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Die Bahn des künstlichen Erdsatelliten 1958 Delta 2 PDF

43 Pages·1959·1.999 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt Nr.694 Gerhard Hergenhahn Sternwarte der Universität Bonn Die Bahn des künstlichen Erdsatelliten 1958 Delta 2 Als Manuskript gedruckt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-03411-7 ISBN 978-3-663-04600-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04600-4 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriuma Nordrhein-Westfalen G 1 i e der u n g s. 1. Einleitung ••.•...•. 5 s. 2. Die Doppler-Effekt-Messungen 8 3. Umlaufszeit, große Halbachse der Bahnellipse, s. Zeit des aufsteigenden Knotens. 11 4. Die Lage der Bahnebene im Raum s. 20 5· Exzentrizität und Lage des Perigäums s. 26 6. Bahnelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . s. 29 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Anhang . . . s. 37 8. Literaturverzeichnis s. 43 Seite 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Zusammenfassung Aus über 500 Registrierungen des Doppler-Effektes im 20 MHz-Signal des Satelliten 1958 6 wurden seine Bahnelemente und ihre zeitlichen Ände 2 rungen für die ersten zwei Monate der Lebenszeit des Satelliten abge leitet. Die Messungen stammen aus der Zeit vom Start des Satelliten (15. Mai) bis zum 20. Juli von neun über die Bundesrepublik verteilten Meßstationen. Obwohl die Verhältnisse für Radiobeobachtungen ungünstig waren, zeigte es sich, daß vor allem der zeitliche Verlauf der Bahn durch regelmäßige Messungen dieser Art sehr gut verfolgt werden kann. Für die Bestimmung der räumlichen Lage der Bahn sind gute optische Beobachtungen zu bevor zugen, die allerdings bei den meisten Satelliten nur an sehr wenigen Tagen möglich sind. Eine kombinierte Auswertung von Radiobeobachtungen und optischen Beobachtungen wäre wohl das zweckmäßigste Verfahren. Die Abnahme der Umlaufszeit des Satelliten verringerte sich während der ersten 550 Umläufe von ca. 1 secld auf ca. 0.6 sec/d. Eine sichere Erklärung für diese abnormale Erscheinung kann noch nicht gegeben werden. Die errechneten Bahnelemente sind am Schluß der Arbeit zusammengestellt. Ferner sind in einer Ephemeridentabelle Zeit und geographische Länge der aufsteigenden Äquatordurchgänge gegeben. 1. Einleitung Am 15. Mai 1958 wurde der sechste künstliche Erdsatellit 19585 (Sput- nik 3) gestartet. Von den Nachrichtendiensten wurden folgende Einzel heiten über den Satelliten verbreitet: Umlaufszeit: 106 min, Neigung der Bahnebene gegen die Äquatorebene der Erde: 650 , Gipfelhöhe: 1880 km, Gewicht: 1321 kg, Sendefrequenz: 20.005 MHz, Sendeleistung: 1 Watt, Gestalt: kegelförmig mit einem größten Durchmesser von 1.71 m und eine~ Länge von 3.51 m, Meßmöglichkeiten: Zusammensetzung und Druck der Atmosphäre, Konzentration der positiven Ionen, Ausmaß der elektrischen Ladung des Satelliten, Druck des elektrostatischen und des magnetischen ~eldes der Erde, Intensität der solaren Korpuskularstrahlung, Zusammen setzung und Variation der primären kosmischen Strahlung, Verteilung der Protonen und schweren Kerne in der kosmischen Strahlung, Häufigkeit Seite 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen der Mikrometeore, Temperatur im Innern und auf der Oberfläche des Sa telliten; die Meßdaten werden auf mehreren Kanälen eines telemetrischen Systems übertragen. Startort und Startzeit wurden nicht mitgeteilt. Nach recht sicheren Vermutungen in Verbindung mit einer'Extrapolation der s.päter beobachteten Bahn startete der Sa telli t am 15. Mai etwa um 06h55m UT im Gebiet nordöstlich des Aral-Sees. Die ausgebrannte letzte Raketenstufe( 1958 6 1 ) begleitete den Sa tel liten (1958 6 ) zunächst in fast der gleichen Bahn. Da jedoch die 2 Rakete ein ungünstigeres Masse-Oberfläche-Verhältnis hat als der Satel lit, nimmt infolge des Reibungswiderstandes ihre Umlaufszeit rascher ab. Dadurch vergrößert sich die Präzession der Raketenbahnebene schnel ler als die der Satellitenbahnebene, so daß die beiden Objekte sich nur anfänglich in der gleichen ßbene bewegten. Wegen ihrer geringeren Umlaufszeit überholt die Rakete den Satelliten von Zeit zu Zeit. Bei der Bahnbestimmung der Rakete ist man, abgesehen von gelegentlichen Radarbeobachtungen, allein auf optische Beobachtungen angewiesen. Da gegen kann man die Bahn des Satelliten auch aus Beobachtungen der Radio signale des Satellitensenders berechnen. Trotzdem liegen die Verhält nisse bei der Rakete wesentlich günstiger, da sie wegen ihrer größeren Oberfläche etwa 3 Größenklassen heller erscheint, als der Satellit (ca. 15-fache Helligkeit). Es wurden von ihr daher relativ viele und gute optische Beobachtungen gemacht. Während der ersten beiden Monate gelangen mit Baker-Nunn-Kameras 32 Aufnahmen der Rakete, dagegen nur 9 Aufnahmen des Satelliten [1J (es sei bemerkt, daß diese Präzisions Aufnahmen bis zur Zeit der Abfassung dieses Berichtes nicht zur Bahn bestimmung mit herangezogen werden konnten, da noch keine Auswerte geräte für diese Aufnahmen existieren). Von den Moonwatch-Stationen wurden bis zum 30. Juni 459 Beobachtungen der Rakete durchgeführt, aber nur 65 Beobachtungen des Satelliten, wobei 31 Beobachtungen auf 5 hinter einanderliegende Tage (14. - 18. Juni) fielen, ferner 6 Beobachtungen auf den 23. Juni, so daß also an den restlichen 31 Tagen des angegebenen Zeitraums nur 28 Moonwatch-Beobachtungen geliefert wurden [1J. Ergänzend liegen für beide Objekte noch eine Reihe weiterer, mit anderen Verfahren durchgeführter Beobachtungen vor (visuell und Radar). Später wurden aie Sicht-Möglichkeiten für den Satelliten günstiger und die Beobach tungen häufiger, so daß die aus optischen Beobachtungen berechneten Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Bahnelemente eine hohe Genauigkeit erreichten. Wir beschränkten uns deshalb darauf, aus unseren Radiobeobachtungen nur für die ersten zwei Monate der Lebenszeit des Satelliten (die ersten 850 Umläufe) eine Bahnbestimmung vorzunehmen. Die in dieser Arbeit angegebenen Bahnelemente des Satelliten 1958 62 basieren auf über 500 Doppler-Effekt-Messungen, die aus der Zeit vom Start des Satelliten bis zum 20. Juli 1958 von neun über das Gebiet der Bundesrepublik verteilten Stationen stammen. Da die Sendefrequenz des Sa telliten nicht hinreichend groß gegenüber der Plasmafrequenz der Iono sphäre war und außerdem während vieler Messungen schwankte, zeigten die Doppler-Effekt-Kurven starke Unregelmäßigkeiten. Sie konnten deshalb nur unvollkommen ausgewertet werden. Es mußte eine weitgehend modifizierte Form der in [2J entwickelten Methode zur Bahnbestimmung von Erdsatelli ten angewandt werden. Das in [3J angegebene Verfahren, mit dem die Bahnelemente des Satelliten 1957°C abgeleitet wurden, wurde in weiter entwickelter Form vielfach mit benutzt. Wegen der durch die niedrige und schwankende SendefreCluenz bedingten geringen Qualität der Doppler Effekt-Kurven konnte die Neigung der Bahnebene gegen die Ebene des Erd äquators nur mit ungenügender Genauigkeit (: 0~5) bestimmt werden. Es wurde deshalb allen Berechnungen der von TASS veröffentlichte Wert i = 650 zugrunde gelegt. Außerdem wurden zwei optische Beobachtungen des Satelliten mit ausgewertet, um die geographische Länge des auf steigenden Knotens um eine Größenordnung genauer zu erhalten. Die Umläufe wurden von uns so numeriert, daß der Umlauf, in dem nach unserer Kenntnis der Satellit gestartet wurde, die Nummer n = 0 hat, wobei als Beginn ein'es Umlaufs der aufsteigende (Süd ~ Nord) Äquator durchgang des Satelliten gewählt wurde. Die von den US-amerikanischen Instituten gewählten Umlaufsnummern sind bei 1958 62 um 1 kleiner als unsere Nummern. Der in unseren Ephemeriden gegebene aufsteigende Äquatordurchgang des Umlaufs n = 0 ist nicht real, da der Satellit, so weit uns bekannt ist, erst einige Minuten später gestartet wurde. Alle Zeitangaben in dieser Arbeit sind UT (= GMT) , alle geographischen Längen sind, sofern nicht anders angegeben, Längen westlich Greenwich. Seite 7 Forschungsberichte des W1rtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 2. Die Doppler-Effekt-Messungen Die beiden ersten russischen Erdsatelliten hatten 20- und 40-MHz-Signale ausgestrahlt. Überraschenderweise war jedoch 1958 62 nur mit einem 20 MHz-Sender ausgerüstet (wahrscheinlich vorhandene weitere Sendefre quenzen wurden bisher nicht bekannt). Die Grenzfrequenz der F2-Schicht der Ionosphäre schwankte zu den Beobachtungszeiten im allgemeinen zwischen 6 und 10 MHz, lag also relativ nahe an der Sende frequenz des Satelliten. Der Brechungsindex dieser Schicht (und auch der anderen stark ionisierten Atmosphärenschichten) wich für die 20 MHz-Signale daher stark vom Wert 1 ab, die Ausbreitung der Wellen erfolgte nicht geradlinig und die Phasengeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen war grHßer als die Lichtgeschwindigkeit (vgl. [2J, GI. (74), (75)). Bei unregelmäßiger Schichtung der Ionosphäre ist sogar eine Zwei- oder Mehr wegeausbreitung der Signale denkbar. Die ionosphärischen StHrungen wirken sich auf den Verlauf der Doppler-Effekt-Kurven teils als syste matische Änderungen der Frequenzdrift aus, teils als unregelmäßige Schwankungen. Die systematischen Fehler sind schwer aufzudecken und bei den hier vorliegenden Verhältnissen so groß, daß ihre rechnerische Be rücksichtigung an der ungenügenden Kenntnis verschiedener Parameter der Ionosphäre scheitert. Als Folge. davon ist die aus der maximalen Frequenzdrift berechnete Entfernung des Satelliten fehlerhaft. Die un regelmäßigen Schwankungen lassen die Doppler-Effekt-Kurven in vielen Fällen unbrauchbar werden. Abgesehen von den ionosphärischen StHrungen wurden v1ele Doppler-Effekt Kurven dadurch unbrauchbar, daß die Frequenz des Satellitensenders schwankte. Es wurden Frequenzänderungen bis zu 140 Hertz innerhalb von 20 Sekunden beobachtet, das entspricht einer Frequenzdrift von 7 Hz/sec. Wenn sich diese Frequenzdrift der Doppler-Drift überlagert, kHnnen Ent % fernungsfehler bis zu 200 entstehen. Treten solche Sendefrequenz Schwankungen im steilen Teil der Doppler-Effekt-Kurve auf, so sind sie nicht zu erkennen: die Kurve sieht einwandfrei aus, die Auswertung liefert trotzdem ein falsches Ergebnis. Registriert man beim gleichen Durchgang des Satelliten den Verlauf des Doppler-Effektes auf mehreren Stationen, die gegenseitige Abstände von einigen hundert Kilometern haben, so kann man, wenn man die Kurven in ein einziges Zeit-Frequenz-Koordinatensystem einträgt, vielfach die Seite 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen durch Sendefrequenz-Schwankungen verursachten störungen von den ionos phärischen unterscheiden. Schwankungen der Sendefrequenz treten in den verschiedenen Kurven im gleichen Zeitmoment und in gleicher Größe auf. \J Station 1 A b b i 1 dun g 1 Schematische Darstellung der Auswirkung einer vorübergehenden Änderung der Sendefrequenz des Satellitensenders auf die Doppler-Effekt-Kurven im flachen Teil (Station 1) und im steilen Teil (Station 2) der Kurve (vgl. auch Abb. 7). V = Empfangsfrequenz, t = Zeit Abbildung 1 zeigt in schematischer Darstellung Unregelmäßigkeiten, die praktisch nur durch eine vorübergehende Änderung der Sendefrequenz er klärt werden können. Ionosphärische Störungen können im Kurvenverlauf auf verschiedene Art in Erscheinung treten, da sie verschiedene Ent stehungsursachen haben: entweder ist der Satellit in eine Schicht mit anderer Ionenkonzentration eingedrungen oder auf dem Weg der elektro magnetischen Wellen zwischen Satellit und Empfangsstation hat sich die Schichtung verändert oder es ist zu Reflexionen oder Mehrwegeausbrei tung gekommen. Im ersten Fall wird in allen registrierten Kurven gleichzeitig eine kleine, aber bleibende Änderung der Frequenzdrift beginnen, in den beiden anderen Fällen brauchen die Auswirkungen weder gleichzeitig noch gleichartig noch auf allen Stationen hervorzutreten. In den Monaten, in denen wir die Satellitenbahn durch Radiobeobachtun gen verfolgten, wurde täglich von mindestens drei Stationen der Doppler Effekt beim günstigsten aufsteigenden und beim günstigsten absteigenden Durchgang des Satelliten über Mitteleuropa registriert. Ständige Mes sungen wurden von den Funkkontroll-Meßstellen der Deutschen Bundespost Seite 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen in Darmstadt, Itzehoe und Konstanz und von Horst HEWEL, Berlin, durchge führt. Die qualitativ besten Messungen entstanden im Elektrophysikali schen Institut der Technischen Hochschule München, im Hochfrequenz laboratorium der Universitäts-Sternwarte Bonn und bei deT Funkkontroll Meßstelle Darmstadt. Außerdem erhielten wir, vor allem in der ersten Woche nach dem Start des Satelliten, eine Reihe von Registrierungen der Funkkontroll-Meßstellen Berlin, Krefeld und München. Die Meßergebnisse wurden durch Fernschreiber, Eilbrief und Telefon zur einheitlichen Auswertung nach Bonn übermittelt. Es würde hier zu weit führen, näher auf die sehr verschiedenen Meßmetho den einzugehen, die auf den einzelnen Stationen angewandt wurden. Zur Zeitmessung dienten Quarzuhren. In Bonn war eine automatische, konti nuierliche Registrierung des Doppler-Effektes geplant. Dieser Plan wurde hinfällig, weil der Satellit keinen Dauerton ausstrahlte, sondern Impulsgruppen. Die Doppler-Effekt-Kurven mußten daher punktweise ge messen werden. Die Erfahrung zeigt, daß bei sorgfältiger Messung auch ohne automatische Zeit-Registrierung der Einzelpunkt ohne weiteres auf die Sekunde und auf wenige Hertz genau bestimmt werden kann (innere Genauigkeit). Die absolute Genauigkeit der Zeit und der Frequenz eichung war, abgesehen von einigen groben Fehlern, so groß, daß aus dem Vergleich mehrerer gleichzeitig an verschiedenen Orten gemessener Kur ven kein systematischer Fehler mehr nachgewiesen werden konnte. Die Sendefrequenz des Satelliten (= Mittenfrequenz der Doppler-Effekt-Kurve) ließ sich aus Kurven, die nicht zu flach und nicht zu sehr gestört waren, im allgemeinen auf etwa 30 Hz genau ermitteln. Dabei ~~rden Frequenzänderungen festgestellt, die mehrere Tage lang anhielten (s. Abb. 2). 200fH. Vs (kHzl 00 20oo4.(J o 20004. .,." "C.I _ _.CI" ·"CI 0 Oe 0010 _ OCIOOc:D ____ .. 0_ 000_ o 00 00o 00 0 0 0 CI 00 D o CI 0 0 n 2000'6+-----~-------r------,-------r-----~------~------~----~r_----~ o 100 200 JOO 400 500 600 700 IJ 0 A b b i 1 dun g 2 Sendefrequenz V des Satellitensenders während der ersten 900 Umläufe. Die EinzelpunkteSergaben sich als Mittenfrequenz der Doppler-Effekt Kurven. Ihr mittlerer Fehler ist ± 30 Hz. Der häufigste Wert ist 20.004700 MHz. Der Mittelwert lie,g-t etwas höher. n = Umlaufsnummer Seite 10 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Die Doppler-E{fekt-Kurven sind um so aufschlußreicher, je dichter die einzelnen Meßpunkte aufeinander folgen. Bei guten Messungen wurden im steilen Teil der Kurve von 10 Hz erreicht. Das ent Frequen~schritte spricht Zeitintervallen von 1 - 5 Sekunden. Leider war jedoch bei der Mehrzahl der vorliegenden Messungen die Punktdichte wesentlich geringer. Die Abbildungen 6 bis 10 am Schluß der Arbeit zeigen eine Auswahl guter Doppler-Effekt-Messungen, an denen man auch eine Anzahl der oben be sprochenen Stör-Erscheinungen erkennt. Eine Betrachtung der abgebilde ten Doppler-Effekt-Kurven zeigt, daß man den Zeitpunkt der größten Annäherung des Satelliten an die Empfangsstation (Wendepunkt der Kurve) mit einem mittleren Fehler von 2 - 10 sec (bei steilen Kurven) bzw. 5 - 20 sec (bei flachen Kurven) ermitteln kann. Die Steigung der Wende tangente, aus der die Entfernung des Satelliten berechnet werden kann, %. ergibt sich mit einem mittleren Fehler von 2 - 20 Der Gesamtbetrag der Frequenzänderung ist durch die Bahnkrümmung, die Ionosphäre und einige andere Effekte so stark beeinflußt, daß aus ihm nicht die Ge schwindigkeit des Satelliten errechnet werden kann, wie dies bei unkom plizierten Verhältnissen möglich wäre. Dieser kurze Überblick über die Doppler-Effekt-Messungen sollte zeigen, welche Informationen für die Bahnbestimmung zur Verfügung standen. 3. Umlaufszeit, große Halbachse der Bahnellipse, Zeit des aufsteigenden Knotens Die Zeitpunkte tA, tB, tc ... ti seien die Momente geringster Entfernung des Satelliten von den Beobachtungsstationen A, B, C ... i bei einem bestimmten Durchgang des Satelliten. Sie entsprechen den Wendepunkten der Doppler-Effekt-Kurven. Aus den Kurven können sie mit der im vorigen Abschnitt besprochenen Genauigkeit ermittelt werden. Mit Näherungswerten der Bahnelemente des Satelliten findet man rechnerisch sehr genau die Zeitdifferenzen (tA - tB), (tA - t C) ...• (tA - ti ) (vgl. [2], GI. (24), (25)). Eine wesentliche Verbesserung der gemessenen Zeitpunkte t , A .tB ••. t i erreicht man nun, wenn man sie so korrigiert, daß sie sich den gerechneten Zeitdifferenzen optimal anpassen. Die Genauigkeit eines einzelnen Zeitpunktes steigt mit der Anzahl der übrigen beim gleichen Durchgang auf anderen Stationen gemessenen und zu seiner Verbesserung mit herangezogenen Zeiten. Auf diese Weise wurden die Wendepunktszeiten Seite 11

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