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Dichtungstheorien der deutschen Frühaufklärung PDF

236 Pages·1995·13.566 MB·German
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Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 1 Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung Dichtungstheorien der deutschen Frühauß:lärung Herausgegeben von Theodor Verweyen in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Kertscher Max Niemeyer Verlag Tübingen Wissenschaftlicher Beirat: Karol Bai, Manfred Beetz, Udo Bermbach, Jörn Garber, Notker Hammerstein, Hans-Hermann Hartwich, Klaus Luig, Francis Moureau, Monika Neugebauer- Wölk, Alberto Postigliola, Paul Raabe, Richard Saage, Gerhard Sauder, Jochen Schlobach, Pia Schmid, Udo Sträter, Heinz Thoma Redaktion: Hans-Joachim Kertscher, Fabienne Molin Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Dichtungstheorien der deutschen Frühaufklärung / hrsg. von Theodor Verweyen in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Kertscher. - Tübingen : Niemeyer, 1995 (Hallesche Beiträge zur europäischen Aufklärung ; 1) NE: Verweyen, Theodor [Hrsg.]; GT ISBN 3-484-81001 -7 ISSN 0948-6070 © Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1995 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany. Druck: Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten Einband: Geiger, Ammerbuch Vorbemerkung des Herausgebers Der vorliegende Band vereinigt die Beiträge eines Symposions, zu dem das Euro- päische Zentrum für Aufklärungs- und Pietismusforschung der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg im Herbst 1993 eingeladen hatte. Zwischenzeitlich haben sich Name, Struktur und Aufgaben der mitten in der staatengeschichtlichen „Wende" gegründeten Internationalen Forschungsstätte Europäische Aufklärung geändert. Wie aus der neuen Namensgebung - Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung - hervorgeht, liegt der thematische Schwerpunkt jetzt wieder entschieden auf der Erforschung des Steele des Lumieres in Europa. Das Symposion „Dichtungstheorien der deutschen Friihaufklärung" fand vom 28. bis 30. Oktober 1993 in den Franckeschen Stiftungen in Halle statt. Die Sekti- onsleitung hatten Wolfgang Martens, Wilhelm Voßkamp, Wolfram Mauser, Wer- ner Strube und Theodor Verweyen. Planung und organisatorische Leitung des Symposions lagen in den Händen von Hans-Joachim Kertscher. Ihm, aber auch allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums dankt der Heraus- geber für die Betreuung des Symposions und die redaktionelle Überarbeitung der Beiträge für den Druck. Besonderer Dank gilt der Volkswagen-Stiftung, die nicht nur das Symposion unterstützte, sondern durch Entschiedenheit ihrer Förderung auch Überleben und Neukonstituierung des Interdisziplinären Zentrums sicherte. Das Erscheinen des Tagungsbandes verdankt sich nicht zuletzt dem Engagement des Max Niemeyer Verlages, Tübingen, in Halle. Im Sommer 1994 - genau hundert Jahre nach der Ernennung von Max Niemeyer zum Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg - beschloß die alte hallesche Verlegerfamilie, u.a. mit der Gründung der neuen Reihe Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung wieder an ihre Herkunft anzuknüpfen. Erlangen, im Mai 1995 Theodor Verweyen Inhalt THEODOR VERWEYEN: Zur Einfuhrung IX WERNER STRUBE: Alexander Gottlieb Baumgartens Theorie des Gedichts 1 FRIEDRICH VOLLHARDT: Die Grundregel des Geschmacks - Zur Theorie der Naturnachahmung bei Charles Batteux und Georg Friedrich Meier 26 SABINE MÖDERSHEIM: .Auch die fruchtbarsten Bäume wollen beschnitten sein": Georg Friedrich Meiers Konzept der Einbildungskraft und Dichtungskraft und die Kritik an Anna Louisa Karsch 37 CARSTEN ZELLE: „Logik der Phantasie" - Der Beitrag von Immanuel Jacob Pyra zur Dichtungstheorie der Frühaufklärung 55 JUTTA HEINZ: Architektur des Erhabenen. Eine Besichtigung von Immanuel Pyras Tempel der wahren Dichtkunst 73 BURKHARD DOHM: Pyra und Lange: Zum Verhältnis von Empfindsamkeit und Pietismus in ihren Freundschaftlichen Liedern 86 THEODOR VERWEYEN/GUNIHER WITTING: Zur Rezeption Baumgartens bei Uz, Gleim und Rudnick 101 WOLFRAM MAUSER: Georg Friedrich Meiers Apologie des geselligen Lachens 120 VIII WOLFGANG MARTENS: Zur Thematisierung von „schöner Literatur" in Samuel Gotthold Langes und Georg Friedrich Meiers Moralischen Wochenschriften Der Gesellige und Der Mensch 133 HANS-JOACHIM KERTSCHER: Paul Jacob Rudnicks Satire Der heutige Gegenstand meiner Einbildungskraft 146 DOROIHEE KIMMICH: Inszenierungen des geglückten Tags. Zur impliziten Poetik bei Johann Peter Uz und Johann Wilhelm Ludwig Gleim 158 WILHELM VOSSKAMP: Die Macht der Tugend - Zur Poetik des utopischen Romans am Beispiel von Schnabels Die Insel Felsenburg und von Loens Der redliche Mann am Hofe 176 FRANK BAUDACH: Die Dichtungsauffassung des jungen Wieland 187 Namenregister 200 THEODOR VERWEYEN (Erlangen) Zur Einführung Gunther Witting zum 12. August in freundschaftlicher Verbundenheit 1. Es ist eine unübersehbare Tatsache: Im Unterschied zur philosophischen Aufklä- rungsforschung steht es um die germanistische Literaturgeschichtsschreibung jener Phase der Aufklärung, die im Tagungstitel ihren Namen gefunden hat, noch nicht zum besten. Dafür kann kaum etwas illustrativer sein als die Epochengliederung in dem von Band zu Band mit immer größerer Ambition herausgebrachten Handbuch zur Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, des- sen Planung und erste Realisierungen in die späten 40er und frühen 50er Jahre zu- rückreichen und das, nicht zuletzt auch dank der Ergänzung älterer Teile durch neuere Darstellungen, bislang nicht abgeschlossen ist. Sein sechster, 1990 erschie- nener Band - und der wird im weiteren von besonderem Interesse sein - hat bei- spielsweise die Stelle des älteren Teilbandes VI/1 von 1957 eingenommen: mit ei- ner ziemlich belastenden Hypothek! In der ersetzten Version hatte ihr Verfasser Richard Newald unter dem Titel Ende der Aufklärung und Vorbereitung der Klassik die Zäsur auf die Jahrhun- dertmitte datiert und von ihr aus die literarischen Entwicklungen infolge einer eigenwilligen teleologischen Konzeption zur „Höhe klassischer Gesundheit"1 sich entfalten sehen. Es dürfte somit kaum verwundem, daß der „Klassizismus" genannten Literaturreform Gottscheds, die als direktes Gegenbild zur sich ausbil- denden „klassischen Haltung und Lebensform" dienen mußte, ebenso wie der lite- rarischen Aufklärung im ganzen, derart in die Nähe pathologischer Symptomatik gerückt, die ihnen gemäße Beschreibung nicht zuteil werden konnte. Man sucht in diesem Band daher auch .Aufklärung' als epochales Strukturierungskonzept oder überhaupt nur als nennenswerte Strukturierungsgröße vergeblich. Statt dessen ent- hält der vom selben Autor stammende fünfte Band des Handbuches mit dem Titel Vom Späthumanismus zur Empfindsamkeit einen .Aufklärung" überschriebenen Abschnitt, dem, etwa auf poetologischer Ebene einseitig an dem „literarischen Kampf zwischen den Leipziger und Zürcher „Kunstlichtern" orientiert, keines- 1 In: de Boor, Helmut/Newald, Richard, Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. VI: Von Klopstock bis zu Goethes Tod. 1750-1832. Teil 1: Ende der Aufklärung und Vorbereitung der Klassik. München 1957, zit. S. 2. χ Theodor Verweyen wegs ein forschungsrepräsentativer Wissensstand zugrunde gelegt worden war.2 1951 und 1957 erscheinen somit als signifikante Daten des allgemeinen „Des- interesses der ersten 10 bis 15 Nachkriegsjahre an Aufklärung", wie Peter Pütz resümiert3 Um so mehr liegt dann die Frage nach dem Maß der Erneuerung im VI. Band von 1990 nahe. Erstaunlich genug an dieser jüngeren Version ist nun freilich ein für die Erfor- schung der frühen Aufklärung kennzeichnendes Problem, das im folgenden Zitat zum Vorschein kommt: Wann ist Aufklärung? Benutzt man den Begriff als Periodenbezeichnung und denkt man an Deutschland, wird man sagen müssen, das Zeitalter der Aufklärung reiche von Thomasius bis Kant, umfasse also rund 100 Jahre. Diese Literaturgeschichte behandelt die Periode 1740-1789, wenn man so will die Hoch- Ks Spätaufklärung4 Es ist im Grunde ein doppeltes Problem, das hier zutage tritt: das einer Ausweitung und einer Beschränkung. Die gegenüber der früheren Darstellung von 1957 sich durchsetzende Expansion des Aufklärungsbegriffs reflektiert durchaus die for- schungsgeschichtlich unabweisbare „Tendenz zur sukzessiven Ausweitung zu im- mer umfassender werdenden Bedeutungen", zur „Universalisierung",5 die eben auch in der Darstellung der historischen Abschnitte über die Zäsur um 1750 hinaus zur Geltung kommt. Demgegenüber ist die Beschränkung des VI. Bandes auf die Zeit nach 1740 von anderer, aber keineswegs geringerer Tragweite, und zwar in zweifacher Hinsicht Zunächst einmal wird durch den impliziten Verweis auf das Schlußkapitel im V. Band eine Empfehlung auf eine Darstellung insinuiert, zumin- dest aber in Kauf genommen, deren Forschungshintergrund um Jahrzehnte zurück- liegt. Selbst die Exkurse, verstreuten Teilbehandlungen und Hinweise etwa auf Alexander Gottlieb Baumgarten und Georg Friedrich Meier oder auch zur Anakre- ontik im erneuerten VI. Band helfen dem skizzierten Defizit kaum auf. Hinzu kommt sodann, daß aufgrund der aus der älteren Version übernommenen Auslage- rung der Phase vor 1740 aus dem eigentlichen' Aufklärungsband eine ungute Folge die Marginalisierung der .frühen Aufklärung' ist Es droht somit in der litera- turwissenschaftlichen Aufklärungsforschung ein Problem zu entstehen bzw. tradiert 2 de Boor/Newald, (wie Anm. 1), Bd. V: Die deutsche Literatur vom Späthumanismus zur Empfindsamkeit. 1570-1750. München 1951. Die 2. Auflage von 1957 hat trotz ergänzender Hinweise im Anhang keine substantiellen Verbesserungen erbracht - Man vgl. etwa den For- schungsbericht von Pütz, Peter, Die deutsche Aufklärung. Darmstadt 1978 (Erträge der For- schung 81). Als besonders nachteilig für die Zeit der frühen Aufklärung erweist sich das Ignorieren von Beckmann, Paul, Formgeschichte der deutschen Dichtung. Hamburg 1949, Kap. 5, S. 471-552: „Das Formprinzip des Witzes in der Frühzeit der deutschen Aufklärung". Dem Kapitel liegt die gleichnamige Abhandlung von 1932/1933 zugrunde. 3 Pütz, Peter (Hg.), Erforschung der deutschen Aufklärung. Königstein/Ts. 1980 (Neue Wissen- schaftliche Bibliothek 94), S. VII-XI: „Einleitung", zit. S. VII. 4 J0rgensen, Sven Aage/Bohnen, Klaus/0hrgaard, Per, Aufklärung, Sturm und Drang, Frühe Klassik. 1740-1789. München 1990 (wie Anm. 1: de Boor/Newald, Bd. VI), ziL S. X. 5 Pütz, (wie Anm. 2), S. 1-9, zit. S. 5ff.

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