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Diagnostik und operative Behandlung kardialer Erkrankungen PDF

135 Pages·1994·4.045 MB·German
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Diagnostik und operative Behandlung kardialer Erkrankungen Herzchirurgisches Symposium Erlangen 1993 U. Blum, J. von der Emde (Hrsg.) Diagnostik und operative Behandlung kardialer Erkrankungen fi Springer-Verlag Berlin Heide1berg GmbH Anschriften der Herausgeber: PD Dr. U. Blum Prof. Dr. 1. von der Emde Herzzentrum der Universität Erlangen Maximiliansplatz 2 91054 Erlangen Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Diagnostik und operative Behandlung kardialer Erkrankungen/ U. Blum; 1. von der Emde (Hrsg.). ISBN 978-3-662-11472-8 ISBN 978-3-662-11471-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-11471-1 NE: Blum, Ulrike [Hrsg.] Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, das Nachdrucks, des Vortrages, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Da tenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfäl tigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Septem ber 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwider handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Copyright © 1994 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG Darmstadt 1994 Verlagsredaktion: Sabine Müller - Herstellung: Heinz 1. Schäfer Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Hande1snamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Veröffentli chung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Satzherstellung: Graphische Textverarbeitung, Hans Vilhard, 64753 Brombachtal Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Wandel und Fortschritt in Diagnostik und Therapie angeborener und erworbener Herz fehler fordern (immer wieder) neue Standards. Die Ergebnisse großer Studien der ver gangen Jahre und neue technische Entwicklungen machen Änderungen im bisherigen Vorgehen notwendig und stellen Altes und Bewährtes auf den Prüfstand. In der Diagnostik sind vor allem die nichtinvasiven, patientenfreundlichen, oft aller dings kostspieligeren Methoden in den Blickpunkt gerückt. Die Echokardiographie, die farbcodierte Dopplersonographie, NMR, CT, Spect haben die invasive Diagnostik teil weise ersetzt, Erkenntnisse im molekularen und immunologischen Bereich verändern unser Denken. Die interventionelle Kardiologie fasziniert, Katheterdilatation und -okklusion konkur rieren mit eingreifenden operativen Methoden der offenen Herzchirurgie. Bei früher hoffnungslosen Fällen wird heute Herzchirurgie möglich. Ein On-line Monitoring von Kreislauf- und Stoffwechselparametern und sofortige medikamentöse Beeinflussung und Substitution erlauben einen sinnvollen Eingriff in weit fortgeschritte nen Krankheitsstadien. Differenzierte Klappenrekonstruktion und -substitution ermöglichen eine bessere Le bensqualität. Koronarrevaskularisation als Zweit- und Dritteingriff mit den verschiede nen autologen arteriellen und venösen Überbrückungsgefäßen bringen auch bei diesen progredienten Erkrankungen weitere chirurgische Hilfe. Endothelisierte Conduits sind in greifbare Nähe gerückt. Die schlechte Ventrikel funktion bei myokardialen Schäden ist mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen zugänglich. Bei komplexen kongenitalen Vitien ist der kurative Eingriff im Säuglings- und Klein kindesalter die Regel, ohne vorangehende palliative Maßnahmen. Transpositionen der großen Gefäße fordern Eingriffe kurz nach der Geburt, Single ventricle werden nach dem Fontan-Prinzip korrigiert. Als ultima ratio hat die Transplantation im Kindes-und Erwachsenenalter einen festen Platz im Angebot chirurgischer Therapie. Notwendiges, Mögliches, Überflüssiges in Diagnostik und operativer Therapie müssen stets auf dem Prüfstand der Kritik, auch unter dem Aspekt begrenzter Resourcen betrach tet werden. Postoperative Lebenserwartung und Lebensqualität im Vergleich zu Spontan verlauf und medikamentöser Therapie sind unsere objektiven Maßstäbe. Erlangen, im Januar 1994 Jürgen von der Emde V Inhaltsverzeichnis Vorwort.......................................................... V 1. Invasive versus nicht-invasive Diagnostik Präoperative Doppler-echokardiographische Diagnostik versus Herz katheter-Untersuchung: Wann ist die invasive Diagnostik überlegen? Henneke, K. H.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Präoperative Echokardiographie versus Herzkatheteruntersuchung und Angiokardiographie bei angeborenen Herzfehlern Singer, H. ........................................................ 15 2. Interventionelle Eingriffe Interventionelle Eingriffe in der Kinderkardiologie Hotbeck, M. ...................................................... 27 3. Möglichkeiten der operativen Therapie bei koronarer Herzerkrankung und Klappenvitien Aktuelle Techniken und Trends bei koronarer Herzerkrankung Von der Emde, 1. .................................................. 37 Aktuelle Techniken und Trends in der Herzklappenchirurgie Konertz, w. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Lebensqualität und Optimierung der Lebensqualität nach Herzklappen ersatz Horstkotte, D. ..................................................... 53 INR-Bestimmung durch den Patienten nach Herzklappenersatz Blum, u., R. Cesnejvar, F. Fathollahi ................................. 73 4. Möglichkeiten für komplexe kongenitale Vitien, Myokarddestruktion und Herzrhythmusstörungen Palliative und korrigierende Operationen komplexer kongenitaler Vitien Blum, U. ......................................................... 81 VII Herztransplantation und kreislaufunterstützende Systeme Posival, H., M. M. Körner, R. Körfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Der implantierbare Kardioverter - Defibrillator - antiarrhythmische "High-Tech-Therapie" aus klinischer Sicht Esperer, H.-D., F. 0. Mahmoud, K. Göhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Erste Erfahrungen mit den transvenösen-endokardialen Elektrodensystemen bei der Implantation von neuen Kardioverter-Defibrillatoren Mahmoud, F. 0., H.-D. Esperer, K. Göhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 5. Finanzielle Aspekte von Diagnostik interventioneller Kardiologie und Herzchirurgie. Ist High-Tech bezahlbar? Finanzielle Aspekte von Diagnostik interventioneller Radiologie und Herz chirurgie. Ist High-Tech bezahlbar? Knorr, G. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 VIII 1. Invasive versus nicht-invasive Diagnostik Präoperative Doppler-echokardiographische Diagnostik versus Herzkat~eter-Untersuchung: Wann ist die invasive Diagnostik überlegen? K. H. Henneke Medizinische Klinik 11 (Kardiologie), Universität Erlangen-Nürnberg Doppler-echokardiographische Methoden haben sich als wesentlicher Bestandteil der nichtinvasiven kardiologischen Diagnostik etabliert. Die Belastung der Herzkatheter labors für die Evaluierung von Patienten mit valvulärer oder kongenitaler Herzkrankheit wurde erheblich reduziert und somit die Kapazitäten für aufwendige interventionelle Techniken erweitert. Wann ist jedoch präoperativ die Herzkatheteruntersuchung der echokardiographischen Diagnostik überlegen, so daß auf eine umfassende invasive Abklärung nicht verzichtet werden kann? Diese Fragestellung fokussiert die Grenzen der Doppler-echokardiogra phischen Methodik, wenn diagnostische Informationen besonders hoher Validität im Hinblick auf definierte hämodynamische Operationsindikationen gefordert werden müs sen. Im folgenden sollen bei wesentlichen valvulären und kongenitalen Herzerkrankun gen des Erwachsenenalters die vorliegenden Doppler-Daten im Hinblick auf Praktikabi lität, Reproduzierbarkeit und diagnostische Wertigkeit analysiert werden. Aortenstenose Eine Operationsindikation wird in der Regel gestellt, wenn der transaortale Druck gradient 70 mm Hg übersteigt. Doppler-echokardiographisch wird der valvuläre Druck gradient mit Hilfe der Bernoulligleichung berechnet. Beim Vergleich Doppler-echokar diographisch mit invasiv erhobenen maximalen transaortalen Druckgradienten fand sich in simultanen Studien ein enger Zusammenhang mit Korrelationskoeffizienten von 0,95 und Standardschätzfehler von 10 mm Hg (3). Nichtsimultane Studien weisen demgegen über geringere Korrelationskoeffizienten um 0,80 auf. Diese Diskrepanzen sind im we sentlichen auf unterschiedliche Flußbedingungen zum Zeitpunkt beider Untersuchungen zurückzuführen. Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, daß der häufig invasiv angegebene Peak to-peak-Gradient den Doppler-echokardiographisch bestimmten maximalen Gradienten unsystematisch unterschätzt. Insbesondere bei geringgradigen Stenosen wurden deutlich schwächere Korrelationen zwischen beiden Methoden als bei der Verwendung mittlerer Druckgradienten gefunden. Darüber hinaus können auch Druckrückgewinnungs-Phänomene zu Abweichungen zwischen invasiv und Doppler-echokardiographisch bestimmten Gradienten beitragen. Druckrückgewinnung tritt distal von Flußobstruktionen auf und ist um so ausgeprägter, 3 je weniger Energieverlust durch Reibung und Turbulenz im Bereich einer Stenosierung auftrat. Doppler-echokardiographisch werden maximale Geschwindigkeiten unmittelbar distal der Flußobstruktion im Bereich der maximalen Strömungskontraktion (der sog. Vena contracta) erfaßt. Mittels Katheter werden Drücke in der Regel weiter distal gemes sen, also in Bereichen, in denen Flußgeschwindigkeiten bereits wieder abnehmen und in Druck konvertiert werden. Dies führt dazu, daß mittels Katheter gemessene Gradien ten zwischen linkem Ventrikel und Aorta tendenziell kleiner sein sollten als Doppler echokardiographisch ermittelte Druckdifferenzen zwischen linkem Ventrikel und Vena contracta. In vitro wurde gezeigt, daß das Ausmaß der Druckrückgewinnung neben Energieverlu sten innerhalb der Obstruktion auch entscheidend vom Verhältnis zwischen effektiver Stenosefläche und poststenotischem Querschnitt abhängt (11). Aufgrund dieser experi mentellen Daten kann davon ausgegangen werden, daß das Ausmaß der Druckrückge winnung mit zunehmender Flußobstruktion abnimmt und somit bei kritischen Aorten klappenstenosen für klinische Belange weitgehend vernachlässigbar ist. Wegen dieser Druckrückgewinnungs-Phänomene können allerdings bei geringgradigen Stenosen oder bei mechanischen Prothesen deutliche Abweichungen zwischen Doppler-echokardiogra phisch und mittels Katheter bestimmten Gradienten auftreten. Druckgradienten sind jedoch nur bei normaler Ventrikelfunktion als Maß einer signifi kanten Flußobstruktion verwertbar. Daher wird bei hohen transaortalen Flußbedingun gen und konsekutiv hohen Gradienten oder niedrigen bis mittleren Flußverhältnissen und konsekutiv niedrigen bis mittelgradigen Gradienten zur Charakterisierung des hämo dynamischen Schweregrades die Aortenklappenöffnungsfläche berechnet. Invasiv nach der Gorlin-Formel berechnete Öffnungsflächen von < 0,60 cm2/m2 stellen in der Regel eine Operationsindikation dar. Die Aortenklappenöffnungsfläche kann Doppler-echokardiographisch mit hoher dia gnostischer Sicherheit unter Verwendung der Kontinuitätsgleichung berechnet werden (9). Hierbei sind zwei Geschwindigkeitsmessungen (Stenosejetgeschwindigkeit und prä stenotische Geschwindigkeit im linksventrikulären Ausflußtrakt) und die Bestimmung der prästenotischen Querschnittsfläche erforderlich. Bei der Verwendung dieser drei Parameter müssen bestimmte, theoretisch vereinfa chende Annahmen getroffen werden. Die meßtechnische Variabilität bei der Bestimmung des linksventrikulären Ausflußtraktdiameters wird bei nicht-verkalkten Aortenklappen stenosen mit 6% angegeben und bei kalzifizierten Stenosen etwas höher angenommen. Die Genauigkeit der prästenotischen Geschwindigkeitsmessungen liegt im Bereich von 10 %. Bei der Bestimmung der Stenosejetgeschwindigkeit ist in aller Regel eine Winkel abweichung von mehr als 20° zwischen Ultraschallstrahl und Stenosejetrichtung und ent sprechend eine Unterschätzung der aktuellen Geschwindigkeit von mehr als 6% zu ver meiden, wenn sorgfältig multiple Schallkopfpositionen einschließlich des suprasternalen und rechts parasternalen Zuganges genutzt werden. Beim Vergleich mit invasiv nach der Gorlin-Formel berechneten Öffnungsflächen fan den sich in zahlreichen Studien klinisch ausreichend enge Zusammenhänge mit Korrela tionskoeffizienten von im Mittel 0,90 und Standardschätzfehlern um 0,20 cm2• Die Treffsicherheit zur Erfassung hochgradiger Aortenklappenstenosen wird um 90 % ange geben. Im Erwachsenenalter sind gelegentlich nicht alle drei für die Berechnung der Kontinui tätsgleichung erforderlichen Parameter gleichzeitig mit hinreichender meßtechnischer Genauigkeit bestimmbar. Alternativ wurden in diesen Situationen vereinfachte Methoden 4 zur Charakterisierung des Schweregrades vorgeschlagen, die lediglich die Vermessung der transstenotischen Geschwindigkeiten (Akzelerations-Ejektionszeitquotient), der prä stenotischen und transstenotischen Geschwindigkeiten (v /v -Quotient) oder der prä l 2 stenotischen Geschwindigkeiten und des Ausflußtraktdiameters (Ejektionszeit-Differenz methode) voraussetzen. Diese Verfahren wurden wesentlich seltener validiert und wiesen beim Vergleich mit invasiv bestimmten Öffnungsflächen signifikante Korrelationen, jedoch erhebliche Streu ungen um die Regressionsgeraden auf. Gegenüber den anderen indirekten Parametern zur Charakterisierung der Aortenklappenöffnungsfläche, mit deren Hilfe lediglich grobe Informationen über den hämodynamischen Schweregrad von Aortenstenosen erhältlich waren, erwies sich die diagnostische Wertigkeit des vJv -Quotienten als überlegen (7). 2 Die nichtinvasive Beurteilung der Operationsbedürftigkeit von Aortenstenosen ist jedoch auch mit Hilfe dieses Parameters limitiert. Die Anwendung der Gorlin-Formel wurde in letzter Zeit vor allem bei Aortenstenosen kritisiert. Grund hierfür ist unter anderem die Beobachtung, daß bei niedrigen Fluß bedingungen die berechneten Öffnungsflächen fälschlich die aktuellen Öffnungsflächen unterschätzten, da die in der Gorlin-Formel inkorporierten Koeffizienten bei niedrigen Flußverhältnissen deutlich abnehmen und somit nicht vereinfachend als konstant voraus gesetzt werden können. Ergänzend wurde daher als weitgehend flußunabhängiger Index des hämodynamischen Schweregrades der valvuläre Widerstand als einfaches Verhältnis aus Druck und Fluß be stimmt. Bei der Berechnung des valvulären Widerstandes wird eine lineare Druck-Fluß beziehung angenommen. Die Gorlin-Formel setzt demgegenüber eine exponentielle Druck-Flußbeziehung voraus, da die Quadratwurzel des Druckgradienten verwendet wird. Aufgrund der kurvilinearen Beziehung zwischen Öffnungsfläche und Widerstand können sich bei vergleichbaren Öffnungsflächen deutlich unterschiedliche Widerstände 1108 aoo <> 700 600 500 <> <> 400 300 200 r = 0.92 SEE = 70 dyn s I cms 100 P < 0.001 o o 100 200 300 400 500 600 700 dyn .temS Abb. 1. Beziehung zwischen invasiv (Abszisse) und Doppler-echokardiographisch (Ordinate) bestimm ten valvulären Widerständen bei Aortenklappenstenose: enge Korrelation (r = 0,92) mit geringem Stan dardschätzfehler von 70 dyn s/cm5 5

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