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Destillier- und Rektifiziertechnik PDF

293 Pages·1940·12.617 MB·German
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Destillier- und Rektifiziertechnik Von Dr.-lng. habil. Emil Kirschbaum Professor an derTedmismen Homsmule in Karlsruhe Mit 227 Abbildungen im Text und 5 Tafeln Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1940 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-662-05486-4 ISBN 978-3-662-05531-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-05531-1 Alle Re<hte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Spra<hen, vorbehalten. Copyright 1940 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienin bei Julius Springer in Berlin 1940 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1940 Meinen Eltern gewidmet Vorwort. Während die Verfahrenstechnik (das Chemie-Ingenieurwesen) und das Gesamtgebiet des Apparatebaues in Sammelwerken zusammen fassend und ihrer wachsenden Bedeutung entsprechend behandelt sind, haben die einzelnen Gebiete des Apparatebaues im Schrifttum nicht den ihnen gebührenden Niederschlag gefunden. Ein Grund für diesen Tatbestand ist darin zu suchen, daß im Drange der betrieblichen Durch führung von Verfahren zur Herstellung vieler Verbrauchsstoffe die aus führende Praxis dem Stande der Forschung und Lehre weit vorauseilte. Dieser Unstimmigkeit wurde bei uns insofern etwas abgeholfen, als unter Mitwirkung der deutschen Industrie das Lehrgebiet für Apparate bau und die Studienrichtung für Chemie-Ingenieure vor über zehn Jahren erstmalig in den Studienplan einer deutschen technischen Hochschule (Karlsruhe) aufgenommen wurde und als sich die Forschung in Deutsch land gerade der in diesem Buche zu behandelnden Destillier- und Rekti fiziertechnik besonders angenommen hat. Wie wichtig diese für die Wirtschaft und Lebenshaltung eines Volkes ist, geht beispielsweise aus dem einfachen Hinweis darauf hervor, daß alle flüssigen Treibstoffe in Destillier- und Rektifizierapparaten hergestellt werden und daß letztere einen bedeutenden Teil der Einrichtungen chemischer Fabriken und anderer Werke zur Gewinnung lebenswichtiger Stoffe darstellen. Es ist ohne Zweifel, daß die Destillier- und Rektifizierapparate gerade in der jüngsten Entwicklung der Technik an Bedeutung noch zuge nommen haben. Das vorliegende Buch will sowohl eine der aufgezeigten Lücken im Schrifttum schließen als auch die Erkenntnisse der Forschung in Ver bindung mit den Aufgaben der Technik zusammenfassen. Als solches ist es für den lernenden und für den in der Praxis tätigen Ingenieur gedacht. Wenn einerseits auf theoretische und streng wissenschaftliche Grundlagen zurückgegriffen wird, so ist andererseits besonderer Wert auf eine ingenieurmäßige Behandlung des Gebietes gelegt und es sind in diesem Sinne auch bauliche Ausführungen aufgenommen. Mit Rücksicht auf den zweckmäßigsten Umfang war es nicht zulässig, die Destillier-und Rektifizierverfahren und -apparate einzelner Industrie zweige, z. B. der Spiritusbrennereien, der schon anderweitig behandelten Alkoholentwässerung, der Öldestillation, der Teerdestillation, der Zer legung verflüssigter Gase (z. B. Luft), der Säurekonzentrierung, der Ammoniakabtreibung, der Lösungsmittelrückgewinnung, der Buna betriebe usw. zu erläutern. Es ist vielmehr die Behandlung der allgemein gültigen grundsätzlichen Zusammenhänge und Ausführungen in den Vordergrund gestellt und nur an Hand von Zahlen- und Ausführungs beispielen wird auf Sondergebiete eingegangen. Selbst dabei sind manche VI Vorwort. Vorgänge nur am Beispiel der Zweistoffgemische aufgezeigt, wenn sie auch bei Flüssigkeitsgemischen mit mehr als zwei Einzelstoffen in Er scheinung treten. Solche Gemische kennzeichnende Fragen werden jedoch besonders erörtert. Mit diesen allgemeinen Grundlagen ist aber der Ingenieur imstande, auch vollkommen neue Aufgaben der Trennung von Flüssigkeitsgemischen zu bewältigen. In der technischen Wärmelehre wird bei der Behandlung von Zwei stoffgemischen mittels zeichnerischer Methoden ausschließlich das Wärme inhalt-Konzentrations-Bild benützt, während sich in der Destillier- und Rektifiziertechnik Ausmittlungsverfahren einbürgerten, welche die Gleich heit der molaren Verdampfungswärmen der zu trennenden Flüssigkeiten zur Voraussetzung haben. Beide Darstellungsweisen haben ihre Vor und Nachteile. Deshalb sind in diesem Werk beide behandelt, wenn in ihm auch von dem zweitgenannten Verfahren in Anbetracht seiner großen praktischen Bedeutung auch für die Vielstoffgemische mehr Gebrauch gemacht wird. Soweit wie möglich ist überhaupt einfachen übersichtlichen ·zeichnerischen Ausmittlungen gegenüber umständlichen Rechnungsweisen der Vorzug gegeben. Gleichzeitig ist die Absicht ver wirklicht, die Vermittlung der allgemeinen Grundlagen mit Unterlagen zu verquicken, welche für die praktische Berechnung und betriebliche Beurteilung der Apparate erforderlich sind. In diesem Sinne sind die Zahlentafeln und Kurvenblätter im Anhang beigefügt. Karlsruhe, im November 1939. EMIL KIRSCHBAUll1. lnbaltsverzeicbnis. Seite A. Allgemeines . . . . . . . . l B. Theoretische Grundlagen . l I. Meßeinheiten . . . . l II. Beziehungen zwischen Dampfkonzentration und Dampfteildruck in Mehrstoffgemischen . . . . . . . . . . . 4 III. Gleichgewicht siedender Mehrstoffgemische . 5 l. Allgemeines . . . . . . . . . . . 5 2. Unlösliche Zweistoffgemische . . . . . 7 3. Teilweise lösliche Zweistoffgemische ll 4. Vollkommen lösliche Zweistoffgemische 14 a) Ideale Gemische . . . . . . . . . 14 b) Gemische mit Maximumsiedepunkt (Minimumdampfdruck) 16 c) Gemische mit Minimumsiedepunkt (Maximumdampfdruck) 19 5. Zusammenfassende Betrachtung über den Verlauf der Gleich- gewichtskurven von Zweistoffgemischen . . . . . 21 6. Dreistoffgemische . . . . . . . . . . . . . . . 22 a) Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . 22 b) Ideale Dreistoffgemische (ein Destillationsfeld) 23 c) Dreistoffgemische mit zwei Destillationsfeldern 30 d) Dreistoffgemische mit drei Destillationsfeldern 31 7. Beeinflussung der Gleichgewichtszustände durch den Druck . 33 a) Zweistoffgemische . . . . . . . . . . . 33 b) Gemische aus mehr als zwei Bestandteilen . . . 38 IV. Teilniederschlag von Gemischen . . . . . . . . . . . 39 l. Grundsätzliches . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2. Auswertung der Grundgleichungen für die .Y erstärkung durch Teilniederschlag am Beispiele des Gemisches Athylalkohol-Wasser 42 3. Verstärkung durch Teilniederschlag des Gemisches Benzol-Toluol 46 V. Verdampfungswärme von Gemischen . . . 49 l. Verdampfungswärme je Gewichtseinheit . 49 a) Unlösliche Gemische . . . . . . . . 50 b) Lösliche Gemische . . . . . . . . . 50 2. Molare Verdampfungswärme . . . . . . 51 C. Flüssigkeitstrennung mittels einmaliger Destillation. (Der ein- fache Blasenapparat) . . . . . . . . . . . 53 I. Berechnungsunterlagen . . . . . . . . . . . . . . . . 53 II. Ausführung der Destillierblase . . . . . . . . . . . . 58 III. Trennung durch Verdampfen und teihveisen Niederschlag 59 D. Die Rektifiziersäule . . . . . . . . 59 I. Wirkungsweise von Rektifizierböden . . . . . . . . . 59 II. Schaltung des Rücklaufkondensators . . . . . . . . . 61 III. Aufbau des absatzweise arbeitenden Rektifizierapparates . . 64 IV. Berechnung der Bodenzahl des absatzweise arbeitenden Rektifizier apparates . . . . . . . . . . . . . . . . 64 l. Bestimmung der theoretischen Bodenzahl . . . . . . . . . . 64 2. Das Verstärkungsverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . 68 3. Ermittlung der tatsächlich erforderlichen Anzahl von Rektifizier· böden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 a) Verwendung des mittleren Verstärkungsverhältnisses 69 b) Erforderliche Bodenzahl unter Berücksichtigung der Verände rung des Verstärkungsverhältnisses mit der Konzentration . . 70 4. Berücksichtigung der Verstärkung durch Teilniederschlag im Rück laufkondensator bei der Berechnung der Bodenzahl . . . . . . 71 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite V. Das Mindestrücklaufverhältnis und das wirkliche Rücklaufverhältnis des absatzweise arbeitenden Rektifizierapparates . . . . . . . . . 73 VI. Der Rektifiziervorgang auf Austauschböden . . . . . . . . . . . 77 VII. Der Wärmeverbrauch und die Rücklaufwärme des Blasenapparates mit Verstärkungssäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 l. Die Rücklaufwärme bei gleichbleibender Destillatzusammensetzung 83 2. Die Rücklaufwärme bei gleichgehaltenem Rücklaufverhältnis . . 85 E. Der stetigarbeitende Rektifiziera ppara t mit Verstärkungs-und Abtriebsäule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 I. Bestimmung der Bodenzahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 II. Ermittlung des Mindestrücklaufverhältnisses eines stetig arbeiten- den Rektifizierapparates zur Trennung eines Zweistoffgemisches . 94 III. Das wirkliche Rücklaufverhältnis eines stetig arbeitenden Rekti- fizierapparates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 IV. Beziehungen zwischen Mengen und Konzentrationen 97 V. Der Wärmeverbrauch . . . . . . . . . 98 VI. Möglichkeiten zur Verringerung des Wärmeverbrauches 103 l. Stufenanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . 103 2. Dampfverdichtung (Wärmepumpe) ............. 104 VII. Aufstellung von stetig arbeitenden Rektifizierapparaten zur Tren nung von Zweistoffgemischen . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 VIII. Sonderfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lOS l. Die zu trennende Mischung fließt mit der Siedetemperatur auf dem Einlaufboden zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 2. Die reine Abtriebsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 3. Die Mischung strömt der stetig arbeitenden Rektifiziersäule als Dampf zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 4. Die Mischung strömt dem Apparat als Flüssigkeits-Dampf gemisch zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 IX. Die Anordnung des Zulaufstutzens . . . . . . . . . . . . . . 115 X. Die Wärmeverluste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 XI. Berücksichtigung der Veränderung der molaren Verdampfungswärme in der Austauschsäule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 F. Die Rektifikationsvorgänge im Wärmeinhalt-Konzentrations- bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 I. Die Verstärkungssäule . . . . . . . . . . . . . . 125 l. Bestimmung der Bodenzahl der Verstärkungssäule 127 2. Ermittlung des Mindestrücklaufes . . . . . . . . 130 II. Der stetig arbeitende Rektifizierapparat . . . . . . 131 l. Die Bestimmung der Bodenzahl der Abtriebsäule . 134 2. Die Lage der Zulaufstelle . . . . . . . . . . . 136 3. Bestimmung des Mindestrück1aufes . . . . . . . 137 G. Trennung von Gemischen mit mehr als zwei Bestandteilen .. 140 I. Abscheidung von in einem Gemische in geringen Mengen ent.haltenen Stoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 II. Zerlegung von idealen Dreistoffgemischen . . . . . . . . . . . . 141 l. Grundgleichungm und Ermittlung der Stufenzahl ....... 141 2. Bestimmung des Mindestrücklaufverhältnisses . . . . . . . . . 147 III. Anzahl von Rektifiziersäulen zur Trennung von Vielstoffgemischen und ihre Schaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 IV. Rektifikation von idealen Gemischen mit mehr als drei Bestandteilen 151 l. Trennung zwischen zwei Schlüsselkomponenten . . . . . . . . 151 2. Ermittlung der Zustandsänderung in der Säule und der Bodenzahl 157 3. Einfluß der Entnahme von Seitenprodukten. . . . . . . 163 H. Bestimmung der Abmessungen der Rektifiziersäule mit Aus- tauschböden. Wirkung von Rektifizierböden ......... 165 I. Glockenböden und Tunnelböden . . . . . . . . . . . . . . .. 165 l. Grundgleichungen zur Bestimmung des Säulendurchmessers ... 165 a) Wahl der auf den freien Säulenquerschnitt bezogenen Dampf- geschwindigkeit . . . . . 166 b) Wahl des Bodenabstandes ................ 180 Inhaltsverzeichnis. IX Seite c) Flüssigkeitsverteilung und Bewegungszustände der Phasen auf Glockenböden. Einfluß der im Dampf mitgerissenen Flüssigkeit auf die Rektüizierwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . 181 d) Einfluß der Eintauchtiefe auf die Rektifizierwirkung von Glocken- böden .......................... 187 e) Einfluß der Glockengröße und -zahl auf das Verstärkungsver hältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 f) Wahl des Abstandes der Glocken voneinander und vom ebenen Boden . . . . . . . . . . . . . . 192 g) Schrägstellung von Austauschböden . 194 II. Siebböden . . . . . . . . . . . . . . . 195 III. Vergleich zwischen Glocken- und Siebböden 200 I. Wirkung und Verkrustung. . . . . . . 200 2. Druckverluste von Rektifizierböden . . . . . . . 202 IV. Einfluß der Strömungsrichtung der Phasen auf die Rektifizierwirkung eines Bodens. (Flüssigkeitsdurchmischung, Dampfdurchmischung, gegensinnige und gleichsinnige Flüssigkeitsführung) . . . . . . . . 205 l. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 2. Graphisches Verfahren zur Bestimmung der theoretischen Anreiche rung, des theoretischen Verstärkungsverhältnisses und des Wir kungsgrades bei Kreuzstrom zwischen Flüssigkeit und Dampf auf auf einem Rektifizierboden . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 3. Rechnerisches Verfahren zur Bestimmung der theoretischen An reicherung und der Konzentrationsänderung über den Austausch böden sowie des Wirkungsgrades bei Kreuzstrom zwischen Flüssig- keit und Dampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 a) Mathematische Fassung und Grenzübergang auf unendlichfache Aufteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 b) Auswertung der gewonnenen Beziehungen ......... 216 c) Konzentrationsverlauf und theoretisches Verstärkungsverhältnis in einer Trennsäule . . . . . . . . . . 220 d) Der wirkliche Wirkungsgrad. . . . . . . . . .... 222 V. Bauliche Ausführungen von Rektifizierböden ........... 222 J. Rektifikation in Füllkörpersäulen ............... 228 I. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 II. Bestimmung der Säulenhöhe mit Hilfe der vergleichsmäßigen theo retischen BodenzahL Vergleich zwischen verschiedenen Füllkörpern 230 III. Bestimmung der Säulenhöhe mit Hilfe der Wärmeül,lergangszahl zwischen den Phasen. Flüssigkeitsverteilung in der Säule . . . . . 235 I. Bestimmung der Füllkörperschichthöhe . . . . . . . . . . 235 2. Die Wärmeübergangszahl zwischen Dampf und der Berührungs- fläche mit der Flüssigkeit . . . . . . . . 240 IV. Druckverluste in Füllkörpersäulen. . . . . . 245 l. Unberieselte Füllkörper . . . . . . . . . 245 2. Berieselte Füllkörper . . . . . . . . . . 247 K. Ausführung von Einzel- und Zubehörteilen 251 I. Wärmeaustauscher . . . . . . . . . . . . . 251 II. Regeleinrichtung . . . . . . . . . . . . . . 255 L. Molekulardestillation . . . . . . . . . . . 256 M. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260 I. Gleichgewichtszustände von Zweistoffgemischen . . . . . . . . . 260 II. Die Verdampfungswärme e in kcalfkg der in den Zahlentafeln für die Gleichgewichtszustande von Zweistoffgemischen aufgeführten Stoffe bei dem Druck p = 760 mm Q.-S., soweit bekannt ..... 276 III. Die spezifische Wärme und das spezifische Gewicht der in den Zahlen- tafeln für die Gleichgewichtszustände von Zweistoffgemischen auf geführten Stoffe im flüssigen Zustande . . . . . . . . . . . . . 277 IV. Die Molekulargewichte der in den Zahlentafeln für die Gleichgewichts zustände von Zweistoffgemischen aufgeführten Stoffe . . . . . . . 278 Namen verz eic hnis . 279 Sachverzeichnis .......................... 280 A. Allgemeines. Die Destillier- und Rektifizierapparate dienen dazu, Flüssigkeits gemische in ihre Bestandteile zu trennen oder in Flüssigkeitsgemische zu zerlegen, die andere Zusammensetzungen als das Ausgangsgemisch aufweisen. Unter Destillieren versteht man im allgemeinsten Sinne das Ent wickeln von Dämpfen aus einer Flüssigkeit und das anschließende Niederschlagen (Verflüssigen) der so entstandenen Dämpfe. Werden diese aus einem Flüssigkeitsgemisch erzeugt, so führt das Destillieren bereits zu einer Zerlegung des Ausgangsgemisches, indem gegenüber diesem die niedergeschlagenen Dämpfe eine andere Zusammensetzung besitzen. Es besteht sogar die Möglichkeit, mittels des Destillierens ein Flüssigkeitsgemisch in Gemische von anderer Zusammensetzung oder in die Bestandteile dadurch zu zerlegen, daß aus dem Ausgangsgemisch Dämpfe gebildet werden und daß das aus diesen Dämpfen gebildete Kondensat entsprechend den sich ändernden Siedetemperaturen in ge trennten Teilen (Fraktionen) nacheinander aufgefangen wird. Diese Arbeitsweise wird mit fraktionierter Destillation bezeichnet. Die mehrfache Wiederholung der mit Destillieren bezeichneten Folge von Verdampfung und Verflüssigung führt zur Rektifikation. Bei ihr v.ird das erwähnte physikalische Grundverfahren dadurch in Anwendung gebracht und ein Flüssigkeitsgemisch zerlegt, daß Flüssigkeit und Dampf des Gemisches so im Gegenstrom zueinander geführt werden, daß sich die beiden Phasen zum Zwecke eines Wärme- und Stoffaustausches möglichst innig berühren. Weil beim Rektifizieren im allgemeinen Dämpfe erzeugt und nieder geschlagen sowie Flüssigkeiten gekühlt werden, versteht man unter einem Rektifizierapparat die Rektifiziervorrichtung (Rektifiziersäule) einschließ lich der angeschlossenen Wärmeaustauscher zum Destillieren, Konden sieren und Kühlen. Mit Hilfe der Rektifikation kann die weitestgehende Zerlegung von Flüssigkeitsgemischen erreicht werden. B. Theoretische Grundlagen. I. Meßeinheiten. In der Technik werden meist die Mengen in Kilogramm oder Kubik meterp und die Zusammensetzung (Konzentration) eines Gemisches in Hundertteilen (Gewichtsprozenten, Gew.-%) eines bestimmten Stoffes im Gemisch angegeben. Für die theoretische Untersuchung der physi kalischen Vorgänge sowie für die rechnerische Behandlung der Destillier und Rektifizierapparate ist es aber zweckmäßig und in bestimmten Fällen sogar erforderlich, die Menge eines Stoffes in Molen und die Zusammensetzung durch Molprozente [Mol-%] eines bestimmten Stoffes im Gemisch auszudrücken. Kirschbaum, Destillier-und Rektifiziertechnik. l

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