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Die Amerikaner PDF

186 Pages·2016·0.8 MB·German
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Buch »In jedemLandkreis zwischen Nebraska, Ohio, North Dakota und Arkansas erkl(cid:228)rten einemdie Leute beimMorgenkaffee: (cid:155)This is the heartland.(cid:139) al Manchmklang es wie (cid:155)This is the hard land.(cid:139) Gemeint war: eillkno mm(cid:155)W im wahren erika.(cid:139)« Am (And)r ea B(cid:246)hm Andrea B(cid:246)hm ist tausende von Meilen durch das Innere des s periumImgereist (cid:150) aufder Suche nach demanderen erAimka, das die eraFse rnsehkam nich t zeigen. Hier, weit weg von Washington und Hollywood, ist zu sehen, wie die Politik den A lrledttre.a(cid:228)Mr gnednescvIhne nPaw t ershN oJlenet,resnze (cid:228)y, Araber wie JimNouri zu usterm negitl(cid:252)g nrerednawniE (cid:150) sib uz dem Tag, an demsich herausstellte, ass der zwei Attent(cid:228)tern des 11. September eine Wohnung verm ietet hatte. In Midland, Texas, der tadt, Sin der George . WBush seine Wurzeln verortet, wird schon bald die Mehrheit red nehcsneM rehcsinapsih Herkunft sein. In Beck ,yel feit ni ned(cid:228)dlW ern West Virginias, wo der an«-Wettbew»eTrobu ghm H(cid:246)hepunkt des Jahres ist, treten weit ehr mjunge M(cid:228)nner und Frauen in die ee Armein als im(cid:252)brigen Land. er Wdie erikaner Am enverstehwill, sus mihre st(cid:228)nde Lebensum und ihre Geschichten kennen. Ein pr(cid:228)zises ungsbilSdt imm aus dem Inne ren einer verunsicherten acht. Weltm Scharf beobachtet, unterhaltsam (cid:150) und brillant elrtz.(cid:228) h Autor Andrea B(cid:246)hm, geb. 1961, lebt als freie tinJl oiusrnain New York und schreibt u. a. f(cid:252)r »Die Zeit ,« eid» ,«gnutiezsegat eL»oednm atique« und »GEO«. diplom olff-Preis Theod2o0r0 4. W Inhalt uhBc .........................................................................................................2 orAut ........................................................................................................3 haltIn ........................................................................................................4 Vorwort....................................................................................................6 1. Paterson, New Jersey: Vom Anfang der Macht................................10 2. Von Paterson nach Beckley – oder: Wie Osama bin Laden nach Virginia kam..........................................................................................22 3. Beckley, West Virginia: Das Turnier der Verlierer..........................31 4. Von Beckley nach Huntsville – oder: Die Stimme der »Hillbilly- Nation«..................................................................................................43 5. Huntsville, Alabama: Der Himmel über Alabama............................52 6. Von Huntsville nach Midland – oder: »… und dann traf ich Jesus« ...............................................................................................................70 7. Midland, Texas: Die Invasion aus dem Hinterhof............................80 8. Von Midland nach Sacramento – oder: Kalifornische Träume........99 9. Sacramento, Kalifornien: Seines Bruders Hüter............................110 10. Von Sacramento nach Fargo – oder: Laramies Heldinnen..........127 11. Fargo, North Dakota: Die Supermutter von Fargo......................140 12. Chicago, Illinois: Das Wunder von der South Side......................153 13. Von Chicago nach New York – oder: Die letzten Tage von Kokomo .............................................................................................................169 14. New York, New York: Die Stadt, das Licht und der Fluss.............181 Dank....................................................................................................185 eiineMre u netFtrt(cid:252)gedvier emokr cra,mldk aitneeA m Vorwort AmAnfang dieser Reise dachte ich,sie w(cid:252)rde meinen ied Absch nov meseid dnaL .netu(cid:228)lnie hcIttah ,e sella ni ,mella nhez erhaJ in denUSA racht.verbNoch al einmdie anische erikamFreiheit genie(cid:223)en, endlos zu fahren (cid:150) von Ost nach West, zur(cid:252)ck von est Wnach Ost. (cid:155)Dann (cid:139),tr(cid:146)esich dachte ich. (cid:155)Dann schlie(cid:223)t du it Ldaineds meamb.(cid:139) eLar nsikdcUa p hnr(cid:228)lsgtii, emna(cid:223)nnM nti.ide a tib. e »Asmem wie erikaNniecrh t-Am leben dnu «.nekned niE rehcsitirb tsilanruoJ tah sad lamnierhcseg n. eiebDer Satz ist ebenso anal b wie provozierend. Vor allemist er wahr. An keinemanderen Land arbeiten wir uns so sehr ab. erika mAkann uns begeistern oder tzut iefs p(cid:246)ren. em (cid:220)ber Amerika einen m wir, alles zu wissen (cid:150) aber st(cid:228)ndig ver(cid:228)ndern unsere (cid:252)nsche Wdas Bild, das Land hawir von diesemben. (cid:146)bierhcS» saw reb(cid:252) sad eredna ,«akiremAnettah Freunde in Deutschland gesagt. o »W soll das liegen?«, hatte ich zur(cid:252)ckgefragt. Ich wei(cid:223), wie gro(cid:223) die europ(cid:228)ische Sehnsucht nach dem »anderen erika«, mAnach diesemagin(cid:228)ren imLand, in diesen Zeiistte.n hcil(cid:223)eilhcS nebah eid ASU hcis und demRest der elt Win den letzten Jahren einiges tuet. zugemEs begann it m einembizarren Skandal um einen erfolgreichen Pr(cid:228)sidenten und seine ,nitnakitkarP tglofeg nov red lahW mi rhaJ ,0002 eid menie Mann ins Wei(cid:223)e Haus verhalf, der alles verk(cid:246)rpert, was Europ(cid:228)er an erika Am so le tliacifhd ensch ten: chvera eesns ianischmmo,M achisdie Geri nggsch(cid:228)tzunellterI,n tuellek schlechte atik rammG und die Neigung, die Welt im eNna m Gottes in »gut« und »b(cid:246)se« aufzuteilen. 6 All das hat vielen Europ(cid:228)ern, allen voran den Deutschen, offenbar gereicht, umihrerse sti nie «ses(cid:246)b» dnu nie «setug» erika Amzu ver:or ten mIersten benl edie ilienF amBush und Cheney zusammen it mFernsehpredigern und Waffennarren und fahren Benzin fressende Gel(cid:228)ndewagen. I m zweiten leben Michael Moore und Susan Sontag, die Nachbarn trennen ihren M(cid:252)ll, and niemschwingt die rot-wei(cid:223)-blaue Fahne, und alle sind us und Sendungsbewusstseifnr.e i von Patriotism sE tbig redew sad «es(cid:246)b» hcon sad ,eredna» «etug .akiremA Ich sage das nicht aus Fatalism us oder weil es in demLand keinen en nswernteenn Dissens g(cid:228)be. Im Gegenteil: die erikaner Amsind zerstritten wie schon lange nicht ehr. mAber eines eint sie: der e Glauban das anent immGute erikas.AmSie netierts hcis reb(cid:252) eid gnuztesmU ni eid ,sixarP thcin reb(cid:252) eid Idee als solche. Es ist (cid:252)brigens kaumhundert Jahre her, da glaubte Europa selbst daran. Das Vertrauen in erAmikas e wundersamKraft der nelleudividni gnus(cid:246)lrE ,raw iw e der itbehir sc Stcehrtlr slief Jonathan Raban geschrieben hat, »Europas letzte gro(cid:223)e Religion«. Millionen konvertiert en und wanderten aus. Dann kamder Zweite eltkrieg, Wf(cid:252)r den sich die erAmikaner ohne ihr Sendungsbewusstsein aumkh(cid:228)tten mobilisieren lassen, undder Kalte , Kriegin dessen Verl auf sichesat europWit mtyhpeir sc Zwiespke(cid:228)iltt ig erikaniasmieren : lie(cid:223) Die Linke te armum erikas AmKultur und emp(cid:246)rte sich (cid:252)ber seine loitik, Pdie echte R hgieekleth erst u.m Beide elten, Wdies- und jenseits des Atlantik, glichen sich in ihrem Lebensstandard an. Europa wurde aerikanimscher und erika Amein wenig europ(cid:228)ischer. Es leistete sich in den 60er Jahren sozialstaatliche Program e m dnu (cid:150) hcan etagretaW dnu Zynisus. utemndem (cid:150) ein gutes Ma(cid:223) an europ(cid:228)isch anmVietnam Dann fiel die Berliner Mauer und it mihr einiges, was Europa und erika Am verbunden hatte. Der eeinsa gemm Feind ,dnawhcsrev zruk fuarad ua ch der Traum von der neuen 7 n maultleetrila elt W an den en rund T ischen der Ver einten Nationen, und zwischen ashington W und den Hauptst(cid:228)dten Europas begann, was an m die »be schleunigte dung« Entfrem .nna knennen Ich beschloss, das remde Fneu zu eennt,deckins Inner»e des s« periumImaufzubrechen, weit gew nov ned netiehtgeregfuA der aDiptlioem und der Fernsehbilder. Es war nicht eine merste Reise quer durch die USA, aber diese fand in einemsozialen und politischen a Klimstatt, das so atisch, dramso beunruhigend und so spannend ist wie nie zuvor. erika Am pft k(cid:228)m einen selbsterkl(cid:228)rten unbegrenzten »K rieg gegen den us«, Terrorism dessen Ende unabsehbar ist (cid:150) egal, wie der n(cid:228)chste Pr(cid:228)sident hei(cid:223)t. Seine B(cid:252)rger haben eine Einw anderungswelle zu verkraften, zsuiewlesie h vetuo znrtd e hat. gegeben Jahren rt Sein wesena tsSta t steck it se 30 hren aJ in er ine von ts rech in eprrtoeklamRevonl,u tiodie in sedmieerebni ttterahlkampf W zumersten Mal auf eine nennenswerte Gegenbewegung st(cid:246)(cid:223)t. Und (cid:252)ber all dem schwebt wie ei n Wachtraumdie Erinnerung an den 11. berSeptem 2001 und die Gefahr neuer Terror- anes.c hl(cid:228)g Also habe ich im Inneren des s periumImnach St(cid:228)dten und Menschen gesucht, e id e dies nethcihcseG .nelh(cid:228)zre eginiE kannte ich von fr(cid:252)heren Reisen, a ndere sah und traf ich zum ersten Mal. Die eisten mOrte li egen abseits von den Metropolen, eid sad dliB-ASU red re(cid:228)poruErp n: e (cid:228)ginn, rPsaoteNew eJye,r s das einst erikas Amprachtvollste adt tSwerden sollte und heute ein mZentru arabischer Einw anderer ist; in ihtesburg, W Kentucky, wo an mauf den n(cid:228)chsten Aufstand gegen die utAr m hofft; in Midland, Texas, wo am n das Land oraliscmh erneuern ;lliw ni red htuoS e diS nov ,ogacihC ow sad ehcsinakirema Milit(cid:228)r Frieden schaffen soll; in Youngstown, Ohio, wo an mauf 8 den Ruinen der Industriegesell schaft auf die Zukunft wartet. Deren Bewohner sieht an mselten imFernsehen, obwohl sie einiges zu erz(cid:228)hlen n: ehabder zeitsfHootcoghraf in New ey, Jers der vor dem 11. September 2001 m it den falschen Leuten ins Gesch(cid:228)ft en gekommwar; die B(cid:252) eisterin rgermin a, Alabamdie r(cid:252)f rhi dnaL enie a grubnegW neuab ;lliw eid i-netnargmmI tochter in Chicago, die it m16 Oberstleutnant wurde; oder der nareteveerAm ni ,neinrofilaK red ,tffoh ssad nhi dlonrA Schwarzenegger vom Schatten senie nenegnagrev segeirK rbeefit. Es ist nicht die Geschichte eines s Imperium(cid:150) es sind die Gesch ichtender en chMensin emeinerika, Amdas ehr man sich avaonun (cid:223) ezweifelatml,s n zu erkennen glaubt. 9 1. Paterson, New Jersey: Vom Anfang der Macht nelhartsnennoS negnard hcrud eid neualb retsnefnehcriK nov .tS ir Kasimund warfen Lichtkegel au f die greisen H(cid:228)upter, die sich (cid:252)ber gefaltete H(cid:228)nde beugten. Zw(cid:246)lf waren an diesemSonntag muz tsneidsettoG .nemmokeg(cid:228)N»csh set rhaJ ne(cid:223)eilhcs eis eid Kirche«, fl(cid:252)sterte araske, Wta uchte seine knochigen Finger ins Weihwasser und bekreuzigte sich. Die Di(cid:246)zese hatte genug von diesemw(cid:246)cehntlichen Trauersp iel. Der Chor war ausged(cid:252)nnt, eid etkelloK ethcarb muakerhm drei(cid:223)ig Dollar ein. araske W zeigte aufdas Fens terit mder ehne iligMaria. Seine ilie Fam hatte es gespendet, als, dam1961, als an mdie neuen Zeichen der Zeit noch nicht sehen suste, mwenn an msie nicht sehen wollte. aDals, mals die Gesch(cid:228)fte sonntag s noch geschlossen waren, als in Paterson in den H(cid:228)usern umir St. Kasimnoch Balten und Polen wohnten und and niem daran dachte, eine Stra(cid:223)e nach Martin Luther King zu benennen. Der Priester elrute mmdie ters en Zeilen des Vaterunser. Er kamzar wnur aus der Nachbarsta dt, umsonntags die Messe zu lesen, aber wenigstens beherrschte er die ie rgituL aufschLi.i tau Die Alten fielen ein, kr(cid:228)ftiger und retual sla ni den Gebeten und nen Hym zuvor, als wollten sie ein trotziges Signal (cid:252)ber die Stra(cid:223)e senden: »Noch sind wir nicht weg.« Drau(cid:223)en spielten chlwuBasartszlkeoe st ball. Sjudnrgeei Waraske sawahile dera ums,e inal s h(cid:228)tte er sich Laufschrimitt .negozegna saD dmeH gnih sua red .esoH hcruD ned ab gewetzten fStof seinerLeinen ehuhcser netmmihcs eid ne(cid:223)org Zehen durch. Sein grauer Haarschopf str(cid:228)ubte sich in alle Richtungen. Er hatte das Gesich t einer it mder Welt hadernden Eule. Auf der gebogenen Nase sa (cid:223) eine riesige Brille, die Lippen waren zu einem Strich olzen, geschm die Schultern 10 hochgezogen. araske Wz(cid:228)hlte zu ned ,nehcsneM eida nm nohcs achten. seufhz(cid:246)ernbt e(cid:252)esvb,ioe err haMdauueupnnftd m rebA re ettah nie seelanmon(cid:228)hp Ged(cid:228)chtnis. Er wusste, wo die egniD nerhi gnafnA neegmmon ah .nett hcI ettah hcan renie Stadt cht, gesu die mich auf die Reise hicken cs w(cid:252)rde. »Paterson«, hatte araske Wgesagt . »Hier in Paterson fing alles (cid:252)ans.s Heine Sri me beginnen.« Die Kirche war der zigee inOrt, an demich Waraske treffen konnte. Er ging nur noch selten aus demHaus und pfing em keinen Besuch. »Das regt Tante Helen zu sehr auf.« Tante Helen war 78 und seit einemJahr bettl(cid:228) gerig. Ihr Neffe, it m64 Jahren auch nicht ehr mder J(cid:252)ngste, k(cid:252) erte mms ich umsie. araskWe hatte n ietheeitr,ageHelen war seiilniee, Famd un siezu gen, lepf sei icht n soatisch, dramsagte er , eis» tgeiw aj kaumehr m100 Pfund«. enn WTante Helen schlief, wanderte Waraske in seine eigene elt: W Er trte(cid:246) bse in ens ein Schn(cid:228), tze in nZgesi-tu ausschnitten aus dem19. Jahrhunder ,t netla netfirhecstsF red aurerlogeF,r eimAdressb(cid:252)chern aus den 20er Jahren, Kinokarten aus den 50ern, Streikplakaten von 1913, auf denen orte Wwie »Klassenkampf« zu lesen waren. Seine lung Sammhatte einen Paterson. in Ruf legend(cid:228)ren Vincent D. Waraske hatte schon als Kind das Interesse an der Gegenwart verloren und gehorte t, was seine Gro(cid:223)eltern an roabilien Memaus uen Litaitgebracht m tten.haEr wurde, was anden niem(cid:252)berraschte, Geschich tslehrer von Beruf, sammelte weiter alles, was (cid:228)lter als drei(cid:223)ig Jahre war, und bekam nach seiner Pensionierung den Titel rekirotsihtdatS» nov ,nosretaP New Jersey« zuerkannt. »Die Stadt, in der erika mAbegann, (cid:228)chtig mzu werden«, sagte araske. WIch hielt das zuerst f(cid:252)r die (cid:220)bertreibung eines Lokalpatriot atRteec ht. eAhnbe.er r Paterson war erikas Amerste Fabrikstadt gewesen (cid:150) 1792 auf dem Rei(cid:223)brett entworfen und gegr(cid:252)ndet, umden Traumvon der Warenproduktion ade min erica Amzu verwirklichen. as Weinst als »gr(cid:246)(cid:223)te und eleganteste Stadt« des Landes geplant war, 11

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