Jurgen Bischof Die Balanced Scorcard als Instrument einer modernen Controlling-Konzeption WI RTS CH AFTSWI SSE NS C H AFT Schriftenreihe fiir Controlling und Unternehmensfiihrung Edition Osterreichisches Controller-Institut Herausgegeben von Prof. Dr. RoU Eschenbach, Prof. Dr. Gerhard Speckbacher Dr. Rita Niedermayr-Kruse In der Reihe werden wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen zukunftsorientierte Unternehmensfi.ihrung und Controlling veroffent licht. Diese Publikationen richten sich an Leser in Wissenschaft und Wirtschaft, die an Antworten auf aktuelle Fragen der angewandten Betriebswirtschaftslehre interessiert sind. Mit dieser Reihe werden die "Schriften des Osterreichischen Con troller-Instituts" fortgesetzt, die seit 1985 im Verlag der Universitats buchhandlung der Wirtschaftsuniversitat Wien erschienen waren. Jurgen Bischof Die Balanced Scorecard als Instrument einer modernen Controlling-Konzeption Beurteilung und Gestaltungsempfehlungen auf der Basis des Stakeholder-Ansatzes Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Gerhard Speckbacher Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Katholische Universitat Eichstatt-Ingolstadt, 2001 1. Auflage Dktober 2002 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2002 Lektorat: Ute Wrasmann 1 Brit Voges Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-7614-5 e-ISBN-13:978-3-322-81418-0 001: 10.1007/978-3-322-81418-0 Geleitwort VerOffentlichungen zum Thema Balanced Scorecard existieren inzwischen in beachtli cher Zahl. Die vorliegende Arbeit unterscheidet sich yom uberwiegenden Teil dieser Literatur, indem sie in wissenschaftlich fundierter Weise (d. h. unter Bezugnahme auf ein kIar definiertes methodisches Instrumentarium) Anwendungsbedingungen, innovati yes Potenzial und Grenzen dieses Konzeptes herausarbeitet. Hierauf aufbauend wird zudem eine ganze Reihe nutzlicher und interessanter Verbesserungsvorschliige fUr einen effektiveren Einsatz entwickelt. Besonders hilfreich fUr die betriebliche Praxis ist die Diskussion der Ergebnisse einer umfassenden Erhebung zum praktischen Einsatz der Balanced Scorecard in deutschen Untemehmen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist erfreulich, dass Jiirgen Bischof mit der vorliegenden Arbeit belegt, dass scheinbare Modethemen auch auf eine wissenschaftlich fundierte Weise angegangen werden konnen. Aus praktischer Sicht ist an der Arbeit beeindruckend, dass die wissenschaftliche Fun dierung nicht mit abgehobenen, schwer zugiinglichen Begriffiichkeiten einhergeht, wo durch gerade der praktisch orientierte Leser die Arbeit mit Gewinn lesen wird. Aus personiicher Sicht empfinde ich es als glucklichen Umstand, dass ich als Betreuer der vorliegenden Doktorarbeit in Herrn Dr. Jiirgen Bischof nicht nur einen ausgezeich neten Mitarbeiter hatte, sondem auch einen stets kritischen, aber ebenso begeisterungs fahigen Gespriichspartner in okonomischen und dariiber hinaus gehenden Fragen. Gerhard Speckbacher Vorwort Erfiillt die Balanced Scorecard die in sie gesetzten hohen Erwartungen, oder wird das Konzept in wenigen Jahren als Modeerscheinung ad acta gelegt werden? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt und den Kern meiner Uberlegungen, die in dieser Arbeit dargestellt sind. Robert S. Kaplan und David P. Norton entwickelten das Konzept der Balanced Score card aus der Praxis heraus, indem sie gemeinsam mit Unternehmen Uisungsm6glichkei ten fUr erkannte Probleme erarbeiteten und durch Versuch und Irrtum weiter verfeiner ten. Diese Praxiserprobtheit trug sicherlich zur schnellen Verbreitung des Konzeptes bei, und die Erfahrungen - auch meine eigenen - beim Einsatz in der Unternehmenspra xis scheinen seine Niitzlichkeit zu bestatigen. Solche "success stories", die inzwischen auch in groBer Zahl vorliegen, geniigen aller dings nicht, urn die eingangs gestellte Frage zufriedenstellend zu beantworten. Deshalb wurde in dieser Arbeit bewusst eine andere Vorgehensweise gewiihlt. Zurn einen wird durch eine Befragung der DAX-IOO-Unternehmen der Verbreitungsgrad und der Stand der Anwendung in deutschen Unternehmen dargestellt. Zurn anderen wird das Konzept der Balanced Scorecard auf der Basis einer modemen Controlling-Sichtweise, in die die neuen Erkenntnisse der Untemehmenstheorie einflie Ben, untersucht. Grundlage meiner Uberlegungen war die Neue Institutionen6konomik, die mich von Anfang an faszinierte - und dies immer noch tut, weil sie die Funktions weise von Unternehmen auffundierte, aber dennoch immer einfach verstandliche Weise erkli!.rt. Urn eine soIche Darstellung habe ich mich auch in dieser Arbeit bemiiht. Meinem akademischen Lehrer, Herm Prof. Dr. Gerhard Speckbacher, danke ich vor allem dafUr, dass er mich - intensiv und personlich - mit dieser Sichtweise vertraut ge macht hat. Dariiber hinaus gilt ihm mein herzlicher Dank fUr seine auch unter erschwer ten Rahrnenbedingungen vorbildliche Betreuung und Unterstiitzung. Ebenso danke ich Herm Prof. Dr. Anton Burger fUr die Ubemahme des Koreferats und allen Kolleginnen vm Vorworl und Kollegen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultiit der Katholischen Universitiit Eichstiitt-Ingolstadt fUr die ausgezeichnete Zusammenarbeit und die vieWiltige Unter sllitzung, die ich dort genieBen durfte. Zu groBem Dank bin ich selbstverstiindlich auch allen Ansprechpartnern der Untemehmen, die an der empirischen Studie teilnahmen, verpflichtet. Jiirgen Bischof Inhaltsverzeichnis v Geleitwort ......................................................................................................................... Vorwort. ......................................................................................................................... VII Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ IX Abbildungsverzeichnis ................................................................................................. XIII Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... XV Abkiirzungsverzeichnis ............................................................................................... XVII Einmhrung ....................................................................................................................... 1 Teil I Aufgaben des Controlling ond Anforderungen an die Instrumente ............ 5 1 Systematisierung der ControUingaofgaben ond -instrumente in der Literatur .. 7 1.1 Zugrunde liegende Controlling-Konzeptionen ..................................................... 7 1.1.1 Erlltuterungen zu den Begriffen "Controlling" und "Controller" ............. 8 1.1.2 Uberblick der verschiedenen Anslttze ....................................................... 9 1.1.2.1 Sachlicher und personeller Koordinationsbedarf. ..................... ll 1.1.2.2 Koordinationsorientierte Controlling-Konzeption .................... 13 1.1.2.3 Ansatz des Controlling als Rationalitatssicherung ................... 16 1.1.2.4 Zusammenfassung .................................................................... 18 x Inhaltsverzeichnis 1.2 Systematisierungsansatze fUr Controllingaufgaben und -instrumente ............... 19 1.2.1 Planungs-und kontrollorientierter Systematisierungsansatz .................. 20 1.2.2 Fiihrungsgesamtsystemorientierter Systematisierungsansatz ................. 23 1.3 Zusammenfassung ............................................................................................. 25 2 Neoklassischer Ansatz: Technologische Sichtweise des Unternehmens ............. 27 2.1 Zugrunde liegendes Untemehmensmodell ........................................................ 29 2.2 Aufgabenstellung des Controlling und Anforderungen an die Instrumente ...... 31 3 Property-Rights-Ansatz: Unternehmen als Geflecht vollstandiger Vertrage .... 35 3.1 Transaktionskosten und Verfiigungsrechte als theoretische Grundlage ............ 35 3.1.1 Transaktionskosten ................................................................................. 36 3.1.2 Verfiigungsrechte und exteme Effekte ................................................... 37 3.1.3 Property-Rights-Theorie ......................................................................... 40 3.2 Zugrunde Jiegendes Untemehmensmodell ........................................................ 42 3.2.1 Klassische kapitalistische Firma ............................................................ 42 3.2.2 Prinzipal-Agent-Theorie ......................................................................... 44 3.2.3 Verhaltensunsicherheit ........................................................................... 46 3.2.3.1 Qualitiitsunsicherheit ................................................................ 46 3.2.3.2 Moral Hazard ........................................................................... 48 3.2.3.3 Second-Best-Anreizvertriige .................................................... 50 3.2.3.4 Komplexe Verhaltensunsicherheiten ....................................... 51 3.2.4 Untemehmenssichtweise ........................................................................ 52 3.3 Aufgabenstellung des Controlling und Anforderungen an die Instrumente ...... 54 4 Moderne Controlling-Konzeption: Stakeholder-Ansatz ..................................... 59 4.1 Zugrunde liegendes Modell des Untemehmens als Geflecht unvollstiindiger Vertrage ............................................................... 60 4.1.1 Unvollstiindige Vertrage ......................................................................... 61 4.1.2 Spezifische Investitionen und Holdup .................................................... 64 4.1.2.1 Spezifische Investitionen ......................................................... 64 4.1.2.2 Holdup ...................................................................................... 65 4.1.2.3 Immaterielle Vermogenswerte ................................................. 66 4.1.2.4 Wechselseitige spezifische Investitionen ................................. 68 Inhaltsverzeichnis XI 4.1.3 Eigentum an einem Unternehmen ........................................................... 69 4.1.4 Reputation und Unternehmenskultur ...................................................... 73 4.1.4.1 Reputation ................................................................................. 73 4.1.4.2 Unternehmenskultur ................................................................. 76 4.1.5 Unternehmenssichtweise ......................................................................... 78 4.2 Strategische Bedeutung der Stakeholder-Beziehungen ...................................... 81 4.2.1 Stakeholder-Ansatz und Shareholder-Value-Konzept ............................ 82 4.2.2 Wertbeitrag impliziter Ansprilche der Stakeholder ................................ 83 4.2.3 Aneignung der Quasirente durch die Stakeholder .................................. 85 4.2.4 Management der Stakeholder-Beziehungen ........................................... 87 4.3 Aufgabenstellung des Controlling und Anforderungen an die Instrumente ....... 90 Tell II Analyse des Balanced-Scorecard-Ansatzes ................................................... 93 5 Konzept der Balanced Scorecard - Beschreibung anhand der Zielsetzungen ... 95 5.1 Balanced Scorecard als Performance-MeasureMent-System ............................. 97 5.1.1 Entwicldungen im Performance Measurement.. ..................................... 97 5.1.2 Nonfinancial Performance Measurement: Berilcksichtigung nicht-finanzieller GroBen ......................................... l04 5.2 Balanced Scorecard als Management-System zur Strategieumsetzung ........... 109 5.2.1 Strategieldiirung: Explikation der Strategie .......................................... 111 5.2.2 Kommunikation der Strategie im Untemehmen ................................... 115 5.2.3 Operationalisierung: Ubersetzung der Strategie in operative MaBnalunen ............................ 117 5.2.4 Verhaltenssteuerung: Ausrichtung der Handlungstriiger an der Strategie ............................... 118 5.2.5 Strategisches Lemen: Uberprilfung und Anpassung der Strategie ........ 121 5.2.6 Exteme Kommunikation der Strategie ..................................................1 22 6 Verbreitung und Stand der Anwendung des Balanced-Scorecard-Konzeptes ..................................................................... 125 6.1 Vorhandene Untersuchungen ........................................................................... 125 6.2 Beschreibung der empirischen Erhebung ......................................................... 127 6.3 Ergebnisse der empirischen Erhebung ............................................................. 130