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Devisenmärkte und Wechselkurse: Eine theoretische und empirische Analyse PDF

314 Pages·1983·14.93 MB·German
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Studies in Contemporary Economics Werner Gaab Devisenmarkte und Wechselkurse Eine theoretische und empirische Analyse Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo 1983 Editorial Board O. Bos G. Bombach B. Gahlen K. W. Rothschild Autor Dr. Werner Gaab Lehrstuhl fOr Volkswirtschaftslehre und Okonometrie II Universitat Mannheim, Seminargebaude A5, 0-6800 Mannheim CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Gaab, Werner: DevisenmArkte und Wechselkurse: e. theoret. u. empir. Analyse / Werner Gaab. - Berlin; Heidelberg; NewVork; Tokyo: Springer, 1983. (Studies in contemporary economics; Vol. 3) ISBN-13: 978-3-540-12615-7 e-ISBN-13: 978-3-642-69250-5 001: 10.1007/978-3-642-69250-5 NE:GT This work Is subject to copyright. All rights are reserved, whether the whole or part of the material is concerned. specifically those of translation. reprinting, re-use of illustrations, broadcasting, reproduction by photocopying machine or similar means, and storage in data banks. Further, storage or utilization of the described programms on date processing Installations Is forbidden without the written permission of the author. Under § 54 of the German Copyright Law where copies are made for other than private use, a fee Is payable to "Verwertungsgesellschaft Wort", Munich. C by Springer-Verlag Be~in Heidelberg 1983 214213140-543210 Vorwort Seit dem Ubergang zu einem System des "managed floating" Anfang der 70er Jahre sind eine Vielzahl von theoretischen und empirischen Arbeiten publiziert worden, die sich vor allem mit der Erkl~rung des dynamischen Anpassungsverhaltens der Wechselkurse. und deren beobachtete hohe kurzfristige Variabilit~t und Instabil~t~t besch~ftigen. Als ein - aus der Sicht des Verfassers - entscheidender Fortschritt in der Wechselkurstheorie ist dabei der Sachverhalt zu werten, da~ die Wechselkurse nicht mehr wie in der traditionellen Theorie als Relativpreis von international gehandelten GUtern verstanden werden, sondern als Relativpreise von inl~ndischen und ausl~ndischen Finanzaktiva. Der Wechselkurs ist nach die ser Auffassung - zumindest kurzfristig - nicht durch das Leistungsbilanzgleichgewicht, d.h. durch ein Strom-Gleichge wicht determiniert, sondern durch das Bestandsgleichgewicht auf den internationalen Finanzm~rkten. Die Wechselkurse passen sich demnach bei St5rungen nicht langsam und vergleichs weise stetig wie GUterpreise an, sondern zeigen Charakteristika wie alle sich auf gut organisierten Finanzm~rkten bildende Preise wie z.B. Aktienkurse, welche durch neue Informationen und die darauf basierende Erwartungsbildung dominiert werden. Die vorliegende Arbeit, die im Oktober 1981 abgeschlossen wurde, soll u.a. ein Beitrag zum Verst&ndnis und zur empi rischen Fundierung wesentlicher Bausteine der Finanzmarkt theorien des Wechselkurses liefern, wobei vor allem Fragen der Informations-Effizienz der Devisenm&rkte, die Erkl&rung des Verhaltensmusters der Wechselkurse, der Zusammenhang zwischen Kassakursen, Terminkursen und Zinss&tzen sowie die Prediktor-Eigenschaften der Terminkurse im Vordergrund stehen. Mein besonderer Dank gilt meinem Lehrer, Herrn Prof. Dr. Heinz K5nig, fUr seine konstruktive Kritik und seine st&ndigen Ermunterungen. Danken m5chte ich auch meinem Kollegen, Herrn Prof. Dr. JUrgen Wolters, fUr die Uberlassung seines Computer- Programms zur Durchfahrung der Spektralsch~tzungen und die hilfreiche Diskussion einiger Bkonometrischer Probleme sowie allen Teilnehmern an den Tagungen "The Economics of Flexible Exchange Rates" (Wien 1978), "Konstanzer Seminar on Mo~tl\ry Theory and Policy" (Insel Reichenau 1980) und des "Wirtsc:hafts wissenschaftlichen Seminars Ottobeuren (Ottobeuren 1980) frrr ihre wertvollen Diskussionsbeitr~ge. Mein Dank gebahrt auch allen Damen, insbesonder~ Frau Deutsch-HBfer, far die sorg f~ltige Durchfahrung der Schreibarbeiten, sowie den Famulanten am Institut far Volkswirtschaftslehre und Statistik der Uni versit~t Mannheim, die mir bei der umfangreichen Aufarbeitung der Daten behilflich waren. Abschlie£end mBchte ich auch ganz besonders der Deutschen Dundesbank, insbesondere Herrn Dr. Leonhard GIeske, Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank, far die finanzielle Unterstatzung bei der Drucklegung dieser Arbeit danken. Mannheim, im April 1983 Werner Gaab IV Inhaltsverzeichnis Seite o. Einleitung 1 1. Die historische Entwicklung einiger aus Wechselkurse und deren Be- gew~hlter stimmungsgrilnde. 11 1.1 Die Entwicklung des Kassakurses filr US-Dollar. 14 1.2 Die Entwicklung des Kassakurses filr Pfund Sterling. 19 1.3 Die Entwicklung des Kassakurses rilr Schweizer Franken. 21 1.4 Die Entwicklung des Kassakurses filr Holl. Gulden. 26 1.5 Zusammenfassende Beurteilung der Wechselkursentwicklung seit 1973 32 2. Die Theorie effizienter M~rkte. 40 2.1 Allgemeine Theorie effizienter 42 M~rkte 2.2 Martingale, Submartingale und Random Walks. 49 2.2.1 Das Martingal- bzw. Random-Walk Modell. 51 2.2.2 Das Submartingal-, Supermartingal und Random-Walk-Modell mit Trend parameter. 57 2.3 Die Einbeziehung von Risikoilber legungen. 62 2.4 Effizienz-Hypothese unter Einbe-. ziehung des Devisenterminmarktes. 66 2.5 Der EinfluB von Informationskosten und heterogenen Informationen auf den Informationsgehalt der Preise. 70 Seite 3. Der EinfluS von Interventionen der Zentral banken und der Aktivit~ten destabilisieren der Spekulation auf die Dynamik der Wechsel kurse und auf die Effizienz der Devisen 74 m~rkte. 4. Das Verhalten der Wechselkurse ausgew~hlter 94 W~hrungen. 4.1 Empirische Untersuchung des Zeitrei henverhaltens der Wechselkursver~nde­ rungen. 96 4.1.1 Uberblick Uber bisherige Untersuchungen und Ergebnisse. 99 4.1.2 Die Autokorrelationsanalyse. 106 4.1.3 Spektralanalytische Untersuchung. 118 4.1.4 Nicht-parametrische Verfahren zur Uber- prUfung der stochastischen Unabhangigkeit der Wechselkursver~nderungen. 145 4.2 Zur Frage der Verteilung der Wechselkurs- ver~nderungen. 157 4.2.1 H~ufigkeitsverteilungen der Wechselkurs veranderungen. 158 4.2.2 Erklarungsversuche fUr leptokurtische Verteilungen. 163 4.2.2.1 Die stabile Pareto-Verteilung. 164 4.2.2.1.1 Definition und Eigenschaften. 165 4.2.2.1.2 Empirische UberprUfung. 168 4.2.2 Mischung von Verteilungen. 178 5. Die Rolle von Zinsarbitrage und Spekulation bei der Bestimmung des Terminkurses. 187 VI Seite Die Modifikation des Zinsarbitragegleich 5~1 gewichts bei Einbeziehung von Transaktions~ kosten. 190 5.2 Die Moderne Theorie des Terminkurses. 196 5.3 Spezifikation der Wechselkurserwartungen der Spekulanten. 200 5.4 Empirische Untersuchung. 207 5.5 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse. 229 6. Der Terminkurs als Prediktor fUr den kUnftigen Kassakurs. 2~ 6.1 Theoretische BegrUndungen fUr eine Ver zerrung des Terminkurses. 236 6.2 Oberblick Uber bisherige Untersuchungen und Ergebnisse. 2~ 6.3 Empirische Untersuchung. 251 6.4 Zusammenfassung. 277 7. SchluBfolgerungen. 279 Literaturverzeichnis 290 VII O. Einleitung Seit dem endgUltigen Zusarnmenbruch des Systems von Bretton Woods und dem Ubergang der wichtigsten Wahrungen zu flexib- len Wechselkursen im Marz 1973 ist - vor dem Hintergrund sehr starker Wechselkursschwankungen - eine neue Debatte Uber die Funktionsfahigkeit eines Systems flexibler Wechselkurse ent standen. Nach mehrjahrigen Erfahrungen mit "flexiblen" Wechsel kursen, welche die Debatte teilweise aus der akademischen Isolation l5ste, sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von Arbeiten Uber dies en Problemkreis ver5ffentlicht worden. wahrend sich die Debatte Uber die Funktionsweise eines Systems flexibler Wechselkurse in den 50er und 60er Jahren vor allem auf den EinfluB destabilisierender Spekulation und dabei auf die Frage, ob destabilisierende Spekulation profitabel sein kann,l) sowie auf einen Vergleich der makr5konomischen Aus wirkungen wirtschaftspolitischer MaBnahmen in einem System fester und flexibler Wechselkurse konzentriert hatte.2)steht in den letzten Jahren vor allem die theoretische und empiri sche Erkl!rung des dynamischen Anpassungsverhaltens und der hohen Variabilitat der Wechselkurse im Vordergrund. wobei - im Gegensatz zu frUheren Arbeiten - Wechselkurserwartungen eine besondere Rolle spielen.3) Fast unumstritten - auch unter den Gegnern flexibler Wechsel kurse - ist. daB der Ubergang zum Floating im Marz 1973 eine Notwendigkeit war. ohne die die Weltwirtschaft die Belastungs probe der ~lkrise und die aus den groBen Differenzen in den 1) FUr eine Zusarnmenfassung dieser Diskussion vgl. z.B. E. Sohmen (1973) und L.B. Yeager (1976). 2) Vgl. hierzu z.B. die wegweisenden Beitrage von R.A. Mundell (1961. 1963) und M.J. Fleming (1962) und wei tere Literaturangaben in E. Sohmen (1973). 3) Vgl. hierzu z.B. S. Schadler (1977), R.M. Levich (1979b). S.W. Kohlhagen (1978). R. Dornbusch (1980a.c) und die dort angegebene Literatur. Inflations- und Wachstumsraten zwischen den Industrie l~ndern resultierenden Probleme nicht so gut Uberstan den h~tte. Diese Meinung wird auch vom Internationalen W~hrungsfonds in seinem Jahresbericht 1975 vertreten: "On the whole, exchange rate flexibility appears to have enabled the world economy to surmount a succession of disturbing events, and to accomodate divergent trends in costs and prices in national economies with less dis ruption of trade and payments than a system of par values would have been able to do.,,1) Den BefUrwortern flexibler Wechselkurse2) wird u.a. jedoch vorgehalten, daB sie nicht die betr~chtlichen t~glichen Schwankungen der Wechselkurse, welche diejenigen der fundamental en Determinanten (Zins s~tze, Inflationsraten usw.) derselben bei weitem Uber troffen haben, und das infolge der erh8hten Unsicherheit gestiegene Risiko mit der damit verbundenen immensen Er h8hung der Tran~aktionskosten, vorausgesehen haben.3) Die beobachtete kurzfristige Instabilit~t der Wechselkurse wird h~ufig als eine immanente Schw~che eines Systems flexib ler Wechselkurse betrachtet und darauf zurUckgefUhrt, daB die Spekulation nicht stabilisierend wirkt, sondern Mit l~ufer- (bandwagon-) Effekte hervorruft, welche die Wechsel kursschwankungen verst~rken und in Uberanpassungen resul tieren, die zu einer internationalen Fehlallokation der Ressourcen fUhren k8nnen.4) Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die These von R.I. McKinnon (1976, S. 83 ff.), daB in der gegenw~rtigen Phase flexibler Wechselkurse nicht zu viel sondern zu wenig 1) International Monetary Fund (1975, S. 33). 2) Repr~sentativ seien hier nur M. Friedman (1953), H.G. Johnson (1972), F. Machlup (1972) und E. Sohmen (1973) genanht. . 3) Vgl. hierzu z.B. R.I. McKinnon (1976). 4) Vgl. z.B. G.P. Kindleberger (1976). 2 spekulatives Kapital vorhanden war, so da~ die Spekulation nicht ihre Lehrbuchfunktion der Gl~ttung von Wechselkurs schwankungen ausUben konnte. Er fUhrt dies vor allem auf die ZurUckhaltung der Banken bei der Ubernahme offener Positionen zurUck, die im Zuge der Herstatt-Pleite im Juni 1974 und der weltweiten Schwierigkeiten einer Reihe anderer Banken (z.B. Franklin National Bank, Westdeutsche Landes bank, Banque de Bruxelles)l) auf Grund von Devisenspeku lationen infolge des gestiegenen W~hrungs- und Insolvenz risikos stattfand. Hinzu kam eine s·t~rkere Uberwachung und Reglementierung der Devisengesch~fte der Banken durch die W~hrungsbeh8rden, die in die gleiche Richtung wirkt. McKinnon (1976, S. 83) folgert hieraus, " ••• that the supply of private capital for taking net positions in either the forward or the spot markets is currently inadequate. Exchange rates then move sharply in response to random variations in the day-to-day excess demand by merchants for foreign exchange. Once a rabe starts to move because of some temporary perturbation, no prospective speculator is willing to hold an open position for a significant time interval in order to bet on a reversal - - whence the large daily and monthly movements in the foreign exchanges and bid-ask spreads. Bandwagon psychologies result from the general unwillingness of participants to take net'positioQs against near-term market movements." Eine ~hnliche Interpretatio~hat bereits J.M. Keynes (1924, S. 113) fUr die exzessiven Wechselkursschwankungen in den Jahren zwischen 1921 und 1924 gegeben, die·. . von anderen Auto ren2) als Resultat destabilisierender Spekulation interpre tiert wurden. Er schreibt: "The wide fluctuations in the -leading exchanges over the past three years, as distinct from their persisting depreciation, have been due, not to the presence of speculation, but to the absence of a sufficient volume of it relatively to the volume of trade." 1) Vgl. hierzu auch die AusfUhrungen von S.I. Katz (1975, S. 39 - 44) mit vie len Details. 2) Vgl. z.B. R. Nurkse (1944). 3

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