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Der Wertbegriff in der Betriebswirtschaftslehre PDF

116 Pages·1956·12.205 MB·German
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Beitrage zur betriebswirtschaftlichen ForsdlUng herausgegeben von Prof. Dr. E. Gutenberg, Prof. Dr. W. Hasenack, Prof. Dr. K. Hax und Prof. Dr. E. Schafer Band 2 DER WERTBEGRIFF IN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE von Waldemar Wittmann Frankfurt am Main WESTDEUTSCHER VERLAG· KOLN UND OPLADEN 1956 ISBN 978-3-322-98175-2 ISBN 978-3-322-98848-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98848-5 Aile Remte vorbehalten Copyright 1956 by Westdeutsmer Verlag, KiSln und Opladen Titelgestaltung: Heinrim Wehmeier Geleitwort Die Schriftenreihe ..B eitrage zur hetriebswirtschaftlichen Forschung" hat die Aufgabe, neue Erkenntnisse ,der betriebswirtschaftlichen Forschung aus den Uni versitats- und HochschuIinstituten bekannt zu machen. 1m ersten Band behandelte Dr. Paul Riebel ,das Problem der Elastizitat des Betriebes. 1m vorliegenden zwei ten Band greift Dr. W. Wittmann eine andere Grundfrage der Betriebswirtschafts lehre auf, namlich das Wertproblem. Der Begriffdes Wertes ist in der Nationalokonomie seit langem wegen der Vielseitigkeit seines Inhaltes auBerordentlich umstritten. In der Betriebswirtschafts lehre ist die gleiche Schwierigkeit in noch viel starkerem MaBe gegeben, weil sie als angewandte Wissenschaft sich zunachst emmal weitgehend an den Sprach gebrauch der Wirtschaftspraxis zu halten versucht. Gerade im praktischen Sprach gebrauch sind aber die iBegriffsinhalte, die sich hinter der Bezeichnung "Wert" verbergen, vielleicht nod! vielseitiger als in der wissenschaftlichen Fachsprache. An dieser Schwierigkeit sind bisher auch alle Versuche gescheitert, eine eigene betriebs wirtschafdiche Wertlehre zu entwickeln. Bekanntlich hatte Schmalenbach in den zwanziger Ja ihrenden Plan, fiir den GrundriB der Betriebswirtschaftslehre eine solche betriebswirtschaftliche Wertlehre zu schreiben. Dieser Plan ist niemals ver wirklicht wor,den. Die Grundgedanken, die er -in diesem Buch darlegen wollte, sind von ihm 1948 in der Schrift iiber pretiale Betriebslenkung veroffentlicht wor den. Bemerkenswert ist, daB Schmalenhach ,dabei auf die Bezeichnung "Wert" verzichtet und ihn durch die iBezeichnung "optimale Geltungszahl" ersetzt. Dr. Wittmann geht in einer griindlichen Analyse den tBegriffsinhalten nach, die in der Betriebswirtschaftslehre mitder Bezeichnung "Wert" verkniipft sind, und untersucht die Frage, ob der Wertbegriff fiir die weitere fachliche Entwicklung not wendig und niitzlich sein kann. Eine derartige Untersuchung ist fiir die zukiinftige Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre von groBer Bedeutung. Sie schafft durch eine genaue Analyse der Begriffsinhalte erst die Voraussetz'ungen fiir eine frucht bare Diskussion. Man darf nicht vergessen, daB der Fortschriu einer Wissenschaft sich gerade in der Erorterung ihrer Begriffe vollzieht. Das gilt auch fiir eine an gewandte Wissenschaft wie die Betriebswirtschaftslehre, ,die nur dann zur Losung praktischer Probleme lbeitragen kann, wenn sie das notwendige Handwerkszeug klarer und aussagefahiger Begriffe zur Verfiigung hat. K.HAX Vorwort »Die Betriebswirtschaftslehre leidet, wie jede junge Wissenschaft, an dem Man gel einheitlicher Begriffe. Heute, wo sie tiber das Stadium der Einzelforschung hinaus ist und nach Zusammenfassung der Ergebnisse drlingt, tritt erst deut lich zutage, daB gerade tiber die Grundbegriffe die gegensatzlichsten Auffassun gen bestehen." Seit Prof. Hax dies im Vorwort seiner Untersuchung tiber den Gewinnbegriff in der Betriebswirtschaftslehre schrieb, hat unsere Wissenschaft ihr Alter zwar verdoppeIt, doch sind die begrifflichen Differenzen nicht gerin ger geworden. Es fehIt vielfach die dem wissenschaftlichen Fortschritt dienende Diskussion uber die Merkmale der Grundbegriffe des Faches. Kennzeichnend fur die Lage ist das haufige Nebeneinander von zahlreichen Definitionen, bei denen sehr oft nur ein gleicher Name darauf hinweist, daB sie miteinander verwandt sind. Man denke nur an all die unterschiedlichen Sachverhalte, die sich hinter Fachausdrucken wie Kosten, Ertrag, Liquiditat, Kapital, Planung, Organisation, ja selbst Betrieb und Unternehmung verbergen. Die Bezeichnung »Wert" gehort mit in diese Reihe, vielleicht sogar an ihre Spitze. Mit den Denkinhalten, die damit verbunden sind, und deren Bedeutung fur die Betriebswirtschaftslehre wird sich diese Arbeit kritisch auseinandersetzen. Hauptziel wird dabei nicht die Schaffung eines einheitlichen Wertbegniffs sein, wenn auch die Klarung dieses Problems fur die Losung der eigentlichen Aufgabe sehr wesentlich ist. Die Arbeit will vielmehr ,die Frage beantworten, ob es berechtigt ist, von einer eigenen ,Wert lehre' als Teil ,der Betriebswirtschaftslehre zu sprechen, d. h. ob cler oder ein Wert begriff in jenem so henannten Bereich etwas fur unsere Wissenschaft Grundsatz liches enthalten,das nicht durch andere Begriffe besser erklart werden kann. An dieser Stelle mochte ich zunachst Herrn Prof. Helmut Koch fur die An regung und Betreuung der Untersuchung meinen herzlichen Dank aussprechen. In ahnlicher Weise bin ichden Herausgebern dieser Schriftenreihe, den Herren Professoren Gutenberg, Hasenack, Hax und Schafer verpflichtet fur zahlreiche Vorschlage und Hinweise, die es mir ermoglichten, Unklarheiten zu beheben. Be sonders danken mochte ich Herrn Prof. Hax, dem Direktor des Seminars fur In dustriewirtschaft ander Universitat Frankfurt a. M.; er hat die Untersuchung in allen Stadien gefordert und sich nachdriicklich um ihre Veroffentlichung bemuht. Frankfurt a. M., im Juli 1956 W. WITTMANN INHALT Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erster Teil DIE WERT BEGRIFFE IN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN LITERATUR I. Die Quellen der hetriehswirtschaftlichen Wertterminologie 7 n. Darstellung nach Autoren 9 1. Nicklisch . . 10 2.0shahr ... 15 3. Schmalenhach 19 4. Schmidt 22 5. Rieger . 25 6. Prion . 26 7. Lehmann 27 8. Mellerowicz . 29 III. Darstellung nach Begriffsinhalten 31 1. Preise und PreisgroBen . . . 31 a) Wert als Marktpreis . . . 31 h) Wert als iibertragener Preis 32 c) Wert als innerhetriehlicher Verrechnungspreis . 32 2. Personenhezogene ("subjektive") Tathestande 32 a) Wert als Nutzenbeziehung . 32 h) Wert als SchatzungsgroBe . 33 c) Wert als erwarteter Preis . 33 d) Wert als erwarteter Ertrag . 33 e) Wert als psychophysische Relation 34 3. Ausgahenbetrag (Kosten) . . . . . 34 x I nhaltsverzeichnis 4. Geld und Geidsummen . . . . . . . . . 34 a) Wert ais Wahrungseinheit . . . . . . . 34 b) 'Wert ais Vermogen (im Sinne einer Geldsumme) 34 c) Wert ais Geldforderungen . 35 d) Wert ais Geldsumme . . . . 35 5. Leistung . . . . . . . . . . 35 6. Eigenschaft, technische Eignung . 35 a) Wert ais ,den Giitern immanente Eigenschaft 35 b) Wert ais Ertragspotenz . . . . . . . . . 35 c) Wert ais Ausdruck eines qualitativen Stan des 35 d) Wert ais technische Eignung . . 36 e) Wert ais Kaufkraft; Kaufmacht . . . 36 7. MaB-und RechnungsgroBe ..... 36 a) Wert ais MaE fiirden Lebensstandard 36 b) Wert als Mittel der Wirtschaftsrechnung 36 c) Wert ais BezugsgroBe. . . . . . . . 36 8. RichtgroBe . . . . . . . . . . . . . 37 9. Ausdruck der relativen Bedeutung von Giitern 37 a) Wert aIs Bedeutung der Giiter in der natiirlichen Rangordnung . 37 b) Wert ais Grundiage zwischenbetrieblicher Verteilung. . . .. 37 c) Wert ais Ausdruckder Giiterrelation in der Gesamtwirtschaft . 37 d) Wert ais Ergebnis von NiitzIichkeit und Seltenheit 37 10. Giiter . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 a) Wert ais Sachgut . . . . . . . . . . . . 37 b ) Wert ais Befriedigungsmittel fiir Bediirfnisse 38 11. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . 38 Zweiter Teil PROBLEME UND INHALT EINES EINHEITLICHEN WERTBEGRIFFES I. Notwendigkeit einer Begriffsklarung . . . . . . . . . . . 43 1. Vorteile einer Vereinheitlichung der terminologischen Anwendung 44 2. Nachteile einer vereinheitlichten terminologischen Anwendung.. 45 3. Die Vereinheitlichung ais Grundiageder weiteren Untersuchung . 46 II. Die Umgangssprache ais Priifstein bei der Begriffsklarung 48 1. Die Notwendigkeit eines Kriteriums 48 2. Die Umgangssprache ais Priifstein 50 Inhaltsverzeichnis XI III. Der Wertbegriff des allgemeinen Sprachgebrauchs und die ihm ent- sprechenden Wertbegriffe in der iBetriebswirtschaftslehre 52 1. Der Wert im allgemeinen Sprachgebrauch . . . . 52 2. Entsprechende betriebswirtschaftliche Definitionen 53 3. Die UnzuHingIichkeit dieser Definitionen 55 IV. Versuch einer eigenen Formulierung und Darstellung der spezifischen Merkmale .des WeJ.'\tbegriffes . 56 1. Wert als Beziehung 58 2. Gro~e des Wertes . 62 3. Subjektivitat und Objektivitat 64 4. Moglichkeit spez>ieller Wertarten 65 5. Vergleich mit dem W ertbegriffder Grenznutzenschule 69 Dritter Teil DIE LEISTUNGSFAHIGKEIT DES WERTBEGRIFFES IN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE I. Aufgaben und Wesen der als ,Werte' bezeichneten Gro~en In der Betriebswirtschaftslehre . . . . . . . 75 1. Die verschiedenen Aufgabenbereiche . 76 a) Buchfiihrung und B>ilanzierung 76 b) Finanzrechnung 76 c) Kostenrechnung . 77 d) Preisermittlung . 77 e) Vergleichsrechnung 77 f) Planungsrechnung . 77 g) Wirtschaftlichkeitsrechnung 77 2. Die Struktur der verwendeten ,Werte' . 78 a) Auf Marktpreise zuriickgehende Rechnungsgro~en . 78 b) Nicht unmittelbar auf Preise zuriickzufiihrende RechnungsgroBen 79 II. Die Quantifizierbarkeitals Hauptmerkmalder betriebswirtschaft- lichen Rechnungselemente . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 1. Die quantitative Ausdrucksfahigkeit als Hauptbedingung fiir die Verwendbarkeit . . . . . . . . 81 a) Erfordernis .der ErfaBbarkeit. . 81 b) Erfordemisder Vergleichbarkeit 82 XII I nhaltsverzeichnis c) Erfordernis des Ausdruckes von Bewegungen . . . . . 82 d) Erfordernis der Projizierbarkeit in die Zukunft. . . . 82 2. Das Geld als Grundlage der betriebLidlen Redlnungsarten . 83 III. Die Problematik der Wertquantifizierung . 84 1. Die Stellung der Betriebswirtsdlaftslehre zur Frage der Quanti- fizierbarkeit. . . . . . . . . . . . . 85 2. Versudl der Wertquantifizierungdurdl den Preis . 86 a) Die Ansatze. . . . . . . . . . . . . 86 b) Kritik zum Quantifizierungsversudl. . . . . 87 c) Kritik der psydlologisdlen Grundlagen 91 3. Die Bedeutung des W eber-Fedlnersdlen Gesetzes . 93 4. Die Aussagefahigkeit der Indifferenzkurventheorie 95 a) Die ,unpsydlologisdle' Lehre. . . . . . . . 95 b) Einwande gegen die Indifferenzkurventheorie 97 c) Das Problem der Nutzenmaximierung . 98 5. Zusammenfassung . . . . . . . . . . · 103 Sdlhillwoft . . . . · 105 Literaturverzeidlnis · 107 Einleitung Lehrbiicher der Wirtschaftswissenschaften - seien es solche fUr das Fachgebiet der Nationalokonomie oder solche der Betriebswirtschaftslehre - widmeten friiher fast ausnahmslos der Abhandlung eines Bereiches, der unter der Bezeichnung Wert oder Wertlehre zusammengefaBt wmde, breiten Raum. Sieht man modernere Literatur durch, so fallt es auf, daB eine Reihe bedeutsamer Lehrbiicher in ,ihren Aus fiihrungen den Fragenkomplex ,Wert' nur noch am Rande oder iiberhaupt nicht erwahnt. Zu nennen sind hier hei den deutschsprachigen Publikationen von Volkswirten etwadie "Grundlagen der Theoretischen Volkswirtschaftslehre" von Heinrich v. Stackelberg (2. A., Bern 1948) oder die "Einfiihrung in die Wirtschafts theorie" von Erich Schneider (T. I 4. A., Tiibingen 1953, T. II 2. A., Tiibingen 1953, T. III 2. A., Tiibingen 1953). 1m zweiten Teil des Werkes von Schneider, der das Gebiet behandelt, in das friiher die Wertlehre eingebaut war, i'st das Wort Wert noch nicht einmal im ausfiihrlichen Sachregister zu finden. Bei den Betriebswirten sei hier auf die "Grundlagen der IBetriebswirtschaftslehre" von Erich Gutenbel'g (Bd. I 2. A., Bd. II Berlin, Gottingen, Heidelberg 1955) und "Die Unternehmung" von Erich Schafer (Bd. I 2. A., Koln u. Opladen 1954, Bd. II Koln u. Opladen 1949) verwiesen. Beide Werke gehoren zu den bedeutendsten Publikationen der letzten Zeit. Man findet in ihnen weder die Erwahnung einer betriebswirtschaftlichen Wertlehre noch den Hinweis, daB dem Wertbegriff eine Rolle in unserem Fach zu zuschreiben sei;der Terminus Wert w,ird von den Autoren fast iiherhaupt nicht verwendet. Rezensionen haben nun gezeigt, daB hei einigen dieser Werke Fachkollegen zum Tei! gerade das Fehlen einer Erorterungdes Wertes oder der ,Wertlehre' stark kritisierten. Mit v. Stackelberg sent sich so z. B. Amonn auseinander 1. Er bean standet besonders die Begriindung v. Stackelbergs, womit dieser eine Untersuchung des Wertes ablehnt2, und behauptet, daB gerade die Nationalokonomie "ihrem Wesen nach in einer ,Wert'theorie besteht" 3. Gegen Gutenberg wendet sich Melle romez, derdurch mehrere intensive Arbeiten zum Fragenkreis Wert und Wertung 1 VgJ. Amonn, Alfred, Grundziige dec Theoretisdten NationalOkonomie, Bern 1948, Anhang. 2 "Der Ausdruck ,Wert' bezeidtnet in der gesdtidttlidten Entwicklung dec Volkswirt sdtaftslehre ein vielsdtidttiges Problem, auf das wir nidtt einzugehen braudten" v. Stackel berg, Grundlagen, 2. A., a. a. 0., S. 19 (FuBnote). 3 VgJ. Amonn, Grundziige, a. a. 0., S. 180.

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