Quantitatives Controlling Herausgegeben von C. Homburg, Köln, Deutschland Die Schriftenreihe dient als Forum für hervorragende Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des Controlling. Ihr liegt ein weites Controllingverständnis zugrunde, das über Problemstellungen der traditionellen internen Unternehmensrechnung hinaus geht und beispielsweise auch Aspekte der Verhaltenssteuerung einschließt. Der Schwerpunkt der Reihe liegt auf quantitativen Analysen aktueller Controlling- fragen. Hierbei werden formal-analytische ebenso wie empirisch ausgerichtete Arbeiten in Betracht gezogen. Herausgegeben von Professor Dr. Carsten Homburg, Universität zu Köln Sebastian Gell Determinants of Earnings Forecast Error, Earnings Forecast Revision and Earnings Forecast Accuracy With a foreword by Prof. Dr. Carsten Homburg RESEARCH Sebastian Gell Cologne, Germany Bernhard Schmidt Voestalpine Langenhagen, Deutschland Linz, Österreich Dissertation University of Cologne, 2011 ISBN 978-3-8349-3936-4 ISBN 978-3-8349-3937-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-8349-3937-1 The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.d-nb.de. Springer Gabler © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 This work is subject to copyright. 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Springer DE is part of Springer Science+Business Media. www.springer-gabler.de Geleitwort 1m Rahmen ihrer Funktion als Informationsintennediiire erstellen Finanzanaiysten Gewinnprognosen. Nieht zuletzt die aktuelle Finanzkrise hat gezeigt, class solehe Pro gnosen verzerrt sind und in ihrer Gesamtheit den erzielten Gewinn nieht erwartungs lIeu abbilden. In der wissenschaftliehen Forschung ist man sich der Verzerrung von Gewinnprognosen bewnsst und hat verschiedene Anreize fiir diese identiflzieren konnen. In der vorliegenden Dissertationssehrift werden die Griinde fiir die Verzerrung von Gewinnprognosen aufgezeigt und es wird untersucht, wie sich Veriinderungen im Anreizsystem in Revisionen von Gewinnprognosen widerspiegein. Zudern wird anaiysiert, von welehen Faktoren die individuelle Prognosegenauigkeit einzelner Analysten abhiingt. 1m Fokus der Arbeit stehen darnit folgende drei Fragestellungen: 1) Wie wirl<l sieh cIas Anreizsystem bei Prognoseabgabe auf die Verzerrung in der Gewinnprognose aus? 2) Wie wirkt sieh eiDe Veriinderung des Anreizsystems zwischen zwei PrognOSI> abgaben auf die Veriinderung der Gewinnprognosen aus? 3) Von welehen Faktoren hiingt die Genauigkeit der Gewinnprognose ab? In Hinbliek auf die erste Forsehungsfrage werden zuniiehst die Adressaten von Gewinnprognosen und ihre Interessen sowie Mogliehkeiten zur direkten und in direkten Einflussna1une auf die Hohe der Gewiunprognose erlauter!. Aufhauend auf der Darstellung des sogenannten Forecast Environments und den daraus entstehenden Anreizen fiir Ana1ysten ihre Gewinnprognosen zu verzerren, gibt Kapitel 2 einen aus fiihrliehen Uberbliek iiber empirisehe Studien in der Forecast Error Literatur. Urn einem dynamisehen und darnit weehselnden Anreizsystem Reehnung zu !ragen, zweiteilt der Verrasser den Literaturiiberbliek in Abhiingigkeit des Zeitpunktes der Prognosebekauntgabe und die Detenninanten fiir den anfangliehen und fmalen Fehler in Gewiunprognosen auf. Dabei wird von einem anfangliehen (fina1en) Prognosefehler gesproehen, wenD die zugrundeliegende Prognose relativ friih (spat) innerhalb des Fiskaljahres erstelit wurde. In Hinbliek auf die zweite Forsehungsfrage in Kapitel 3 is! es moglieh, class sieh die Anreize, die einen Analysten zur Verzerrung seiner Prognose veran1assen, im Laufe eines Fiskaljahres versehieben. So belegen zahlreiehe Studien einen anf'angliehen v Optimismus und einen finalen Pessimismus von Gewinnprognosen. Dcr Wcchscl von cincm a.nflinglichen Optimismus zugunstcn cines finalen Pessimismus ist dmch cine Veriinderung im Anreizsystem im Laufe eines Jahres bergriindet und zwingt einen Analysten dazu, seine Frognose entsprechend aozupassen. Basierend auf der Beziehung zwischen Prognosefehler und Revision wird ein umfassendes Modell fiir die Veriinderungen in Gewinnprognosen hergeleitet. Neben dem direlaen Einfluss von Nacbrichten werden nach diesern Modell Revisionen auch indirela durch eine Veriinderung des Anreizsystetns hervorgerufen. Mithilfe eines komplexen Datensatzes (Daten aus mES, CRSP und Compustat), bestehend aus mebr als 18.000 Firmenjabren als Beobachtungspunkte, kfumen die Hypothesen ernpirisch belegt werden. Neben dem als trivial geltenden Zusammenhang zwischen Nacbrichten und Revisionen wird gezeigt, dass Veriinderungen im Anreizsystern maBgeblich fiir Frognoserevisionen verantwort1ich sind. Die vom Verfasser dargestellte Beziehung zwischen Prognosefehler und -revision und das daraus abgeleitete Modell vennitteln ein neues und profundes Verstiindnis von Revisionen in Gewinnprognosen. In Hinblick auf die dritte Forschungsftage in Kapitel4 verlangen Investoren niliglichst genaue Gewinnprognosen urn Fehlbewertungen am Kapita1markt zu erkennen und entsprechende Investitionen zu tiitigen. Jedoch unterscheiden sich Ana1ysten systema tisch in ihrer Fiihigkeit Unternehmensgewinne zu prognostizieren, so dass der Erfolg eines Investors stark von der Qua1itiit der ibm zugetragenen Prognose abbiingt. Aus diescm Grund ist es fUr Investorcn wichtig, sich der cinzclnen Dctcrminanten dcr Prognosegenauigkeit bewusst zu sein. Zuniichst wird ein Uberblick iiber die Forecast Accuracy Literatur gegeben, in welchern umfassend auf die unterschiedlichen Deter minanten der Prognosegenauigkeit von Ana1ysten eingegangen wird. 1m Anschluss daran untersucht der Verfasser den Einfluss der generellen Prognosehiiufigkeit sowie der Existenz von Investitionsempfehlungen auf die Qualitiit der zugrundeliegenden Gewinnprognose. Aufgrund eines zeitnahen und intensiven Research-Prozesses sollten Ana1ysten, die im Allgemeinen hiiufiger Frognosen abgeben oder diese in Kombi nation mit Investitionsempfehlungen tiitigen, iiher mehr private Informationen verfiigen und genauere Prognosen abgeben. Dariiber hinaus sollten Ana1ysten mit ho her genereller Prognosehiiufigkeit Informationen schneller verarbeiten und ihre Frognosen entsprechend frillier anpassen kfumen. In diesem Fall spricht man von einern sogenannten Analystenfiihrer. Sowohl die univariaten als auch die multivatiaten Analysen belegen einen hOheren Anteil an privaten Informationen und eine bessere Prognosequalitiit fiir Ana1ysten, die im Allgcmcinen hiiufigcr Gewinnprognoscn abge- VI ben odcr diese in Verbindung mit Investitionsempfehlungen tiitigen. Ebenso finder sich die Hypothese bestiitigt, dass Analysten mit hoher Prognosebiiufigkeit Analystcn fiihrer sind. Als wichtigen Beitrag fiir die aktuelle Forschung im Bereich der Prognosegenauigkeit von Untemehmensgewinnen zeigt der Verfasser zwei neue Determinanten, niim1ich die generelle Prognosebiiufigkeit und die Existenz von Investitionsernpfehlungen, auf. In einer direkten Anwendung zeigt er, dass Investoren genauere Scbiitzungen kiinftiger Gewinne erhalten, wenn sie ausschlieBlich auf Prognosen fokussieren, die in Kornbi nation mit Investitionsempfehlungen abgegeben werden. Insgesamt sind die empi rischen Analysen handwerklich auf hohern Niveau und die hergeleiteten Modelle sind sehr innovativ. Prof. Dr. Carsten Homburg VII Vorwort Die vorliegende Arbeit enlsland wiihrend meiner Tiitigkeit a1s wissenschaftlieher Mitarbeiter am Controllingseminar der Universitiit zu Koln. Nach erfolgreichem Abschluss der Arbeit moehte ieh ntieh an dieser Stelle bei denjenigen Mensehen bedanken, die zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben. leh danke meinern Doktorvater Prof. Dr. Carsten Homburg fiir die Unterstiitzung w8hrend Meiner Dissertationszeit. Er gab mir die notwendige Weisung urn diese Arbeit erfolgreieh abzusehlieBen und gleichzeitig die griiBtmogliehe Freiheit um meinen eigenen Interessen nachzugehen und ldeen zu verwirkliehen. Ein groBer Dank gilt auch dem Forderverein fiir Controlling. Die kontinuierliehe finanzielle Fiirderung ermogliehte die Besehaffimg der fiir die Forsehung notwendigen empirisehen Daten und die TeiIna1une an internationalen Fachtagrmgen und Konferenzen. Ebenso moehte ieh reeht herzlieh Herm Prof. Dr. Dieter Hess fiir die Erstellung des Zweitgutachteus und die anregenden Faehgespriiche und Diskussionen dankcn. Ein groBer Dank gilt den Mitarbeitem des Controlling Lehrstuhls ntit denen ieh wiihrend meiner Promotionszeit zusammenarbeiten durfte. Besonders moehte ieh ntieh bei Frau Elisabeth Tokarski-Eieh bodanken. Mit ihrcr pcrsonliehen Starke und Wiirmo ist sie ein Garant fiir den Zusammenhalt am Sentinar. Ihre Offenheit, Hilfsbereitsehaf't und Erfahrung triigt maBgeblieh zu dem herzliehen Arheitsklima am Lehrstuhl bei. Ein weiterer Dank gilt meinern ehema1igen Kollegen Marcus Berghiiuser, der GroBartiges fiir den Lehrstuhl geleistet hat und dem ieh viel Gliick fiir die Zukunft wiinsche. Ich danke Ka\ia Sehulze fiir die toile Zusarnmenarbeit und die gemeinsam verbrachte Zeit. Bedanken miichte ieh ntieh auch bei meinen weiteren ehema1igen Kollegen Daniel Baumgarten, Max Berens, Ute Bonenkamp, Ulf Briiggemann, Dontinika GOdde, Stefan Henschke, Tanja Klettke, Michael Lorenz, Christian Miiller, Julia Nasev, Philipp Plank, Kristina Reimer, Peter Seherpereel und Nikolaus Wrede fiir die tolle gemeinsarne Zeit am Lehrstuhl. Nieht zuletzt moehte ieh ntieh bei den studentisehen Hilfskriiften des Lehrstuhls bedanken, die ntieh immerfort und hilfsbereit in Lehre und Forsehung unterstiitzt haben und dantit auch einen groBen Teil zum erfolgreiehen Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Privat moehte ieh Meinen Eltem Annelie und Wolfgang sowie meinen Gesehwistem Miriam und Chtistian danken. Ihr habt durch Eure Liebe den notwendigen Riickhalt geboten und durch Euren Rat in vielen Lebenssitoationen die niitige Weisung gegeben. Ein groBcr Dank goht an moinen Freundeskreis, insbesondere an meincrn langjiihrigen IX Mitbewohner Jenz und an die Konsorten. Vieleo liebeo Dank fUr die tollen Slunden fcmab vom Geschchcn an der Universitiit. Diese Arbcit widme ich meinem iiltesteo Freund Martin sowie seineo wunderbaren Eltcm Traudel und Dieter Popping. Wie Bruder aufgewachscn hat Martin uns alle durch seine Lebensfreude begeistert und uns gezeig!, wie wertvoll das Lebeo ist. Er hat Briicken zwischen Menschen geschlagen und Gn:nzen aufgelast. Seine humorvolle, neckische Art, sem Licheln und sein aufgeweckter Geist werden auf Ewig in unser Erinnerung sein. Vielen liebeo Dank fUr die gerneinsame Zeit. Sebastian Gell x Table of Content List of Abbreviations .................................................................................................. XIII List of Symbols ............................................................................................................ XV List of Figures ............................................................................................................ XXI List of Tables ........................................................................................................... XXIII I Introduction ........................................................................................................ I 1.1 Motivation .......................................................................................................... I 1.2 Research objectives and structure of thesis ....................................................... 3 2 Determinants of earnings forecast errors ........................................................... 9 2.1 The forecast environment .................................................................................. 9 2.1.1 Financial analysts and users of research reports ................................................ 9 2.2 Empirical evidence on determinants offorecast errors ................................... 13 2.2.1 Forecast bias explanations ............................................................................... 13 2.2.2 Determinants of the initial forecast error ......................................................... 15 2.2.3 Determinants of the fina1 forecast error ........................................................... 18 3 Using forecast errors to explain revisions ....................................................... 21 3.1 Introduction ...................................................................................................... 21 3.2 Relation to prior research ................................................................................. 23 3.3 Research design and data ................................................................................. 25 3.3.1 The relation between forecast error and revision ............................................ 25 3.3.2 Regression model and hypotheses development ............................................. 26 3.3.3 Sample selection .............................................................................................. 36 3.3.4 Descriptive statistics ........................................................................................ 39 3.4 Empirical results .............................................................................................. 43 3.4.1 Test of Hypothesis 3.1 ..................................................................................... 43 3.4.2 Test of Hypothesis 3.2a and Hypothesis 3.2b ................................................. 45 3.5 Market reaction to forecast revisions ............................................................... 46 3.5.1 Research design ............................................................................................... 46 3.5.2 Results .............................................................................................................. 47 3.6 Predicting revisions and price changes ............................................................ 49 3.6.1 Research design ............................................................................................... 49 3.6.2 Results .............................................................................................................. 50 3.7 Conservatism in analyst forecast revisions ...................................................... 52 XI
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