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Deutschlands Versorgung mit pflanzlichen Nahrungs- und Futtermitteln: Zweiter Teil: Pflanzliche Nahrungs- und Futtermittel PDF

411 Pages·1926·12.955 MB·German
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Die Volksernährung Veröffentlichungen aus dem Tätigkeitsbereiche des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft herausgegeben unter Mitwirkung des Reichsausschusses für Ernährungsforschung 7. Heft Deutschlands Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln Von R. Kuczynski Zweiter Teil: Pflanzliche Nahrungs- und Futtermittel Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1926 Deutschlands Versorgung mit pflanzlichen Nahrungs- und Futtermitteln Von R. Kuczynski Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1926 ISBN 978-3-662-40500-0 ISBN 978-3-662-40977-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-40977-0 Alle Rechte vorbehalten. Inhaltsverzeichnis. Seite E r s t e s K a p i t e I. Getreide 1-II5 I. Anbau II. Ernte .... 12 III. Außenhandel 45 IV. Verbrauch , . 85 Z w e i t es K a p i t e I. Hülsenfrüchte 116-161 I. Anbau 116 II. Ernte .... 124 III. Außenhandel 143 IV. Verbrauch .. 152 Drittes Kap i t e I. Hackfrüchte und Gemüse 162-239 I. Anbau· .. . 162 II. Ernte ... . 170 III. Außenhandel 189 IV. Verbrauch .. 219 V i e r t es K a p i t e I. Ölfrüchte 240-303 I. Anbau 240 II. Ernte .... 244 III. Außenhandel 255 IV. Verbrauch .. 288 Fünftes K a p i t e 1. Futterpflanzen 304-326 I. Anbau 304 II. Ernte .... 3II III. Außenhandel 324 IV. Verbrauch, . 324 Sechstes Kap i t e 1. Obst und Südfrüchte 327-367 I. Anbau 327 rr. Ernte .... 329 III. Außenhandel 335 IV. Verbrauch . . 362 Si e b e n t e s K a p i t e I. Honig 368-374 I. Bienenstöcke 368 II. Ertrag 369 III. Außenhandel 370 IV. Verbrauch .. 373 A c h t es K a p i t e 1. Kolonialwaren 375-381 Neuntes K a p i t e I. Alkoholische Getränke 382-406 1. Wein .. , 382 2. Bier .......... . 393 3· Branntwein . . . . . . . . 400 4· Alkoholische Getränke insgesamt 403 Erstes Kapitel. Getreide. I. Anbau. A. Vorkriegszeit. Der Anbau von Getreide in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten vor dem Weltkriege und namentlich seit Beginn des 20. Jahrhunderts gestiegen. Nach der ersten Bodenbenutzungs aufnahme im Jahre 1878 betrug die Anbaufläche von Getreide (als Hauptnutzung) 14 oos 700 ha, im Jahre 1900 immerhin erst 14 696 900 ha, nach der letzten Erhebung von 1913 aber 15 401 soo Hektar. Es fand also im ganzen eine Zunahme um 10% statt. Von je 100 ha Acker- und Gartenland waren mit Getreide (als Hauptfrucht) angebaut im Jahre 1878: 53,74, im Jahre 1900: 55,97, im Jahre 1913: 59,11. Verhältnismäßig gering war die Zu nahme für das Brotgetreide (Weizen, Spelz, Roggen). Die An baufläche stieg hier in den 35 Jahren von 1878 bis 1913 von 8 164 100 ha auf 8 771 6oo ha, d. h. um 7%. während die Anbau fläche der übrigen, vorzugsweise der Fütterung dienenden Getreidearten von 5 841 6oo ha auf 6 629 900 ha, d. h. um 13% stieg. Besonders stark war der Anbau von Getreide nach allen Auf nahmen im mittleren Nordwestdeutschland (Oldenburg, Hanno ver, Westfalen, Hessen-Nassau) und Südbayern, besonders schwach in Schleswig-Holstein, in Baden und in der Pfalz. Von dem Acker- und Gartenland waren im Jahre 1913 mehr als fünf Achtel mit Getreide (als Hauptfrucht) angebaut in Hannover (66,27%). Oldenburg (64,76), Oberbayern (64,46), Niederbayern (64.41), Hessen-Nassau (63,69), Schwaben (63.47), Posen (62,84), West falen (62,60), Schlesien (62,55); anderseits nur etwa die Hälfte in Baden (52,52), in der kartoffelreichen Pfalz (51.48) und in der Ackerweideprovinz Schleswig-Holstein (49,70). Der Anbau von Getreide nimmt den breitesten Raum in den mittleren und großen bäuerlichen Wirtschaften ein, etwas weniger in den kleinen Bauern- Kuczynskl, Nahrungsmittel II. - 2 - wirtschaften und in den Großbetrieben, am wenigsten in den Parzellenbetrieben und vor allem in den kartoffelreichen Zwerg betrieben. Der Anteil des Brotgetreides an dem Acker- und Gartenland stieg von 31,32% im Jahre 1878 auf 33,65% im Jahre 1913. Mehr als zwei Fünftel des Acker- und Gartenlandes entfiel im letzten Friedensjahre auf Brotgetreide in Posen (44,67%), Hannover (43,21), Oldenburg (41,46), Brandenburg (40,97), weniger als ein Viertel in Unterfranken (23,64), Baden (23,61) und Schleswig-Hol stein (19.47). Der Anteil des Futtergetreides stieg von 22.42% im Jahre 1878 auf 25.46% im Jahre 1913. Mehr als drei Zehntel des Acker und Gartenlandes entfiel im letzten Friedensjahre auf Futter getreide in Unterfranken (32,88%), Oberbayern (32,60), Württem berg (32.49), Schwaben (32,08), Oberfranken (31,53), Niederbayern (30,74), Schleswig-Holstein (30,23). In allen diesen Landesteilen, mit Ausnahme von Niederbayern, und außerdem in Baden war das Futtergetreide stärker vertreten als das Brotgetreide. Nur in Posen machte 1913 das Futtergetreide weniger als ein Fünftel (18,17%) des Acker- und Gartenlandes aus. Die erste Stelle unter den Getreidearten nahm durchweg der Roggen ein. Seine Anbaufläche (1878: 5 950 200 ha) erreichte bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Regel nicht ganz 6 Mil lionen ha, war aber seit 1902 stets etwas höher und überschritt bei der Aufnahme von 1913: 61/2 Millionen ha (6 521 ooo ha). Sie wuchs also insgesamt um 10%. Ihr Anteil an dem gesamten Acker- und Gartenland sank von 22,83% im Jahre 1878 auf 22,22% im Jahre 1883 und 'stieg dann allmählich bis auf 25,02% im Jahre 1913. Mehr als ein Drittel betrug er im letzten Friedens jahre in der Provinz Posen (40,18%), in Oldenburg (38,75) und in den Provinzen Brandenburg (37,35) und Hannover (35,87), weniger als ein Sechstel in Unterfranken (14,96), Schleswig Holstein (14,22), Schwaben (rr,22), Baden (9,02), Elsaß-Loth ringen (8,46) und Württemberg (4.49). Am stärksten war der Roggenbau 1907 in den Betrieben von I bis so ha, etwas schwächer in den größeren Betrieben, am schwächsten in den kleinsten Betrieben. Der Anbau von Sommerroggen war stets recht gering, erreichte bei der Aufnahme von 1883 mit 241 6oo ha seinen höchsten Stand, sank dann aber auf die Hälfte im Jahre 1913 (II7 900 ha). 3 An zweiter Stelle stand durchweg der Hafer. Seine Anbau fläche stieg von 3 753 100 ha im Jahre 1878 allmählich bis auf 4 445 400 ha im Jahre 1913, d. h. um 18%. Ihr Anteil an dem ge samten Acker- und Gartenland wuchs von 14,40% im Jahre 1878 bis auf 17,06% im Jahre 1913. Mehr als ein Fünftel betrug er im letzten Friedensjahre in Hessen-Nassau (24.49%), Oberbayern (23,16), im Königreich Sachsen (22,90), im Rheinland (21,32), in Schleswig-Holstein (20,99), in Hannover (2o,o6). In Hessen Nassau, Oberbayern und Schleswig-Holstein, aber auch in Schwaben (17,96), Württemberg (17,56), Baden (13,21) stand der Hafer unter allen Getreidearten an erster Stelle. Weniger als ein Achtel des Acker- und Gartenlandes entfiel auf Hafer in West preußen (12,08) und Posen (9,08). Am stärksten war der Hafer bau 1907 in den Betrieben von 5 bis 200 ha, weit schwächer in den größeren Betrieben, am schwächsten in den kleinsten Betrieben. In den Betrieben mit 100 bis 200 ha war er nahezu ebenso umfang reich wie der Roggenbau. An dritter Stelle stand durchweg der Weizen. Seine Anbau fläche stieg von I 819 200 ha im Jahre 1878 bis auf 2 051 200 ha im Jahre 1900 und sank dann auf 2 009 900 ha im Jahre 1913. Sie war also am Ende des 35jährigen Zeitraums, wie für Roggen, um 10% größer als am Anfang. Ihr Anteil an dem gesamten Acker und Gartenland wuchs von 6,98% im Jahre 1878 bis auf 7,81% im Jahre 1900 und betrug im Jahre 1913: 7,71%. Mehr als ein Zehntel des Acker- und Gartenlandes entfiel im letzten Friedens jahre auf Weizen in Elsaß-Lothringen (20,40%), Niederbayern (14,56), in der Provinz Sachsen (13,30), in Oberbayern (12,13), Mittelfranken (n,62), Hessen-Nassau (10,74). In Elsaß-Loth ringen stand der Weizen unter allen Getreidearten an erster Stelle. Stärker als der Roggenbau war der Weizenbau außer dem in Württemberg. Weniger als ein Zwanzigstel des Acker und Gartenlandes entfiel auf Weizen in Posen (4.49), Ost preußen (4,21), Pommern (3,73), Brandenburg (3,62), Oldenburg (2,71). Am stärksten war der Weizenbau 1907 in den größeren Bauernwirtschaften und in den Großbetrieben, d. h. in den Be trieben von über 20 ha. Am nächsten kam er dem Roggen in den Betrieben von 100 bis 200 ha; hier war der Weizenbau fast halb so umfangreich wie der Roggenbau. Dem Haferbau kam er am nächsten in den Riesenbetrieben von über 1000 ha mit einem Verhältnis von 7 zu 10. Der Anbau von Sommerweizen war r• 4 stets recht gering: am niedrigsten war er bei der Aufnahme von I878 mit IOJ 500 ha, am höchsten I9I3 mit 229 400 ha. An vierter Stelle stand durchweg die Gerste. Ihre Anbau fläche stieg von I 623 300 ha im Jahre I878 auf I 754 300 ha im Tabelle I. Anbauflächen von Getreide im Reich I878 bis I9I3. Getreide I. Hauptnutzung Weizen {Winter . . I 7II 699 I 739 219 r s55 737! I 907 736 I 780 49 7 Sommer 0 00 I07 549 r87 646 rSg 167 I43 467 229 4I 7 Spelz, Emer {WS inter 0 391 693 372 095 347 °44 317 370 240 I31 ommer 3 ooS 2 099 I 999 I 078 564 Einkorn { -;rinter. 7 6!5 4 926 3 6og 3 449 866 ommer 0 0 I 020 741 668 6gg 330 Roggen {Winter 5 743 794 5 575 405 5 834 490 5 844 478 6 403 099 S<;>mmer0 o0 206 357 241 645 rSz 445 137 r6o II7 895 Gerste {Winter 71444 49054 32 672 41 913 48 879 Sommer.0 I 551 gor I 705 26I I 594 461 I 664 55! r 66r 790 Hafer 3 753 o6o 3 773 790 3 905 8o6 4 104 903 4 445 395 M engge tre t' de {WS oimntmere r 0 } r6o 847 } 343 824 210!09 866o4s 2II353 658374 213410 745639 0 Buchweizen (Heidekorn) 247 295 222 647 r7o 656 II7 969 4I 648 Hirse. 14 877 !2 037 66I4 2 844 923 M . { zum Körnergewinn . } 7 272 5 976 4 491 33 510 } 40 636 ats zum Grünfutter . . 53 718 49 !48 48 075 Ohne nähere Angabel) . - 2 I94 6 orS 4 888 5 235 Getreide überhaupt 14 005 669 14 273 219 14 5!2 845 q 6g6 Sso I5 40I 457 IIo Nebennutzung Sommerroggen 7 933 6 320 4 550 I 799 Sommergerste . 7 012 7 !05 4 709 3 soS 4 35 6 Hafer 4 IOI 4 863 2 7!0 2 488 562 4 M engge t reto d e {WS oimntmeer r 00 } I 045 } 2 457 I 61o78r 627934 I 52°34I Buchweizen . 829 I 231 3 274 721 52 8 Hirse. 20 28 II5 35 2 0 M . { zum Körnergewinn } 100 36 Sz ats zum Grünfutter . .0 447} I 462 4 z6o I 240 I 325 Ohne nähere Angabe1) . - 125 557 455 I 007 Getreide überhaupt 2I 387 23 591 22 054 II 249 J4677 1) Von I883 ab wurde besonders erfragt: "Nicht besonders genannte Arten von Getreide oder Hülsenfrüchten". Diese Flächen sind hier voll berücksichtigt. Hingegen ist der Anbau von "Mischfrucht (Getreide und Hülsenfrucht, Wickfutter)" voll zu den Hülsenfrüchten gerechnet. 5 Tabelle I. Anbauflächen von Getreide im Reich 1878 bis 1913. (Schluß.) Getreide r878 r883 I9I3 ha ha ha III. Überhaupt Weizen. I 8I9 2481 I 926 8651 2 044 904 2 05I 203 2 009 914 Davon Sommerweizen zu Grün- futter 191 418 Spelz, Emer 394 70I 374 I94 349 043 3I8 448 240 695 Einkorn 8 635 5 667 4 277 4148 I 196 Roggen. 5 958 o84 5 823 370 6 02I 485 5 983 437 2) 6 520994 Davon Sommerroggen zu Grün- jutter 3 739 4536 Gerste . I 630 357 I 76I 420 I 63I 842 I 709 972 I 7I5 025 Davon Sommergerste zu Grün- futter 7195 7 671 Hafer 3 757 I6I 3 778 653 3 908 5I6 4 I07 39I 4 45I 019 Davon zu Grünfutter 5 096 7 574 Menggetreide . I6I 892 346 28I 322 248 350 I88 373 957 Davon zu Grünfutter 24118 28 961 Buchweizen (Heidekorn) 248 I24 223 878 173 930 u8 690 42 I76 Davon zu Grünfutter 1947 2 597 Hirse. 14 897 I2 o65 6 729 2 879 943 Mais. 33 957 42 098 65 350 56400 53 973 Davon zu Grünfutter 23 368 32 671 57 978 50388 49400 Ohne nähere Angabe1) . 2 3I9 6575 5 343 6 242 Davon zu Grünfutter 504 Getreide überhaupt 14 027 056 14 296 810 14 534 899 14 708 099 15 416 I34 1) Vgl. S. 4, Anm. r. 2) Ausschließlich Futterroggen (der unter .,sonstigen Futterpflanzen" nachgewiesen ist). Jahre 1883, sank dann aber wieder und war im Jahre 1913 mit I 710 700 ha um 5% größer als 1878. Ihr Anteil an dem gesamten Acker- und Gartenland schwankte zwischen 6,zo% (1893) und 6,70% (1883) und betrug 1913: 6,57%· Mehr als ein Achtel betrug er im letzten Friedensjahre in Oberfranken (16,9o%), Unterfranken (15,58), Schwaben (13,70), Mittelfranken (13,64), Niederbayern (13,16), Hessen (12,54). In Unterfranken stand die Gerste unter allen Getreidearten an erster Stelle, in Oberfranken an zweiter Stelle hinter dem Roggen, in Baden an zweiter Stelle hinter dem Hafer. Den Weizenbau übertraf der Gerstenbau in Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Posen, in Bayern mit Ausnahme von Ober- und Niederbayern, in Württemberg, Baden, Hessen,

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