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Der Wolf am Fenster PDF

447 Pages·2013·1.16 MB·German
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Elli H. Radinger Der Wolf am Fenster Eine Weihnachtsgeschichte Inhaltsübersicht Prolog Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Kapitel 7 Kapitel 8 Kapitel 9 Kapitel 10 Kapitel 11 Kapitel 12 Kapitel 13 Kapitel 14 Kapitel 15 Kapitel 16 Kapitel 17 Kapitel 18 Kapitel 19 Kapitel 20 Kapitel 21 Kapitel 22 Kapitel 23 Kapitel 24 Kapitel 25 Danke und Anmerkung Informationen zum Buch Über Elli H. Radinger Impressum Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne … PROLOG Im silbernen Licht des Mondes bewegten sich zwei Gestalten über das unberührte Schneefeld: ein Rabe und ein schwarzer Wolf. Der Rabe flatterte von Schneewehe zu Schneewehe, landete und schaute mit dunklen Augen zu, wie der Wolf an ihm vorüberzog. Dessen gleichmäßiger Gang wirbelte die Flocken auf, die wie Zucker auf der dünnen Eiskruste lagen, die sich in der Kälte der Nacht unter dem Schnee gebildet hatte. Sein Winterfell war dicht und voll und ließ ihn größer erscheinen, als er war. Der Rabe plusterte die Federn auf, um sich zu wärmen. Während er dem Wolf zusah, konnte er sein gleichmäßiges Atmen hören. Hier und da wurde die weiße Decke von einer einsamen Drehkiefer unterbrochen, die im Mondlicht einen langen Schatten warf, oder von der dunklen Narbe eines Baches. Der Rabe hoffte, dass der Wolf auf der Jagd war und dass, wenn er Erfolg hatte, für ihn ein paar Reste übrig bleiben würden. Gelegentlich krächzte er Ermutigung und begann, in Erwartung einer baldigen Mahlzeit, einen hüpfenden, flatternden Tanz im Schnee. Aber der Wolf war nicht auf der Jagd. Er suchte Hilfe. Als er den Fluss erreichte, senkte er den Kopf, um zu trinken. Mit seiner rosafarbenen Zunge nahm er das kühle Wasser auf und beobachtete gleichzeitig die Umgebung: den Himmel, die Bäume, das Land. Er lauschte dem Rauschen und Gurgeln des Flusses und zuckte zusammen, als der Rabe im Gebüsch neben ihm aufflatterte. Als er den Vogel bemerkte, entspannten sich seine Muskeln. Das Tier war sein ständiger Begleiter und folgte ihm überallhin. Wenn der Wolf Beute machte, profitierte der Rabe nebst seiner gefiederten Familie davon. Langsam glitt der Wolf in den Strom, ungerührt von der Eiseskälte, die sein wasserdichtes Unterfell ohnehin nicht zu durchdringen vermochte. Die Strömung riss ihn mit sich und ließ ihn kurz untertauchen, bevor er Halt fand und sich zum anderen Ufer vorkämpfen konnte. Er kletterte die Böschung hinauf und schüttelte sich. Dabei flogen die Tropfen aus seinem dunklen Fell wie funkelnde Diamanten. Der Wolf bewegte sich wie ein Schatten zwischen den Bäumen, manchmal blieb er stehen und lauschte. Seine Ohren zuckten, wann immer er das leise Winseln vernahm, das ihm hinterherwehte. Eilends lief er weiter. Jenseits des Flusses reichte ihm der Schnee bis zum Bauch. Um vorwärtszukommen, musste er mit jedem Schritt hochspringen. Wenn er die Nase emporreckte und die Luft tief einsog, konnte er noch schwach den Geruch seiner Gefährtin empfangen und den ihrer Angst, die größer war als seine. Die Wölfin hatte Schmerzen. Das sagten ihm alle Sinne. Sie brauchte Hilfe. Er hatte versucht, sie aus der eisernen Umklammerung zu befreien, die sie festhielt, aber es war ihm nicht

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