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Die adäquate Dialyse: Dialyse-Ärzte-Workshop Bernried 1981 PDF

257 Pages·1982·8.264 MB·German-English
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Die adaquate Dialyse Dialyse-Arzte-Workshop Bernried 1981 Herausgegeben von E. Streicher und W. Schoeppe Mit 110 Abbildungen und 39 Tabellen Springer -Verlag Berlin Heidelberg New York 1982 Dr. med. Erich Streicher, Abteilung flir Nieren-und Hochdruckkrankheiten, Zentrum flir Innere Medizin am Katharinen Hospital, Kriegsbergstr. 60, D-7000 Stuttgart 1 Prof. Dr. med. Wilhelm Schoeppe, Zentrum der Inneren Medizin der lohann-Wolfgang-Goethe-Univer sitat, Theodor-Stern-Kai 7,6000 Frankfurt/M. 70 ISBN -13: 978-3-540-11243-3 e-ISBN -13: 978-3-642-81765-6 DOl: 10.1007/978-3-642-81765-6 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Die adaquate Dialyse/ Dialyse-Arzte-Workshop, Bemried, 5.-7. Marz 1981. Hrsg. von E. Streicher u. W. Schoeppe. - Berlin ;Heidelberg; New York: Springer, 1982. ISBN-13:978-3-540-11243-3 (Berlin, Heidelberg, New York) brosch. NE: Streicher, Erich [Hrsg.] ; Dialyse-Arzte-Workshop <06, 1981, Bernried> Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Dbersetzung, des Nachdruckes, der Ent nahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf pho tomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Daten verarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesellschaft Wort", Miinchen, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1982 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeich nungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kenn zeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- oder Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrach ten waren und daher von jedermann benutzt werden dUrfen. Satz: SatzStudio Pfeifer, Germering 2119/3321-543210 Inhaltsverzeichnis Mitarbeiterverzeichnis ..........•..•••.....•.......•.••..••...•.•••.•..• VII In memoriam Heinrich-Wolfgang Leber •....•..••....•.••..•.••.•••••••.••••• IX W.Schoeppe: Der derzeitige Standard der konventionellen Hamodialyse .••••.•••••.•..•••• 1 E.Streicher: Alternativen der Dialysetechnik: Neue Membranen, neue Technologie •••••••• ll C.A.Baldamus: Hamofiltration: Ergebnisse und Indikationen ••••.•••..••.••••...••••..•••. 23 H.-W.Lebert V.Wizemann: Simultane Hamofiltration/Hamodialyse (SHFHD, Hamodiafiltration): Ergebnisse und Indikationen .......•...•..•.•.•.••.•...•.•...•.•...•.••••. 33 C.Fuchs: CAPD: Indikationen und Ergebnisse ..........•.....•.•.•.•••..••.•••.•••••• 43 A.E.D.Lewis: Kinetic Modelling for Dialysis and Haemofiltration .•..........•••.•..•••• 57 H.Mann, S.Stiller: Individuelle Dialyse mit Hilfe mathematischer Simulation des Stoff- austauschs •...........••.....•.......•...•.•..•..••..••....•.•.•...••.••• 75 K.M.Koch: Die Abhangigkeit des Kreislaufverhaltens bei Volumenentzug yom Behand lungsverfahren. Ein Vergleich zwischen Ultrafiltration, Hamodialyse und Hamofil tration .........•.••.......••..•...•....••.....•.•..•.....•.•..••. 93 H.Hampl: EinfluB des Saure-Basen-Status auf die Kreislaufstabilitat wahrend Azetat- und Bikarbonathamodialyse ....•.•••...........••.••..........•.•. 101 H.Schneider: Die Kinetik des Kalziumtransports bei Dialyse und Filtration .......••• ~.119 K.Schaefer, D. von Herrath und G.Offermann: Renale Osteopathie: Pathogenese und Moglichkeiten der Therapie •.••••..•• 135 H.Klinkmann, B.Osten, M.Holtz, B.Wedler und H.-J.Glawe: Sekundarerkrankungen bei chronischer Niereninsuffizienz: Sind sie durch adaquate Dialyse zu beeinflussen? .•••....•.....•....•....•....•...•..•. 149 E.Ritz: Storungen des Fettstoffwechsels und der Glukosetoleranz ..•••...••...••.• 169 H.W.Radtke: Die renale Anamie ...................••...•...••....•..•.....•.•..••..••. 193 v E.Quellhorst: Folge erhohter Elimination mittelmolekularer Substanzen: Depletion oder Regulation des Stoffwechsels ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 201 K.Finke: Der Stellenwert der Hamodialyseform in der Versorgung terminal Nieren- kranker •••••••••••••••.•••••.••••••••.•••••••••••••••.•.•••••••••••••••• 215 V.Heinze, B.Franke und L.StraBle: Der Stellenwert der Hamodialyseform in der psychosozialen Umwelt des Patienten ••••••••..•••••••••••••••••••••••••••.••••.•••.•••••••••••••••• 229 G.M.Gahl: Der Stellenwert der CAPD bei der Versorgung terminal Nierenkranker •••••• 239 Sachverzeichnis •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••.••••••••.••.••• 249 VI Mitarbeiterverzeichnis Baldamus, C.A., Klinikum d. Johann-Wolfgang-Goethe-Universitat, Abt. f. Nephrologie und Dialyse, Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frankfurt/M. 70 Finke, K., Med. Klinik I, Stadt. Krankenhaus K5ln-Merheim, Ostmerheimerstr. 200, 5000 K6ln 91 Franke, B., Tivolistr. 13, 7800 Freiburg/Br. Fuchs, C., Medizinische Universitatsklinik, Robert-Koch-Str. 40, 3400 G6ttingen Gahl, G.M., Freie Universitat, Univ.-Klinikum Charlottenburg, Med. Klinik und Poliklinik, Abt. f. Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrologie, Spandauer Damm 130, 1000 Berlin 19 Glawe, H.-J., Klinik f. Innere Medizin d. Wilhelm-Pieck-Universitat, Ernst- Heydemann-Str.,DDR-2500 Rostock Hampl, H., Kuratorium fur Heimdialyse, Bismarckstr. 97/98, 1000 Berlin 12 Heinze, V., Almh6he 11, 7601 Durbach Herrath, D. von, St. Joseph-Krankenhaus, Med. Abt. II, Baumerplan 24 1000 Berlin 42 Holtz, M., Klinik f. Innere Medizin d. Wilhelm-Pieck-Universitat, Ernst Heydemann-Str., DDR-2500 Rostock Klinkmann, H., Klinik f. Innere Medizin d. Wilhelm-Pieck-Universitat, Ernst Heydemann-Str., DDR-2500 Rostock Koch, K.M., Klinikum d. Johann-Wolfgang-Goethe-Universitat, Theodor-Stern Kai 7, 6000 Frankfurt/M. 70 Leber, H.-W.t, Zentrum f. Innere Medizin, Klinikum d. Universitat, Klinik-, str. 32 b, 6300 GieBen Lewis, A.E.D., Sekton Nephrologie, Universitatsklinik, Steinhovelstr. 1, 7900 Ulm Mann, H., Abt. Innere Medizin II, Rhein.-Westf. Techn. Hochschule, Goethes,tr. 27-29, 5100 Aachen Offermann, G., Med. Klinik und Poliklinik, Klinikum Steglitz, Hindenburg~' damm 30, 1000 Berlin 45 Osten, B., Klinik f. Innere Medizin d. Wilhelm-Pieck-Universitat, Ernst-, Heydemann-Str., DDR-2500 Rostock Quellhorst, E., Nephrol. Zentrum Niedersachsen, Vogelsang 105, 3510 Hann.-Munden Radtke, H.W., Klinikum d. Johann-wolfgang-Goethe-Universitat, Abt. Nephro~ logie, Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frankfurt/M. 70 VII Ritz, E., Med. Univ.-Klinik, Bergheimer Str. 56 a, 6900 Heidelberg Schaefer, K., St. Joseph-Krankenhaus, Med. Aht. II, Baumerplan 24, 1000 Berlin 42 Schneider, H., Zentrum Innere Medizin, Katharinenhospital, Kriegsbergstr. 60, 7000 Stuttgart 1 Schoeppe, W., Ze~trum Innere Medizin, Universitatsklinikum, Theodor-Stern Kai 7, 6000 Frankfurt/M. 70 Stiller, S., Innere Medizin II, Med. Fakultat d. Rhein.-Westf. Techn. Hoch schule, Goethestr. 27-29, 5100 Aachen StraBle, L., Tirolerweg 27, 7800 Freiburg/Br. Streicher, E., Zentrum Innere Medizin, Katharinenhospital, Kriegsbergstr. 60, 7000 Stuttgart 1 Wedler, B., Klinik f. Innere Medizin d. Wilhelm-Pieck-Universitat, Ernst Heydemann-Str., DDR-2500 Rostock Wizemann, V., Zentrum f. Innere Medizin, Klinikum d. Universitat, Klinik str. 32 b, 6300 GieBen VIII In memoriam Heinrich-Wolfgang Leber Noch wahrend der Vorbereitung zur Drucklegung dieses Symposiums wurden wir von der Nachricht erschtittert, daB Professor Dr. med. Heinrich-Wolfgang Leber Opfer eines Verkehrsunfalles ge worden ist. Seit 1969 war Herr Leber engagiert in theoretischen und prak tischen Problemen der Nephrologie. Seit dieser Zeit kennen wir ihn als kritischen und wissenschaftlich fundierten Teilnehmer nationaler und internationaler nephrologischer Tagungen. Ca. 90 Publikationen stammen aus seiner Feder. Herr Leber befaBte sich ausftihrlich mit dem Problemkreis der Uramietoxine. Seine qualitativ hochstehenden experimentellen Arbeiten tiber die Enzymhemmung moglicher Uramietoxine gerade am Beispiel der renalen Anamie haben ihm internationale Aner kennung eingebracht. Bis zuletzt hat er konsequent an diesem Problemkreis weitergearbeitet. Sein Wirken war dartiber hinaus auch in praktischen Belangen sehr befruchtend fur die Nephrologie. Er befaBte sich in Deutschland als erster mit der Hamoperfusion. Er entwickelte aus dem Konzept der Hamofiltration mit hoher Mittelmolektilclea rance und der Hamodialyse mit hoher kleinmolekularer Clearance die Kombination der Hamodiafiltration. Der groBe praktische Wert dieser Konzeption wird in den nachsten Jahren ganz klar fUr aIle zu erkennen sein, wenn die nachste Generation der von ihm maBgeblich mitkonzipierten Dialysegerate zur VerfUgung steht, mit der dieses Verfahren ohne groBen Aufwand und sicher durchge ftihrt werden kann. Bei diesem Symposium war Herr Leber einer der aktivsten Teil nehmer. Nicht nur sein Beitrag, sondern auch die Ftille von Dis kussionen belegen sein Engagement. Er bleibt uns in Erinnerung, wie wir ihn in Bernried noch zuletzt erlebten: engagiert kri tisch, doch mit liebenswerter Verbindlichkeit. Sein Mentor Schtitterle sagt, daB er einen Mitarbeiter hoher wiss~nschaft­ licher Qualifikation und einen Freund verloren habe. Dies gilt ftir uns aIle. Dieser Band 5011 seinem Andenken gewidmet sein. E. Streicher W. Schoeppe IX Der derzeitige Standard der konventionellen Hamodialyse W.Schoeppe Will man den derzeitigen Standard der konventionellen Hamodia lyse definieren, so kann man fragen: Was tun die meisten in der Anwendung eines solchen Behand lungssystems was vertragen die meisten Patienten am besten, oder umge kehrt, was tolerieren sie am haufigsten, was ist das Ziel der Behandlung? Geht man von letzterem aus: "Was ist Ziel der Behandlung?", so dtirfte "Standard" gemessen werden an Wohlbefinden des Patienten, d. h. Minimisierung uramischer, toxischer Zeichen, Rehabilita tionsgrad, also Eingliederung in Familie, soziales Umfeld und Beruf, Konstanz der Homoostase, DurchfUhrbarkeit und Sicher heit der Behandlung auf Dauer, Entlastung von dialysebedingten okonomischen Zwangen. Der Vereinigung aller dieser Teilziele in der Person des Pa tienten haben sich groBe Anstrengungen, fachspezifisches und allgemeines Interesse zugewandt. Erstes und allgemeinstes Indiz fUr Standard im Sinne von Lei stungszielen ist die kumulative Uberlebensrate. Der Kurvenver lauf der Uberlebensrate tiber die Behandlungszeit a) hat einen gewissen prognostischen Wert, b) ist ftir aIle Beteiligten die einfachste Aussage tiber die Qualitat der Behandlung, zumindest im Hinblick auf die Frage, ob und wie lange das Aussetzen des uramisch bedingten Todes mittels konventioneller Anwendungsprinzipien der Hamodialyse erreichbar ist. Sollte in dieser allgemeinsten Fassung von Standard Uberein stimmung im Einzelfall - sei es eines Patienten, sei es eines Patientenkollektivs - mit der zusammengefaBten GrundgroBe aller behandelten Patienten - also hier ihrer Lebenserwartung - nicht bestehen, so ist bei Abweichungen nach unten zu fragen, ob-man mit dem Grundraster konventioneller Hamodialyse noch tiberein stimmt. Bei Abweichungen nach oben muB man andererseits die Frage genauso stellen: bedeutet die Abweichung Verbesserung des Standards oder weicht die untersuchte Population so weit von der Grundgesamtheit ab, daB man andere Kriterien (wie z.B. Selek tion von Patienten) einsetzen muB, urn ein gegebenes Ergebnis zu erklaren. Roberts hat dies 1976 in einer Studie sehr dra stisch dargestellt und provokativ den Begriff von Zentren mit hoher und niederer Mortalitat gepragt. Xnderungen in der Zusammensetzung untersuchter Grundgesarnthei ten sind auBerdem dann zu erwarten, wenn-z.B. intern gesetzte Normen - also ein zeitlich fixierter Standard der Vergangen heit - verlassen werden, wie wir dies in den letzten Jahren in groBem AusmaB - z.B. fur die Aufhebung von Indikationsbegren zung, wie Alter, Zweiterkrankungen oder primare Nierenerkran kungen - gesehen haben. Variablen der Dialysetherapie im konventionellen Sinne sind Gegenstand der jahrlich herausgegebenen untersuchungen der EDTA. Viele Einzelkomponenten der Dialysetherapie konnen geandert werden: die Zahl der einzelnen Anwendungen pro Woche, deren Dauer, Flache und Permeabilitat der Dialysatoren, die Zusammen setzung des Dialysates. Unabhangig davon variieren BlutfluB, Gewichtsanderungen des Patienten im Dialyseintervall, interkur rente Erkrankungen. Angesichts der groBen Zahl von Variablen ist es sinnvoll, sozu sagen einen Mittelwert des Verhaltens in der Verordnung als Standardverordnung zu untersuchen. Dabei zeigt sich die Hin wendung zur Einmalverwendung von Platten- bzw. Kapillardialysa toren, wahrend die Wiederverwendung und die Spulen nur noch in geringerem AusmaB eingesetzt werden (Abb. 1). 1979 betrug die Anwendungshaufigkeit des klassischen Kiildialysators nur noch 4 %. Die Verteilung der Dialysezeiten in Krankenhaus- und Heimdia lyse in Relation zur Dialysatoroberflache, zeigt bei den ge nann ten Anwendungsformen getrennte Verlaufskurven (Abb. 2). Es kommt in der Heimdialyse zu einer generellen Anpassung kurze rer Dialysezeiten an die groBeren, langerer Dialysezeiten an die kleineren Dialyse- und Filtrationsflachen; verstandlicher weise denn Anpassungszeit ist gegenuber dem Krankenhaus ver mehrt verfugbar. Die Annahme, daB sich im Krankenhaus gleiche Zeiten in der An wendung von kleinen und groBen Dialysatoren deshalb ergeben, weil Patienten mit groBerem Korpergewicht groBere Dialysatoren erhalten, bestatigte sich nicht, so daB hier wahrscheinlich doch patientenunabhangige Kriterien, wie Schichtzeiten, Perso naleinsatz und ahnliches, eine Rolle spielen. Die Analysen der individuellen Zuordnung von wochentlicher Dia lysezeit zu Korpergewicht oder restlichem Urinvolumen, zeigten, daB eine Anpassung an theoretisch postulierte und auch abzulei tende Bedurfnisse des einzelnen Patienten unter den -Bedingungen der stationaren Behandlung nicht im erwarteten AusmaB stattfin det, daB hier also offenbar ein starkerer Schematismus vorherr schend ist. Gotch und Sargent (5) legten 1978 eine Theorie der Minimalfor derungen an die Dialysetherapie vor, die es ermoglichen sollte, die optimalen Konzentrationen fur Natrium, Kalium, Wasserstoff, Wasser, Calcium und Phosphat entsprechend den homoostatischen 2

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