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Die Arena PDF

382 Pages·2016·1.33 MB·German
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Von der Serie MAGIC. Die Zusammenkunft™ erschienen in der Reihe HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY: 1. Band: William R. Forstchen, Die Arena (cid:374)06/6601 2.Band: Clayton Emery, Flüsterwald(cid:374)06/6602 3. Band: Clayton Emery, Zerschlagene Ketten (cid:374)06/6603 (in Vorb.) 4. Band: Clayton Emery, Die letzte Opferung (cid:374)06/6604 (in Vorb.) Weitere Bände in Vorbereitung WILLIAM R. FORSTCHEN Die Arena ERSTER BAND Deutsche Erstausgabe WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/6601 Titel der Originalausgabe MAGIC THE GATHERINGTM ARENA Übersetzung aus dem Amerikanischen von Birgit Oberg Das Umschlagbild malte Steve Crips Redaktion: F. Stanya Copyright © 1994 by Wizards of the Coast, Inc. Erstausgabe bei HarperPaperbacks. A Division of HarperCollinsPublishers, New York Copyright © 1995 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Printed in Germany 1995 Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München Technische Betreuung: M. Spinola Satz: Schaber Satz- und Datentechnik, Wels Druck und Bindung: Presse-Druck, Augsburg ISBN 3-453-09521-9 Für Kevin Malady und John Mina - weil ich sicher bin, daß es ihnen gefallen wird. »Tretet zurück, macht Platz!« Mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen befolgte Garth Einauge die Anordnungen des zerlumpten Man- nes, der sich selbst zum Ringmeister ernannt hatte. Gemächlich begab er sich in die hinteren Reihen der zu- sammenströmenden Menge. Der Besitzer eines Obststan- des im Schatten der Häuser war eifrig damit beschäftigt, das aufregende Treiben zu beobachten, und Garth verhalf sich zu einer Varnalca-Orange. Während er sich vom Stand entfernte, zog er seinen Dolch und schlitzte die Köstlichkeit auf. Er warf den Kopf zurück, um den Saft herauszusaugen, der den Straßenstaub wegspülte. Er rückte die Augenklappe zurecht, die jene Stelle bedeckte, an welcher einmal sein linkes Auge gewesen war, und trieb sich dann noch im Hintergrund der Menge herum, nach weiteren Möglichkeiten kostenlosen Einkaufs Aus- schau haltend. Weil er keine entdeckte, drängte er sich wieder nach vorn, um sich das Ereignis anzusehen. In der Straßenmitte bewegten sich die beiden Kämpfer vorsichtig, schritten vor und zurück, ließen sich nicht aus den Augen, während sie ihre Gewänder in der fri- schen Abendluft auszogen. Um sie herum vergrößerte sich die Menge, strömte rufend und lachend aus den Gassen, Hütten und Kaschemmen zusammen. Schließ- lich konnte man nicht jeden Tag kostenlos einem Kampf zusehen. Allerdings bestand ein geringes Risiko, verletzt zu werden, während die Zaubersprüche umherschwirr- ten. Über den Köpfen der Menge wurden Läden aufge- rissen, Menschen lehnten sich aus den Fenstern, um sich den Spaß anzusehen. Der zerlumpte Mann stolzierte mit gewölbter Brust einher und bewegte die spindeldürren schmutzigen Beine, als wäre er ein echter Großmeister der Arena. Mit einem zerbrochenen Stock an Stelle eines goldenen Sta- bes zog er einen Kreis in den Schlamm. »Namen und Häuser?« »Webin von Kestha«, knurrte der korpulentere der beiden Kämpfer, warf sich in die Brust und schlug sich darauf. »Okmark aus dem Hause Fentesk.« »Art des Kampfes?« »Ein Zauberspruch, der auch als Wetteinsatz gilt«, sagte Okmark. Webin nickte ärgerlich zustimmend. Die Menge rief die Namen der beiden nach hinten zu jenen, die zu weit entfernt standen, um etwas zu sehen. Alte Männer, Frauen, sogar junge Knaben zählten die Siege und Niederlagen der beiden Kämpfer auf, und so- fort brachen Meinungsverschiedenheiten aus, wer wohl gewinnen werde. Der Fentesk-Kämpfer, der einen guten Kopf größer war als sein Rivale, schnaubte verächtlich, während er gelassen das Gewand ablegte und es einem Straßenjun- gen reichte, der sich bis zum Rand des Kreises vorge- drängt hatte. Der Junge schaute auf das fein bestickte Gewand und zog sich zurück. Der Fentesk-Kämpfer wandte sich um, blickte ihn an, und der Junge hielt inne. Okmark schaute wieder zu seinem Gegner. »Dieser Kampf ist wirklich nicht notwendig«, sagte Okmark leise. Der Pöbel stieß ein johlendes Gebrüll aus, aber Ok- mark achtete nicht darauf. Er sah den Kämpfer in der grauen Tunika scharf an und breitete langsam die Arme aus, wobei die Handflächen leicht nach unten gedreht waren. Die Geste der Versöhnung, jedoch mit dem fei- nen Unterschied, daß er sich nicht unterwarf. Webin spuckte wütend auf den Boden, und die Menge jubelte. Okmark zuckte die Schultern, fand sich mit dem Unausweichlichen ab. Der zerlumpte Mann fuhr fort, im Kreis umherzustol- zieren, wartete darauf, daß die beiden Kämpfer das Ritual beendeten, die Köpfe gebeugt, die Arme ausge- streckt, während sie ihre Kräfte sammelten. »Vier zu eins auf Grau. Ich halte eure Wetten, wenn ihr glaubt, daß Grau gewinnt«, ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund, und sofort drängten sich die Leute aufgeregt zusammen, um Wetten abzuschließen. Garth stand still und sah den Vorbereitungen der bei- den zu: ein abgekartetes Spiel. Er griff in den Beutel, der unter seinem rechten Arm hing, und tastete nach den wenigen Kupferstücken. Sie reichten gerade für eine Mahlzeit mit Übernachtung. Er ging hinüber zum Buchmacher, nahm die Münzen heraus und wartete ruhig ab. Endlich streckte er die Hand aus. Der Mann schaute verächtlich auf den Ein- satz. »Auf Purpur«, sagte Garth und bezog sich dabei auf die Farbe der Gewänder des Hauses Fentesk. Der Buchmacher musterte Garth von oben bis unten und lachte, verstummte aber unter Garths kaltem Blick. »Ich schlage vor, daß du es annimmst«, sagte Garth. Die herumstehenden Wettlustigen kicherten, als sei Garth ein Narr, aber er ließ sich nicht beirren. »Ich nehme nur Wetten zu Gunsten des Grauen an. Laß mich in Ruhe, Einauge!« Garth überhörte die Beleidigung. »Arbeitest du für ihn? Ist dieser Kampf eine abgekar- tete Sache?« fragte Garth sanft, während er den Buchma- cher immer noch mit seinem Blick festhielt. Der Mann schaute verstohlen auf die Menge, die still geworden war, obwohl die Leute Garth anscheinend für einen Bauerntölpel aus der Provinz hielten, weil er sein Geld angesichts von Webins sicherem Sieg verschwen- dete. »Eins zu zwei«, erwiderte der Buchmacher sarka- stisch. »Eins zu vier«, gab Garth sanft zurück, und seine Hand glitt nach unten zum Griff seines Dolches. Der Buchmacher schaute sich verstohlen um und merkte, daß er keine Unterstützung aus der Menge bekam. »Eins zu vier«, knurrte der Buchmacher, während er sein Zeichen auf ein glattes Holztäfelchen drückte und dieses Garth in die Hand gab. Garth wandte sich wieder den Kämpfern zu, hielt die Arme verschränkt und raffte sein Gewand fest zusam- men, um die Kälte abzuhalten. Die Menge beruhigte sich, nachdem die letzten Wetten plaziert waren. Alle warteten nun auf das Ende des Vor- bereitungsrituals. Der Graue war zuerst fertig. Mit erhobenem Kopf und weit ausgestreckten Armen trat er einen Schritt aus dem neutralen Viereck heraus, das außerhalb des Kreises ge- zeichnet war. Obwohl Purpur sein Ritual noch nicht be- endet hatte, erhob Grau die Hände, und die Schaulusti- gen verstummten. Garth schüttelte verächtlich den Kopf. Das war ein Verstoß gegen die Regeln, aber andererseits war dies ein Straßenkampf, und jeder, der bei einer sol- chen Sache an Regeln glaubte, war einfach zu dumm, um am Leben zu bleiben. Nebel bildete sich in der Mitte des Kreises, schlän- gelnd, wirbelnd, und noch immer bewegte sich Purpur nicht, schien nicht einmal zu bemerken, daß Grau bereits mit seiner Attacke begonnen hatte. Der Nebel waberte, wurde heller, glühte, das Licht schien auf die blassen Ge- sichter der fiebernden Menschenmenge. Plötzlich ver- dunkelte sich das Licht, ein eisiger Hauch fegte über die Schaulustigen. »Ein Untoter!« keuchte jemand. In der Mitte des Kreises erschien eine verweste Gestalt und bewegte sich auf den Kämpfer in Purpur zu, der 10 sich jetzt endlich rührte und den Kopf hob. Purpur trat in den Kreis und faßte in den Beutel, der an seiner rech- ten Hüfte baumelte. Sofort erschien eine kleine Wolke über dem Untoten, ein Feuerball schoß mit lautem Knall heraus und blendete die Menge. Eine wirbelnde Rauch- wolke drang aus dem Kreis, und Garth zog seinen Um- hang schützend vors Gesicht, um dem Gestank des ver- westen Fleisches zu entgehen, das gerade zu Asche ver- brannt war. Ein ehrfürchtiges Raunen lief durch die Menge. Ok- mark, der noch immer den Blick auf seinen Gegner ge- richtet hielt, erlaubte sich jetzt die Andeutung eines Lächelns. »Mein Herr, da ich gewonnen habe, kann ich jetzt wohl Euren Spruch fordern.« Der Graue Kämpfer blickte auf die Zuschauer, und Garth konnte nur noch belustigt den Kopf schütteln. Vor wenigen Sekunden noch war Grau ihr Favorit und Held gewesen, aber dieser Favorit hatte gerade die meisten von ihnen um ihr Geld gebracht. Garth sah schnell zum Buchmacher hinüber, der sich ganz offen- sichtlich in eine Seitengasse zurückziehen wollte. Es war eine wunderbar abgekartete Sache gewesen, ein klassischer Schwindel für einen Haufen Bauerntölpel, die zum Fest in die Stadt gekommen und gierig auf eine Wette waren. Webin schaute sich besorgt nach den Zuschauern um. »Auf Leben und Tod!« kam ein Schrei aus dem Hin- tergrund der Menge, wurde sofort aufgegriffen und wei- tergetragen. Die Leute drängten sich am Rand des Krei- ses, riefen im Chor, lechzten nach Blut. Webin, der kurz zuvor noch überheblich umherstolziert war, blickte hin und her und dann zu Okmark. »Wollt Ihr den Kampf?« fragte Okmark leise und trat, während er sprach, zurück in das neutrale Viereck am Rande des Kreises, um seine Bereitschaft für ein neuerli- ches Duell zu zeigen. Grau zögerte und griff dann mit 11

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