DIE i p ^RA cd I 1LTX " -'M ■ xJ^ I. r* ■ ! I ix Z“V i\x Mit befondererBerüddidifigung der fozialpsythotogifdben Seite des modernen Großbetriebes und der pfydio phykfdien Einwirkungen auf die Arbeiter ■, von ADOLF LEVENSTEIN . ;.i ' -T-G-e K >•<' e'veE' T ••■4 •X. . • \- ■ - ! .-. ■. - . EE-^i " A zi'1. ■■ rs‘i*A Lp; A ’'AA rE,P\EEE.;j \ 7S-?vW’ \ E.'^.lL' PEEcE . ... ... ..... ? < L'-' VE'Z P ’ ■ •'« '? ■ ■' p ....: M. .'- E-- yAy'-y ■■■■ P'■ E- EE>/''L . .XE, E--zE EXEp.-X E' ■ -<.■ .//■E .- ,-■ .,.. ' E;‘- A'"\'y E..EA AA' ,:EAE -E. ’•/ .. ■•-E .-: v .s.^ -. I : LT/L /TT'.-..- 'E?a?'; .LP . Ä X;eL-S/'-VEL: '? ■^■■-e'?' " E .■- . \ 1 .y"> EiLi^-X |lX-X'rbE l. -E ’'-^^A/EA ■ ep epp > :'.■■■<->■ &s'»f Ä SÄE EEE n .. a ■ ee l SlÄi «.....I...... ............E.......E........ ............ H AAAAAA;^^ Bl E- - E.."->E;E.PEEl.aEEsE Ws®EP l « ••.E -EXXE ä ^E -E/EP- EE..; ^^^Bl • zEE'^<'5 •■ :^ez ’ äE-t-•’- ■' ;; ■■ ••!< ... MbeeS >EE---? .■.. . i -je^Lis-L^rLB'WLEeESEE; ■B- Ww » £ ;E < . J:"'. 1 $ = Die Arbeiterfrage Mit besonderer Berücksichtigung der sozialpsycholo gischen Seite des modernen Großbetriebes und der psycho-physischen Einwirkungen auf die Arbeiter von Adolf Levenstein. j .99jf. r 'S VERLAG ERNST REINHARDT, MÜNCHEN 1912. i I i i i Inhaltsangabe. Seite Vorwort . . . . . 1 A. Erhebungsmethode ............................... 3 B. Das seelische Verhältnis der Arbeiter zu ihrer berufs mäßigen Arbeit und ihren Arbeitsbedingungen 16 1. Was ist Ihnen lieber, Akkord- oder Stundenlohn, und warum ? 19 2. Arbeiten Sie an Maschinen, und was für Maschinen sind dies? Macht Ihnen Ihre Arbeit Vergnügen oder haben Sie kein Interesse an derselben? .... 44 3. Verspüren Sie irgendwelche Ermüdung oder sonstige Beschwerden durch immer dieselbe Arbeit? Nach wie viel Stunden werden Sie gewöhnlich müde? . 76 4. Denken Sie bei Ihrer Arbeit und an was denken Siu, oder ist es Ihnen überhaupt unmöglich, dabei zu denken ? 102 5. Was drückt Sie mehr, der geringe Lohn oder daß Sie vom Arbeitgeber so abhängig sind, so wenig Aussichten haben, im Leben weiterzukommen, Ihren Kindern gar nichts bieten zu können? 130 C. Die positiven Wünsche der Arbeiter in bezug auf die Umgestaltung ihrer ökonomischen Lage . . . .155 1. Wieviel Stunden würden Sie gern arbeiten ? Welche Art Arbeit möchten Sie am liebsten verrichten? . . .155 2. Was würden Sie tun, wenn Sie täglich genügend Zeit für sich hätten? Was würden Sie sich für Dinge an schaffen, wenn Sie das nötige Geld hätten? . . .173 3. Welche Hoffnungen und Wünsche haben Sie? . 213 D. Die Beziehungen der Arbeiter zu den sozialen Gemein schaften 243 i Seite 1. Finden Sie Ihr Vergnügen mehr in der Familie oder im Wirtshaus, und halten Sie den Genuß von Alkohol für entbehrlich, oder können Sie nach dem Genüsse desselben besser arbeiten?.......................................... 247 2. Welchen Einfluß hat auf Sie die politische und Ge werkschaftsbewegung? Haben Sie dadurch Hoffnung, daß es bald besser für Sie wird? Oder sind Sie hoff nungslos und warum?................................................................283 E. Die Stellung der Arbeiter zu den außerberuflichen Kul tur- und Lebensproblemen.............................................323 1. Glauben Sie an den lieben Gott, oder sind Sie und aus welchen Gründen aus der Landeskirche ausgetreten? 326 2. Gehen Sie oft in den Wald? Was denken Sie, wenn Sie auf dem Waldboden liegen, ringsherum tiefe Ein samkeit ?................................................... . 354 3. Welche Bücher haben Sie gelesen? . . 382 F. Schluß................................................ . 404 ! i Vorwort. Was hier geschrieben steht ist erlebt. (Houston Stuart Chamberlain. Grundlagen des 19. Jahrhunderts.) Die Anregung zu vorliegender Untersuchung resultiert aus sog. Arbeiterabenden, die ich seit acht Jahren regelmäßig Mitt wochs in meiner Wohnung veranstalte. Dabei fiel mir immer das eine auf: diejenige Kategorie meiner Gäste, deren Beschäftigung eine abwechselnde war, trug immer ein gewisses Selbstbewußt sein zur Schau, ganz im Gegensatz zu derjenigen, die ihren Be ruf automatisch verrichtete. Es wirkte öfters geradezu trostlos, diese Menschen zu beobachten; schien es doch, als ob ein un geheurer seelischer Druck auf ihnen lastete. Auch ihre Betei ligung an der Diskussion mißglückte fast durchweg. Eine ganze Reihe dieser automatisch beschäftigten Arbeiter kamen wohl, wenn auch unregelmäßig, zu diesen von mir arrangierten* Abenden, doch war es eine Unmöglichkeit, in größerem Kreise ihr Denken, Hoffen und Wünschen zu analysieren. Aus dieser Ohnmacht heraus entstand der Wunsch, den ursächlichen Zu sammenhang zwischen Technik und Seelenleben und daraus re sultierenden Wirkungen weitmöglichst zu erfassen. So sehr auch bisher die Form der Arbeitssysteme, des Arbeitslohnes, des Arbeitsvertrages usw., die rechtliche und öko nomische Seite der Arbeit untersucht sind, so fehlt es doch ganz an einer Massenuntersuchung, die das psychologische und physiologische Moment gebührend berücksichtigt. Gewiß, die Schwierigkeiten dieser Materie sind groß, da öfters lediglich subjektives Empfinden die einzige Basis bilden mußte —-------Vermutungen, die sich in nebelhafter Ferne ver lieren. Womit nicht gesagt werden soll, daß solche in der Wissen schaft keinen Erkenntniswert hätten. Sie haben ihn, und seit 1 1 II I i langem ist der Ausdruck „heuristischer Wert“ für ihren besonders gearteten Erkenntnis wert gebräuchlich. Aus äußeren Gründen war es nicht möglich, alle die feinen Fäden, die sich aus vorliegender Untersuchung ergaben, zu einem Gesamtbild zu vereinigen, doch ist ein umfangreiches Werk I „Technik und Seelenleben“, Beiträge zu einer Psychopathologie, in Vorbereitung. i Berlin, im Oktober ign. Adolf Levenstein. I i 2 Es ist gleichgültig, wie man es sich denkt, nur den Kommunismus zwischen Psychischem und Physischem soll man anerkennen. (Feuerbach.) A. Erhebungs-Methode. Die folgenden Darstellungen weichen von der üblichen Art retrospektiver «Untersuchungen ab. Der Versuch wurde unter nommen, die Stellung des Arbeiters im Produktionsprozeß zu erfassen, in die Psychologia des modernen Großbetriebes nebst daraus resultierenden Wirkungen auf die Arbeiter weitmöglichst einzudringen. Ferner galt es, den geistigen und physischen Me chanismus des Klassentypus zu studieren------------, um sein Han deln zu erklären, nicht außer acht zu lassen, was alles sich zwischen dem System der Wünsche, Ansprüche und Hoffnungen und der Mission des Proletariats einschaltet. Die Untersuchung strebt tastenden Schrittes dem Ziel zu, möglichst ein Fundament für die Beantwortung der Fragen zu schaffen: a) Was für Menschen prägt die moderne Groß industrie unter dem Drucke privatwirt schaftlicher Ökonomie*? b) W eiche Kräfte bilden das Gegengewicht einer etwaigen psychischen und physi schen Entartung? Dabei konnte nicht an der Peripherie des Individuums Halt gemacht werden. Das Individuum mit seinen komplizierten Ge fühlsnuancen wurde zum Ausgangspunkt der Untersuchungen gemacht. Zentrale Richtlinien bei der Menge der Grenzgebiete festzulegen, schien dagegen nicht angängig. Erhebungs-Formular. i. Name. 2. Alter. 3. Beruf. 4. Verheiratet? 5. Wieviel Kinder haben Sie? 6. Durchschnittlicher Wochenverdienst. 7. Wieviel * Max Weber. Erhebungen über Auslese und Anpassung der Arbeiter schaft der geschlossenen Großindustrie. Als Manuskript gedruckt 1908. 1* 3 Stunden arbeiten Sie täglich? 8. Arbeiten Sie im Akkord, Gruppen akkord oder Stundenlohn? g. Was ist Ihnen lieber, Akkord oder Stundenlohn und warum ? io. Wieviel Stunden würden Sie gern arbeiten? n. Was würden Sie tun, wenn Sie täglich genügend Zeit für sich hätten? 12. Arbeiten Sie an Maschinen und was für Maschinen sind dies? 13. Macht Ihnen Ihre Arbeit Vergnügen, oder haben Sie kein Interesse an derselben ? 14. Was würden Sie sich für Dinge anschaffen, wenn Sie das nötige Geld hätten ? 15. Welche Art Arbeit möchten Sie am liebsten verrichten ? 16. Ar beiten Sie immer dasselbe oder an verschiedenartigen Dingen ? 17. Verspüren Sie irgendwelche Ermüdung oder sonstige Be schwerden durch immer dieselbe gleiche Arbeit? 18. Denken Sie bei Ihrer Arbeit — und an was denken Sie —, oder ist es Ihnen überhaupt unmöglich, dabei zu denken? ig. Finden Sie Ihr Vergnügen mehr in der Familie oder im Wirtshaus, und halten Sie den Genuß von Alkohol für entbehrlich, oder können Sie nach dem Genuß desselben besser arbeiten? 20. Was drückt Sie mehr, der geringe Lohn oder daß Sie vom Arbeitgeber so abhän gig sind, so wenig Aussichten haben, im Leben weiterzukommen, Ihren Kindern gar nichts bieten zu können? 21. Welche Bücher haben Sie gelesen? 22. Welchen Einfluß hat auf Sie die po litische und Gewerkschaftsbewegung ? Haben Sie dadurch Hoff I nung, daß es bald besser für Sie wird? 23. Oder sind Sie*hoff nungslos und warum? 24. Glauben Sie an den lieben Gott oder sind Sie, und aus welchen Gründen, aus der Landeskirche aus getreten? 25. Gehen Sie oft in den Wald? Was denken Sie, wenn Sie auf dem Waldboden liegen, ringsherum tiefe Einsam keit? 26. Welche Hoffnungen und Wünsche haben Sie? Die Erhebung in einer Auflage von 8000 Exemplaren sollte lediglich drei Arbeiter-Kategorien umfassen: 1. Bergarbeiter (Ruhr-, Saargebiet, Schlesien); 2. Textilarbeiter (Berlin-Forst); 3. Metallarbeiter (Berlin, Solingen, Oberstein). Diese Heranziehung heterogener Gebiete erschien notwendig, um mögliche Differenzen der sozialen Struktur hineinspielen zu lassen. Die ersten Erhebungsformulare wurden am 24. August igoy versandt, die Enquöte am 1. April ign definitiv geschlossen. 4