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Die Bahnen der Stadt Cöln: Festschrift zur XIV. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn-Verwaltungen im Jahre 1913 zu Cöln PDF

280 Pages·1913·16.788 MB·German
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Die Bahnen der Stadt Cöln Die Bahnen Stadt Cöln der Festschrift zur XIV. Hauptver sammlung des Vereins Deutscher Straßenbahn-und Kleinbahn -Ver waltungen im Jahre 1913 zu Cöln Tm Auftrage des Oberbürgermeisters verfaßt von ~r.::~ng. Kayser Regierungsbaumeister a. D., Direktor der Bahnen der Stadt Cöln Mit IIS Textfiguren, 2 Plänen und dem Tarif der städtischen Bahnen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH IgI3 Additional material to tbis book can be downloaded from bttp:/Iextras.springer.com ISBN 978-3-662-24238-4 ISBN 978-3-662-26351-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-26351-8 Vorwort. Nur wenige jahrzehnte sind vergangen, seitdem die ersten bescheidenen Pferdebahnen und überland-Dampfbahnen in Betrieb genommen wurden. Aus den unscheinbaren Anfängen haben sich inzwischen umfangreiche Verkehrsuntemehmungen entwickelt, mehr als 2 Milliarden Mark sind allein in Deutschland innerhalb der letzten drei jahrzehnte in diesen nur dem Ortsverkehr dienen den Unternehmungen angelegt worden, und aus den kleinen Bah nen, an deren Daseinsberechtigung man bei ihrer Entstehung viel fach zweifelte, ist mittlerweile ein Faktor geworden, ohne den das Leben einer Großstadt, der Wettbewerb unserer deutschen In dustrie auf dem. Weltmarkt, das Blühen der Landwirtschaft und vor allem auch die Lösung der Wohnungsfragen in den großen Städten nicht mehr denkbar ist. In ihrer technischen Entwick lung zum Teil sogar den Vollbahnen vorausgeeilt - erinnert sei an die elektrische Zugförderung und selbsttätige Streckensiche rung - haben die Straßenbahnen und Kleinbahnen heute auf dem Gebiete der Personenbeförderung und der Güterbeförderung eine gewaltige Aufgabe zu bewältigen. In der Personenbeförderung weisen die preußischen Straßen- und Kleinbahnen zusammen eine jahresleistung auf, die bereits auf etwa das I,6fache der Lei stung der preußischen Staatsbahnen angewachsen ist. In der Güterbeförderung werden sie künftig auf dem Gebiete des Orts verkehrs mehr als heute zur Entlastung der Vollbahnen dienen müssen, bei denen sich dieser Verkehr immer mehr als ein Hemmnis für die Erfüllung der Hauptaufgaben des großen Durch gangsverkehrs herausstellt. VI Vonvort. Wenn es unter diesen Umständen schon an und für sich von großem Interesse ist, die Organisation, den Bau und Betrieb und die Ergebnisse eines dem Ortsverkehr dienenden Eisenbahn unternehmens, das zu den größten dieser Art in Deutschland gehört, kennen zu lernen, so tritt bei den Cölner Bahnen be sonders der Umstand hinzu, daß es sich um eine Verkehrsanstalt handelt, die sich seit langen Jahren nicht nur die Personenbeför derung sondern auch die Güterbeförderung in großem Maßstabe zur Aufgabe gemacht hat, die nicht allein Kleinbahnen sondern auch eine dem preußischen Gesetz vom 3. November 1838 unter worfene Nebenbahn umfaßt. Der Umstand, daß in diesem Jahre in Cöln die 14. Ha upt versammlung des Vereins Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn verwaltungen stattfindet, hat den äußeren Anlaß zur Heraus gabe dieser Schrift gegeben. Möge sie nicht nur in Fachkreisen sondern auch darüber hinaus im Publikum eine freundliche Aufnahme finden und dazu beitragen, weitere Kreise darüber aufzuklären, zu welcher Bedeutung sich die dem Ortsverkehr dienenden Bahnen emporgeschwungen haben, daß es auch bei diesen Unternehmen stets gilt, die verschiedenen Interessen der Allgemeinheit auszugleichen und daß es daher nicht immer mög lich ist, die Wünsche einzelner Gruppen in Erfüllung zu bringen. Cöln, im Juli 1913. Der Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Seite Vorwort. I. Entstehung und Entwicklung der Bahnen I II. Wahrung der öffentlichen Interessen 25 III. Ordnung der Verwaltung 32 Deputation 32 Direktion 33 Beamte .. 35 Arbeiter 36 IV. Zentralbureau 43 Statistik . 43 Kassen- und Rechnungswesen 43 Materialienbeschafiung und Verwaltung 45 Fundsachen . . . . . . . 49 Wohlfahrtseinrichtungen . 49 V. Finanzwesen . . . . . . . . 61 VI. Betrieb und Verkehr .... 74 Betriebsdienst des Personals . 74 Fahrplan und Dienstpläne . • 79 Tarife •......•..• 92 Unfälle und Sicherheitsdienst 105 Feststellung der Betriebseinnahme, Abrechnung 112 Verkehrsstatistik •...••. 115 VII. Betriebsmittel, Werkstätten • . • . • • 121 VIII. Elektrizitätslieferung und Leitung . . • 169 Stromerzeugung und Stromverbrauch 169 Leitungsanlagen . . . . . . 180 IX. Gleis- und Stellwerksanlagen . 200 X. Hochbauten . 221 XI. Nebenbetriebe . . . . . . . • 228 Anhang. Gerichtsentscheidungen, betr. Ersatz der Kosten für Telegraphen- und Telephon- schutz ..... _ ......... _ . _ ... _ ... __ . __ ...... 231 Abb. I. Sachsen-Ring zu Cöln. I. Entstehung und Entwicklung der Bahnen. A. Straßenbahn. Nachdem am 22. Juni 1865 auf Grund ausländischer Erfahrungen die erste deutsche Pferdebahn von Berlin nach Charlottenburg in Betrieb ge nommen war, begann man zu Anfang der 70er Jahre auch in Cöln mit Ver handlungen über den Bau von Pferdebahnen. Im Jahre 1875 beantragte der Konsul E. Hardt aus Cöln1) bei der Stadtgemeinde die Anlage einer Pferdebahn nach Nippes und nach Ehrenfeld, aber erst am 19. Oktober 1876 gab die Stadt Cöln, die anfänglich von dem Pferdebahnbetrieb Unzuträglich keiten in ihren Straßen befürchtete, die Zustimmung zum Bau von Pferde bahnlinien, die von Cöln ausgehend nach Lindenthai, Melaten, Ehrenfeld, Nippes-Flora und Bayenthal führen sollten. Am 15. März 1877 schloß Herr Hardt zur Anlage von Pferdebahnen auf den nach Cöln bzw. Deutz führenden Provinzialstraßen einen Vertrag mit der Kgl. Regierung als Straßen-Eigen- 1) Ernst Hardt, geboren am 22. September 1837 zu Cöln, gestorben am 7. August 1898 zu Cöln, betrieb in Cöln Weinhandel und war Konsul der Republik Peru. Die Bahnen der Stadt Cöln. 2 Entstehung und Entwicklung der Bahnen. tümerin ab und übertrug alsdann seine Berechtigungen einer unter Heran ziehung belgisehen Kapitals gegründeten Kommanditgesellschaft E. Hardt und Co. Als erste wurde am 28. April 1877 die Pferdebahnlinie Deutz-Kalk in Betrieb genommen, bald darauf folgte die Inbetriebnahme der Linien zu den damals ebenfalls noch nicht eingemeindeten Vororten Ehrenfeld, Nippes, Lindenthai, Bayenthal und zuletzt Mülheim am Rhein. Der Erfolg dieses Betriebes machte die Stadt Cöln geneigt, nunmehr auch Pferdebahnen im Innern der Stadt zuzulassen. Auf Grund einer städtischen Ausschreibung erhielt Herr Frederic de la Hault1) aus Brüssel die Genehmigung zum Bau einer innerstädtischen Pferdebahn, und nachdem am 29. Juli 1879 zwischen Abb. z. Konsul E. Hardt. Abb. 3. F. de la Hault. ihm und der Stadt Cäln ein Vertrag abgeschlossen war, wurden in den Jahren 1879 und 1880 die engere alte Rundbahn und die Strecke Dom-Zoologischer Garten in Betrieb genommen. Beide Pferdebahnunternehmen wurden zunächst getrennt geführt, doch entstanden bald Wettbewerbsstreitigkeiten, die es angezeigt erscheinen ließen, die Unternehmen, die beide ausschließlich oder vorwiegend mit bel gischem Kapital arbeiteten, zu vereinigen. Die Verschmelzung fand im April 1882 statt, die neue Gesellschaft erhielt den Namen Societe Ano nyme de Tramways de Cologne mit Sitz in Brüssel und Domizil in Cäln. Aus belgischem Kapital waren damals die meisten Pferdebahnen im westlichen und südlichen Deutschland, so in Frankfurt a. M., Barmen Elberfeld, München, Düsseldorf und Mannheim , gebaut worden, da deut- ') FrCdcric de la Hault, geboren am IS. Februar 1826 zu Antwerpen, gestorben am 24. Juli 1882 zu Brüssel, Straßenbahn. 3 sches Kapital zu jener Zeit für diese Zwecke noch nicht genügend zur Verfügung stand. Die neue Gesellschaft schloß am 19. Juli 1882 einen neuen Vertrag mit der Stadt Cöln, der im Jahre 1886 aus Anlaß der mächtig einsetzenden Ent wickelung der Neustadt erweitert wurde. Auf Grund dieses Vertrages und der mit den Außen gemeinden geschlossenen Verträge wurde das Bahnnetz inner halb der alten Festungswerke mit den Linien der Vororte so zusammengebaut, wie es in den Hauptlinien auch heute noch besteht. Das ganze Netz hatte um die Mitte der 80er Jahre eine Bahnlänge von annähernd 40 km. Die Ent wickelung des Unternehmens zeigt folgende Tabelle: Tabelle 1. 1883 I 1884 1885 I 1886 I 1887 I 1888 I 1889 I 1890 I I I ! Einnahme .. M 750286/ 808649 809886: 839IIl 925489104939711 12402? 184762 I. An Pferden waren vorhanden 274 254 2521 302 314 321 351 372 1 2. Die Fütterungs i kosten betrugen M 160340 162418 153 164 159°71 195018 23°3171 228282 I 3. An Pferdetagen wurden geleistet . 97543 96712 99694 II2684i 123356 1334731 141327 1 4. An Wagen waren I 1 vorhanden 106 106/ IlO 1421 150 170: 1811 186 5. Unterhaltungs I I I kostend. Wagen M 36762 38257 38115 35418 33997 36206 4478°1 53098 ! 1 6. An Wagenkilom. wurden geleistet . 1710806 1758882 1768171 1880074!21496132298594246780312631732 7. An Löhnen wur den gezahlt. . M 57910 608021 67028 75185 88 II8[ unbekannt ! Ein vorübergehender Wettbewerb, der die Straßenbahn in ihrem Auf schwung aber nicht wesentlich hemmen konnte, trat im Jahre 18gI auf, als eine in Ehrenfeld gegründete Omnibusgesellschaft einen regelmäßigen Omni busverkehr zwischen Ehrenfeld, Neumarkt und Schiffbrücke einrichtete. Der Omnibus verkehr bewährte sich nicht und mußte schon am 15. März I894 wegen ungenügender Erträgnisse eingestellt werden. Die Betriebsverhältnisse der Pferdebahn waren anfänglich besonders im Innern der Stadt sehr schwierig, und der doppeigleisige Ausbau nur an wenigen Stellen möglich, so daß ein flotter Betrieb nur mit Mühe durchzuführen war. Die Verhältnisse besserten sich aber in den 90er Jahren, als die Neustadt und die Vororte sich stärker entwickelten und im Innern der Stadt Straßen erweiterungen vorgenommen wurden. Hiermit stiegen auch die wirtschaft lichen Ergebnisse des Unternehmens. 1*

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