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Dialektik und Ethik: Besser führen mit Fairneß und Vertrauen PDF

224 Pages·1991·3.611 MB·German
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B. Kirchner· Dialektik und Ethik Baldur Kirchner Dialektik und Ethik Besser flihren mit FaimeB und Vertrauen GABlER CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Kirchner, Baldur: Dialektik und Ethik: besser fiihren mit Fairness und Vertrauen / Baldur Kirchner. - Wiesbaden: Gabler, 1991 ISBN 3-409-19150-X Der Gabler Verlag ist ein Untemehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1991 Softcover reprint of the hardcover I st edition 1991 Lektorat: Ulrike M. Vetter Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtIich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzu lassig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir VervieWiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Pro duktion und Verbreitung unserer Biicher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorarm gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB sol che Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be trachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirfen. Satz: Satztechnik, Taunusstein ISBN-\3: 978-3-409-19150-0 e-ISBN-\3: 978-3-322-84048-6 DOl: 10.1007/978-3-322-84048-6 Dieses Buch widme ich meinem langjiihri gen Gespriichspartner, Herrn Pater Raba nus Mayer OSB, in der Benediktinerabtei Neresheim. Er vollendete am 3. April 1991 sein 70. Lebensjahr. "Nicht die Mehrheit des Volkes bestimmt, was wahr und giUtig ist, sondern der Heilige Geist. " (P. Rabanus Mayer OSB) Vorwort 1. Dieses Buch in den Jahren 1990 und 1991 geschrieben zu haben, ist mir ein auBer-ordentliches Anliegen. Die gesellschaftspoliti schen Veranderungen in den Landern der marxistisch-Ienini stischen Ideologie haben die Perversionen eines kranken Geistes zutage treten lassen. Das gedankliche Gebaude jener allzu hoch bewerteten "materialistischen Dialektik" ist zusammengestiirzt. In der Bundesrepublik Deutschland sind die Signale einer Orien tierungs- und Sinnkrise inzwischen subtiler geworden. Der "praktische Materialismus" spinnt im BewuBtsein vieler Men schen schillernde Faden. 1m Glanze brillanter Bilanzen sieht man cher Fiihrende das Licht seines Selbstwertes neu aufleuchten. Das eigene Ansehen in den Medien zu pflegen, scheint fUr viele Per sonlichkeiten des Offentlichen Lebens zu einem elementaren Ge bot ihrer Psychohygiene geworden zu sein. Mit diesem Buch will ich all jenen ein Angebot zu selbstkritischer Reflexion unterbreiten, die den Weg in ihre Wesenstiefe suchen oder schon einige Zeit gehen. Ich spiire in den Begegnungen mit Seminarteilnehmern und Zuhorern, daB das Bediirfnis nach per sonlichkeitsbildenden Inhalten wachst. 2. Es geht rnir in diesern Buch urn Personlichkeitsbildung. Nicht urn Techniken bin ich bemiiht. Auch in meinen Seminaren vermittle ich kaum Techniken. Ich lehne eine verhaltensnormierende Trai ningsarbeit ab, weil sie abhangig macht. Wer sich vorwiegend an Techniken orientiert, befreit sich kaum von der Angst vor sponta ner Kommunikation. • Kollektive Kommunikationsmuster schaffen Distanz. Die personliche Originalitat geht weitgehend verloren. 7 Deshalb betone ich in diesem Buch die wesentlich gewordene Per sonlichkeit. Zum eigenen Wesen vorgedrungen zu sein, bedeutet, die Ur-Sachen im Wesensinneren entdeckt zu haben. 3. Mit dieser Publikation lose ich auch ein Versprechen ein. Nicht immer war es mir nach personlichkeitsbildenden Veranstaltungen moglich, ein Manuskript zu versenden. Viele Zuhorer haben mich gebeten, die Themen der Kolloquien und V ortrage in einem gro Beren Publikationsrahmen zu verOffentlichen. So wird es nunmehr moglich sein, jene Inhalte in Ruhe nachzulesen, die bei frtiheren Begegnungen nur selektiv aufgenommen werden konnten. Viele der frtiher geauBerten Gedanken habe ich erweitert und in einen neuen Kontext eingereiht. 4. SchlieBlich ist dieses Buch auch ein Ausdruck meiner personli chen Lebensreflexionen. Wer sich mit Personlichkeitsbildung be schiiftigt, tut dies ja nicht selten seiner eigenen Seele wegen. Die se berufliche Tatigkeit ermoglicht es mir, jene Spannungen und Konflikte aufzuarbeiten, mit denen ich selbst oft ringe. Ich laufe gelegentlich Gefahr, den dialektisch-ethischen Postulaten, die ich erhebe, auch in meinem Kommunikationsverhalten nur bedingt gerecht zu werden. Andererseits liegt mir die Verknupfung von "Dialektik" und "Ethik" besonders am Herzen. Letztlich vermag nur eine sittlich verantwortete Kommunikation die zwischen menschlichen Beziehungen harmonisierend zu gestalten. Der Mensch der Gegenwart ist besonders gefiihrdet, seine Kommuni kationsfiihigkeit manipulativ einzusetzen. Solchen Stromungen des Zeitgeistes mochte ich eine neue Wertschatzung kommunikativen Handelns entgegenbringen. 5. Ich habe das Buch in zwei Teile gegliedert. 1m Teil A behandle ich die Voraussetzungen fur eine ethisch orientierte Kommunika tionskultur. 1m Teil B stelle ich eine Reihe von Prinzipien zusam men, von denen die ethisch orientierte Kommunikationskultur im privaten wie beruflichen Alltag getragen sein sollte. Ettenbeuren, im Mai 1991 Baldur Kirchner 8 Inhaltsverzeichnis Vorwort ............................................................................................... 7 Uber ethische Kommunikationskultur .............................................. 11 Teil A - Voraussetzungen fUr eine ethisch orientierte Kommunikationskultur I. Von der Theozentrik zur Anthropozentrik - Die Wende im BewuBtsein ........................................................ 17 1. Glaubensfahigkeit .................................................................. 20 2. Akzeptanz der Heiligen Schrift ............................................. 24 3. Akzeptanz der institutionellen Kirche ................................... 29 II. Die Kompetenzen des Fiihrenden - Merkmale seines Pers6nlichkeitsprofils .................................... 50 1. Uber das Fiihren ..................................................................... 52 2. Fachliche Kompetenz ............................................................ 62 3. Soziale Kompetenz ................................................................ 74 4. Sittliche Kompetenz .............................................................. 92 III. Dialektik und Dialektikfahigkeit ............................................... 99 1. Uberlegungen zum Begriff "Dialektik" ................................. 99 2. V oraussetzungen fUr Dialektikfahigkeit.. ............................ 104 IV. Ethik und Uberzeugungsfahigkeit ........................................... 112 1. Uberlegungen zum Begriff "Ethik" ..................................... 112 2. Merkmale der Uberzeugungsfahigkeit ................................ 116 9 Teil B - Prinzipien einer ethisch orientierten Kommunikationskultur 1. Ethische Prinzipien fUr Ehe und Partnerschaft ........................ 142 II. Ethische Prinzipien fUr die erzieherische Begleitung .............. 164 III. Ethische Prinzipien fUr die dialektische Dialogkultur ............. 184 IV. Ethische Prinzipien fUr Fuhrende in Hierarchien .................... 205 Anmerkungen .................................................................................. 221 Stichwortverzeichnis ....................................................................... 225 10 Uber ethische Kommunikationskultur Die kommunikative Qualitat des Zwischenmenschlichen wird danach beurteilt, in welcher Weise sie es vermag, die Personlichkeit des Kommunizierenden zu wtirdigen. Alles Verletzende, Entpersonli chende, Entwertende ist ein Ausdruck gestorter Harmonie zwischen den Gesprachspartnem. Im gegenwiirtigen gesellschaftlichen Leben ist die offentliche Verunglimpfung der Kommunikationspartner zu ei nem kollektiven sadistischen und zynischen Spektakel geworden. Der heuchlerische politische Wahlkampf, die Affaren von Managem, die profane Rivalitat bei der Besetzung von Bischofssttihlen - all dies sind Zeichen eines neurotisierten Zeitgeistes, dessen Glaubwtirdigkeit langst abgeblattert ist. Die Feindaggressivitat und die Vemichtungsaggressivitat tiben ihre kommunikative Herrschaft tiber das gesellschaftliche Bewu8tsein aus. Die Kampfdialektik ist die gro8e Siegerin tiber die Uberzeu gungsdialektik. Ais Erfolgreicher thront vielerorts der intellektuell Ftihrende, der als analytischer Ratgeber die Wirtschaftsprozesse steu ert. Der Narzi8mus vieler Ftihrender laBt sie von Weihrauch zu Weih rauch schreiten. Was sie an Leiden in den Gefiihrten erzeugen, be merken sie nicht, weil ihre Selbstverliebtheit ihnen den Zugang zum anderen verstellt. Ftir viele dieser Personen ist Personlichkeitsent wicklung die Bestatigung ihrer selbstgefalligen Haltung. Dabei spti ren sie nicht, daB sie sich selbst zu einem Instrument krankhaften Er folgsverstiindnisses degradiert haben. • Die Lebensltigen der Ftihrenden produzieren private und berufliche Krisen. W 0 das Handeln eines Menschen, besonders des Ftihrenden, nicht mehr offen ist ftir das Erkennen von Lebensltigen, hat es sich weit von der Lebensrealitat entfemt. 11 In seiner Kommunikationskultur aber zeigt der Mensch, in welcher Beziehung er zur LebensrealiHit steht. Was meine ich hier mit "Kommunikationskultur"? • "Kommunikationskultur" ist ein Ergebnis der Person lichkeitsentwicklung eines Menschen. Sie meint die Art und Weise des Umganges mit BewuBtseinsinhalten, die sich im Lebensstil und im Verhalten gegeniiber dem Be stehenden manifestiert. Das Bestehende ist das menschliche Leben und seine Bindung an das AuBermenschliche - das Metaphysische. Es ist, mit den Worten Bal thasar Staehelins gesprochen, "die erste und die zweite Wirklichkeit" eines Menschen. Das Ziel der hier angesprochenen Kommunikations kultur ist das geistige und seelische Wachstum der menschlichen Per sonlichkeit. Das aber gelingt nur dann, wenn Personlichkeitsentwick lung den Blick in die eigene Wesenstiefe gestattet. Wenn es das Ziel von Kultur ist, den Menschen in immer hoherem MaGe zur Selbster kenntnis zu fUhren, so beabsichtigt Kommunikationskultur, die Inter aktionswege zur Selbsterkenntnis zu ebnen. - Selbsterkenntnis beginnt mit dem Begreifen der eigenen Lebens realitiit. Die Ab16sung von der Lebensrealitiit dagegen kennzeichnet eine neurotische Eigenbeziehung. Ich nenne nun jene Form der Kommunikationskultur, die die Ent wicklung eines WertbewuBtseins in der menschlichen Personlichkeit zum Inhalt hat, "ethische Kommunikationskultur". • "Ethische Kommunikationskultur" ist eine Form der Kommunikationskultur, die den sittlichen Zustand des einzelnen spiirbar werden HiBt. Das erworbene und ent wickelte MaB an Sittlichkeit ist die Vorbedingung fUr Wertschatzung und Wiirde in der Kommunikation. 12

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