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Deutsche Versgeschichte mit Einschluss des altenglischen und altnordischen Stabreimverses. Band 3 PDF

442 Pages·1956·34.705 MB·German
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DEUTSCHE VERSGESCHICHTE 3 GRUNDRISS DER GERMANISCHEN PHILOLOGIE UNTER MITWIRKUNG ZAHLREICHER FACHGELEHRTER BEGRÜNDET VON HERMANN PAUL WEIL. ORO. PROFESSOR DER DEUTSCHES PHILOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN 8/3 BERLIN WALTER DE GRUYTER & CO. VORM. G.J. GÖSCHEN'SCHE VKRI.AGSHANDI.UNG — J. GUTTENTAG. VERLAGS- BUCHHANDLUNG — GEORG REIMER — KARL J. TRÜßNER — VEIT & COMP. 1956 DEUTSCHE VERSGESCHICHTE MIT EINSCHLUSS DES ALTENGLISCHEN UND ALTNORDISCHEN STABREIMVERSES DARGESTELLT VON ANDREAS HEUSLER DRITTER BAND TEIL IV UND V: DER FRÜHNEUDEUTSCHE VERS DER NEUDEUTSCHE VERS ZWEITE, UNVERÄNDERTE AUFLAGE BERLIN WALTER DE GRUYTER & CO. VORM. G.J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG — J. GUTTENTAG. VERLAGS- BUCHHANDLUNG — GEORG REIMER — KARL J. TRÜBNER — VEIT & COMP. 195Í Unveränderter photomechanischer Nachdruck 1968 Archiv-Nr. 430538/4 Printed in Germany Alle Redite des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten. Druck: Werner Hildebrand, Berlin 65 INHALT. V INHALT DES DRITTEN BANDES. Teil IV. Der frühneudeutsche Vers. Seite 38. Abschnitt: Überblick. Neuerungen der Lautform. Der Reim (§ 841 bis 853) ι 39. „ Die sanglichen Gattungen (§ 854-875) 10 40. „ Der unsangliche Vers (§ 876-919) 26 Teil V. Der neudeutsche Vers. 41. Abschnitt: Überblick über den neudeutschcn Zeitraum (§ 920-028) . . 61 42. „ Verslehren des 16. bis 20. Jahrhunderts (§ 929-944) . .. 71 43. „ Der Reim (§ 945-954) 91 44. „ Vorläufer der Opitzischen Neuerung (§ 955-968) . . .. 102 45. „ Die Opitzische Neuerung (§969-985) 117 46. „ Die Familie der Jamben und Trochäen: Allgemeines (§ 986 bis 1004) 132 47. „ Die Familie der Jamben und Trochäen : die einzelnen Gat- tungen (§ 1005-1038) 153 48. „ Verse mit lauter dreisilbigen Innentakten: reine Daktylen und Anapäste (§ 1039-1053) 189 49. „ Verse mit mehrerlei, doch fester Taktfüllung: Odenmaße (§ 1054-1099) 202 50. „ Der Hexameter und seine Sippe (§ 1100-1137) 244 51. „ Die Freien Rhythmen (§ 1138-1178) 280 52. „ Der deutsch-volksmäßige Reimvers: Allgemeines (§ 1179 bis 1189) 317 53. „ Der deutsch-volksmäßige Reim vers: 1. Knittelverse (§ Ii 90 bis 1217) ·. 327 54. „ Der deutsch-volksmäßige Reimvers: 2. Spruchverse (§ 1218 bis 1228) 354 55. „ Der deutsch-volksmäßige Reimvers: 3. Sangbare Strophen (§ 1229-1242) 365 56. „ Besondere liedhafte Formen (§ 1243-1268) 378 Nachwort zu Band I bis III 403 Register zu Band I bis III 406 ZEITLICHE GRENZEN. I TEIL IV: Der fruhneudeutsche Vers. 38. Abschnitt: Überblick. Neuerungen der Lautform. Der Reim. 841. Wir rechnen den friihneudeutschen Zeitraum vom begin- nenden 14. zum beginnenden 17. Jahrhundert; von Heinrich von Freiberg und Johannes Hadlaub zu den Anfängen Opitzens. Als Übergangszeit können diese drei Jahrhunderte auch der Verslehre gelten. Was ihnen voranging und was ihnen folgte, hat aus Abstand Einheit im metrischen Stile. Dazwischen sieht es bunter aus; widerstrebende Grundsätze gehn nebeneinander her. Auch eine Zeit der Ablenkung könnten diese 300 Jahre heißen. Von der ritterlichen Glätte um 1300 zu Opitzens Jamben und Trochäen wäre kein so großer Schritt gewesen. Aber es ging nicht geradlinig; der frühneudeutsche Vers biegt seitab, auch zurück zu vorritterlicher Stufe. So hatte schon das Jahr- hundert vor Veldeke einen trennenden Raum gebildet (§ 618). Setzt doch auch die nhd. Gemeinsprache nicht einfach die mhd. fort: sie muß erst aus dem Wirrsal der örtlichen Schriftidiome empor tauphen. Abwärts begrenzt sich diese mittlere Verskunst klar: um 1600 liegt einer der Brüche in unsrer Versgeschichte. Um 1300 macht es keine scharfe Wendung. Langsam ging es vom Ritter- zum Bürgerstand über, und mit neuen Versarten führte sich der Bürger nicht ein: er zehrt von dem Erbe der Ritter. Fühlbarer ist die sprachliche Schwelle: die neudeutsche Lautform dringt in den Vers; die mhd. Schrift- und Dichtersprache zerfällt, dieses einigende Band und feingeschliffene Werkzeug der poetischen Gesittung! Innere Zeitgrenzen, wie sie die Literaturgeschichte ziehen kann, läßt die metrische Kunst dieser Jahre kaum zu. Mystik; Huma- nismus im 14. Jahrh., dann seit 1450; Buchdruck; Reformation und Gegenreformation : sie bedeuten für den heimischen Versbau keine Wenden. Die Hinkehr zur Antike wirkt ärmend, sofern Heusler, Deutsehe Versgeschichte III, I 2 FREMDE EINFLÜSSE. KUNSTHÖHE. sie die feineren Formtalente zum Latein abzieht; dem landes- sprachlichen Vers kommt diese Schulung· vorerst nicht zugute. 'Die adelnde Kraft der Antike wird dem deutschen Geistes- leben entzogen' (Lemcke), mindestens dem deutschsprachlichen. Deutsche Verse in bewußt ausländischen — erst römischen, dann welschen — Maßen wagt man schon seit 1400; aber selbst noch Paul Rebhuns Versuche, seit 1535, dann der 'Renaissance- vers1 der Melissus und Genossen, seit etwa 1570, setzen sich nicht als bleibende Muster durch. Sie empfangen ihr Licht als Vor- läufer, ζ. T. freilich hemmende Vorläufer der Opitzischen Reform. Wir tun besser, all dies, mit Durchbrechung der Jahresgrenzen, zum neudeutschen Zeitraum zu schlagen (44. Abschnitt). Welsche Einflüsse haben vor Melissus nicht ganz gefehlt. Im großen erlebt doch die Einwirkung Frankreichs auf unsern Vers in frühneudeutscher Zeit ein Wellental zwischen den von Veldeke und von Opitz eingeleiteten Anschwellungen. örtliche Grenzen können wir dem Versbau noch kaum ab- gewinnen. Ein paar Jahrzehnte lang nach 1300 hebt ein Zug zur Formstrenge die Deutschordensdichtung ab, und sei es in verirrter Silbenzählung (§ 897. 909). Zu Kaufringers und Sachsen- heims Zeit bauen die Schwaben regelhaftere Reimpaare als die anderen (§ 906. 910). Die niederdeutsche Dichtung, die jetzt ihre gute Zeit hat, liegt, wie die mittelfränkische, der hoch- deutschen nicht so fern, als man wohl gelehrt hat (§ 886. 895 f. 904 f.). 842. Wie der deutschen Dichtung im allgemeinen, beschied auch ihrem Verse das Spätmittelalter keinen Hochstand ver- gleichbar dem der Bau- und der Bildkunst. Das Nürnberg der Lorenzkirche, der Veit Stoß und Albrecht Dürer hat andre Höhen erstiegen als das Nürnberg Rosenblüts und Hans Sachsens ! Einen eigenen, 'spätgotisch' zu nennenden Stil — in Gruppenbau, Takt- füllung, Prosodie — hat unser Vers nicht auszuprägen vermocht. Von einer 'trostlosen Rolle' der frühneudt. Verskunst zu sprechen, wäre doch allzu summarisch; das einzige Morgenrot in finstrer Nacht war das Volkslied kaum! Man hat zuviel gemacht aus dem undeutschen Nichtwägen, wenn man ganzen drei, vier Ge- schlechtern diesen Makel anhängte (§ 918). Zum Glück gab es zwischen 1300 und 1600 noch anderes als entweder mechanisches Silbenzähleri oder gänzliche Regellosigkeit. Nur heißt es auch hier den Dichtern ihre Regel abfragen! Aber wir leugnen nicht, das Zeitalter gehört zu den stoffsüch- tigen und formstumpfen. Den Abfall von der ritterlichen Feinheit greift man mit Händen, legt man die Ritterromane auch nur des Strickers neben die bei Ulrich Füetrer (um 1490), die Schwänke

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