ebook img

Der Weg zum Irak-Krieg: Groupthink und die Entscheidungsprozesse der Bush-Regierung PDF

202 Pages·2007·10.518 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Der Weg zum Irak-Krieg: Groupthink und die Entscheidungsprozesse der Bush-Regierung

Friederike Kuntz Der Weg zum Irak-Krieg Friederike Kuntz Der Weg zum Irak-Krieg Groupthink und die Entscheidungsprozesse der Bush-Regierung Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. . . 1.Auflage August 2007 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2007 Lektorat:Monika Mülhausen / Tanja Köhler Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15588-3 Inhalt Vorwort 9 1 Einleitung 11 2 Die Bush-Regierung und der War on Terrorism 17 2.1 Die AuBenpolitik der Bush-Administration vor 9/11 17 2.2 9/11 und der Krieg gegen den intemationalen Terrorismus 18 3 Grundlagen und Groupthink 31 3.1 Sozialpsychologische Grundlagen: Der Gruppenbegriff 31 3.1.1 Gruppenaspekte: Gruppenaufgaben 33 3.1.2 Gruppenaspekte: Gruppenstruktur und Gruppenprozess 35 3.1.3 Dynamiken und Entscheidungsprozesse in Gruppen 39 3.1.4 Zusammenfassung zu Gruppenaspekten 44 3.2 Groupthink 45 3.2.1 Entscheidungsprozesse 45 3.2.1.1 Coping Patterns in Entscheidungsprozessen 51 3.2.1.2 Collective Defensive Avoidance: Groupthink 54 3.2.2 Vorbedingungen von Groupthink 56 3.2.2.1 Gruppenkoharenz 56 3.2.2.2 Strukturelle Merkmale der Entscheidungsprozesse 57 3.2.2.3 Der stressproduzierende situative Kontext 58 3.2.3 Groupthink-Symptome 60 3.2.3.1 Typ 1: Overestimation: Selbstiiberschatzung der Gruppe 60 3.2.3.2 Typ 2: Closed-Mindedness: Engstimigkeit 61 3.2.3.3 Typ 3: Pressure towards Uniformity: Uniformitatsdruck 62 3.2.4 Groupthink-Folgen: Defective Decision-Making und Fiaskos ... 63 3.2.5 Zusammenfassung zu Groupthink 66 3.3 Operationalisierungsmoglichkeiten von Groupthink 68 4 Fallbegriindung, Thesen, Methodik 73 4.1 Fallauswahlbegrtindung 73 4.2 Arbeitshypothesen 76 4.3 Methodik zur Uberprtifung der aufgestellten Hypothesen 78 Fallstudie: Empirische Analyse 83 5.1 Die Entscheidungsgruppe imd ihre Mitglieder - 1. These 83 5.1.1 President G. W. Bush 86 5.1.2 Vizeprasident R. B. Cheney 88 5.1.3 Sicherheitsberaterin C. Rice 89 5.1.4 Verteidigungsminister D. Rumsfeld 91 5.1.5 AuBenminister C. L. Powell 93 5.1.6 Stellvertretender Verteidigungsminister P. Wolfowitz 95 5.1.7 Stellvertretender AuBenminister R. Armitage 97 5.1.8 Zwischendiskussion: Gruppenhaftigkeit, Koharenz, Mitglieder 97 5.2 Die Entscheidungsprozesse: „Defective Decision-Making"? 98 5.2.1 Beschreibung der Entscheidungsprozesse vor 9/11 99 5.2.2 Beschreibung der Entscheidungsprozesse nach 9/11 101 5.2.3 Merkmale von „Defective Decision-Making"- 2 .These 121 5.2.3.1 Incomplete Survey of Alternatives 121 5.2.3.2 Incomplete Survey of Objectives 126 5.2.3.3 Failure to Examine Risks of the Preferred Choice 128 5.2.3.4 Poor Information Search 134 5.2.3.5 Selective Bias in Processing Information at Hand 135 5.2.3.6 Failure to Re-Appraise Alternatives 138 5.2.3.7 Failure to Work out Contingency Plans 140 5.2.3.8 Zw^ischendiskussion: „Defective Decision-Making" 141 5.3 Vorbedingungen des Groupthink-Syndroms - 3. und 4. These 142 5.3.1 Der provokative situative Kontext 142 5.3.2 Gruppenkoharenz 146 5.3.3 Prozedurale Mangel der Organisation der Entscheidungsfmdung 148 5.3.3.1 Isolation der Gruppe 149 5.3.3.2 Directive Leadership 150 5.3.3.3 Soziale und ideologische Homogenitat der Mitglieder 151 5.3.3.4 Lack of Norms Requiring Methodical Procedures 152 5.3.4 Zwischendiskussion: Vorbedingungen 156 5.4 Concurrence-Seeking wahrend der Entscheidungsprozesse 157 5.4.1 Der Glaube an die Unverletzlichkeit der Gruppe 157 5.4.2 Der Glaube an die (hohere) Moral der eigenen Gruppe 160 5.4.3 Stereotype 161 5.4.4 Kollektive Rationalisierungen 164 5.4.5 Direkter/indirekter Druck innerhalb der Gruppe 170 5.4.6 Mindguarding-Tendenzen 172 5.4.7 Selbstzensur-Tendenzen 173 5.4.8 Die Illusion der Einstimmigkeit 174 5.5 Diskussion: Analyseergebnisse und der Link zu einem Fiasko 175 5.5.1 Zusammenfassung der Befiinde 175 5.5.2 Vergleich mit anderen (Nicht-)Groupthink-Entscheidungen.... 178 5.5.3 Der (nach wie vor) imperfekte Link zu einem Fiasko. 180 5.5.4 Zusammenfassung der Befiinde-5. These 181 6 Diskussion und Ausblick 183 6.1 Erganzungen und offene Fragen 183 6.2 Sozialpsychologische Befijnde und Groupthink 185 6.3 Erganzende Betrachtung: Groupthink und die USA 187 7 Schlusswort 189 Anhang 191 Abbildung 1: Coping Patterns und Entscheidungsprozesse 191 Abbildung 2: Groupthink 192 Abbildung 3: Wechselseitige Beziehungen im Team 193 Literaturverzeichnis 195 Abkiirzungsverzeichnis AQ: Al Qaida CENTCOM: Central Command Chefs: Principals Committee des NSC CIA: Central Intelligence Angency COG: Continuity of Government-Programme CSG: Counterterrorism Security Group (Abteilung des NSC) CTC: Counterterrorism Center (Abteilung der CIA) FBI: Federal Bureau of Investigation GME: Greater Middle East INC: Iraqi National Congress NATO: North Atlantic Treaty Organisation NSC: National Security Council NSPD: National Security Presidential Directive NSS: National Security Strategy of the United States SF: Special Forces WMD: Weapons of Mass Destruction WTC: World Trade Center UBL: Osama Bin Laden Vorwort Diese Arbeit entstand als Magisterarbeit im Rahmen eines Projektseminars an der Universitat Mainz, das den Wandel der amerikanischen AuBenpolitik und der intemationalen Politik nach 9/11 zum Gegenstand der Betrachtung machte.^ Wahrend dieser ersten Beschaftigung mit der amerikanischen Reaktion auf den 11. September im Allgemeinen sowie den daran anschlieBenden Entscheidungs- prozessen innerhalb der Administration im Speziellen, zeichnete sich immer mehr die Moglichkeit ab, dass die wichtigsten Entscheidungen im War on Terro rism das Resultat von Beratimgen einer kleinen Gmppe an der Spitze Amerikas sein konnten. Daher kam in der weiteren Entwicklung des hier prasentierten Forschungsansatzes einer Frage/These eine nicht zu unterschatzende Wichtigkeit zu, die an diesen Gedanken unmittelbar ankntipfte und weitere Impulse aus Kenntnissen tiber sozialpsychologische Experimente zog: Wenn die Entschei dungen der US-Regierung in einer kleinen Gruppe von Entscheidungstragem beraten und beschlossen wurden, ware dann nicht auch anzunehmen, dass sich in dieser Gruppe Dynamiken entwickelt haben konnten, die die Art der Entschei- dungsfmdung moglicherweise beeinflussten? Die Konsultation sozialpsychologischer Fachliteratur, die zunachst heran- gezogen wurde, um sich einen Uberblick uber theoretische Ansatze und Analy- semoglichkeiten zu verschaffen, brachte schlieBlich eine erste wichtige Erkennt- nis - dass zumindest theoretisch von der Relevanz von Gruppen und v. a. Grup- pendynamiken auch in der Welt des Politischen auszugehen sei^. Gerade in Zu- sammenhang mit demokratischen Entscheidungsverfahren^ und dem auBenpoliti- schen Bereich demokratischer Staaten"*. Bei M. Sader fanden sich auBerdem Hinweise auf das Konzept des Stresspsychologen I. L. Janis, der auBenpolitische Entscheidungssituationen in Krisenzeiten untersucht und danach eine Theorie zu Entscheidungsfmdungsdynamiken in Exekutivgruppen aufgestellt hat. Wahrend der Lekture dieser sehr kurz gehaltenen Darstellung von Groupthink sowie der ' Die Quellen-Recherchen wurden bis einschliefilich Januar 2006 gemacht. Alles, was nach diesem Zeitpunkt erschienen ist, wurde ausgespart. ^ Vgl. Schafer-Pietig, R. (1995): Suboptimale Gruppenentscheidungen. Diss., S. 1. ^ Vgl. Sader, M. (2002): Psychologie der Gruppe. 8. Aufl., S. 205. "* Vgl. t'Hart, P.; Stem, E. K.; Sundelius, B. (2004): Foreign Policy Making at the Top. In: Beyond Groupthink. Ders. (Hrsg.), 4. Aufl., S. 4-5. dort angefuhrten Fallstudien wie beispielsweise die Untatigkeit Amerikas vor den Anschlagen auf Pearl Harbor und die Eskalation des Vietnam-Krieges, zeichneten sich mogliche Parallelen zwischen den aktuellen und diesen histori- schen Entscheidungen amerikanischer Regieningen^ ab. Diese oberflachliche Beobachtung regte eine tiefer gehende Beschaftigung mit dem Konzept des Groupthink an und flihrte letztlich dazu, um dieser syste- matisch nachgehen zu konnen, Groupthink zum Untersuchungsrahmen fiir die Entscheidungsprozesse der ersten George W. Bush-Administration zu erheben. Bei diesem Vorhaben war allerdings von vomeherein - aufgrund der exponierten Stellung der Entscheidungstrager und des friihen Zeitpunktes -mit gewissen Schwierigkeiten, v. a. im HinbHck auf erreichbare Informationen uber die Ent scheidungsprozesse und deren VerlassHchkeit zu rechnen, was schHeBhch zu einer wichtigen und sicherlich auch sinnvollen Einschrankung fuhrte: Die Be- trachtung kann letzthch nur den Versuch einer Interpretation der amerikanischen Entscheidungsprozesse darstellen. Somit darf keine Generierung von „harten" Fakten erwartet werden.^ Bevor nun die eigentHche Untersuchung steht, mochte ich an dieser Stelle geme den Professoren - Herm Dittgen und Herm Kieserling, die mich bei der Entwicklung und der Umsetzung dieses Forschungsdesigns mit Ratschlagen, vielen Diskussionen und Geduld begleiteten, meinen tief empfundenen Dank aussprechen. Denn ihre Unterstiitzung und die durch zahlreiche Gesprache ange- regten Reflexionen, schtitzten mich immer wieder vor einer Verengung meiner Perspektive und haben so maBgebHch zu einem Gehngen der Arbeit beigetragen. Herm Dittgen mochte ich femer daftir danken, dass er den Kontakt zum VS Verlag herstellte und so eine VeroffentHchung der Arbeit tiberhaupt erst moglich machte. Auch bei meinen Freunden und meiner Famihe, die mich wahrend des Arbeitsprozesses stets untersttitzt haben, mochte ich mich vielmals bedanken. Besonders hervorgehoben seien hier Thorsten Herberger, Eric Hower und Miri am Pfahl, die mit mir unzahUge Diskurse fuhrten und konstruktive Kritik an meiner Arbeit - sowohl inhalthcher als auch sprachhcher Art - tibten. Mein Dank gebuhrt femer und nicht zuletzt dem VS Verlag, der mir durch seine Zusa- ge fur eine Publikation schlieBlich die Chance gibt, meine Interpretation der Entscheidungsprozesse der ersten Bush-Administration einem breiteren Publi- kum zuganglich zu machen und mich bei der Uberarbeitung der Arbeit mit Ratschlagen unterstutzte. ^ Auch wenn Janis nicht davon ausgeht, dass Groupthink ein rein amerikanisches Phanomen ist und nur in der Welt des Politischen anzutreffen ist. Dazu spater. ^ Janis' Fallstudie der Eskalation des Vietnamkrieges sah sich vor ganz ahnliche Probleme gestellt, was die prinzipielle Moglichkeit einer solchen Analyse unterstreicht. 10

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.