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Der wissenschaftliche Autor: Aspekte seiner Typologisierung am Beispiel von Einstein, Sauerbruch, Freud und Mommsen PDF

516 Pages·2015·5.708 MB·German
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Der wissenschaftliche Autor Elke Flatau Der wissenschaftliche Autor Aspekte seiner Typologisierung am Beispiel von Einstein, Sauerbruch, Freud und Mommsen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ute Schneider Elke Flatau Lorsch, Deutschland Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich 05 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2014 als Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) angenommen. ISBN 978-3-658-08140-9 ISBN 978-3-658-08141-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-08141-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) für meine Schwestern Dorothea, Monika und Martina Danksagung Jede Promotion ist ein sehr individuelles Unterfangen. Am Ende des Weges hat man nicht nur Wissen und Fachkompetenz vermehrt sowie einen akademischen Grad erreicht; am wertvollsten ist der Zugewinn an persönlicher Erfahrung mit den eigenen Stärken und Schwächen. In diesem Sinne bin ich voller Dankbar- keit dafür, dass mir der Weg offenstand, zumal der Zugang zu Bildung heute in weiten Teilen der Welt – und insbesondere für Frauen – immer noch nicht selbstverständlich ist. Dass ich mein Studium bis zur Promotion verfolgen konnte, habe ich stets als Privileg, ja als Luxus empfunden. Mein größter persönlicher Dank gilt meiner „Doktormutter“ Prof. Dr. Ute Schneider, die diese Rolle im besten Sinne des Wortes erfüllt. Für ihre Schütz- linge ist sie immer ansprechbar, stets konstruktiv lenkend am Thema interes- siert, findet aufmunternde Worte, wenn der Kopf mal tiefer hängt, kann aber auch mit gezielter Strenge auf den richtigen Pfad zurückstupsen. Vor allem aber findet sie auf wundersame Weise für jeden ihrer Schützlinge das passende Man- tra. Meins war: „Ja, Frau Flatau, machen Sie mal!“ Ich bedanke mich auch sehr herzlich bei allen TeilnehmerInnen des Schneiderschen Oberseminars, denn ohne diesen Ort des gemeinsamen wissen- schaftlichen Denkens wäre das Promovieren für mich zu einem wahrlich ein- samen Unterfangen geworden. Es ist gut zu wissen, dass es dort draußen Lei- densgenossinnen gibt, und es schadet überhaupt nicht, sich gelegentlich in ganz andere Themen einzudenken. Prof. Dr. David E. Rowe danke ich, dass er – nach 10-jähriger Pause seit der Magisterarbeit – ebenso bereitwillig wie interessiert das Zweitgutachten übernommen hat. Prof. Dr. Stephan Füssel, Prof. Dr. Ernst Fischer und Jun.- Prof. Dr. David Oels haben das Prüfungskomitee dankenswerterweise komplet- tiert. Ich möchte an dieser Stelle nicht versäumen, meiner 2010 verstorbenen Kunstgeschichtsprofessorin Dr. Elisabeth Schröter in Dankbarkeit zu geden- ken. Sie hat ihren Studenten nicht nur die Liebe zur Wissenschaft und den An- spruch an die eigene Leistung beeindruckend vorgelebt, sondern mich auch seit dem ersten Semester durch ihren Glauben in meine Fähigkeiten verwundert und motiviert. Für die Recherche habe ich einige Archive und viele Bibliotheken konsul- tiert. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen MitarbeiterInnen dieser Institutio- 8 Danksagung nen bedanken, wurde ich doch stets freundlich empfangen und hilfsbereit un- terstützt. Die Erstellung der Sauerbruch-Bibliographie hat mich in so manches Kleinod der Bücherverwahrung im Rhein-Main-Gebiet geführt. An den un- wahrscheinlichsten Orten warteten Bücher auf mich, um mit kleinen, aber wich- tigen Details meinen Erkenntnisstand zu erweitern. Diese realen Begegnungen mit gut sortiertem Wissen haben mich wiederholt davon überzeugt, dass sich vergleichbare Abenteuerlust und Verlässlichkeit nur schwerlich virtuell findet. Ich danke dem Medium Buch für seine Beständigkeit und dass es ihm immer noch gelingt, mich zu begeistern. Da man ein Promotionsverfahren in der Regel nur einmal im Leben durch- läuft, ist man auf erfahrene Routiniers angewiesen, die einen wegweisend durch alle Formalitäten lenken, weshalb ein sehr herzlicher Dank an Elisabeth Boden- stein vom zuständigen Prüfungsamt geht. Gerade wenn am Ende die Nerven zu flattern anfangen, ist ein solcher „Fels in der Brandung“ Gold wert. Ich danke Dorothee Koch und Jennifer Ott von Springer VS für die Mög- lichkeit der Veröffentlichung sowie die engagierte Unterstützung und ihr Ent- gegenkommen. Es freut mich besonders, dass ich letztlich in diesem Hause Autorenkollegin von Einstein und Sauerbruch werde, was den Kreis auf wun- derbare Weise schließt. Man braucht auf einem so langen Weg bisweilen Motivationsquellen, die gänzlich außerhalb der eigentlichen Arbeit liegen. Ich danke daher meiner Fami- lie und meinen Freunden, die immer wieder interessiert nachgefragt haben und nicht müde wurden, sich den Stand der Dinge anzuhören. Wenn ich sie mit Anekdoten meiner Protagonisten unterhalten konnte, wurde mir mein eigener Enthusiasmus für das Thema erneut bewusst. Besonders danke ich Katrin Buchholz, Annette Baier-Graef und Selma Tascibasi für das abschließende Kor- rekturlesen und ihre hilfreichen Anmerkungen und Nachfragen. Diese Arbeit widme ich meinen Schwestern, die mehr zum Gelingen beigetragen haben, als ihnen vermutlich bewusst ist. Die Liebe meiner Familie bildet ein sicheres Fundament für alles, was ich tue. Zu guter Letzt danke ich meinem Mann Jürgen Schmidt, der die Zeit, die ich mit „meinen Herren“ ver- bracht habe, nie eifersüchtig beäugt hat, sondern stets stolz auf mein Vorhaben war. In der Schlussphase hat er nicht nur meine emotionalen Ausbrüche abge- federt, sondern mir auch tatkräftig geholfen, 15 kg Prüfungsexemplare an die Uni zu tragen. Vor allem aber hat er mich mit der entscheidenden Motivation fürs Fertigwerden versorgt: der Perspektive auf „ein Leben nach der Diss“. Lorsch im Oktober 2014 Elke Flatau Zum Geleit Im Gegensatz zur Sozialgeschichte des literarischen Schriftstellers, seiner Ver- lagsbeziehungen und ökonomischen Situation sind wir über den wissenschaftli- chen Autor, der in der Regel einem wissenschaftlichen Hauptberuf an einer Universität oder außeruniversitären Forschungsstätte nachgeht, kaum infor- miert. Im Fokus des wissenschaftlichen Interesses stand lange Zeit fast aus- schließlich die ökonomische Situation und soziale Lage der belletristischen Au- toren. Auch die vielfach publizierten Korrespondenzen und Autor-Verleger- Briefwechsel sind von wenigen Ausnahmen abgesehen den Literaten gewidmet. Die vorliegende Studie nimmt sich also eines viel zu wenig beachteten Themas an und muss zunächst eine begriffliche und theoretische Grundlage schaffen, um eine Analyse durchführen zu können. Die zentrale Fragestellung der Studie, die sich am wissenschaftssoziologi- schen Erkenntnisinteresse orientiert und auf die gesellschaftliche Bedingtheit wissenschaftlicher Forschung rekurriert, bezieht sich zunächst auf eine Begriffs- definition mit Modellcharakter, die den wissenschaftlichen Autor als Typ kon- struiert, um in einem zweiten Schritt das Konstrukt im historischen Kontext konkret anwenden zu können. Der historische Blick auf die Wissenschaft der Moderne wird als Korrektiv der aktuellen wissenschaftssoziologischen Diskus- sion dienen. Bezugssysteme der folgenden Analyse sind einerseits die Wissen- schaft und andererseits der Buchmarkt als Element des Wirtschaftssystems. In ihrer Schnittmenge ist der wissenschaftliche Buchhandel verortet, der auf den bekannten Doppelcharakter des Buchs als Kulturgut und Ware verweist. Die gewählten Fallbeispiele stammen aus der Moderne und nehmen pro- minente, männliche Wissenschaftler in den Blick. Mit Albert Einstein, Ferdi- nand Sauerbruch, Sigmund Freud und Theodor Mommsen wurden herausra- gende Vertreter unterschiedlicher Disziplinen mit jeweils unterschiedlichen Publikationskulturen ausgesucht. Den untersuchten Wissenschaftlern ist ge- meinsam, dass sie innerhalb ihres Fachgebietes als Genie anerkannt wurden und ihr Ansehen durch diese Zuschreibung auch außerhalb der fachlichen Grenzen wirkte. Als „neuralgische Grenzmomente wissenschaftlicher Autorschaft“ kön- nen schließlich einige Ambivalenzen in der Autorenrolle festgestellt werden, zum Beispiel die von ökonomischen Interessen und wissenschaftlichem Ethos oder in der Abgrenzung zum (literarischen) Schriftsteller, was vor allem in den Geisteswissenschaften beobachtet werden kann. Diese Ambivalenz führt auch zur Formulierung eines Desiderats, auf das hier aufmerksam gemacht wird: die 10 Zum Geleit differenzierte Betrachtung verschiedener Wissenschaftskulturen, die auf das Publikationsverhalten einwirken. Mainz, Oktober 2014 Ute Schneider Inhaltsverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ..................................................... 15 1 Einleitung ............................................................................................ 17 1.1 Thematischer Zuschnitt und theoretischer Ansatz auf Grundlage des Forschungsstandes .................................................................................. 18 1.2 Methodisches Vorgehen und Auswahl der Fallbeispiele ......................... 30 1.2.1 Forschungsbericht Einstein ............................................................. 35 1.2.2 Forschungsbericht Sauerbruch ........................................................ 42 1.2.3 Forschungsbericht Freud ................................................................. 46 1.2.4 Forschungsbericht Mommsen ........................................................ 55 1.3 Begriffsklärungen und Anmerkungen zu Formalem ............................... 58 2 Die theoretische Grundlegung des Wissenschaftlers als Autorentyp .. 63 2.1 Das moderne Wissenschaftssystem ............................................................ 63 2.1.1 Wissenschaft in ihren modernen Dimensionen ........................... 67 2.1.2 Wissenschaft als soziales System .................................................... 86 2.2 Das wissenschaftliche Kommunikationssystem ....................................... 95 2.2.1 Formen wissenschaftlicher Kommunikation ................................ 98 2.2.2 Die essenzielle Bedeutung der Publikation in der Wissenschaft ..................................................................................... 106 2.2.3 Der wissenschaftliche Buchmarkt ................................................ 110 2.3 Der wissenschaftliche Autor ...................................................................... 121 3 Wissenschaft im Rampenlicht: Albert Einstein (1879-1955) .............. 131 3.1 Einstein als fachwissenschaftlicher Autor ............................................... 136 3.2 Einsteins Versuch als Popularisierer ......................................................... 145 3.2.1 Einsteins Büchlein im Vieweg Verlag ............................................. 147 3.2.2 Medienpräsenz und Mythologisierung Einsteins ....................... 157 3.3 Die Marktmacht des Stars .......................................................................... 168

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