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Determinanten und Therapie des Eßverhaltens: Theorie der Sättigung, Verhaltensdeterminanten des Essens und Therapien des Eßverhaltens PDF

151 Pages·1980·4.705 MB·German
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Roman Ferstl Determinanten und Therapie des EBverhaltens Theorie der Sattigung, Verhaltensdeterminanten des Essens und Therapien des EBverhaltens Mit 46 Abbildungen und 17 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1980 Roman Ferstl Max-Planck-Institut fUr Psychiatrie Psychologische Abteilung 8000 Miinchen 40 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ferstl, Roman: Detenninanten und Therapie des EBverhaltens : Theorie d. Siittigung, Verhaltensde tenninanten d. Essens u. Therapien d. EBverhaltens / Roman Ferstl. - Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1980. ISBN-13: 978-3-540-09915-4 e-ISBN-13: 978-3-642-67590-4 DOl: 10.1007/978-3-642-67590-4 Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdruckes, der Entnahmevon Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervieifaltigungen fUr gewerbliche Zwecke ist gemiiB § 54 UrhG eine Vergiitung an den Verlag zu zahlen, deren H5he mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1980 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt aueh ohne Kennzeichnung nieht zu der Annahme, daB so\che Namen im Sinne der Waren zeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOOten. 2126/3140-543210 Vorwort Die Regulation der Nahrungsaufnahme ist eine Fragestellung, die nur durch die interdisziplinare Zusamrnenarbeit von Physiologen, Psychologen, Psychiatern, Ernahrungswissenschaftlern und Ethologen gelost werden kann. Ich habe in dieser Arbeit versucht, die wichtigsten Ergebnisse aus der physiologischen und der experimentellen Psychologie als die Grundlagen einer verhaltenstherapeuti schen Intervention bei iibergewichtigen Personen darzustellen. Anhand eigener Untersuchungen iiber die Wirksamkeit dieses Verfahrens und die Pradiktoren des dabei erzielten Therapieerfolgs konnte ich zeigen, daB die Integration der Ergebnisse der Grundlagenforschung in die Planung eines therapeutisch ange wandten Verfahrens diese nicht nur verbessert, sondern auch die Formulierung gezielter Hypothesen iiber einzelne Parameter der Vorhersage der Verhaltens- veranderung erlaubt. . Die Erstellung dieser Arbeit ware ohne viele Diskussionen und anregende Gesprache mit meinen Kolleginnen und Kollegen schwer moglich gewesen. Dafiir mochte ich mich besonders bei Frau Dr. Renate de long, aber auch bei den Herren Dipl.-Psych. Martin Richter, Dipl.-Psych. Gerhard Henrich und Dr. Ulrich lockusch bedanken. Herrn PD Dr. 1. C. Brengelmann danke ich fiir die Unterstiitzung und Anregung der Arbeit. SchlieBlich mochte ich noch Frau Ellen Andersson fiir die miihevolle Arbeit an Manuskript und Abbildungen meinen Dank aussprechen. Miinchen, im Mai 1980 R. Ferstl Geleitwort Wir betrachten Verhaltenstherapie als die wissenschaftliche, d. h. experimen telle Entwicklung der Psychotherapie. Die traditionelle, spekulative Theoriebildung konnte zwar in ktihnen, aber nieht belegbaren Gedankengangen leicht das gesamte Anwendungsgebiet der Psychotherapie abdecken, muS nun aber den experimentell verifizierten Fort schritt Arbeit ftir Arbeit respektieren. Fast mit jedem gut geplanten Experiment breitet sieh die Verhaltenstherapie weiter aus, und so ist es auch mit dem Pro blem des Obergewichts geschehen, ahnlich wie bei den anderen Abhangigkei ten. Verhaltenstherapie ist aufgrund ihres Erfolges und aufgrund ihrer experi mentellen Entwiekelbarkeit und dementsprechend Integrierbarkeit mit den bio logischen Nachbardisziplinen zur Methode der Wahl geworden. Mein Mitarbeiter Roman Ferstl hat nicht nur zur Untersuchung der Emah rungs- und Hungerregulation wesentlich beigetragen, sondem hat sich beson ders urn die psychosomatische Interaktion dieser Vorgange gekiimmert. Die Verhaltenstherapie greift direkt in die Hungerregulation ein und daher ist es notwendig, auch die physiologischen Regeimechanismen zu kennen. Diese komplexen physiologischen Vorgange werden besonders in den ersten Kapiteln behandelt. Ohne den theoretischen Hintergrund der physiologischen Psycholo gie ist eine therapeutische Intervention, die sich an dem Zielparameter "Ober gewicht in kg" orientie~, in ihren Wirkungsmechanismen nur schwer verstand lich. Herr Ferstl baut auf die akzeptierten Modellvorstellungen der physiologi schen Nahrungsregulation und auf neueste experimentalpsychologische Ergeb nisse zur Hungerregulation auf. Auf dieser Grundlage untersucht er die sieh therapiebedingt verandemden Verhaltensparameter mit dem Ziel einer Differenzierung zwischen erfolgrei chen und erfolglosen Therapieteilnehmem. Die Vorhersage von Therapieerfolg aufgrund von Verhaltensparametem ist gerade beim Obergewieht nieht von vornherein mit besonderem Erfolg gesegnet gewesen, aber in diesem Band wird demonstriert, daB dies durchaus moglich ist. Die Obersieht tiber die physiologi schen, experimentalpsychologischen und verhaltenstherapeutischen Arbeiten auf dem Gebiet der Essensregulation bietet ein Beispiel der gemeinsamen und interaktiven Betrachtung der betroffenen Fachgebiete. Die vorgestellten Infor mationen sind ftir alle Vertreter dieser Fachrichtungen von Interesse. Miinchen, im Mai 1980 Johannes C. Brengelmann Inhalt 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Physiologische Grundlagen der HungerreguIation 5 2.1 Periphere Regulationstheorien . . . . . 5 2.2 Zentrale Regulationsmechanismen . . . 11 2.2.1 Das hypothalamische Sattigungszentrum 13 2.2.2 Das hypothalamische Nahrungsaufnahmezentrum 15 2.2.3 Korpertemperatur und Nahrungsaufnahme . . . . 16 3 Die Ponderostatentheorie 19 3.1 Entwicklung der Hypothese eines Ponderostaten 20 3.2 Diskussion der Ponderostaten-Theorie . . . . . 22 4 Geschmacksaversion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 25 5 Nahrung aIs reaktionsauslOsender und verstarkender Reiz beim Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ., 31 5.1 Nahrung als reaktionsauslosender Reiz . . . . . . . . . 32 5.1.1 Physiologische Reaktionen im hungrigen Zustand ... 32 5.1.2 Physiologische Reaktionen auf Nahrung im gesattigten Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5.2 Durch Nahrung ausgeloste Verhaltensweisen . . . . . . 37 5.2.1 Verhaltensreaktionen, die durch Nahrung beim hungrigen Menschen ausgelost werden ............... 37 5.2.2 Verhaltensreaktionen, die im gesattigten Zustand durch Nahrung ausgelost werden ............... 42 5.3 Subjektive Reaktionen im hungrigen und satten Zustand . 43 X Inhalt 6 Nahrung und Nahrungsaufnahme als Verstarker 46 6.1 Die Verstarkungsfunktion der Sattigung .... 46 6.2 Verstarkung durch Geruch und Geschmack der Speisen 47 6.2.1 Probleme bei der Quantifizierung von Geschmacks- und Geruchsqualitiiten .............. 48 6.2.2 Veriinderung von Geschmacksbevorzugungen 48 6.2.3 Die Bedeutung von Geruch und Geschmack fUr die Verstarkung . . . . . . . . . . . . . . 49 6.3 Verstarkung von gemeinsam mit dem Essen auftretenden Verhaltensweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 7 Extemalitat -Intemalitat - ein ErkUirungsversuch 51 7.1 Die Schachtersche Externalitatshypothese .... 51 7.2 Die erweiterte Externalitatshypothese von Rodin 59 7.3 Einige kritische Bemerkungen zum Externalitatskonzept 60 8 Die Entwicldung verhaltenstherapeutischer Ansatze zur Behandlung des Obergewichts: FremdkontroUverfahren 62 8.1 A versionstherapie bei Obergewicht . . . . . . . . . . . . . 62 8.2 Die Gewichtsreduktion durch operante Konditionierungsver- fahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 8.3 Die Behandlung des Obergewichts mit verdeckter Sensibilisierung und Koverantenkontrolle 68 9 Die Theorie der SelbstkontroUe 74 9.1 Die Einbeziehung selbstregulatorischer Vorgange in die Lerntheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 9.2 Selbstkontrolle - ein Spezialfall der Selbstregulation . . 74 9.3 Die wichtigsten Komponenten des Selbstkontrollprozesses 76 9.3.1 Selbstbeobachtung 76 9.3.2 Selbstbewertung..................... 76 9.3.3 Selbstverstarkung..................... 77 9.4 Variablen der Selbstbeobachtung und ihre therapeutischen Implikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 9.4.1 Selbstbeobachtung als Bestandteil von Diagnostik und Therapiekontrolle .................. 77 9.4.2 Selbstbeobachtung als therapeutisch wirksamer Faktor . 78 9.5 Die Forderung der Selbstbewertung durch das therapeutische Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . 79 9.6 Schwierigkeiten bei der Selbstbelohnung . . . . . . . . . . .. 80 Inhalt XI 10 SelbstkontroUe a1s Methode der E8verhaltensveranderung 81 10.1 Die Arbeit von Ferster, Nurnberger und Levitt ..... . 81 10.1.1 Die Forderung der Therapiemotivation . . . . . . . . . 82 10.1.2 Richtige Informationen tiber Erniihrung und Kaloriengehalt von Speisen und Getriinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 10.1.3 Die Festlegung eines wochentlichen Therapieziels ...... . 83 10.1.4 Der Aufbau von Selbstkontrolle durch die Manipulation von Auslosereizen . . . . . . . . . . . . 84 10.1.5 Die zeitliche Kontrolle des Essens .............. . 84 10.1.6 Die Selbstkontrolle des EBvorgangs ............ . 85 10.1.7 Inkompatible Verhaltensweisen als Alternative zu unnotigen Zwischenmahlzeiten .......... . 86 10.1.8 Das allmiihliche, schrittweise Eintiben von einzelnen Selbstkontrollaufgaben . . . . . 86 10.2 Experimentelle Oberpriifungen von Selbstkontrollprogrammen bei der Veriinderung von EBverhaltensweisen 87 10.3 Untersuchungen zur Wirksamkeit von Selbstkontrollprogrammen ohne Therapeutenkontakt 97 11 Der Aufbau eines Verhaltenstherapieprogramms zur SelbstkontroUe von E8gewohnheiten . . . . . 98 11.1 Das Programm fUr die zwolf Behandlungswochen 98 11.2 Durchftihrung der Untersuchung 104 11.2.1 Stichproben . . . . . 104 11.2.2 Ablauf der Therapie 105 11.2.3 Datenerhebung . . . 105 11.3 Ergebnisse ..... 106 11.3.1 Veranderung einzelner Verhaltensparameter wahrend der Therapie ................. . 106 11.3.1.1 Die tiigliche durchschnittliche Kalorienaufnahme 106 11.3.1.2 Die Anzahl der tiiglichen Mahlzeiten . . . . 108 11.3.1.3 Die EBgeschwindigkeit .......... . 108 11.3.1.4 Die Veriinderung des zusiitzlichen tiigLichen Kalorienverbrauchs . . . . . . . . . . . . . 110 11.3.2 Die Veriinderung des Gewichts . . . . . . . 110 11.4 Replikation der Ergebnisse in anderen Untersuchungen 114 12 Psychologische und Verhaltensdetenninanten des Therapieerfolgs . . . . . . . . . . .. ......... 115 12.1 Fragebogenergebnisse als Determinanten der Gewichtsveriinderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 12.2 "Selbstverstiirkungstests" als Priidiktoren des Therapieerfolgs 116 XII Inhalt 12.3 Verhaltensparameter als Pdidiktoren des Therapieerfolgs 120 12.4 Attribution des Hungergefiihls zum objektiven Sattigungszustand als Practiktor fur Therapieerfolg 123 13 Zusammenfassung 129 Literatur 132 Sachverzeichnis 139 1 Einieitung Die Regulation des Essens ist seit langem Gegenstand der psychologischen Forschung. Ais grundlegende arterhaltende Funktion war die Nahrungsauf nahme bereits sehr friih Gegenstand vieler psychologischer und physiologischer Experimente, deren Ergebnisse bis heute mit einigen wenigen Einschrfulkungen ihre Giiltigkeit bewahrt haben. Von verschiedenen Forschungsrichtungen wurde der Versuch untemommen, die Entstehung von Hungergefiihlen, die physiologischen Prozesse der Nahrungsaufnahme und -regulation sowie deren psychologische GesetzmaBigkeiten aufzuklaren. Die Versuche PAWLOWS (1927) iiber die Konditionierung des Speichelflusses, die Experimente von CANNON (1934) zur Psychophysiologie des Hungers und die Untersuchungen von KATZ (1933) und seinen Schiilem iiber den EinfluB einzelner situativer Parameter auf die Menge der aufgenommenen Nahrung waren dafiir richtigungsweisend. Wenn man heute versucht, einen Dberblick iiber den gegenwartigen Stand der Forschung auf diesem Gebiet zu gewinnen, ist man zum Scheitem verurteilt, wenn man nicht zielgerichtet auswahlt und beschreibt. Ich habe in dieser Arbeit versucht, die wichtigsten physiologischen und ex perimentalpsychologischen Befunde iiber die Nahrungsregulation mit dem Ziel darzustellen, aus den bekannten Ergebnissen einzelne Teile einer Therapie von EBstorungen zu begriinden. Es ist heute allgemein anerkannt, daB bei einem sehr hohen Prozentsatz von tibergewichtigen Personen ein fehlentwickeltes Er nahrungsverhalten die Ursache ihrer Adipositas ist. So schreibt etwa ZOLLNER (1964): "Fettsucht ist die Folge des Dberessens, gemessen am individuellen Bedarf". Gemeint ist damit, daB nur bei einem sehr kleinen Teil der iiberge wichtigen Menschen eine unmittelbare physiologische Ursache fiir ihr hohes Korpergewicht verantwortlich ist und der iiberwiegende Teil der Dicken unter falschen Emahrungs- und EBgewohnheiten leidet. Dbergewicht ist aber ein bedeutender gesundheitlicher Risikofaktor. Spaterkrankungen wie verschie dene kardiovaskulare Storungen oder der Erwachsenendiabetes sind durch das zu hohe Korpergewicht bedingt. Daher ist eine dauerhaft erfolgreiche Therapie dieser Storung gleichzeitig die beste Pravention gegen die Entstehung dieser Krankheiten. Die Psychologie und speziell die aus ihrer klinisch-experimentellen Rich tung hervorgegangene Verhaltenstherapie hat zu dieser medizinisch praventi yen Arbeit einen entscheidenden Beitrag geleistet. Verschiedene diatetische MaBnahmen sind zwar dafiir geeignet, das Korpergewicht zu reduzieren, sie

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