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Der Z-Plan Streben zur Weltmachtflotte PDF

54 Pages·1996·61.638 MB·German
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Der -*-t ,",.'i'v ". f- rt :S441 v}r ?d ,#' il I sE.#J;- .Eti I -.i B:. *-l *'q Ss'i. \ r t r at i " ' '-#'-' ".., h- ?{( - I Y.r --J.^- €.9 _- )- . _l-,.:.öJ Die llrückentrufuauten und der 'lbrmmast eines der Schlachtschiffe der "H"-Klasse, den Kernstücken des "Z-Planes". Dieses erzellentc Modell wurde von Herrn Willi Fraider in Singen-Hausen gebaut und befindet sich.ietzt in der Schiff's- historischen Sammlung Petcr Thmm in Hamburg. Marlne-Arsenal MARINE. ARSENAL -- Als der "Z-Plan" entstuntl, vetiigte elie Krieg,strtttritte genrcle erst iiber eitr eitt:.ige.s.fertigcs Schlaclttst'hilJ, tlie GNEISENAU (Bittl). Die.serTt'ltwuruus tler Not tlerZeit entsturttletr untl urtilleri.stisclt:u,scltu'rtclt. Viel .sttirkcrc S c h I a c' h t sc lt ill e s o I I t e n i h nt tn c hJo I g, e rt. DER Z.PLAN STREBEN z,UR WELTMAGHTFLOTTE Siegfried Breyer . PO DZU N-PALLAS-VE R LAG 61 200 Wölfershei m- Berstadt QUELLEN- UND EIN WORT ZUVOR! LITERATURHINWEISE Aufgabe dieses "Marine-Arsenal"-Bandes ist es, die von Hit' ler gehegten Ambitionen einer "Weltmachtflotte" darzule- a) Literatur gen, wie sie in dem sog. "Z-Plan" des Schicksalsjahres 1939 Bensel, Die deutsche Flottenpolitik von 1933 bis 1939' Frank- ihren Niederschlag gefunden hatten. Wi e esinpolitischerHin- furt/M.1958 sicht zu diesem gewaltigen Flottenbauplan kam, läßt sich Dülffer, Weimar, llitler und die Marine, Düsseldorf 1973 hier angesichts der vorgegebenen Umfangbeschränkung Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, München nicht erschöpfend darstellen. Hierüber stehen als Quellen- 1982 ff. werke die sehr akribischen Darstellungen von Bensel, Dülffer, Ingrim, Hitlers glücklichster Thg, Stuttgart 1962 Rohwer, Salewski, Tteue/Möller/Rahn u.a. zur Verfügung. Lakowski, Reichs- und Kriegsmarine geheim 1919-1945, Zielsetzung für diesen "Marine-Arsenal"-Band ist es viel- Berlin 1993 mehr, nach kurzen einführenden Kapiteln die materiellen von Puttkammer, Die unheimliche See, Münchenl9l? Seiten dieses Planes darzustellen, also das Bauprogramm Raeder, Mein Leben,2 Bände, Tübingen 1956157 und seine Durchsetzung, die vorgesehenen Schiffstypen und Rössler, Geschichte des deutschen Ubootbaus, Band 1, Ko- die infrastrukturellen Bauvorhaben, die auf die kommende blenz 1986 Flotte zugeschnitten waren. Rohwer (Hrsg.), Seemacht, München 1974 Daß dieser Band zustandegekommen ist, bleibtdem Bundes- Ruge, Der Seekrieg 1939-1945, Stuttgart 1954 archiv/lVlilitärarchiv in Freiburg zu verdanken, von dem Salewski, Die deutsche Seekriegsleitung,3 Bände, Frank- Konstruktionszeichnungen und Aktenbestandteile zur Ver- furt/M. 197 0, 197 3, 197 5 fügung gestellt wurden. Der gleiche Dank gebührt Herrn Strohbusch, Deutsche Marine - Kriegsschiflbau seit 1848' Werner F.G. Stehn, der das Rohmanuskript kritisch las und Bremerhaven 1977 viele wertvolle Hinweise auf historische und technische Fak- Theue, Möller, Rahn, Deutsche Marinerüstung 1919-1942, ten gab, die auch noch zukünftigen Veröffentlichungen zu- Herford-Berlin1992 gute kommen werden Ebenso danke ich Herrn Franz Mrva b) Dokumente für die Überlassung von Dokumenten und für seinen fach- Aktenauszüge und Konstruktionspläne des BA./MA' Signa- männischen Rat bei der Entschlüsselung von Bauunterlagen. turen bei den Fußnoten Siegfried BreYer BILDNACHWEIS Aufgeführt sind diejenigen Bildquellen, die jeweils zur Verfügung standen. In vielen - wohl den meisten Fällen ist es nicht mehr möglich, die wirkliche Urheberschaft zu ermitteln. Deshalb sind die Sekundärquellen angegeben, sonst - soweit möglich - die vermutete Herkunft oder die Sammlungs-Bezeichnung. Slg. Breyer (6), (l), Slg. Dressler Blohm & Voß Hamburg (2)' Deschimag Bremen (1), Kommando der Marinestation der Ostsee (1)' Royal Air Force (1) Alle Zeichnungen - soweit nicht direkt aus Beständen des früheren K-Amtes übernommen - Copyright S. Breyer nach authentischen Unterlagen. Das Umschlagbild malte Herr Heinz Rode; es stellt einen Schlachtkreuzer der O- Klasse dar. @ Copyright, 1996 ISBN: 3-7909-0535-6 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks' beim PODZUN-PALLAS-VERLAG GmbH, Vertrieb: Alleinvertrieb Kohlhäuserstr. S Podzun-Pallas-Verlag GmbH für Österreich: 61200 WÖLFERSHEIM.BERSTADT Kohlhäuserstn S Pressegroßvertrieb Salzburg Tef. 0 60 36 / 94 36 - Fax 0 60 36 I 6270 61200 Wölfersheim-Berstadt 5081 Salzburg-Anif Telefon: 0 60 36 I 94 36 Niederalm 300 Verantwortlich für den Inhalt ist der Auton' Telefax: 060361 6270 Telefon: 0 62 46 I 37 2l Gesamtredaktion: Siegfried Breyer' Postf. 1136, 63401 Hanau (Für Beantwortung Ihrer Fragen bitte einen frankierten Rückumschlag beifügen!) Verkaufspreis für Deutschland: 24'80 DM, österreich:181,00 Schilling, Schweiz 23,00 sfn' Technische Herstellung: Für den österreichischen Buchhandel: Verlagsauslieferung Dr. Hain' Heinz Nickel Satz & Druck,66482 Zweibrücken Industriehof Stadlau, Dr. Otto-Neurath-Gasse 5' 1220 Wien 2 HINTERGRÜNDE DER MARINEAUFRÜSTUNG Am 16. März 1935 verkündete das Reich die Wiedererlan- lichen und waren in den Werften für jedermann sichtbar. gung seiner "Wehrhohheit"l von da ab galt wieder dieAllge- Anders verhielt man sich bei denTlpeigenschaften der Neu- meine Wehrpflicht, und dies bedeutete de facto dieAbkehr bauten. Mit dem Abschluß des Flottenvertrages von 1937 von jenen Fesseln, die dem Reich mit dem Vertrag Yon Ver- hatte das Reich ausdrücklich die Güttigkeit der 1922 in sailles angelegt worden waren. Kernpunkt dieses "Vertra- Washington festgesetzten qualitativen Bestimmungen aner- ges' ' - der in Wirklichkeit ein Diktat war, weil er für Verhand- kannt und sie für sich als verbindlich erklärt. Daran hat lungen keinen Spielraum gelassen hatte - war eine Berufsar- man sich jedoch vonAnfangan nichtgehalten. Bei den vorge- mee, deren Kopfstärke für die Landstreitkräfte auf 100 000 btichen 35 000 t-Schlachtschiffen betrug die Deplacements- Mann und für die Marine auf 15 000 Mann und 1500 OfIi- überschreitung mehr als 6000 t, bei den Flugzeugträgern ziere festgeschrieben war und nicht überschritten werden und Schweren Kreuzern um 4000 t und bei den Zerstörern durfte. Auf diese Weise hatten die Siegermächte gehofft' rund 800 t. Der deutsche Kriegsschiftbaujener Epoche stand Deutschland militärisch an die Kette legen zu können und unter der Maxime, daß die vertragsgemäß auferlegte Min- es damit als Kriegsmacht auszuschalten.Als 1933Adolf Hit- derzahl von Schiffseinheiten wenigstens einigermaßen und ler an die Macht kam, änderte sich das. Es begann die Wie- dadurch ausgeglichen werden müsse, daß jede von diesen deraufrüstung, zunächst noch im Geheimen (die Anftinge ein Höchstmaß an Kampfwerft erhält. Dies wurde vers&ind- dazu reichten bis in die Jahre der Weimarer Republik zu- licherweise strikt geheimgehalten, zumal es von denVertrags- rück), dann abermehr und mehrunverhüllt. Erstaunlicher' partnern nicht kontrolliert werden konnte, so daß sie in Be- weise gelang es innerhalb einer kurzen Zeit,das Reich mili- weisnot gekommen wären, würden sie es behauptet haben. färisch soweit zu strirken, daß es einer bewaffneten Interven- HittersAmbitionen für ein zukünftiges, ausschließlich macht- tion der Siegermächte hinlänglich Widerstand entgegenzu- politisch motiviertes Zusammengehen mit Großbritannien setzen vermochte, der - bei Nutzung aller Ressourcen auf war keine lange Dauer beschieden. Seine Vorstellung war, beiden Seiten - allzuleicht in einen zweiten, womöglich noch mit seiner Flotte zum Bestand des britischenWeltreiches bei- blutigeren Krieg ausarten hätte können. Die beiden Sieger- zutragen, freilich mit dem Hintergedanken dadurch freie mächte Frankreich und Großbritannien wagten jedoch ein Hand in Kontinentaleuropa für eine "Politische Neuord- solchesVorgehen mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung nung" zu bekommen, die dem Reich zu einer absoluten in ihren Ländern nicht; diese war nach vier verlustreichen Machtstellung verhelfen würde. Daß die Entwicklung jedoch Kriegsjahren von Kriegsmüdigkeit und Erholungsanspruch anders - gegen ihn und gegen Deutschland - verlief' hatte er geprägt, und zudem war das Geld in den Haushalten denk- sich selbst zuzuschreiben. Seine Politik - sowohl nach außen bar knapp, weil die im Krieg gemachten Schulden getilgt hin wie auch im Inneren - wurde zunehmend aggressiv; dies werden mußten. Wie man auf das Vorgehen der Deutschen trug dazu bei, daß das nach dem Ende des ErstenWeltkrie- unter Hitler reagierte, wird an den halbherzigen Reaktio- ges nahezu weltweit wieder gewonnene Ansehen Deutsch- nen der Versailler Vertragsmächte überdeutlich. Anderer- lands mehrund mehrverlorenging.Im Frühjahr 1938 - nach seits warman hierund da durchaus geneigt, den immer wie- dem "Anschluß" Österreichs - begannensich die Beziehun- derkehrenden deutschen Friedensbeteuerungen und der For- gen zwischen Berlin und London frappierend einzutrüben, derung nach Gleichberechtigung Glauben zu schenken.Vor und zwar in einem Maß, das Hitler nunmehr bewog, am 24. allem waren es die Briten, die dafür offene Ohren hatten. Mai 1938 ein Flottenbauprogramm zu fordern, das der zu- Als Hitler ihnen dann noch eine Offerte machte' durch ei- künftigen Gegnerschaft Großbritanniens im Kriegsfall nen Vertrag die zukünftige deutsche Flottenstärke festzu- Rechnung trug. Bis dahin hattg die Kriegsmarine bei ihren schreiben und damit einer neuen deutsch-britischen Flotten- Kriegsspielen und operativen Uberlegungen Großbritanni- rivalität von vornherein den Boden zu entziehen, stieß dies en grundsätzlich nicht als Kriegsgegner einbezogen. Allein dort auf Interesse. Es setzten sich letztlich die Stimmen je- auf Frankreich im Westen und die Sowjetunion und allen- ner durch, die für einenAusgleich zwischen den beiden Völ- falls Polen im Osten Deutschlands konzentrierte sich die kern eintraten.Am 18. Juni 1935 kam es dann zumAbschluß seestrategische Konzeption. Das war auch versFändlich' hatte des deutsch-britischen Flottenabkommensl dieses Datum Hitler doch imApril l933Admiral Raeder gegenüber Groß- bedeutete Hitlers "glücklichsten Thg" (so von ihm selbst britannien als Gegnermacht ausdrücklich ausgeklammert. empfunden) und die Bekräftigung seiner Vorstellungen von Dies bedeutete jetzt eine völlige Kehrtwende von der bisher einem zukünftigen Zusammengehen mit einer den Deutschen angenommenen Ausgangslage. "blutsverwandten" Nation, die ihm Nahrung zu machtpoli- Neue seestrategische KonzePtion tischen Wunschträumen gab. Mit diesemAbkommen hatte sich das Reich verpflichtet, bei Dem "Anschluß" Österreichs folgte im Herbst 1938 die Su- seiner Flottenstärke nicht über 35 v.H. der britischen Ge- detenkrise; diese brachte Mitteleumpa in eine höchst gel?ihr- samttonnage hinauszugehen und diese Quote für jede ein- tiche Lage und an den Rand eines Krieges.Zwar gelang es zelne Schiffskategorie anzuwenden. Damit war völkerrecht- dem britischen Premier Sir Neville Chamberlain dank sei- lich dieAuftrebung des Versailler Vertrages de jure besiegelt ner "Appeasement"-Politik, den Frieden in letzter Minute worden: Dadurch, daß die Briten ihre Unterschrift dazu ga- (zu Lasten der Tschechoslowakei) zu retten ("peace in our ben, anerkannten sie den damals viel propagierten deutschen time" war seine Botschaft nach der Heimkehr von der Mün- Anspruch auf Gleichberechtigung. chener Konferenz), aber es kam bald zum nächsten Coup: Durch dieses Abkommen hatte das Reich die Möglichkeit Im März 1939 erfolgt die Liquidierung der "Rest'Tschechei" erhalten, gemessen an dem derzeitigen britischen Tonnage- und - unterAbspaltung der Slowakei - ihre Umwandlung in stand (ca. 1,16 MioTonnen) zukünftig (inAbhängigkeit vom ein Reichsprotektorat. Zur gleichen Zeit begann sich das britischen Bestand) über rund 390 000 Tonnen eigene Ton- Verhältnis mit Polen zuzuspitzen: Nachdem Ende März die nage zu verfügen, dreimal so viel, wie man Mitte 1935 hatte. " Korridor-Verhandlungen ergebnislos abgebrochen wurden Anfangs hatsich Deutschland an die 35 v.H.-Quotenregelung und Polen teilmobilmachte, kam es zur britisch-französi- gehalten, allerdings nur in quantitativer Hinsicht: Die im schen Garantieerklärungo die Polens Bestand sichern soll- Bau befindlichen Schiffseinheiten ließen sich nicht verheim- te. Von da ab kamen die Beziehungen zu Großbritannien auf den absoluten Nullpunkt. In Großbritannien hatte sich unterfürsie günstigen Umsländen zum Kampf stellen.Weil die öffenttiche Meinung radikal geändert, gefordert wurde jedoch eine Flottengleichheit nicht erwartet werden kann, nunmehr, keine deutschen Gewaltakte anderen Staaten ge- bietet diese Möglichkeit keine Erfolgsaussichten. Für Auf- genüber mehr hinzunehmen. gaben defensiver Art in den heimischen Gewässern ist der Diese von Raeder sicher nicht gewollte, aber letztlich von Einsatz der Schlachtflotte zu aufwendig, er erübrigt sich. soldatischem Gehorsam getragene Entwicklung führte dazu, DerAulbau der Schlachtflotte sollte sich an der adäquaten daß ab etwa Mitte 1938 Untersuchungen darüber anliefen, Stärke Frankreichs orientieren, auf keinen Fall dürfte eine wie sich die Kriegsmarine auf einen etwaigen Krieg mit Schlachtentscheidung mit Großbritannien maßgebend sein. Großbritannien einzustellen habe.Am 20.August 1938 ver- 3. Kreuzerkrieg ist die zweckmäßigste Form einer offensi- fügte Raeder die Bildung eines Planungsausschusses' des- ven Seekriegführung, er packt die Briten an ihrer schwäch- sen Vorsitzender Vizeadmiral Guse wurde, der Chef des Sta- sten Stelle. Dabei ist der Einsatz aller Seekriegsmittel - vom bes der Seekriegsleitung. Aufgabe dieses Ausschusses war Uboot bis zu den Schlachtkreuzern - geboten, dieser sollte dieAusarbeitung von Vorschlägen, welche ihm, Raeder' die durch Luftangriffe auf englische Festlandziele ergänzt wer- Möglichkeit geben sollte, eine einheitliche Auffassung über den. Für Teile der dafür eingesetzten Kräfte wäre ein erster die strategischen Grundlagen für denAufbau der Kriegsma- Durchbruch durch britische Blockadestellungen vermeid- rine - je nach Wechsel der politischen Lage - sowie über die bar, wenn sie sich bereits friedensmäßig außerhalb der Nord- sich daraus für die Typengestaltung der Neubauten erge- see befinden. Ein Kreuzerkrieg kann die britische Flotte zur benden Forderungen an den Schiffsneubau und sonstigen Aufteilung zwingen, wodurch sich wiederum eine Blockade- Planungen der Kriegsmarine zu erhalten. Der Planungsaus- lockerung erreichen ließe. schuß beauftragte den damaligen FregattenkapitänAugust Dies würde die Möglichkeit bieten, einzelnen schnellen Streit- Wilhelm Heye, eine Denkschrift über die Seekriegführung kräften zum Durchbruch zu verhelfen. Ob ein Kreuzerkrieg gegen England und die sich daraus ergebenden Forderun- die Entscheidung bringen könnte, ist zwar ungewiß, aber in gen für die strategische Zielsetzung und den Aufbau der jedem Fall erfolgversprechender als das Anstreben einer Kriegsmarine zu erarbeiten. Diese legte die neuen Richtlini- Schlachtentscheidung durch die Schlachtflotte. Unter die- en für die Pfanung der Jahre 1939 bis 1944145 festund kann senAspekten muß der Bau von Kreuzerkriegstypen für die als das theoretische Fundament jener Flottenbauprograrnme Briten sich als bedrohlicher darstellen, vielleicht ergibt sich angesehen werden, welche in den "Z-Plan" gipfelten'. Die- dadurch die Bereitschaft zum Einlenken. ses Papier beinhaltete die folgenden Fakten: 4. Steigerungsmöglichkeiten der Wirkung des Kreuzerkrie- . Englands Stärke sind seine geographische Lage und seine ges: Voraussetzung für die Kreuzerkriegführung ist dieAuf- Flotte; seine Schwäche liegt in der Abhängigkeit von See- rechterhaltung der mili&irischen Seeverbindungen mit der verbindungen, es beherrscht aber durch seine Lage die deut- Heimat; Dauer undWirkung wären durch ozeanische Stütz- schen Seeverbindungen. punkte zu erhöhen, auch an die Möglichkeiten einerAusnut- zung von Stützpunkten befreundeter Nationen wäre denk- . Deutschland hat im Krieg gegen England keine wirtschaft- bar. Eine Erweiterung der deutschen Küstenbasis bewirkt [chen Überseeverbindungen. Eine Flottengleichheit mit nur einen taktischen Vorteil. die Inbesitznahme der Fest- England scheint zunächst nicht erreichbar. Die Folgerun- land-Kanalküste wäre von maßgebender Bedeutung, sie wür- gen daraus: Der Fortfall von eigenen Schutzaufgaben im de die Möglichkeit bieten, den Kampf gegen die Seever- Atlantik erlaubt die Konzentration auf offensive Seekriegs- bindungen aus der Luft noch zu verstärken. führung. Das maritim stärkere England ist weiterhin an Schutzaufgaben gebundenl es kann sich daher mit der stra- Daraus wird deutlich, daß das Gewichtauf die Kreuzerkrieg- tegischen Defensive begnügen. führung gelegt werden sollte. Darunter zu verstehen war eine Form des Seekrieges, die unterVermeidung der strategi- Die Möglichkeiten der Durchführung von Kriegsaufgaben schen Schlachtentscheidung denAngriff auf die militärischen sind bei beiden Kriegführenden verschiedenartig: und wirtschaftlichen Seeverbindungen des Gegners vorsah. . England ist in der Lage, die Aufgaben des Schutzes der Zielsetzung dabei mußte es sein, ihn zu zwingen, Schlacht- eigenen Seeverbindungswege und die Kontrolle der deut- schiffe zum Schutz seiner in Convoys fahrenden Schiffe ein' schen Seeverbindungswege imAtlantik im Zuge seiner Fern- zusetzen. Gegen diese aber sollten - günstige, taktische Ge- blockade in starker Stellung durchzuführen; es hat keinen legenheiten nutzend - Kampfgruppen von Schlachtschiffen Anlaß eine Schlachtentscheidung anzustreben. Zwar kann mit mächtiger Geschützbewaffnung eingesetzt werden, um es den Minen- und Seeluftkrieg gegen die deutsche Küste sie niederzukämpfen, so daß seine Schlachtflotte dezimiert und Küstengewässer ohne Entscheidung zu suchen nach hier und seine Fernblockade geschwächt wurde. verlegen, aber entscheidend bleibt die Wirksamkeit seiner Fernblockade, die alle Vorteile bietet. Wie sehrabhängig Großbritannien von seinen Seezufahrten . Für Deutschland ergeben sich folgende Möglichkeiten: war, wurde daran deutlich, daß es in den 30er Jahren jähr- l. Ubootkrieg: Der Einsatz wäre zwar höher als im Ersten lich etwa 50 Millionen Tonnen Güter einführen mußte. Für Weltkrieg, aber Erfolge dürften schwerer zu erringen sein. 1940 nannte PremierWinston Churchill ein Minimum von In erster Linie wäre an den Ubooteinsatz vor gegnerischen 43 000 Millionen Tonnen, was einer täglichen Ankunft von Stützpunkten zu denken, aber zu erwarten seien allenfalls 120 000Tonnen - umgerechnet also mindestens zwanzigan- Störungen,jedoch keine Unterbrechungen. Im Grunde lie- kommende Frachter und eine gleiche Zahl auf derAusreise ße der Ubootkrieg die britische Flotte unberührt. DieseArt - entsprach. Jederzeit schwammen also viele Hunderte Han- der Seekriegführung ist daher nicht ausreichend. delsschiffe auf den Weltmeeren, die für Großbritannien le- 2. Angriffe auf die britische Blockadestellung: Ein solcher benswichtig warren; 1940 waren selten weniger als 2000 bri- würde den Kampf gegen die britische Schlachtflotte bedin- tische Schiffe - die Küstenschiffahrt mitgerechnet - in See2. gen. Selbst bei Flottengleichheit wären die Erfolgsaussich- Diese Denkschrift bildete - wie bereits erwähnt - das Funda- ten gering, weil damit zu rechnen ist, daß die Briten sich nur ment sowohl der zukünftigen seestrategischen Konzeption 'suilili, ni. aeutsche Seekriegsleitung 1935-1945, Band III, S. t Rr,g., D"t S*krieg 1939-1945, S. 28 27 (und im Folgenden daraus zitiert). A wie auch der darauf ausgerichteten Flottenbauplanung, die in immer größere Dimensionen hineinglitt. Ziel war die Schaffung einer ozeanisch operationsf,ähigen Flotte' und ihr lag nicht nur der rein kriegerische Aspekt zugrunde, son- dern auch ein primär politischer: Der Bau der neuen Flotte sollte möglichst "schlagartig" verlaufen und Großbritanni- en dergestalt überraschen, dali es nicht mehr gelang, recht- zeitig ein adäquates "Konter-Programm" entgegenzusetzen. Zukünftig wäre nach den deutschen Vorstellungen die neue Flotte ein Machtfaktor von globaler Bedeutung, dem sich niemand mehr entziehen könne, auch nicht Großbritanni- en. Bei realistischer Einschätzung - und die Briten galten als Realisten - der neu geschaffenen Lage müßte vielmehr ein Buhlen um die deutsche Zuwendung - spricht Bündnisbe- reitschaft - einsetzen. Damit war der Gedanke einer Flotte von globaler Bedeutung, einer "Weltmachtflotte", erstmals ans Licht getreten. Im November 1938 hatte das Foreign Oflice der Reichsre' gierung eine Note unterbreitet, die den Vorschlag eines Zu- satzabkommens zu dem am 18. Juni 1935 abgeschlossenen deutsch-britischen Flottenvertrag zum Inhalt hatte. Darin war u.a. vorgesehen, die einschlägigen Bestimmungen über die Vorausbekanntgabe und den Nachrichtenaustausch in ein Kollektivabkommen zwischen Deutschland, Großbritan- nien, den USA, Frankreich, Italien, der Sowjetunion, Polen und ggf. noch anderen Staaten zu überführenr. Dieser Vorschlag ist im Februar 1939 von der Reichsregie- rung abgelehnt worden; die Begründung lautete u.a., daß es dafür "einer allgemeine Atmosphäre größeren Vertrauens zwischen den beteiligten Mächten bedürfe"{. Hitlers Ziel war es - nunmehr unverkennbar - dem Reich zu einerWeltmachtstellung zu verhelfen, wie sie Großbritannien ausübte. Dazu wurde eine Flotte von entsprechenden Dimen- sionen benötigt. Neue Bindungen und Verpflichtungen im Hellmuth Heye v'ur tlt'r Veihsset' der.fiir tlett "Z-Plun" Flottenbau einzugehen und die Bekanntgabe von Neubau- lirndumetüaleu Denksclrrili. Hier i.st er int Krieg uls planungen paßten dazu nicht mehr und hätten die eigenen Absichten allzufrüh ans Licht gebracht. Vi:.eatltn i ra I :u se lte u. Der nächsteAkt ließ nicht lange auf sich warten: Er beinhal- Die Aufkündigung machte keineswegs das geplante Groß- tete die Aufkündigung des deutsch-britischen Flotten- flottenbau-Programm erst möglich, sondern dieses war vertrages. Der Führer und Oberste Befehlshaber derWehr- längst beschlossene Sache - nur noch ein passenderAnlaß " macht hat in seiner . . . Reichstagsrede am 28. April u.a. fest- war gebraucht worden, und dieser hatte sich aus der jüng- gestelll, daf durch die brttische Politik der letztenWochen die sten Entwicklung ergeben. Voraussetrungen für den deutsch-englßchen F lottenvertrag Die britische Regierung nahm die Vertragsaufkündigung beseitigt worden seien und dieser Vertrag damit hiffillig ge' dennoch mit Gelassenheit hin. Man hatte dort sehr klar er- worden sei. Dqdurch ist infolge englischen Verschuldens ein kannt, daß derAusbau der deutschen Flotte zu einer Vertrag- Vertragswerk beseitigt worden, das geeignet war, bei beider- stärke von 35 v.H. der britischen Tonnage noch längst nicht seitigem guten Willen und heiderseitiger Achtung einen ech- abgeschlossen war und noch einige Jahre inAnspruch neh- ten und wirksamen Beitrag zur taßächlichen Beschränkung men würdet'. der Seerüstungen zu bilden. Nunmehr hat Deutschland zu' Damit wurde deutlich, daß die Briten eine sehr viel genaue- nächst in bezug auf den Ausbau seiner Seemacht völlig freie re Kenntnis von den eingeschränkten industriellen Kapazi- Hand. Es bleibt abzuv,arten, ob die britische Regierung die täten der deutschen Schiflbau- und Zulieferindustrie hat- Bereitwilligkeit des Führers, in neue Verhandlungen üher die- ten als man auf deutscher Seite glaubte annehmen zu kön- ses Problem einzutreten, nutzen wird" - so hieß es danach in nen. der gleichgeschalteten Presse des Reichess. Das derbritischen Seite vorgeworfene "Verschulden" an der Die große Hoffnung: Der Dieselmotor Vertragsaulkündigung ergab sich aus derEntüiuschung und Der Bau einer so großen, für den Atlantikeinsatz bestimm- Empörung, die sich dort - und nicht dort allein, sondern ten Flotte konnte nur dann sinnvoll sein, wenn sie über ein nahezu weltweit bei allen Demokratien - auf die Quasi-An- relativ hohes Maß an Stützpunkt-Unabhängigkeit verfügt. nexion des tschechoslowakischen Reststaates im März 1939 Das bedeutete angesichts der wehrgeographisch ungünsti- Luft machte und in scharfen Protestnoten und mahnenden, gen Lage Deutschlands, daß die Schiffe einen viel größeren auch drohenden Regierungserklärungen ihren Niederschlag Fahrbereich haben müßten als bisher der Fall war. Dieser fand. mußte so groß bemessen sein, dali sie nicht mehr auf Brenn- stoffzufuhren in ihrem Operationsraum angewiesen waren. I Bensel. Die deutsche Flottenpolitik von 1933 bis 1939, S. 54 a Bensel, a.a.O. s Deutsche Marine-Zeitung, Heft 6/Juni 1938' S. 19 6 Bensel. a.a.O.. S.64 --\ .,/ 0t' L: ql -l F' --- ?\ \-\. - Gs' O- c*.P o :; i@ + a \ lSooo t' t \@ B --rä-ooo z \ \ \ I t \ t I t I I I t^ \4, ---I--5OOO ttt'Ö t-52oo ," '!/ (D \-640o ,z ,,Q -=-\ ./ @t I '\-, -t Tooo --. --\ -- .oJl----------/-- Eine solche Forderung war mit dem Dieselantrieb zu erfül- war ausschließlich der Firma MAN (Motorenwerke Augs- len; Motoren größterleistung waren dazu erforderlich. Der burg Nürnberg) zu verdanken, die sich bei seiner Entwick- Dieselmotor war zwar schon vor dem Ersten Weltkrieg ent- lung grofle Verdienste erworben hat. Bereits vor dem Er- standen, wurde aber weltweit wenig genutzt - außer in sei- sten Weltkrieg hatte die Kaiserliche Marine für das Linien- nem Ursprungsland Deutschland. SeineVorzüge bestanden schiff PRINZREGENT LUITPOLD erprobungsweise und . in der Bef,ähigung, innerhalb kürzester Zeit von Null auf für die Linienschiffe GROSSER KURFÜRST und MARK- volle Leistung hochgezogen zu werden, und GRAFserienmäßigje einen Großdiesel zum Betrieb derMit- . in seinem gegenüber der Tlrrbine deutlich geringeren telwelle vorgesehen, um für den Marschfahrtbereich eine Brennstoflbedarf. ökonomisch günstigere Antriebsquelle zu haben; allerdings Dabei wares zudem bedeutsam. daß derVerbrauch bei nied- verhinderte der Kriegsverlauf die Realisierung des Projekts. rigerTeillast - dem Marschfahrtbereich - beim Diesel kaum Die Nachkriegsentwicklungbei MAN führte dann dazu,daß anstieg, während er sich bei der Tirrbine (nahezu) verdop- die Kreuzerneubauten Marschdiesel erhalten konnten, und pelte'. bald darauf wurden genügend leistungsstarke Dieselmoto- Allerdings galt es auch zu berücksichtigen, daß Motoren- ren als Hauptantriebsquellen verwendungsbereit. Das Antriebsanlagen gegenüber Dampfanlagen ein größeres Gewicht hatten und mehr Raum benötigten. Mit dem Dieselmotorenantrieb war die deutsche Marine ' Strohbusch, Deutsche Marine - KriegsschifTbau seit 1838, S. 60 allen ausländischen Staaten vonAnfang an weit voraus. Das ff Ge genübe rlie gende Seite : Der Aktionsraditts detttscher Kriegsschffi in Seemeilen (errechnet aus clem jeweiligen Fahrbereich unter Abzug von 20 v.H. als Gefechtsrcserve). Es bedeuten: A=Tbrpedoboote l9l4 und Zerstörer t936, B=ILboote T.vp VII D, C=Schlacht- schiffe und Kreuzer 1914, D=Uboote Tvp VII C, E=Schwere Kreuzer 1939, F=Schlachtschffi cter BISMARCK-Klasse, G=Scltlttchtscltffi der SCHARNHORST-Klasse, H=IJboote Tvp XXI, J=Motoren-Zerstörer K=Schlachtschffi cter H- Klasse, L=Uboote fv,p XXI (Walter-Boote), M=10 000 t-Panzerschffi (nach Ruge, Der Seekrieg 1939-194i). Das Linienschiff (Scltlachtschiff) PRINZREGENT LUITPOLD cler Kaiserlichen Mnrine; clieses war vorgesehen iur Erprobung einer Motorenanlage auf der Mittelwelle für ökonontische Marschfahrt. Aus kriegsbedingtei Gründen ist der Einbau cler Dieselanlage nicht erfolgt; jetzt kam man auf diese Antriebsart zurück. 1929 begonnene und 1933 dienstbereit gewordene Panzer- chronismus war. Das hatte zur Folge, daß die Motoren- schiff DEUTSCHLAND wurde dann das erste gröllere entwicklung vorübergehend in den Hintergrund gedrängt Kriegsschiff der Welt mit ausschlielilichem Motorenantrieb. wurde. Fl,rst im April 1938 kam es zwischen MAN und der Es er-öffnete strategisch gänzlich neue, hiichst hoffnungs- Kriegsmarine zu einem Vertrag, welcher die Entwicklung freudige Perspektiven, nämlich die Möglichkeit, im Kriegs- des Diesels in gebührendem Rahmen ftirdern sollte. Bei MAN fall mit Frankreich durch denAnsatz gegen dessenTruppen- wurde schon 1939 das Ziel erreicht: Sie konnte der Marine transporte aus Aliika über den Atlantik Entlastung an der nacheinander drei neue, einbaureife Hochleistungsmotoren Landfront zu bringen. Dieser Entwicklungserfolg ermutig- (sämtlich doppelt wirkende Zweitakter) vorstellen. Einer von te die Herstellerfirma MAN zu weiterem Vrrgehen: Noch diesen war ein 9 Zylinder-Reihenmotor (er wurde für die stärkere Motoren, für noch gröllere Schiffe geeignet, schie- Schlachtschiffe der "H"-Klasse vorgeschlagen), die beiden nen jetzt nriiglich und wurden inAngriffgenommen.Aller- anderen waren 20 bis 24 Zylinder-V-Motoren verschiede- dings blieb die Fiirderung durch die Kriegsmarine zunächst ner Leistung. Damit waren die Weichen endgültig gestellt: aus. Diese hatte sich - weil Grolldiesel noch in einiger Ferne Die atlantikftihige Flotte konnte Wirklichkeit werden. Das zu liegen schienen - der gerade aufgekommen€n Hochdruck- große Plus des Motorenantriebes war - wie bereits erwähnt Heißdampftechnik - einem neuen Zweigdes Dampfantriebs - sein sparsamer Kraftstoffverbrauch. Das wirkte sich posi- - zugewandt. Das war angesichts der 1933 beginnender Wie- tiv auf den Fahrbereich bzw. Aktionsradius aus. Dieser war deraufrüstung ein verständlicher Schritt, denn mit dem Bau größer als alle bisherigen Antriebe je erbrachten. Wie die der Schlachtschiffe der SCHARNHORST: und BISMARK- Karte auf der Seite ofTen deutlich macht, ließ sich damit der Klasse wollte die Reichsregierung angesichts der 1936 aus- gesamte atlantische Raum bis in seinen Süden abdecken. laufenden vertraglich vereinbarten Baufeierjahre und der Auf dieseWeise - so hoffte man in Berlin - würde es gelingen weltweit bevorstehenden Wiederaufhahme des Schlacht- müssen, die britische Fernblockade durch eine Gegen- schiflbaus nicht länger warten. Damit war eine lbchnik in blockade aus den Angeln zu heben und das britische Insel- den Mittelpunkt des Kriegsschiflbaus getreten, die angesichts reich von allen Zufuhren abzuschneiden und es so oder so - der Dieselmotorerr-Entwicklung eigentlich schon ein Ana- politisch oder militärisch - gefügig zu machen. Der "Z-Plan" In dem sog. "Z-Plan" ist das Fi,ndglied der deutschen Flotten- ging dieses Streben aus, sondern auch von der deutschen bauplanungen bis 1939 zu sehen. SchonAnfang 1937 tauch- Seekriegleitung. Als Hitler im April 1939 den Vertrag kün- te das achte Schlachtschiff in den Plänen auf und ein neun- digte, entsprach er damit dem Wunsch der Seekriegsleitungl. tes wurde aufgenommen. Im Sommer 1937 wies ein Werft- Zwar war die Notwendigkeit des Baues weiterer Schlacht- belegungsplan bereits sechs Schlachtschifl'e, "H" bis "N", schiffe vorübergehend - im Hinblick auf die der Kreuzer- aus. Damit waren die Weichen für den Bau weiterer kriegführung eingeräumte Priorität - umstritten, aber letzt- Schlachtschiffe rechtzeitig gestellt worden. Ursprünglich war lich wurde sie bejaht. Dabei ist festgelegt worden, die vor- bei ihnen um typgleiche Nachfolger der BISMARCK-Klas- handenen Schlachtschiffe - bis einschließlich derer der BIS- se gedacht, d.h, an Einheiten, die als "35 000 t-Schlachtschif- MARCK-Klasse - als strategischen Rückhalt in den heimi- fe" deklariert waren. Das wären sechsmal 35 000 t = 210 000 schen Gewässern bereitzuhalten, mit den neuen jedoch den t Tonnage gewesen, unter Einschlull der sieben fertigen bzw. Durchbruch in denAtlantik zu erzwingen. Am 31. Oktober noch im Bau befindlichen Schiffe hätte das eine "Capital 1938 hielt Raeder Vortrag vor Hitler, wobei er ausführlich Ships"-'lbnnage von 292 0011 t ergeben. (lemessen an dem die Kriterien des Bauprogrammes darlegte. Drei verschie- britischen Bestand an f'ertigen, im llau befindlichen und ge- dene Pläne waren bis dahin ausgearbeitet worden: planten Bes&inden an "Capital Ships" (Gesamttonnage rund . Der erste Plan sah den Baubeginn mit Schlachtschiffen 730 000 ts) hätte das eine Uberschreitung von nur etwa 5 und bald danach die Bauaufnahme neuer Panzerschiffe vor. v.H. bewirkt, eine Grölle, die denr Vertragswerk wohl kaum Ende 1939 sollte die Kiellegung zweier Schlachtschiffe ("H" Abbruch getan hätte und sicher inr Verhandlungsweg be- und "J") mit Fertigstellung Ende 1943 erfolgen, im April gleitet hätte werden können.Aber in der britischen Gesamt- l94l die Kiellegung von vier Panzerschiffen (mit Motoren- tonnage verbargen sich rund 146 000 ts, die sich aus den antrieb) zur Fertigstellung Mitte 1944. ältesten fünf Schlachtschiffen ( REVFINGE-Klasse) summier- . Der zweite Plan beinhaltete unter Beibehaltung der Termin- ten - und diese sollten Zug unr Zugmit der Indienststellung vorgaben fürdie beiden ersten Schlachtschiffe das schnellst- neuer Schlachtschiff'e ausgenrustert werden. Damit tat sich mögliche Vorziehen der vier Panzerschiffe unter der Voraus- eine Schere auf'. die sich kaum mehr schliellen ließ: In der setzung, dali für diese eine gemischteAntriebsanlage bereit- Realität würde bei denr wahren gegenseitigenVerhältnis die gestellt werden kann; ihre Inbaugabe wäre dann schon et- deutsche Schlachtschifftonnage mehr als 50 v.H. derer der was früher (Mitte 1940) möglich, die Fertigstellung bis Ende britischen betragen. 1943. Der Vertragsspielraum wurde immer enger, es war daher . Der dritte Bauplan schlug das schnellstmögliche Vorzie- nicht verwunderlich, dall nach Wegen gesucht wurde, von hen der vier Panzerschiffe unter Zurückstellung der Inbau- diesen Bindungen freizukonlmen. Und nicht nur von Hitler gabe der Schlachtschiffe "H" und "J" auf 1940 vor und sah I Oerechnet wurde unter Einschluli der drei Panzerschifl'c der DEUTSCHLAND-K|asse ("A", "8" und "C"); das Schlachtschiff TIRPITZ ("O") war denrnach die Baununrnrer 7. das Schlacht- schiff "H" die Baunummer 8 in der laul'cnden Zählune. : Salewski, Die deutsche Seekriegsleitung 1935-1945, Band I, S.60 8

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