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Die Anpassung der Betriebsorganisation: Effizienz und Geltungsdauer organisatorischer Regelungen PDF

154 Pages·1975·12.118 MB·German
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Prof. Dr. Hartmut K rei k e b au m Die Anpassung der Betriebsorganisation Effizienz und Geltungsdauer organisatorischer Regelungen In Theorie und Praxis geht man da von aus, daj3 organisatorische Rege lungen dauerhaft sein sollen. Dagegen finden sich so gut wie keine Angaben daruber, von welchen Einfluj3faktoren die tatsiichliche Geltungsdauer ab hiingt oder welches die wunschens werte Zeitspanne der Giiltigkeit die ser Regelungen ist. Solche Angaben sind aber notwendig, um rational zum Beispiel daruber entscheiden zu kon nen, wann eine bislang in Kraft be findliche durch eine neue Regelung zu ersetzen ist. Der Verfasser unternimmt mit der vorliegenden Arbeit den Versuch, diese Lucke auszufii,llen. Anhand von Beispielen aus der Organisations praxis entwickelt er Kriterien fii,r die Vberwachung des zeitlichen Ver laufs der Effizienz organisatorischer Regelungen und behandelt Maj3nah men zur Vberwindung des Effizienz abbaus. Diese Maj3nahmen haben zum Ziel, die Betriebsorganisation flexibel zu gestalten und rechtzeitig an veriinderte Umweltbedingungen anzupassen. Die vorliegende Untersuchung greift damit vertiefend ein Problem aus der dynamischen Theorie der Organi sation auf, das vom Verfasser auch bereits in seiner "Einfii,hrung in die Organisationslehre" angeschnitten wurde. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden Hartmut Kreikebaum Die Anpassung der Betriebsorganisation Die Anpassung der Betriebsorganisation Effizienz und Geltungsdauer organisatorischer Regelungen Von Prof. Dr. Hartmut Kreikebaum o. Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Johann Wolfgang Goethe-Universitiit Frankfurt am Main Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler· Wiesbaden ISBN-13: 978-3-409-31271-4 e-ISBN-13: 978-3-322-84257-2 DOl: 10_1007/978-3-322-84257-2 Copyright by Dr_ Th_ Gabler-Verlag, Wiesbaden 1976 Vorwort Die vorliegende Arbeit stellt die uberarbeitete Fassung der Habilitationsschrift des Verfassers dar, die der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen FakuWit der Universitat zu Koln im Wintersemester 1969/70 unter dem Titel "Die Gel tungsdauer organisatorischer Regelungen. Ein Beitrag zur dynamischen Theorie der Organisation" eingereicht wurde. Die Zeitspanne bis zum Erscheinen des Buches diente dazu, einige der fruheren Aussagen zu uberprufen und Erganzungen vorzunehmen, die sich insbesondere hinsichtlich neuerer Entwicklungen auf dem Gebiet der Organisationstheorie anboten. Fur entsprechende Anregungen danke ich den interessierten Kollegen sowie meinen Mitarbeitern am Seminar fUr Industriewirtschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt/Main. Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Dr. Theodor Ellinger fur die wert volle Hilfe und Forderung meiner Arbeit. Unser enger wissenschaftlicher und personlicher Kontakt hat in entscheidender Weise dazu beigetragen, diejenige Zusammenschau von theoretischer Erkenntnis und praktischer Anschauung zu verwirklichen, die fur Untersuchungen wie die vorliegende fruchtbar zu sein verspricht. In der vorliegenden Arbeit wurde die bis Mitte 1974 erschienene Literatur beriicksichtigt. Hartmut Kreikebaum Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung . . . . . . . . . . 11 Erster Teil Geltungsdauer und RegeJungseffizienz Erstes Kapitel: Die Struktur organisatorischer Regelungen . 17 1. Riiumliche Struktur. . . . . . . . . . . . . 17 A. Der Begriff der organisatorischen Regelung 17 B. Die Regelungselemente ........ . 20 C. Erscheinungsformen organisatorischer Regelungen 21 1. Generelle Regelungen. . . . . . 22 2. Individuell-fallweise Regelungen 23 D. Die Umweltbedingungen ..... . 23 1. Unternehmensinterne Umweltbedingungen 24 2. Unternehmensexterne Umweltbedingungen 24 E. Die Regelungseffizienz . . . 24 1. Begriff ........ . 24 2. Ermittlung der Effizienz 26 a) Bei einem Formalziel 26 b) Bei mehreren Formalzielen unter besonderer Beriicksichtigung von Zielkonflikten 29 II. Zeitliche Struktur. . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 A. Der Begriff der Geltungsdauer . . . . . . . . . . 33 B. Bisherige Ansatzpunkte der Bestimmung der Geltungsdauer 34 III. Zusammenfassung 36 Zweites Kapitel: Abbau der Regelungseffizienz 37 I. Der Begriff des Effizienzabbaus . . . . . 37 II. Formen . 38 A. Effizienzabbau durch die Regelungsempfiinger 38 1. Abbau des Erfiillungsgrades bei einem Formalziel 38 a) Naturgesetzlich bedingter endogener Abbau .. 38 b) Gesteuerter endogener Abbau ....... . 38 2. Abbau des Erfiillungsgrades bei mehreren Formalzielen 40 a) Unabhiingigkeit der Formalziele 40 b) Abhiingigkeit der Formalziele . . . . . . . . . . . 40 Seite B. Effizienzabbau durch Veranderungen innerhalb der Umweltbedingungen. . . . . . . . . 42 1. Auswirkungen auf die Sachziele . . . . . 43 2. Auswirkungen auf die Formalziele . . . 43 3. Auswirkungen auf Sach- und Formalziele . 43 III. Zeitlicher Verlauf des Effizienzabbaus 44 A. Formen. . . . . . . . . . . 44 1. Kontinuierlicher Abbau 46 2. Diskontinuierlicher Abbau 47 B. Die kritische Grenze des Effizienzabbaus Ekg 48 1. Begriff. . . . . . . . 48 2. Bestimmungsgriinde . 49 IV. Zusammenfassung . 51 Drittes Kapitel: Die Steigerung der Regelungseffizienz 53 I. Der Begriff der Effizienzsteigerung . . . . . . . 53 A. Effizienzsteigerung bei Konstanz der Formalziele 53 B. Effizienzsteigerung bei Veranderung der Formalziele 54 II. Effizienzsteigerung bei Konstanz der Regelung . . . . . 54 A. MaBnahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 B. Auswirkungen einer Effizienzsteigerung auf die potentielle Flexibilitat der Regelung . . . . . . . . . 57 III. Effizienzsteigerung durch Regelungssubstitution . . . . . 57 A. Der Begriff der Substitution . . . . . . . . . . . . . 57 B. Die Substitution falIweiser durch generelle Regelungen 58 C. Substitutionsprozesse innerhalb der generelIen Regelungen 60 1. Die Forderung nach flexibler Gestaltung der organisatorischen Regelungen .................... 60 2. Einteilung der Substitutionsprozesse nach dem Umfang der Substitution . . . . . . . . . . . . . 62 a) Substitution eines Regelungselements . . 62 b) Substitution mehrerer Regelungselemente 64 c) Substitution mehrerer Einzelregelungen . 64 3. Differenzierung nach dem Grad der Abhangigkeit von Anderungen der Umweltbedingungen . . . . 66 a) Substitutionsprozesse mit Kann-Charakter 66 b) Substitutionsprozesse mit SOlI-Charakter . 66 c) Substitutionsprozesse mit MuB-Charakter . 67 D. Zusammenfassung: Formen von Substitutionsprozessen 67 IV. Ergebnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Seite Viertes Kapitel: Grenzwerte der optimalen Geltungsdauer 71 I. Abbau der Regelungseffizienz . . . . . . . . . . . 71 A. Die H6chstdauer der Gtiltigkeit . . . . . . . . 71 B. Die Tendenz zur fiberschreitung der H6chstdauer 74 C. Die Kontrolle des Effizienzabbaus 74 1. Gegenstand der Kontrolle .... 75 2. Kontrollverfahren . 76 a) Kontinuierlicher Effizienzabbau 76 b) Diskontinuierlicher Effizienzabbau 77 3. Kosten der Kontrolle . . . 78 II. Steigerung der Regelungseffizienz 78 A. Konstanz der Regelung . 79 B. Substitution der Regelung 81 III. Zusammenfassung . 83 Zweiter Teil Geltungsdauer und Substitutionsdauer Fiinftes Kapitel: Konstanz der Substitutionsdauer . . . . 87 I. Zur Pramisse der unendlich groBen Anpassungsgeschwindigkeit 87 II. Begriff und Elemente der Substitutionsdauer 88 A. Begriff. . . . . . . . . . . . . . . . 88 B. Operationen des Substitutionsprozesses . 92 1. Vorbereitung der Aufnahme des Ist-Zustandes 92 2. Aufnahme des Ist-Zustandes . . . . . . . . 92 3. Ausarbeitung des Soll-Vorschlages . . . . . 93 4. BeschluBfassung tiber den SubstitutionsprozeB 94 5. Vorbereitung der Inkraftsetzung der Neuregelung 94 C. Substitutionsdauer und Phasen-Theorem . . . . . . 95 III. Bestimmungsgriinde der Lange des Substitutionsprozesses 97 A. Isolierte Darstellung der EinfluBgr6Ben . . 97 1. Vorbereitungsgrad. . . . . . . . . . 97 2. Bedingungen der Entscheidungsbildung 99 B. Zusammenfassung. . . . . . . . . . 103 IV. Die kritische Abbauschwelle der Effizienz 103 V. Zur Interdependenz von Substitutionsdauer und Geltungsdauer 106 VI. Ergebnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Seite Sechstes Kapitel: Ausdehnung der Substitutionsdauer 109 I. Erscheinungsformen. . . . . . . . . . 109 II. Zur Interdependenz der Verzogerungen 111 III. Auswirkungen auf die Geltungsdauer 116 A. Bisherige Regelung 116 B. Neue Regelung 117 IV. SchluBfolgerung . 118 Siebentes Kapitel: Verkiirzung der Substitutionsdauer 121 I. Verkiirzung als Datum der Planung ...... . 121 II. Verkiirzung des Substitutionsprozesses als Gestaltungsaufgabe 121 III. Voraussetzungen einer Verringerung der Substitutionsdauer 124 A. Funktionelle Voraussetzungen . . 124 1. Einsatz von Netzplanmodellen 124 2. Planung des Personaleinsatzes 126 3. Kybernetische Steuerung des Informationsflusses 127 B. Institutionelle Voraussetzungen 129 1. Verwendung moderner Rechenanlagen 129 2. Planung der Organisationsform 130 IV. Auswirkungen auf die Geltungsdauer 131 A. Bisherige Regelung 131 B. Neue Regelung 132 C. Ergebnis . 133 Zusammenfassung: Untersuchungsergebnisse und Ausblick 135 Abkiirzungen 139 Literaturverzeichnis . 141 Einleitung In der Organisationstheorie zeichnet sich immer starker die Hinwendung zu einer theoretischen Durchdringung organisatorischer Sachverhalte auf empiri scher Basis abo 1m Zuge dieser Entwicklung werden auch Bedingungen einer optimalen Strukturierung organisatorischer Regelungen herausgearbeitet. 1m Rahmen dieser Arbeit wird davon ausgegangen, daB sich die Bedingungen einer urspriinglich optimalen Organisationsform im Zeitablauf andern konnen. Unter dieser Voraussetzung muB untersucht werden, wie lange eine Regelung als optimal zu bezeichnen bzw. wann sie durch eine Neuregelung zu substitu ieren ist. Es kann als herrschende Meinung bezeichnet werden, daB organisatorische Regelungen eine gewisse Dauer aufweisen sollen. In der Literatur finden sich dagegen so gut wie keine Angaben iiber die tatsachliche oder wiinschenswerte Zeitspanne der Giiltigkeit, im Unterschied beispielsweise zur Geltungsdauer von Lohn- und Gehaltstarifen und anderen zwischen den Tarifpartnern abgeschlos senen Ubereinkommen oder von Schutzrechten1). Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, diese Liicke zu schlieBen. Mit Hilfe einer Einzelanalyse sollen die tatsachlichen EinfluBfaktoren der Geltungsdauer und die Bedingungen einer optimalen Geltungsdauer herausgearbeitet werden. Die Anregung zur Behandlung des genannten Problemkreises entstammt der praktischen Beschaftigung mit diesen Fragen in mehreren Industrieunterneh men. Die angefUhrten Beispiele sind vorwiegend der Organisation des Verwal tungssektors entnommen. Wie die Erfahrung lehrt, setzte gerade dieser Bereich einer Rationalisierung bisher erheblichen Widerstand entgegen. Das eingewur zelte individuelle Beharrungsstreben, verbunden mit Tendenzen der Biirokrati sierung, hat hier haufig auch dann noch ein Festhalten an den bestehenden Regelungen zur Folge, wenn diese langst zu stumpfen Instrumenten geworden sind. Die bewuBt einfach gehaltenen Beispiele werden relativ ausfUhrlich dargestellt. Sie begleiten den Gang der Untersuchung auf dem Wege zur systematischen Durchdringung und zu einer Formalisierung des Sachverhalts, wo diese mog lich und geboten erscheint. Die hier gewahlte Art des Vorgehens rechtfertigt sich nicht nur aus Grunden der Gewinnung praktisch fundierter theoretischer Erkenntnisse, sondern besitzt auch Bedeutung fUr die Planung und Uber wachung organisatorischer Regelungen als Gestaltungsaufgabe. Als EinfluBgroBe der Geltungsdauer kann die technische oder wirtschaftliche Lebensdauer von Betriebsmitteln in Betracht kommen. Die Geltungsdauer einer organisatorischen Regelung ist mit der Lebensdauer bzw. Nutzungsdauer einer 1) Ais einziger hat sich meines Wissens Kraft mit der Frage beschll.ftigt, we1che betriebUchen Tatbestll.nde kurz-, mittel- oder langfristig durch verwaltungsanweisungen zu regeln sind. Siehe Kraft, D., Die verwaltungsanweisung in der unternehmung, Diss. K6ln 1963, S. 93 f.

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