaś Johann Reinhold Patkul (1660–1707) und die „Kapitulation“ der livländischen Stände mit August dem Starken (1699)– zwischen fürstlichemAbsolutismus und Ständestaat..............................355 MatiLaur Generalgouverneur George von Browneund die „gute Policey“ in Livland in den 1760er Jahren............................................................371 Die Autorinnen und Autoren.................................................................383 Register..................................................................................................391 Norbert Angermann, Karsten Brüggemann, Inna Põltsam-Jürjo Einleitung Der vorliegende Sammelband enthält Beiträge, die auf eine Tagung zurück- gehen, und dazu passende weitere Aufsätze, deren Autoren die Möglichkeit zur Veröffentlichung in dieser Publikation geboten wurde. Bei der Tagung handelte es sich um das 62. Baltische Historikertreffen vom 6. bis 7. Juni 2009 in Göttingen. Das Thema „Die baltischen Länder und Europa in der Frühen Neuzeit“ bildete dort einen Schwerpunkt. Organisiert wurde die entsprechende Vortragsfolge von Norbert Angermann und Erwin Oberlän- der; ihre Finanzierung hatten dankenswerterweise die GERDA HENKEL STIFTUNG und die MÖLLGART-STIFTUNG übernommen. Im Rahmen der Göttinger Treffen der Baltischen Historischen Kommission wurde damit erstmals speziell eine Gruppe von Frühneuzeithistorikern zusammengeführt. Die spätere Heranziehung von weiteren Autoren sollte die vergleichsweise vernachlässigte Forschung zur baltischen Geschichte der Frühen Neuzeit zu- sätzlich anregen, und mit der Publikation auch ihrer Beiträge verbindet sich die Hoffnung, dass unser Band einen genaueren Einblick in dieses Arbeits- feld ermöglicht. Bei der Region, deren europäische Verbindungen in den folgenden Auf- sätzen untersucht werden, handelt es sich um das Gebiet des heutigen Est- land und Lettland. Während der drei Jahrhunderte von etwa 1500 bis 1800, für die im Blick auf Europa die Bezeichnung „Frühe Neuzeit“ etabliert ist, existierte dort die Gutswirtschaft mit unfreien estnischen und lettischen Bauern einschließlich einer anfänglichen Übergangsphase als Kontinuum. Aber nur von einem Teil der Historiker wurde dieser Zeitraum auch für die Periodisierung der baltischen Geschichte übernommen. Denn in der politi- schen Entwicklung dieser Region gab es in der Zeit nach 1500 auffälligere Umbrüche. Bis 1561 bestand „Livland“ im älteren, die späteren Teilgebiete Est-, Liv- und Kurland umfassenden Sinn aus einem Verbund von geistli- chen Herrschaftsbildungen mit deutscher Oberschicht. Die wichtigsten Be- standteile dieses im 13. Jahrhundert entstandenen Gefüges waren das Terri- torium des livländischen Zweiges des Deutschen Ordens und das Erzstift Riga. Infolge der militärischen Schläge des Moskauer Herrschers Ivan Groz- nyj, der 1558 den Livländischen Krieg entfesselte, ging diese altlivländische 2 Norbert Angermann, Karsten Brüggemann,Inna Põltsam-Jürjo Konföderation unter, denn die schutzsuchenden Livländer mussten sich den anderen Nachbarmächten unterwerfen. So entstand das polnisch-litauische Lehnsherzogtum Kurland, während das sonstige Territorium im Wesentli- chen unter die direkte Herrschaft Polen-Litauens und Schwedens gelangte. Die Entscheidungen dafür fielen im Jahre 1561, das deshalb zumeist als Jahr der Epochenwende vom Mittelalter zur Neuzeit gilt. Um eine verbindliche Festlegung des Beginns und des Endes der Frühen Neuzeit in der baltischen Region wollen wir uns hier jedoch nicht bemühen, zumal sich die heutige Literatur über Periodisierungsfragen in dieser Hinsicht generell zurückhal- tend zeigt. Als weitere höchst bedeutsame Zäsur sei aber noch das Jahr 1710 er- wähnt, in dem im Kontext des Großen Nordischen Krieges (1700–1721) die russische Inbesitznahme Estlands und Livlands besiegelt wurde. Auch in der Zwischenzeit fungierteder baltische Raumwiederholt als Expansionsziel der miteinander rivalisierenden Nachbarmächte bzw. als Aufmarschgebiet russischer, schwedischer und polnisch-litauischer Truppen. Dabei stieg Schweden, das seinen baltischen Besitz zuungunsten Polen-Litauens im 17. Jahrhundert erweiterte, zur nordosteuropäischen Vormacht auf, bis es im frühen 18. Jahrhundert darin von Russland abgelöst wurde. Außer dem damit angesprochenen politisch-militärischen Bereich gelan- gen im Falle der baltischen Region in unserer Epoche weitere europäische Verbindungen deutlich in das Blickfeld. Baltische Städte, allen voran Riga, stellten wie schon in der Hansezeit wichtige Zentren des Fernhandels dar. Neben der Ausfuhr des einheimischen Getreides vermittelten sie einen Teil des Warenstromes zwischen Norddeutschland und den Niederlanden im Westen und Russland, Weißrussland und Litauen im Osten. Seit den 1520er Jahren verbreitete sich das lutherische Glaubensbekenntnis in Liv- land, später kam es zu Einflüssen des aus dem Luthertum hervorgegangenen Pietismus. Wie bei diesen kirchlichen Verbindungen gingen auch bei den kulturellen die meisten Impulse von den deutschen Ländern aus, daneben verdient der kulturelle Transfer aus den Niederlanden namentlich für das 17. Jahrhundert besondere Beachtung, ebenso damalige schwedische Ein- wirkungen.Im 18. Jahrhundert war die Rolle des baltischen Gebiets als kul- turelle Brücke zwischen Deutschland und Russland sehr erheblich. Es steht also außer Zweifel, dass die frühneuzeitlichen Europabeziehungen dieses Raumesein sehr bedeutendes Forschungsgebiet darstellen. Extra hingewiesen sei noch auf eine Besonderheit der Entwicklung in der baltischen Region. Eine eigene Außenpolitik betrieb nach 1561 nur noch das Herzogtum Kurland. Die frühneuzeitlichen Provinzen Estland und Liv-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.